trappDie Frankfurter Eintracht hat am Abend ihr vermeintlich anspruchsvollstes Testspiel dieser Winterpause mit 2:3 (0:3) gegen den Hamburger SV verloren. Vor nahezu leeren Rängen im Hazza Bin Zayed Stadion von Al Ain konnten Alexander Meier und Lucas Piazon das Ergebnis aus Sicht einer schwachen SGE im zweiten Abschnitt noch freundlich gestalten. Bereits zur Pause lagen die Hessen gegen eine bessere Hamburger B-Elf mit 0:3 zurück. Einen faden Beigeschmack bekam die Partie durch die Verletzungen von Marc Stendera und Lewis Holtby.

Im Gegensatz zu seinem Hamburger Kollegen Joe Zinnbauer nutzte Eintracht-Trainer Thomas Schaaf die Begegnung nicht zum Experimentieren, sondern zum Einspielen seiner vermeintlichen Stamm-Elf. Die Aufstellung der Frankfurter gab einen klaren Fingerzeig Richtung Rückrundenstart am 31. Januar gegen den SC Freiburg. So waren weder Vaclav Kadlec noch Jan Rosenthal im Kader und auch Johannes Flum fand sich noch nicht mal auf der Bank wieder. Haris Seferovic wurde nach seiner Krankheitspause in der Vorwoche noch geschont. Die vakanten Positionen der abwesenden Japaner Makoto Hasebe und Takashi Inui nahmen Slobodan Medojevic und Lucas Piazon ein. Im Sturm durfte Sonny Kittel neben Alexander Meier ran.

Die Hamburger schonten zunächst etliche ihrer Stammkräfte, so dass die Frankfurter in der Anfangsphase das Kommando übernahmen. Die erste kleinere Chance der Partie vergab Meier in der elften Minute. Sein Schuss war kein Problem für René Adler. Die folgende Hamburger Antwort hatte es dann in sich. Nahezu unbehelligt spielten sich die Hanseaten über die linke Frankfurter Abwehrseite durch, im Zentrum war Marco Russ völlig indisponiert und so konnte Maximilian Beister bei seinem Comeback nach langer Verletzung zum 1:0 für den HSV einnetzen (12.). Die Hessen kamen sechs Minuten später durch Meier nochmal zu einer ordentlichen Chance, doch bis zum Pausenpfiff ging dann gar nichts mehr beim Team von Thomas Schaaf.

trapp, andersonIm Mittelfeld war das Fehlen des strategisch starken Hasebe nicht zu übersehen. Offensiv produzierten die Frankfurter etliche leichte Ballverluste. Defensiv herrschte das Chaos. Immer wieder kam die Eintracht zu spät in die Zweikämpfe und wurde phasenweise überrannt. Die Konsequenz waren die Treffer zum 0:2 von Zoltan Stieber (24.) und 0:3 durch Ahmet Arslan (28.). Zur Krönung allen Übels verletzte sich wenig später auch noch Marc Stendera nach einem unglücklichen Zweikampf und musste mit bandagiertem Knöchel in die Kabine. Für ihn kam Martin Lanig ins Spiel (34.). Nachdem Kevin Trapp mit einer starken Parade das 0:4 von Artjoms Rudnevs verhindern konnte (37.), gab Bastian Oczipka mit einem Freistoß an den Pfosten ein letztes Frankfurter Lebenszeichen vor der Pause ab (44.).

In Durchgang zwei wirkten die Hessen zunächst weiter sehr träge. Hamburg, das nun mehrfach durchgewechselt hatte, war wesentlich frischer und kombinierte sich immer wieder gefährlich vor das Tor von Trapp. Frankfurt hatte zudem mehrfach das Glück, dass das einheimische Schiedsrichtergespann zahlreiche falsche Abseitsentscheidungen traf. Mit dem ersten gelungenen Angriff im zweiten Abschnitt traf Meier nach Vorlage von Medojevic zum 1:3 (61.). Es war der viel zitierte Treffer aus dem Nichts. Medojevic musste daraufhin das Feld für Alexander Madlung verlassen. Madlungs erste Aktion war ein spektakulärer Diagonalball auf Piazon, den dieser gekonnt annahm und mit einem abgefälschten Schuss zum 2:3 im Tor unterbrachte (64.).

