17 Bundesligaspiele, acht Siege, zwei Remis und der Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals: Niko Kovac ist es saisonübergreifend innerhalb eines halben Jahres gelungen, die am Boden liegende Frankfurter Eintracht zu einem Kandidaten für die obere Tabellenhälfte zu formen. Der Trainer hat in diesem kurzen Zeitraum viele Prozesse angestoßen und versucht permanent, seine Ideen zu verwirklichen. Im Umfeld steigt die Begeisterung darüber, wie sich die Hessen auf dem Feld präsentieren. Zugleich wächst auch die Angst. Denn eine elementare Frage thront über allem: Bleibt Niko Kovac der Eintracht als Trainer auch über die Saison hinaus erhalten?
Sportvorstand Fredi Bobic lässt sich, wie er gegenüber „Sky Sport News HD“, nicht aus der Ruhe bringen und betonte: „Wir richten den Fokus auf das operative Geschäft, auf das Jetzt und Hier.“ Obwohl Kovac noch keinen neuen Vertrag unterschrieben hat, wird er in die Gespräche über die zukünftige Ausrichtung des Vereins einbezogen: „Wir planen miteinander, wie der Kader für die nächste Saison aussehen könnte.“ Bobic will sich dabei von außen nicht unter Druck setzen lassen.
Der 44-Jährige, der am Sonntag Geburtstag feiert, vermeidet es, die Diskussion rund um Kovac in der Öffentlichkeit zu führen. Bobic hält die Türen geschlossen und weicht dabei nicht von der neu gesetzten Vereins-Linie zurück. Alles bleibt intern und brisante Details bleiben innerhalb der eigenen vier Wände. Die Verantwortlichen richten die volle Konzentration auf die nächste Aufgabe bei Borussia Mönchengladbach. Die Fohlenelf, die zehn der letzten elf Heimspiele in der „Festung“ Borussia-Park gewinnen konnte, wird am Freitagbend ein weiterer nächste Prüfstein für die überraschend stark gestarteten Hessen. Kann die Mannschaft die kleine Euphoriewelle noch größer werden lassen? Mit einem Sieg wäre der Grundstein für den Sprung in die Spitzengruppe endgültig gelegt – und der Oktober genauso glänzen, wie es der September bereits tat.
Als ob es eine Option gäbe, ohne ihn zu planen.
Die jüngste Ansage war jedenfalls unmissverständlich, da kann im Nachhinein noch soviel beschwichtigt werden.
N.K. mag als Fairplayer geadelt werden, glaubwürdig als Christenmensch und Altruist auftreten, wohlerzogen höflich, bescheiden und bodenständig. Er ist und bleibt ein erfolgsorientierter, beinharter Vollprofi.
So ganz leicht kam es ihm noch nicht über die Lippen, als er die sportliche Infrastruktur von EF auf dem Niveau von DA98, quasi auf gehobenem Regionalliga-Level einordnete. Im Umfeld wurde diese Bemerkung, die in echten Premium-Clubs das Zeug zu einem mittleren Eklat hätte, geflissentlich eher tief gehängt und insbesondere von der besonders adminstrationsaffinen Journaille sogar nahezu ignoriert. Was wäre wohl los gewesen, hätte der Meistertrainer a.D. auf einer PK Ähnliches verlautet? Um so mehr frage ich mich, weshalb weder unter Schaaf noch Veh und auch sonst in Umfeld und Medien das überhaupt kein Thema gewesen ist? Habe ich da was versäumt? Oder ist das nur ein Popanz, eine fixe Idee von Kovac und Bobic? Mehr und bessere Trainingsplätze, Rasenheizung? Kein Platz für Büros, geschweige denn für Krafttraining etc. ? Kann das denn wahr sein?
Nach den Jubelarien aufgrund der 2 letzten BL-Partien hörte man nun nach dem Pokalauftritt mit vermeintlich zweifelhafter Rotation von eher hämischen Kovac-Skeptikern, er könne eben doch nicht übers Wasser laufen…
Nein. Das kann allenfalls jemand, dem ausreichend Wasser zur Verfügung steht, würde ich sagen.
Was man der sportlichen Leitung jedoch vorwerfen kann, ist das Gerede von einem völlig gleichwertigen Kader auch in der 2. und 3. Reihe. Gegenwärtig und bis auf Weiteres ist das wohl eine riskante Illusion. (Insbesondere angesichts des aktuellen Verletztenstands.)
