RussBlickt man nach einem Bundesligaspieltag auf die Ergebnisse, interessiert den Eintrachtfan derzeit nicht nur das Resultat der eigenen Mannschaft, sondern auch jenes des VfB Stuttgart. Nachdem Ex-Trainer Armin Veh im vergangenen Sommer die Hessen aufgrund mangelnder Perspektive verlassen hat und bedauerte, dass man finanziell immer wieder an Grenzen stoße, wurde der Wechsel zu den Schwaben natürlich noch kritischer beäugt. Die Stuttgarter steckten in der letzten Spielzeit lange Zeit im Abstiegskampf und konnten erst spät gerettet werden. Dabei verschlissen die klammen Schwaben auch noch drei Trainer – davon erholt sich der Verein jetzt nur sehr mühsam. Auch unter dem neuen, alten Coach Veh wurde bislang noch nichts besser. In der 1. Pokalrunde schied man sang- und klanglos mit 0:2 beim VfL Bochum aus, dann kassierte man – wie letzte Saison schon häufig passiert – kurz vor Schluss das 1:1 am 1. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach und zur Krönung setzte es letztes Wochenende beim 0:2 gegen den 1. FC Köln sogleich die erste Heimniederlage. Die Stimmung wieder gewohnt frostig bei den Fans der Stuttgarter, die ihre Spieler in den letzten Monaten sehr häufig mit Pfiffen aus dem Stadion begleiteten. Von seinem ehemaligen Schützling Marco Russ gibt es dafür nun Mitleid. Er fühle mit Veh, sagte der Defensivspezialist in BILD, „weil er ein Super-Typ ist. Und weil wir super zusammengearbeitet haben.“ Für den gesamten VfB gelte das aber nicht: „Die stehen so erstmal hinter uns.“

Und derzeit scheint es so, als würde sich an diesem Zustand so schnell auch nichts ändern. Während beim ehemaligen Übungsleiter der Hessen Ernüchterung eingetreten ist und er nach der letzten Partie feststellte, „wenn wir nicht lernen, klüger zu sein und im letzten Drittel zwingender, dann wird es eine ähnlich schwere Saison wie im letzten Jahr„, schlägt das Stimmungsbarometer auf der anderen Seite bei den Spielern der Frankfurter Eintracht in eine ganz andere Richtung aus. Vier Punkte aus den ersten beiden Partien gegen den SC Freiburg und beim VfL Wolfsburg haben Lust auf mehr gemacht. Gerade Neuzugang Haris Seferovic strotzt nur so vor Selbstvertrauen. „Ich will den Leuten jetzt nicht den Kopf verdrehen. Aber warum sollten wir nicht bald wieder die Europa League schaffen?„, fragte der Schweizer im „Sport Bild“-Interview. „Mit Frankfurt ist alles möglich.“ Zementierte Tabelle? Geld-Tabelle? Themen, mit denen sich die Profis der Hessen nicht beschäftigen. Und derzeit ist auch niemand da, der die bei den Spielern losgetretene Euphorie-Welle aufhalten möchte. Im Gegenteil: Bei der Eintracht ist Ruhe eingekehrt, nachdem der vergangene Sommer mit Trainerwechsel und vielen Transfer sehr unruhig verlief. Aber es scheint sich zu lohnen, dass man seine finanziellen Möglichkeiten voll ausgeschöpft habe, wie Axel Hellmann in BILD betont. Mit dem Transfer von Slobodan Medojevic sind die Frankfurter an ihre Schmerzgrenze gegangen. Insgesamt stieg der Lizenzspieler-Etat um eine Millionen von 34 auf 35 Millionen Euro.

Bruno Hübner freut sich daher, dass man Qualität hinzugewonnen habe. Neben den neuen Spielern setzen aber auch altbekannte Akteure 30.08.2014, Fussball, 1. BL, VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurtneue Impulse. Neben Takashi Inui sticht hier vor allem der Name Bamba Anderson hervor. Nach dem Transfer von Alexander Madlung im vergangenen Winter und einer Syndesmosenverletzung bei der herben 0:4 Klatsche am 21. Spieltag bei Borussia Dortmund rutschte der Brasilianer völlig aus dem Fokus. Unter Neu-Coach Thomas Schaaf sieht die Welt nun aber wieder anders aus. Der Innenverteidiger kämpfte sich zurück und spielte in den ersten Partien sehr solide. Er schlägt deutlich weniger unnötige lange Bälle ins Nichts und wirkt in den Zweikämpfen wieder deutlich robuster. „Er fühlt sich sehr gut, das strahlt auf ihn und die Mannschaft aus„, lobte Schaaf den Brasilianer in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Anderson selbst sieht dies vor allem in seiner körperlichen Verfassung begründet: „Seit ich gesund bin, ist wieder alles gut.“

In diesem Zustand wird sich Nelson Haedo Valdez hingegen eine ganze Weile nicht befinden. Das nächste halbe Jahr wird der Paraguayer, aufgrund eines Kreuzbandrisses außer Gefecht gesetzt, vor allem in der Reha und auf dem heimischen Sofa verbringen müssen. Vielleicht versüßen dem Angreifer die königlichen Genesungswünsche, die er heute via Twitter veröffentlichte, die lange Zeit. Darin ließ ihm Sportdirektor Emilio Butragueno „von allen, die bei Real Madrid arbeiten, insbesondere von unserem Präsidenten Florentino Perez„, die besten Wünsche zukommen. Valdez war niemals für den spanischen Traditionsverein aktiv und bedankt sich für diese tolle Geste: „Davor ziehe ich meinen Hut.“