Die Eintracht versuchte nun auf den Ausgleich zu drängen, während der HSV längst nicht mehr so gefährlich war wie in der ersten Halbzeit. Nach einem Zusammenprall mit Lanig hatte dann auch Hamburg mit Lewis Holtby seinen Verletzten des Tages. Der ehemalige Nationalspieler verließ den Platz mit Schmerzen in der Schulter. Für die Hessen ergaben sich noch zwei Ausgleichschancen. Zunächst parierte Jaroslav Drobny einen Distanzschuss von Stefan Aigner (71.), dann scheiterte Meier wenige Sekunden vor dem Abpfiff freistehend nach Oczipka-Flanke. Ein Unentschieden wäre unter dem Strich aber auch nicht verdient gewesen.

„Wir waren nicht so wach, wie es normalerweise der Fall sein sollte“, kritisierte Sportdirektor Bruno Hübner die schwache erste Halbzeit der Eintracht. Eklatant waren wie schon im Verlauf der Hinrunde die zahlreichen Fehler im Defensivverbund, die Hamburg zumindest in den ersten 45 Minuten eiskalt bestrafte. Auch offensiv ging bei den Hessen zu wenig. Das Fehlen von Haris Seferovic war kaum zu übersehen. Kittel konnte ihn zu keinem Zeitpunkt ersetzen und ging fast komplett unter. Den besten Eindruck hinterließen noch Bamba Anderson, der mehrfach in größter Not klärte und Meier, der insgesamt zu vier gefährlichen Abschlüssen kam. Bis zum Rückrundenstart in Freiburg wartet noch viel Arbeit auf das Trainerteam um Thomas Schaaf.

Tore: 0:1 Maximilian Beister (12.), 0:2 Zoltan Stieber (24.), 0:3 Ahmet Arslan (28.), 1:3 Alexander Meier (61.), 2:3 Lucas Piazon (64.).

Eintracht Frankfurt: Trapp – Oczipka, Anderson, Russ, Chandler – Medojevic (62. Madlung) – Piazon, Aigner – Stendera (34. Lanig) – Meier, Kittel.

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19 Kommentare

  1. Nach den ersten Minuten war mir klar das die Youngster im HSV Dress mit übertriebene Haerte Zinnbauer beeindrucken wollen.

    Es war wohl von unseren Spieler nicht das erhoffte oder erwartete Freundschaftspiel wie es sonst üblich ist.

    Bei einigen sah man deutlich an das sie sich blos nicht unnötig verletzten wollten.

    Also lieber den Ball schnell weitergespielt bevor die Jungen Wilden HSV ler die Keule ausfahren.

    Ich hab absolut fuer jeden Verständnis der hier sein Bein lieber zurückgezogen hat .

    Am besten fand ich es als die erste Garde vom HSV auflief und die jungen Wilden ihnen den Gehorsam verweigerten.

    Da hat Zinnbauer wohl ein grosses Problem.

    PS: Man sieht eindeutig das Thomas immer noch hofft das Medojevic Hasebe ersetzen kann. Kann er aber nicht.
    In der zweiten Halbzeit war wohl wieder Russ auf der 6. Er wirkte aber etwas pomadig heute. Die Minibar war wohl daran schuld.
    Ich hab eigentlich gedacht das Bunjaki noch reinkommt.

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  2. Ohne Wissen der Hintergründe stelle ich einfach mal mein Meinung in den Raum:

    Schaaf hat was gegen Kadlec, und mag die Spielweise von Miläufern. Kittel hat im Sturm nix verloren, hat man ja auch gesehen. Aber durch seinen Egoismus verzichtet Schaaf lieber auf Kadlec und schwächt die Offensive.

    Ebenso dürfen über links Piazon wie auch sonst Inui mit jeder noch so schlechten Leistung auflaufen, Medojevic gehört auch dazu. Was sich dieser alleine an sinnlosen Fehlpässen beteiligt, das kann fast nur noch Oczipka überbieten. Chandler in seiner Art immer träge, seine Vorstöße mit zu wenig Zug und defensiv hächelt er hinterher.

    Mann des Tages auf Seiten der Eintracht ganz klar BAMBA……..was der da hinten alles rausgekratzt hat…….Respekt. So wird es schwer seinen Vertrag verlängert zu bekommen……da hat Hübner den Zeitpunkt „mal wieder“ verpasst.

