Dreifacher Abschied bei der Frankfurter Eintracht nach dem Unentschieden gegen Gladbach. Foto: (IMAGO / osnapix)

Das letzte Heimspiel der Bundesliga-Saison 2021/2022 der Frankfurter Eintracht ist passé. Gegen Borussia Mönchengladbach stand es zum Schluss 1:1-Unentschieden. Schon mit der Aufstellung von Coach Oliver Glasner wurde klar, dass der Fokus aber ganz klar auf dem Finale der Europa League am 18.Mai lag, denn von der vermeintlichen Stammelf spielten nur Tuta, Kevin Trapp und Evan N’dicka. Erst in der zweiten Halbzeit wurde die SGE deutlich stärker und konnte durch einen Sonntagsschuss von Goncalo Paciencia zum 1:1 ausgleichen. Es war aber auch ein Tag der Abschiede, denn Stefan Ilsanker, Danny da Costa und Aymen Barkok bestritten ihr letztes Spiel vor heimischer Kulisse für die SGE.

Aymen Barkok: „Es war ein unbeschreibliches Gefühl, sich von den Fans in der Kurve zu verabschieden. Ich werde immer Frankfurter bleiben. Ich hatte lange nicht mehr gespielt, daher sind die Beine am Ende bisschen müde geworden. Aber natürlich war es schön, wieder auf dem Platz zu stehen. Jeder hat Gas gegeben, das Remis ist gerecht.“

Oliver Glasner (Cheftrainer Eintracht Frankfurt): „Ich bin sehr zufrieden, weil ich wusste, was am Donnerstag war. Wir hatten acht neue Spieler in der Mannschaft, darunter Spieler, die die ersten Minuten in diesem Kalenderjahr absolviert hatten. Vieles war nicht perfekt. Aber es war eine Willens- und Charakterleistung. Wir sind schwer ins Spiel gekommen und in Rückstand geraten. Hinten raus sind wir immer stärker geworden, haben den Ausgleich gemacht und waren hinten raus näher am 2:1 dran. Der Charakter der Mannschaft ist beeindruckend. Ich bin stolz auf die Spieler, auch wenn ich weiß, dass wir lange nicht gewonnen haben. Die Fans wissen das einzuordnen, sie haben die Spieler gefeiert.“

Goncalo Paciencia: „Wir haben alles gegeben. Es war ein schönes Tor, das mir Selbstvertrauen bringt, das ist bei Stürmern immer wichtig. Die Mannschaft kann natürlich besser sein, aber jetzt denken wir an das nächste Spiel und dann an das Highlight der Saison, das wichtigste Spiel der Saison. In diesem müssen wir frech sein. Ich weiß, dass ich einen guten Schuss habe. Manchmal schieße ich zu wenig, aber meine Mutter hat mir diese Woche gesagt, dass ich mehr von außerhalb des Strafraums schießen muss. Ich habe lange nicht getroffen, habe aber immer alles gegeben. Ich will immer für die Mannschaft da sein und bin stolz auf die Mannschaft.“

Stefan Ilsanker: „Es war sehr emotional. Nach zweieinhalb Jahren hier fühle ich mich ein Leben lang als Frankfurter. Dieser Abschied hat mir sehr viel bedeutet. Ich habe immer alles für die Eintracht gegeben und habe die Jungs nie im Stich gelassen. Ich habe mein Ego nie vor die Ziele der Mannschaft gestellt. Deshalb hatte ich es glaube ich absolut verdient, vor diesen geilen Fans zu spielen. Bei meiner Chance in der zweiten Halbzeit hätte ich vielleicht voll draufhauen sollen, anstatt den Ball in die Ecke legen zu wollen. Ein Sieg wäre mir am allerliebsten gewesen. Am Anfang haben wir uns schwer getan, dann sind wir besser ins Spiel gekommen. Nach der Umstellung auf 3-4-3 sind wir deutlich besser gewesen und hatten die Partie bis auf paar Kontersituationen im Griff. Ein Sieg wäre verdient gewesen. Jeder Spieler weiß, was in Sevilla los sein wird. Wir brauchen keine Extramotivation. Ganz Fußball-Deutschland wird hinter uns stehen.“

Rode per Ansprache an die Fans: Ich bin hier um mich bei euch zu bedanken, aber das müsste ich eigentlich jede Woche tun, so wie ihr immer mit uns feiert. Weil wir aber noch so viel großes vorhaben übernächste Woche, wollen wir uns nächste Woche Mittwoch auf dem Feld für eure Leistung bedanken, damit wir am Donnerstag dann alle zusammen auf dem Römer miteinander feiern können! Jetzt gilt es noch einmal zehn Tage alles zu geben und danach können wir uns alle zusammen in die Arme fallen und groß feiern.“

