Timothy Chandler gibt im Kampf um die Stammplätze nicht auf und will sich mit guten Leistungen anbieten.
Timothy Chandler gibt im Kampf um die Stammplätze nicht auf und will sich mit guten Leistungen anbieten.

Etwas mehr als 40 Minuten durfte Timothy Chandler gegen den FC Schalke 04 mitspielen. Hätte es vor Saisonstart eine Umfrage darüber gegeben, ob der US-Amerikaner verkauft werden sollte – die Antwort wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit zu über 50 Prozent mit „Ja“ beantwortet worden. Der in Frankfurter geborene Chandler schien im Rennen um die Stammplätze chancenlos zu sein und sich hinter Guillermo Varela und Yanni Regäsel einzugliedern. Die Tribüne als Stammplatz, so wie es bereits unter Ex-Coach Armin Veh in dessen Endphase der Fall war? Der gelernte Rechtsverteidiger überraschte allerdings in der Vorbereitung und zeigte seine Allrounderqualitäten. In den Tests gegen Atalanta Bergamo und Celta de Vigo spielte Chandler in der Innenverteidigung und machte seine Sache so ordentlich, dass er auch in der Schlussphase im DFB-Pokal gegen den 1. FC Magdeburg nach dem Platzverweis von Michael Hector das Vertrauen erhielt.

Der spektakulärste Auftritt im Trikot der Eintracht gelang dem Nationalspieler dann allerdings vergangenen Samstag. Bei fast 40 Grad zog er im Minutentakt zum Sprint an und fegte wie aufgedreht – es sei erinnert an den Film „Forrest Gump“ und das berühmte „Lauf Forrest, lauf!“ – über das Feld. Die Gegenspieler – erst Sead Kolasinac und danach der ebenfalls sehr flinke Baba – wurden phasenweise überrumpelt, wenn Chandler wieder auf sie zulief. Freilich zeigten sich dabei wieder altbekannte Schwächen: Im letzten Drittel fehlt es an Durchschlagskraft und Kreativität. Der Defensivallrounder kaschierte die Mängel vor einer Woche. Er arbeitet Fußball und wirft hinein, was ihm zur Verfügung steht. Gegen die Königsblauen war es in einer Phase, als die Kräfte bei dem einen oder anderen Spieler merklich nachließen, genau der richtige Input von Außen. Das Lob nach der Partie wollte Chandler allerdings nicht zu hoch hängen und sagt bei „Bild“, dass er sich nicht als „Bank-Star“ fühlt: „Ich bin reingekommen. Ich fühle mich gut. Der Trainer hat vorher gesagt, dass jeder Spieler wichtig ist – dass die die reinkommen, Vollgas geben sollen. Das habe ich gemacht.“

Es ist diese Einstellung, die Eintracht Frankfurt in dieser Saison benötigen wird. Das Spiel der Mannschaft von Niko Kovac ist auf Wille, Power und Kompaktheit angelegt. Es ist durchaus vorstellbar, dass es schon bald in den Interviews nach den Begegnungen heißt, wie „eklig es doch ist“, gegen dieses Team zu spielen. Mit Guillermo Varela, Omar Mascarell, Michael Hector, David Abraham oder Makoto Hasebe haben die Hessen unerbittliche Zweikämpfer in ihren Reihen. Wenn es dem kroatischen Trainer dazu gelingt, die Ersatzspieler bei Laune zu halten und ihnen durch sinnvolle Rotation Einsatzzeiten zu ermöglichen, wird der Teamgeist auch in schwierigen Momenten für Zusammenhalt sorgen.

Chandler und Kollegen, die in den ersten beiden Pflichtspielen noch nicht zur Startelf zählten, „müssen der ersten Elf trotzdem was entgegensetzen und sie fordern.“ Der ehemalige Nürnberger hat in seinen zwei Jahren bei der Eintracht – vor allem unter Ex-Coach Veh – bereits einige Nackenschläge einstecken müssen: „Und ich bin immer wieder gekommen. Ich bin oft auf die Nase gefallen. Manche hatten mich schon vergessen. Ich musste viel wegstecken.“ Obwohl er ein Spieler aus der eigenen Jugend ist, fehlt ihm auch beim Anhang das Standing. Die Leistungen in den vergangenen beiden Jahren waren zu schwankend, die Fehler phasenweise krass und durch diverse Länderspielpausen kaum die Möglichkeit vorhanden, an Schwachpunkten zu arbeiten.

In diesem Sommer konnte der Allrounder allerdings einmal voll mittrainieren, weil er nicht für die Copa America im eigenen Land nominiert wurde. Chandler hat die Zeit genutzt und nach dem Motto seiner Mutter gearbeitet: „Die hat mich gelehrt, nicht rumzulabern, nicht aufzugeben. Es geht immer weiter! Sie hat drei Kinder allein großgezogen. Aus uns allen ist was geworden. Das habe ich mitgenommen. Deswegen: Aufgeben gibt‘s nicht für mich!“ An einen Abgang aus der Heimat hat er in diesem Sommer nie gedacht, die Verantwortlichen kamen bezüglich dieser Thematik auch nicht auf ihn zu. Der Strahlemann, der sehr professionell agiert, übt sich in Geduld: „Die Saison ist noch lang. Meine Chance wird noch kommen.“ Und dann will Chandler, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, einsatzbereit sein: „Du musst immer da sein, um zu zeigen: Gegen die erste Elf gebe ich Vollgas. Sonst gibt es Probleme.“

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5 Kommentare

  1. Moin zusammen,

    das passt jetzt zwar nicht zum Artikel, wollte ich jedoch trotzdem loswerden 🙂

    Ich habe noch zwei Karten für das Spiel gegen die Bayern über und würde Sie zum Einkaufpreis (116€) gerne an einen von euch abgeben, sofern Interesse besteht. Die Plätze sind nebeneinander und in Block 17M.

    Guude.

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  2. Gude..
    Falls die Karten noch nicht weg sind würde ich sie gerne nehmen.
    Sorry für Off topic

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  3. @ Nepek

    die Karten sind noch verfügbar. Kannst Sie also gerne haben.
    Wenn du mir irgendwie deine E-Mail Adresse zukommen lassen könntest, können wir alles weitere abklären.

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  4. Super freut mich.
    *****

    Vielleicht kann ein Admin die Nachrichten löschen 🙂

    Die E-Mail-Adresse wurde gelöscht. Solltest du @Caio dir die Adresse noch nicht aufgeschrieben haben, nutze unser Kontaktformular und schildere die Situation, dann werden wir dir die E-Mail-Adresse zukommen lassen.
    In Zukunft wäre dies von Vornherein eventuell sinnvoller, als eure Adresse hier öffentlich zugänglich zu machen 😉

    LG Benjamin

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  5. Nicht löschen :)))) .. das Forum menschelt. Ich freu mich für Nepek.
    Aber das nächste Mal will ich die Karten haben

    *lol*

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