Ähnliches dürfte für die Infrastruktur gelten. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass N.K. den Vollzug des gewünschten bzw. geforderten „Strukturwandels“ noch im Rahmen seiner Verpflichtung erleben wird.
Kovacs mittelfristiges Ziel ist unverkennbar: Die Übernahme eines CL-Clubs binnen der nächsten 4-5 Jahre.
Und es dürfte nicht wenige Vereine mit kompatiblen Ambitionen geben, die in den vergangenen 8 Monaten sehr aufmerksam verfolgt haben, mit welcher Professionalität, Akribie und Charakterfestigkeit er seinem Beruf nachgeht. Falls die verantwortlichen Führungsfiguren sich zügig dazu entscheiden können, die erwähnten Tugenden selbst erkennen zu lassen und die angeblich seit Jahren überfälligen räumlichen bzw. strukturellen Misssstände zu beseitigen sowie auf einen BL-tauglichen Stand zu bringen, sollte Kovac noch ein, vielleicht sogar ein zweites Jahr zu halten sein. Einiges wird davon abhängen wie man den sich anbahnenden Kader-Umbruch zur nächsten Saison gestaltet. Denn neben den voraussichtlichen Abgängen der zahlreichen Leihspieler könnte es bei sehr lukrativen Angeboten auch nicht ganz selbstverständlich sein, langfristig gebundene Spieler wie Abraham, Hradecky, Gacinovic oder Fabian in den Reihen zu halten.
@zizou
Ich weis es nicht. Es kommt immer darauf an wie sich wer wieweit mit dem Verein identifizieren kann. Ich glaube solange „Erfolge“ sichtbar sind, strukturell, sportlich sowie auch im Umfeld könnte ich mir vorstellen das N.K. auch länger bleiben könnte. Es mus nur in allen Bereichen eine stete Weiterentwicklung stattfinden. Und ich denke das Team N.K + F.B. könnten hier schon gut harminieren wenn auch der Rest mitzieht.
Solange das der Fall ist, sich stets etwas bewegt und nichts „zementiert“ wird könnte das mitunter eine langfristige Lösung sein. Aber ich weis nunmal nicht wie sehr sich NK mit dem Verein, welchen er vom quasi Abstieg zu einem ernstzunehmenden Mittelfeldaspiranten gemacht hat, identifiziert. Wenn man ihm die ,machbaren, Wünsche erfüllt…. Warum denn nicht?
Und wegen dem Spielermaterial: Da muss man sich leider IMMER Sorgen machen wenn die mal richtig austrainiert werden. Wenn Fabian auf dem Niveau bleibt kann man nur versuchen einen guten Vertrag auszuhandeln mit einer GUUUTEN AK. Ebenso bei Hrady. Sogar Chandler (hättenicht gedacht das ich es jemals äußere) könnte ein Kandidat für andere Vereine werden oder bereits sein.
Wir werden es spätestens in einem Jahr sehen. 😉
Ich sehe es wie Hunter. Ich traue Kovac auch zu, hier etwas aufbauen zu wollen. Und das kann sogar relativ schnell gehen. Die vorhandenen Spieler sind gut. Wenn uns Leihspieler wieder verlassen werden wir neue Leute holen ( vielleicht 1-2 Leihspieler weniger ). Und bei der Struktur haben sie ja schon angefange. Das war ja das, was von vielen argwöhnisch beobachtet wurde.
Und wenn er geht, kommt ein neuer . Ich hoffe er bleibt lange, aber keiner, auch nicht er ist unersetzbar.
@ 1 Danke, dass wir an Deinen tiefgründigen Gedanken teilhaben dürfen. Befand mich bis eben noch im Heile-Welt-Modus (Werd ich zum Augeblicke sagen verweile doch du bist so schön …). Und dann kommst Du um die Ecke und erdest mich. 🙂
Kovac hat sicherlich noch keinen langfristigen Plan, wie es mit ihm weitergeht. Wenn er von Bord gehen wollte, könnte es ihm schon jetzt egal sein, wo es bei dem Kahn Eintracht Frankfurt leckt und ob die Masten abfaulen. Er macht seine Arbeit so, wie man es von einem gewissenhaften Angestellten erwarten darf. Er macht diese Arbeit sogar sehr gut! Und wenn die Arbeit erfolgreich ist und Spaß macht, ist das ein gutes Argument für einen weiteren Verbleib.
