OczipkaBastian Oczipka durfte in der Vorbereitung im Testspiel vor dem zweiten Trainingslager in Windischgarsten gegen den 1. FC Heidenheim (1:2) sogar erstmals die Kapitänsbinde tragen. Der Linksverteidiger hat sich im Laufe der vergangenen Saison aus seinem tiefen Loch herausgebuddelt. Es dauerte allerdings viele Monate, bis der 26jährige wieder eine tragende Rolle im Team der Eintracht spielte. Dabei zählte Oczipka in seiner Debütsaison bei den Hessen noch zu den unumstrittenen Stammspielern. Von Beginn an machte der für eine halbe Millionen Euro von Bayer 04 Leverkusen gekommene Außenverteidiger einen fitten Eindruck und flankte sich, mit 9 Assists ligaweit einer der Topvorlagengeber, in die Herzen der Fans – und in die Nähe der Nationalmannschaft. Im Januar 2013 sagte er noch selbstbewusst: „Ich weiß, dass es auf meiner Position in der Nationalmannschaft nicht übermäßig viele Spieler gibt. Die Chance ist definitiv da. Ich würde es mir wünschen, aber es liegt nicht in meiner Hand.“

Gerade dieser Satz schien ihm allerdings zum Verhängnis werden. Schon im Laufe der Rückrunde, die bis in die Europa League führte, ließen die Leistungen nach. Zum Schluss konnte Constant Djakpa, der nach seinen Tätlichkeiten zum Ende der Zweitligasaison 2011/12 eigentlich schon auf dem Abstellgleis stand, wieder zu ersten Einsätzen kommen. Oczipka hingegen fiel, in das oben bereits angesprochene, Leistungsloch, aus dem er einfach nicht mehr herauskam. Muskelfaserriss, Oberschenkelverletzung, Achillessehnenreizung und Muskelzerrungen pflasterten seinen Weg in der Spielzeit 2013/14. Immer dann, wenn der Linksfuß ins Rollen kam, kam wieder eine neue Blessur hinzu. Nein, es war nicht seine Saison, die er häufiger, als ihm lieb war, von der Tribüne oder Bank aus miterlebte.

09.05.2015, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - TSG HoffenheimDoch dann schlug seine Stunde, als sich Konkurrent Djakpa gegen den FC Schalke 04 (2:2) schwer verletzt. Am 4. Spieltag der vergangenen Spielzeit riss das Kreuzband des Ivorers. Oczipka war fortan wieder gesetzt und steigerte sich peu a peu. Im Laufe der Hinserie wurde der Rheinländer immer stärker und zählte zu den stabilsten Hessen. Auch wenn sich in der Defensive immer wieder mal ein Fehler einschlich, wirkte er nun deutlich selbstbewusster und stabiler. 6 Vorlagen und sein erster Bundesligatreffer (32. Spieltag gegen die TSG Hoffenheim/3:1) dokumentierten die Steigerung. Aktuell freut sich der noch bis 2018 gebundene Linksverteidiger auf die neue Spielzeit unter Rückkehrer Armin Veh. Schon vor dem ersten Trainingslager im Stubaital lobte Oczipka im Gespräch mit der FAZ, „dass wieder viel Fußball gespielt wird. Darauf legt der Trainer großen Wert. Hohe Bälle sind verboten. Wir sollen nur flach spielen. Das ist das, was man von damals schon kennt. Es kommt uns sehr gelegen.“

Selbst die Kapitänsrolle hätte sich der gebürtige Bergisch-Gladbacher zugetraut. Aber auch so möchte er in seinem vierten Jahr bei den Hessen Verantwortung übernehmen: „Ich stelle mich gerne hin, um im Sinne der Mannschaft etwas rüberzubringen. Ich denke auch, dass ich mich ganz gut ausdrücken kann. Ich habe keine Angst davor, auch zu schwierigen Themen etwas zu sagen.“ Den Traum von der Nationalmannschaft aber hat er bis heute noch nicht begraben. „Das muss ich selber auf dem Platz schaffen“, sagte er im April bei BILD. Das Beispiel des Kölners Jonas Hector zeigt indes, wie schnell es in Richtung Joachim Löw gehen kann. Warum nicht auch für Oczipka, wenn er ein starkes Jahr hinlegt?

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2 Kommentare

  1. Es scheinen sich ja wirklich alle zu freuen, dass Schaaf nicht mehr da ist. Ich kann es ja verstehen, da ich mit der Art Fußball von Anfang an nichts anfangen konnte, aber müssen jetzt alle nochmal, wenn auch kurz, nachtreten. Bei einigen ist natürlich auch nur die Ausrede für eigene schlechte Leistungen. Hat Schaaf sich eigentlich schon mal irgendwo geäußert? Würde mich interessieren, ob er sich zur Abfindung äußert.

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  2. Naja, diese Sprüche wie: „Ich freue mich auf den Trainer“ und „schön das er zurück ist“ mögen vielleicht die Meinung wiederspiegeln – wenn nächstes Jahr Schaaf wieder übernehmen sollte (was natürlich nicht passieren wird) hört man aber das gleiche von diesen Spielern auch wieder. Stammspieler zu sein/sein zu wollen und zu behaupten der Trainer sei kacke verträgt sich halt nicht so gut. Bei Schaaf war er ja (auch aufgrund der fehlenden Alternativen) auch gesetzt – also vermutlich gäbe es hier keinen Grund großartig nachzutreten.
    Ich freu mich das Bastian wieder voll eingeschlagen hat. Habe das Bashing gegen ihn nie so wirklich verstanden. Auch er hatte ein paar grottige Spiele aber die hatte jeder. Ansonsten ist das ein sehr solider LV mit ordentlichem Offensivdrang (das wurde hin und wieder zum Verhängnis, da auf der anderen Seite ein Aigner vielleicht besser mitverteidigt als Inui oder Piazon dies getan haben). Ich seh auch Djakpa gerne kicken – auch wenn Constant vermutlich keine 3 Kurzpässe am Stück spielen kann – da ist immer mindestens ein langer Ball dabei. Mal sehen ob ihm die Backup Rolle ausreicht, jetzt wo er wieder fit ist. Sollte dem so sein, halte ich uns auf dieser Position fast schon überragend gut doppelt besetzt.

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