SchurIm Mai diesen und vergangenen Jahres wurde sein Name häufig genannt, als ein neuer Trainer bei Eintracht Frankfurt gesucht wurde. Alexander Schur, der 1994 vom FSV Frankfurt an den Riederwald wechselte und hier Kultstatus erlangte, ist der große Hoffnungsträger der Fans für die Zukunft. Diese Saison wird der bald 44jährige Trainer langsam an die Profis herangeführt. Der Ex-Profi ist das Bindeglied zwischen U19 und 1. Mannschaft und und hilft den jungen Adlern, wo es nur geht. Mit Leon Bätge, Tim Wölfert, Tom Niegisch, Ilias Becker, Ibrahim Yilmaz und Janis Häuser sind immerhin sechs Nachwuchskräfte mit ins Stubaital gereist. Sie sammeln, wie ihr Coach auch, erste Erfahrungen in der weiten Welt der Profis: „Für mich„, sagt Schur respektvoll in der Frankfurter Rundschau, „ist das ein Geschenk.“

Die Verantwortlichen hoffen so, dass e.V. und AG noch enger miteinander verzahnt werden können. Schur soll den Jugendlichen Hilfestellung geben beim Sprung nach oben. Seitdem die U23 im Sommer 2014 zurückgezogen wurde, ist dieser noch gewaltiger geworden. In Österreich bekamen die sechs Akteure der U19 auch erstmals zu spüren, was Armin Veh erwartet: Die Pässe kämen „zu labbrig„, sie müssten härter und schärfer ankommen. Es sind genau diese Dinge, die in Zukunft auch im Training bei den A-Jugend Beachtung finden werden, um damit für einen einheitlichen Spielstil zu sorgen. Die klaren Worte von Veh bereiten Schur aber keine Bauchschmerzen: „Das wäre ja auch schlimm, wenn es noch keinen Unterschied gibt zwischen A-Jugend-Spielern und Profis.“ Auch ein Marco Russ, der „heute ein gestandener Profi ist, der kaum Fehler macht„, fing mal klein und durchaus unsicher an. Es war ein kühler Herbsttag im Oktober 2004, als der damals 19jährige sein Startelfdebüt für die Eintracht unter Friedhelm Funkel bestritt. Sein Gegenspieler: Ein durchaus abgezockter Profi namens Francisco Copado. Der Spanier ließ den gebürtigen Hanauer 90 Minuten lang ziemlich schlecht aussehen und erzielte die beiden Treffer für den Münchener Vorstadtverein beim 2:0. Russ musste lange Zeit warten, bis er wieder eine Chance bekam, die er dann aber im Oberhaus auch nutzte.

SchurViele Jugendliche träumen von diesem Weg, nur wenige aber werden ihn gehen können. Schur möchte helfen, dass es so viele wie möglich schaffen. Auf den Coach kommt eine anstrengende Zeit zu. Durch die „Beförderung“ erfährt er eine Mehrfachbelastung. Priorität genieße nach wie vor die U19, und es werde, auch wenn es durchaus zu Überschneidungen kommen könne, kein Pflichtspiel „ohne mich geben„. Der Arbeitgeber ist weiterhin der e.V. und nicht die AG. „Respekt„, aber keine Angst, habe er vor dieser Aufgabe bei den Profis. Es ist auch für Schur, der seit 2007 in verschiedenen Funktionen als Coach agiert (und 2009/10 mit der B-Jugend deutscher Meister wurde), ein gewaltiger Schritt. Es ist ein großer Unterschied, den er nun auch erfährt: „Unten bin ich der Chef, da spreche ich anders.“ Bei den Profis hingegen trete er zurückhaltender, vorsichter auf. Trotzdem genießt der „Frankfurter Bubb“ das Vertrauen von Veh. Auf dessen Initiative ist Schur überhaupt erst aufgenommen worden. Diese „Beförderung“ sieht der Eintrachtler durch und durch als Bestätigung seiner Arbeit als Jugendtrainer. Jetzt muss er die große Chance, die sich ihm in den kommenden beiden Jahren bieten wird, nutzen – damit der Wunsch vieler Fans, ihn einmal als Cheftrainer an der Seitenlinie zu sehen, auch in Erfüllung geht.

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2 Kommentare

  1. Die ersten Spieltage sind übrigens terminiert. Wir starten natürlich am Sonntag Nachmittag :-/

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  2. Richtig gut. Sowas lese ich gerne das solch ein Frankfurter Urgestein stück für stück an den Trainierposten der ersten Mannschaft geführt wird. Vielleicht könnt Schur irgendwann mal ein Trainier werden, der mal ein halbes Jahrzehnt oder mehr erfolgreich im Amt bleibt.

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