Wenn dem beinharten erfolgsorientierten Vollprofi allerdings noch bessere Argumente vorgelegt werden, dann kommt es so, wie es immer kommt. Die Local Heroes (Dirk Schuster, Büskens, Breitenreiter, Hasenhüttl & Co) machen sich aus nachvollziehbaren Gründen auf den Weg. Vielleicht sollte man mal beim FC Arsenal nachfragen, wie man das hinbekommt, dass ein Übungsleiter „etwas“ länger bleibt? 🙂
Ich bin mir sicher, dass Bobic und Hübner schon jetzt bzw. noch immer (Finger im Po ist nicht) an den Argumenten arbeiten. Alleine werden die das jedoch nicht schaffen. Herr Herzog hätte gesagt: “ Ein Ruck muss durch die Eintracht gehen! „. Auf jetzt!!!
Sehe ich ähnlich. Ich denke, dass es aktuell Kovac ganz gut bei uns gefällt, er von allen Seiten das volle Vertrauen verspürt und alles gut ist. Bei den Vertragsverhandlungen werden sicher auch noch 5 EUR draufgepackt aber die finanzielle Not besteht bei uns halt weiterhin. AMFG14 wird nicht jünger und hängt dann vielleicht noch ein Jahr dran. Die Leihspieler werden größtenteils wieder gehen und ob man bei den großen Vereinen erneut anklopfen kann und ein solch gutes Händchen beweist wird man sehen müssen. Wenn wir nicht mal das Glück haben und ein Engländer mit ner Summe von 15 Mio. aufwärts um die Ecke kommt für einen Spieler von uns wird es nicht zu stämmen sein, dass wir dem Trainer mehr bezahlen, bei Vertragsverlängerungen Gehälter aufstocken, mehrere hochklassige, neue Spieler kaufen, mehr in die Jugend investieren und die marode Infrastruktur auf Vordermann bringen. Ich weiß nicht ob Kovac nochmals mit Transferausgaben von 2,5 Mio. einen solchen Kader zusammenbasteln kann….und ob er das will. Er wird bei anderen Clubs auf dem Zettel stehen, hat bei uns ein super Sprungbrett um seine Kompetenz zu zeigen aber bei doppeltem Gehalt, internationalem Geschäft, evtl. einem Wohnort näher bei seiner Familie und einem Budget um sich Spieler kaufen zu können die er will wird auch er schwach werden bzw. und so muss man es ohne Vereinsbrille wohl sehen müssen, wird er die für sich klügste Entscheidung treffen. Ich hoffe er bleibt noch lange bei uns und zeigt weiterhin diese Leistung aber von der Fußballromantik und von „er bleibt bestimmt weil wir immer so nen Radau im Stadion machen“, halte ich wenig.
Jungs“ die Leihspieler werden größtenteils wieder gehen“…… Hector ist Ersatz, Varela verletzt, bei Rebic haben wir ne Kaufoption. Das ist alles machbar oder verkraftbar. Vallejo ist ein ne Rakete. Aber selbst wenn er nach einem jahr wieder weg ist, geht das Leben weiter. Daher finde ich die Ausgangssituation gut.
Ich habe die Hoffnung, dass Fabian noch 1 Jahr bei uns bleibt, international spielt und dann ein Englischer Verein mit dem großen Geldbeutel vorbei kommt.
@5. Martj2k
Na ja, Du hast ja schon fast auf den Punkt gebracht, wohin für ihn die Reise womöglich gehen soll…
Und da gibt es schließlich nur einen recht ‚familiennahen‘ Club, der NK vermutlich längst auf dem Zettel hat.
Ich denke nur, wer das Erbe von Ancelotti antreten möchte, sollte sich als Coach vielleicht doch schon mal in ein oder zwei CL-Wettbwerben achtbar geschlagen haben. Und dazu braucht es keinen Ratschlag von Hoeneß oder Rummenigge, das weiß er selbst am Besten. Von daher hast du Recht mit dem super Sprungbrett: hier kann er sich optimal profilieren, da er nichts zu verlieren hat. Die Erfolge werden nahezu komplett auf sein Konto gebucht und wenn es nicht läuft, liegt es zuletzt irgendwie doch am unzureichenden Kaderniveau und an der zweitklassigen Infrastruktur. Da stehen die Kollegen Weinzierl, Tuchel oder Schmidt unter einem ganz anderen Druck.
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