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  3. #Tobias

    Dein Zitat“. Kittel konnte ihn zu keinem Zeitpunkt ersetzen und ging fast komplett unter.

    Jegliche Kritik an einem 19 jährigen ist absolut fehl am Platze.
    Der Gegenspieler von Kittel hatte doch Schaum vorm Mund.
    Die Paesse auf Kittel waren Katastrophal.

    Jegliche Beleidigungen, auch noch von Redakteuren, die hier Zeit und Mühe investieren ohne daran zu verdienen, ist erst recht fehl am Platz. Tobias hat einfach seine Meinung vertreten und das ist sein gutes Recht. So etwas will ich hier nicht nochmal lesen!

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  4. Schaaf hat was gegen Kadlec?! Du meinst vielleicht sein Spiel. Wenn der so gut wäre, wie hier viele hoffen, würde TS ihn bringen. Und wie spielen denn bitte Mitläufer?

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  5. @4
    Schau dir doch einfach seine Statistik an, dann siehst du wie gut er ist. Wenn du nicht siehst welch Potenzial Kadlec hat, tust du mir echt Leid. Es ist offensichtlich, dass irgendwas nicht stimmt. Irgendwas ist vorgefallen oder Schaaf ist immer noch wegen der Twitter-Sache sauer, keine Ahnung. Es kann nur irgendwas sein wovon wir nichts wissen. An seinen Leistungen kann es nicht liegen. Oder fällt dir auch nur ein einziger plausibler Grund ein wieso Gurken wie Piazon oder Suzuki Kadlec vorgezogen werden?

    Selbiges gilt übrigens für Flum. Der auch gar keine Rolle mehr spielt. Obwohl Medojevic, Lanig und Co ohne Ende grottenschlechte Leistungen bringen, spielt er so gut wie gar nicht.

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  6. @Tobias
    Hast du piazon in der Zentrale neben medo gesehen?
    Mir kam es mehr so vor als wäre piazon links außen aktiv.
    Wie bereits geschrieben hätte ich mir ab der 2. Hälfte kadlec für piazon gewünscht.
    Anscheinend steht die erste 11 bereits fest.
    Was ist das für ein zeichen an die spieler?
    Die gesetzten meinen sie können spielen was sie wollen und die auf der bank fragen sich doch, warum in der Vorbereitung
    Gas geben.
    Mir wäre es lieber man nutzt die Testspiele um andere Spieler zu testen und zu sehen was sie können.
    Aber so?!…..
    So ändert sixh nichts

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  7. Das man dieses Spiel so überbewertet finde ich den Umständen nach fuer unangebracht.

    Die einzige Position die fuer Freiburg noch nicht entschieden ist die von Hasebe.

    Und da hat wohl Russ die Nase vorne so wie ich das so einschaetze.

    Falls Stendera ausfallen sollte ist wohl Lanig der erste Ansprechkandidat auf der Position.

    Also alles im gruenen Bereich.

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  8. @koppweh:

    Deinem ersten Kommentar kann ich mich soweit anschließen. Fand die Härte vom HSv vor allem in der ersten Hälfte übertrieben für ein Freundschaftsspiel.
    Man hat auf jeden Fall gesehen, dass Hasebe und Seferovic fehlen. Ohne Hasebe haben wir kaum Struktur im Spiel nach vorne und ohne Seferovic haben wir niemanden, der die Bälle vorne festmachen und verteilen kann.

    Deinen Kommentar Nr. 3 finde ich aber komplett daneben. Tobias hat seine Einschätzung der Leistung von Kittel gebracht, die ich sehr gut nachvollziehen kann. Auch einen 19-jährigen kann man kritisieren und man hat gesehen, dass Kittel nicht in den Sturm gehört. Einen Redakteur dann auch noch zu beleidigen ist echt unter aller Sau.

    @Kadlec:

    Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, warum Kadlec so schlechte Karten bei Schaaf hat. Seine Quote bisher ist eigentlich recht gut und wir haben keinen anderen Spieler, der Seferovic ersetzen kann. Klar ist aber auch, dass bereits unter Veh Kadlec recht schnell außen vor war und da hatten wir nicht mal so ein Sturmduo wie jetzt. Ich bin also auch der Ansicht, dass da irgendwas im Busch ist, aber daran kann ebenso Kadlec schuld sein.
    Vor diesem Hintergrund macht es aber auf jeden Fall Sinn Kadlec zu verleihen. Allein schon, um nach dieser Saison eine höhere Ablöse zu bekommen, falls Schaaf nicht weiter mit ihm plant. Nach einer weiteren Saison auf der Bank wir die Ablöse sicherlich nicht höher werden.