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12 Kommentare

  1. hab Mardid nen 10er zugesteckt, damit Sie dem Nelson das faxen. Scheint geklappt zu haben. eigentlich sollten die Spielerfrauen auch erwähnt werden. Egal

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  2. das hört sich gut an Real Madrid steht wohl schon im Kontakt mit Nelson. Ich denke nach dieser Saison wechselt er für 100 Mil. zu Real 🙂

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  3. Armin für mich immer ein fauler Strick. Wenig trainieren, freigeben. freigeben, während der Saison Urlaub machen(!), nach dem letzten Spiel ab in den Urlaub und nicht mal 3 Tage Zeit für die Fans bei den Freundschaftsspielen, Spieler nicht fit etc.
    Total überbewertet, das zeigt sich jetzt, Schaaf ist da eine ganz andere Nummer, er holt aus einer schlechteren Mannschaft fünfmal mehr heraus. Er ist voll bei der Sache.
    Danke Armin – dass Du gingst.

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  4. Äh…sicher dass da nicht Victor Valdes von Barcelona gemeint war? Der hat sich doch vor der WM auch das Kreuzband gerissen.

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  5. @sunstroke:

    Hab mich auch gewundert, aber wieso sollten sie 1 Victor Vades im Namen ALLER Mitarbeiter gratulieren? Das dürfte dem Großteil der Madrilenen ziemlich sauer aufstoßen, da kennen die keinen Spaß. 2. Wieso sollten sie ihm denn jetzt per Twitter Genesungswünsche zukommen lassen? Das wäre ja voll der komische Zeitpunkt.

    @Armin Veh:

    Ich kann ja nicht bestreiten, dass ich durchaus Schadenfroh, die ersten Spiel von Stuttgart (und auch Hamburg) mitverfolgt habe. Ich kann aber nicht ganz verstehen, wieso man jetzt Veh hier nachtreten muss @ Meintracht. Er hat hier in drei Jahren verdammt viel erreicht, war zumindest der sportlich erfolgreichste Trainer der jüngeren Geschichte. Ich bin froh, dass er hier war. Genauso wie ich froh bin, dass wir jetzt Schaaf haben.
    Veh hat immer mit offenen Karten gespielt und den Verantwortlichen in der Winterpause seine Entscheidung mitgeteilt. Und Veh hat nicht wegen seines Gehaltes gewechselt, sondern weil Stuttgart eine Herzensangelegenheit für ihn ist. Und das findet bei mir eher Respekt. Das Blabla mit der besseren Perspektive hätte er sich sicherlich sparen können.

    Insgesamt finde ich es gut, dass die Spieler was wollen. Irgendwie spürt man das auch auf eine ganz andere Weise als früher. Seferovic tut der Mannschaft mit seinem recht „hungrigem“ vlt sogar leicht arroganten Auftreten (irgendwie kann ichs nicht besser beschreiben) richtig gut. Der sagt einfach, ich will das, deswegen mach ich das.
    Hoffen wir, dass er nicht in ein Loch fällt, wenn es mal nicht gut läuft. Trotzdem war er für ich der absolut Toptransfer, weil er eben nicht nur wertvoll ist, wenn er trifft, sondern rackert und macht und tut. Dass er bei seinen Einsätzen bisher immer mit am meisten gelaufen ist, ist krass als Stürmer. Und seine Abschlüsse scheinen darunter nicht zu leiden. Ich hoffe, der bleibt uns noch lange erhalten oder spült richtig viel Geld in die Kasse.

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  6. @Chris:

    Haha, das Foto ist ja geil. Haben die da einen Vordruck für Genesungswünsche? UND AUF ALLEN STEHT DRAUF „BESONDERS DES PRÄSIDENTEN“????? Oder wieso ist der eine Teil gedruckt und Name und Widmung handgeschrieben?

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  7. Christoph

    Armin ist menschlich bestimmt nicht verkehrt, sonst wäre Bruno nicht mit ihm in den Urlaub gefahren.

    Russ wehmut kann ich schon verstehen, war es doch ausschließlich Armin der den Heimkehrer Russ vorurteilsfrei wieder zum Stammspieler machte

    Der Wiederaufstieg mit Armin im ersten Jahr war doch etwas holprig. Na ja eigentlich mit dem Etat und dem schlechten Niveau der 2 Liga eigentlich ein Selbstlaeufer.
    Kann mich nur noch daran erinnern das er den Duesseldorfer Spieler Roessler ….schnee von..

    Mit Aigner Zambrano Inui Lanig und Trapp hat Armin im zweiten Jahr 5 Spieler bekommen die von niemanden motiviert werden mussten.
    Armin konnte sich den Erfolgt ja quasi kaum selber erklären, warum die neuen sich so gut integriert haben.
    Da kann mehr als Trainer eigentlich nur zuschauen und die Welle sich selber überlassen.

    Das erste Spiel gegen die Hertha in der letzten Saison war eigentlich sein letzte Spiel als Trainer für die Eintracht.

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  8. @9
    quatsch; das letzte spiel für armin als trainer der Eintracht war am 34. Spieltag auswärts gegen augsburg!

    was für ein standing armin bei den fans hatte, zeigt doch das auswärtsspiel in bordeaux!
    als armin u die fans gemeinsam den einzug ins 1/16finale gefeiert haben!!

    selbstlaufer!!
    war es ein selbstlaufer als Aufsteiger sich für die euroleague zu qualifizieren?

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  9. #10

    Warum die Mannschaft nur im Europapokal die Leistung abrufen konnten, kann ich mir heute noch nicht richtig erklaeren.

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