Kämpft um jeden Ball. Allrounder Aleksandar Ignjovski.Vor der Saison stand Aleksandar Ignjovski noch ganz oben auf der Streichliste von Eintracht Frankfurt. Kaum jemand prognostizierte dem Serben eine große Zukunft bei den Hessen, zu schwach waren die Leistungen in der vergangenen Spielzeit. Unter Thomas Schaaf begann der gelernte Mittelfeldspieler als rechter Verteidiger und wusste in den ersten Partien durchaus zu überzeugen. Doch dann warfen ihn erst seine eigenen Fehler und später auch noch eine hartnäckige Magen-Darm-Grippe weit zurück. Insgesamt kam er nur auf 20 Einsätze, sieben davon in der Rückserie. Als dann auch noch Förderer Schaaf ging und Armin Veh nach Frankfurt zurückkam, schien die Zeit für Ignjovski am Main endgültig zu Ende zu gehen. Wie sollte der „Mann fürs Grobe“ unter dem Rückkehrer, der eine ganz andere Idee vom Fußball hat(te), eine Chance haben?

Der 24-Jährige aber gab nicht auf und kämpfte sich in den Trainingslagern im Stubaital und in Windischgarsten wieder heran. Und auf einmal war er die Nummer 12 im Kader der Hessen. Der erste Einwechselspieler – bissig und mit einem großen Kämpferherz ausgestattet. Gegen den VfL Wolfsburg (1:2), den FC Augsburg (1:1) und den VfB Stuttgart (4:1) wurde er entweder zur Halbzeit oder kurz danach eingewechselt. Ab dem 4. Spieltag gegen den 1. FC Köln (6:2) stand er dann als rechter Verteidiger in der Startelf. Makoto Hasebe und Timothy Chandler, der zu wenig Vorbereitung hatte und sich dann auch noch verletzte, wussten auf dieser Position zunächst nicht zu überzeugen. Ignjovski hingegen machte es anfangs so gut, dass er seitdem immer eingesetzt wurde, wenn er spielberechtigt war. Auch die nachträgliche Sperre nach seinem Tritt gegen den Gladbacher Raffael am 9. Spieltag (1:5) warf ihn nicht aus der Bahn.

Gegen den FC Bayern München (0:0) lief er dann allerdings wieder im defensiven Mittelfeld, gegen die TSG Hoffenheim (0:0) sogar auf der linken Offensivseite auf. „Ich bin als Spieler eben flexibel, das war schon in der Jugend so. Aber Hauptsache ich spiele, egal wo„, sagt er dazu bei BILD. Diese Flexibilität habe Vor- und Nachteile: „Ich glaube, für meine Entwicklung wäre es besser, wenn ich nur auf einer Position spielen würde, weil ich die dann jeden Tag trainieren und mich ständig verbessern könnte. Auf der anderen Seite ist es aber von Vorteil, weil ich so mehrere Optionen habe.“ Egal auf welcher Position „Iggy“, wie ihn die Mannschaftskameraden nennen, auch spielt – er gibt alles für das Team. Er lasse sich durch nichts mehr ablenken und konzentriere sich nur noch auf sein eigenes Spiel. „Das gelingt mir jetzt öfters als früher. Und wenn ich damit der Mannschaft helfen kann, ist das Belohnung genug.“

Es sind diese Eigenschaften, die ihn für eine Mannschaft so wertvoll machen. Der stolze Familienvater hat sich vor allem persönlich weiterentwickelt und aufgehört, über seine Fehler im Spiel nachzudenken. Ferner beschäftige er sich, wie er erklärt, nicht mehr so intensiv mit dem Gegner: „Jetzt ist es mir egal, gegen wen ich spiele, weil ich weiß, wenn ich konzentriert bin, kann ich bestehen.“ Für Veh jedenfalls hat sich Ignjovski so zu einer wichtigen Figur im Kader entwickelt – auch wenn das Passspiel und die technischen Fähigkeiten nicht mehr zu den großen Stärken des kleinen Serben zählen werden.

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3 Kommentare

  1. mal wieder typisch…..ein nicht so spektakuläres Thema wie Obasi Kauf oder nicht Kauf….und schon schreibt kaum jemand etwas zum Thema Iggy:-) Im Moment bringt der Junge sicher mehr für die Mannschaft als jeder Neuzugang.
    Weiter so Iggy

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  2. Iggy ist für mich eine kleine Überraschung. Er hat sich zum Kämpfer entwickelt und gute Leistungen abgerufen.
    Für mich war seine beste Leistung gegen die Bayern. Er ist ein Zerstörer des gegnerischen Spielaufbau und meißt immer präsent. Wenn er seinen eigenen Spielaufbau, Flanken und Pässe kontrolliert und verbessert kann er zum Stammspieler werden.
    Wenn wir defensiv agieren und den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen wollen, finde ich ihn im defensiven Mittelfeld richtig gut. . In manchen Phasen erinnert er mich an Rode.

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  3. Iggy macht Freude. Ich glaube so denkt jeder eben und deswegen gibt es derzeit dem Artikel auch kaum etwas hinzuzufügen 🙂
    Ja, der Vergleich in manchen Spielsituationen mit Rodes Kampfeswillen find ich treffend. Ich finde zudem, dass Iggy technisch nicht solch große Defizite hat, wie es meist in den Artikeln gesagt wird. Er ist halt ein „Kampfschwein“ und nicht der Aufbauspieler und elegante Spielmacher, der aus der Leichtigkeit des Seins und Spaß an der Freude in jeder Situation so glänzen kann.

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