Adi Hütter (Trainer Borussia Mönchengladbach): Es ist schön, in viele bekannte Gesichter zu blicken. Es war eine tolle Rückkehr, nachdem wir die Wogen geglättet haben. Dass Axel Hellmann mich zum Heimspiel gegen West Ham eingeladen hat, hat mich berührt. Ich habe Dinge gesagt, die ich im Nachhinein bereue. Axel hat mir den Ball zugespielt und ich habe ihn angenommen. Gemessen an den Chancen hätten wir die Partie heute gewinnen müssen. Gerade beim Stand von 1:0 hatten wir durch Embolo die große Möglichkeit aufs 2:0. Danach hat Oli einige Stammspieler eingewechselt und damit den Druck erhöht. Das 1:1 durch Paciencia war ein schöner, ansatzloser Sonntagsschuss, bei dem alles gepasst hat. Das kennt man von ihm. Ich wünsche Oli und der Eintracht alles Gute für Sevilla und drücke die Daumen, dass der Europapokal nach 42 Jahren wieder nach Frankfurt kommt. Ich bin überzeugt davon, dass die Eintracht die Europa League gewinnt.

Tobias Sippel (Borussia Mönchengladbach): „Schöne Kulisse und schönes Wetter. Schade, dass wir nicht als Sieger vom Platz gegangen sind. Ich denke, wir hätten die eine oder andere Situation noch besser zu Ende spielen können. So ist es jetzt ein Unentschieden. Das Tor von Frankfurt war ein sehr schöner Abschluss. Wir wollten heute vor einer tollen Kulisse in Frankfurt, die gerade ins Finale eingezogen sind, alles geben, um möglichst weit nach oben zu klettern in der Tabelle. Ich persönlich freue mich über jedes Spiel, das ich machen darf.“

Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach): „Es war ein ordentliches bis gutes Auswärtsspiel, mit ganz vielen verschiedenen Phasen. Wir sind besser reingekommen und haben das Spiel auch kontrolliert, dann wurde Frankfurt besser und hatte ein paar Halbchancen. Wir haben da wieder vieles richtig gemacht, nur das zweite Tor hat gefehlt. Wir bekommen dann durch einen Sonntagsschuss das 1:1, das haben wir und auch ich nicht gut verteidigt. Dann haben wir wieder einige Chancen und zum Schluss beim Abseitstor etwas Glück gehabt. Man hat gemerkt, dass die SGE mächtig Selbstvertrauen hat, die Stimmung ist dann wieder übergeschwappt. Wir haben uns aber dagegengestemmt.“

Quelle: DAZN, Eintracht Frankfurt

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10 Kommentare

  1. Was haben die alle nur mit Sonntagsschuss, mal auf den Kalender geguckt?
    Ein Kompliment an diese durchgemischte Truppe. Nicht nur das beste Ergebnis seit 7 Jahren in Leverkusen geholt auch heute gegen Gladbach zumindest mit Leidenschaft und Willen ein Unentschieden erzielt. Das in Mainz nochmal bestätigen und dann der hoffentlich krönende Abschluss.

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  2. Meiner Meinung nach Handspiel und gleiche Höhe bei Kamada.

    Heute ist egal, holt uns den Pokal… 🙂

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  3. Man sieht den Stellungswert dieses Spieles an der Anzahl der „live“ Kommentare. Aber da gehe komplett mit, ein lauer Sommerkick mit besseren 2.HZ und sehr schönen Abschied für drei SGLer und Capitano!!!
    In diesen Sinne : „Heute ist egal, holt uns den Pokal“

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  4. Ich möchte Barkok schon immer, leider hat es nicht nachhaltig gepasst. Ihm und auch den anderen alles Gute!

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  5. Es ging heute die Kräfte für den 18.05.22 zu schonen und der zweiten Garde Spielpraxis zu geben. Die Spieler, dessen Verträge nicht verlängert wurden, sollten aus Dank für Ihre geleisteten Einsatz und aus Respekt ihren Abschlusseinsatz bekommen.

    Das Spiel selbst war in Ordnung – beide hatten einen Nichtangriffspakt geschlossen, wohlwissend, das Gladbach nichts mehr reißen kann und wohlwissend, das wir den Fokus auf den 18.05.22 haben. Das war sicherlich alles, aber sicher kein Bundesligaspiel, vielleicht ein Freundschaftsspiel unter Wettkampfbedingungen. Das Remis ist da völlig in Ordnung.

    Wichtig ist, das Trapp (Hand) und Tuta (Fuß) zum großen Problem werden.

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  6. @9
    Schöner Artikel über jemand der oft vergessen wird und es wirklich nicht leicht hat bei uns, aber maßgeblichen Anteil bei unseren zwei letzten EL-Gegnern hatte, dass wir weitergekommen sind.

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  7. @8
    ja, ein klasse Artikel, besonders mag ich den Passus „Europa ist passiert“ 🙂

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