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  9. Kann mich hier mal jemand aufklaeren, wo beim Post 3 eine Beleidigung sein soll? Der Absatz ‚Jegliche Kritik an einem 19-Jaehrigen…‘ ist fuer mich reine Meinungsaeusserung, deutlich formuliert, aber nicht unverschaemt. Wo soll da eine Beleidigung sein? Redaktion, klaert mich bitte auf. Danke!

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  10. Könnt Ihr Euch mal wieder auf die Spielanalyse konzentrieren?!

    Apropos Stendera soll heute mit der Mannschaft tranieren, wahrscheinlich nicht so schlimm, gott sei dank.

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  11. Leute, ihr beklagt euch über den Schaum vorm Mund der HSV-Spieler und erkennt den Schaum vorm eigenen Auge nicht 😉 – in Sachen Kadlec.
    Soo schlecht kann Kadlec gar nicht sein, dass ihn TS in so einem Privatspiel bei so einem Ergebnis nicht bringt… es sei denn es gäbe eine gewichtigen Grund: Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass Kadlec von der Vereinsführung „geschont“ werden könnte, weil sich ein möglicher Transfer anbahnt und eine Verletzung des Stürmers kurz vor Ausleihe/Verkauf vermieden werden soll?
    Keep calm and trust Alex.

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  12. Saß Kadlec überhaupt auf der Bank? M. E. hatte er doch muskuläre Probleme schon bei der Abreise???

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  13. Muster ohne Wert! Bei solchen Testspielen auf Augenhöhe, wo man sich nicht weh tuen will sieht eine reine Kontermannschaft, die das Spiel nicht machen will meistens besser aus. Sie hat Räume und Spurts kann man nicht so unterbinden wie gewohnt, da man sich und andere nicht verletzen will. Allerdings war schon erschreckend wie viel Raum die hatten. Bei Piazon wundert mich, dass er solche technische Probleme hat, einfache Bälle zu stoppen.

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  14. Moin ihr Jammerlappen 🙂
    by the way, Kittel ist letzte Woche 22 geworden! Von daher darf man ihn vielleicht schon kritisieren? Nun ja, erkennbar ist unser Problem auf der 6, ich persönlich glaube nicht mehr an Medo. Ansonsten bleibt die Frage nach Kadlec, die uns keiner beantworten wird.
    Es ist verwunderlich welchen großen Schwankungen unsere Defensive unterliegt. In Leverkusen top und nun wieder oh je.

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  15. Ich will mich fuer meine verbale Entgleisung Entschuldigungen lieber TOBIAS .

    Ich hoffe ich hab dich jetzt nicht total demotiviert hier weiter zu schreiben.

    Ich war halt ein bisschen bestuerzt zu lesen, das man von einem sehr jungen talentierten Spieler verlangt bzw erwartet, das er
    in jedem Spiel seinen persönlichen Stempel aufdrücken soll.

    Es muss doch ziemlich frustrierend fuer Kittel gewesen sein als er gemerkt hat das die eigenen etablierten Fuehrungsspieler einem heute in der Wuestensonne
    im regen stehen lassen wuerden.

    Das Spiel haette gestern nicht wirklich besser funktioniert oder ausgesehen wenn Haris dabei gewesen waere.

    Auf jeden Fall finde ich es nicht gut die Leistung der Mannschaft von gestern an einem einzelnen jungen Spieler festzumachen,
    wenn der Rest der Mannnschaft nicht mal bemueht war Normalform abzurufen.

    Wenn man schreibt das von Kittel nichts zu sehen war oder das man ihn nicht wahrgenommen hat, dann
    soll man gefaelligst schreiben das Medojevic, Stendera, Piazon, Meier Aigner im Mittelfeld nichts annehmbares nach vorne zu Stande gebracht haben.

    Ich bin mir absolut sicher das Kittel es als unfair empfindet sich im Fokus der Kritik wieder zufinden.

    Wenn wir so mit unseren naechtse Talenten umgehen, dann wird es schwer was neues aufzubauen.

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