Mit einem Notenschnitt von 2,53 habt ihr Kevin Trapp in der Saison 2021/2022 zum Adler der Saison gewählt. (Bild: Foto Rhode)

48 Pflichtspiele bestritt Eintracht Frankfurt in der abgelaufenen Saison 2021/2022. Neben den obligatorischen 34 Bundesliga-Partien gab es neben dem DFB-Pokal-Aus in der Hauptrunde noch 13 Europa-League Spiele, die bestritten wurden. Somit haben die Leserinnen und Leser von SGE4EVER.de auch wieder 48-mal die Gelegenheit die Leistung ihrer Adlerträger bei unsererer Spielerbenotung zu bewerten. Und zum ersten Mal seit Einführung hat es ein Spieler der SGE zum zweiten Mal geschafft am Ende der Saison auf Platz 1 zu landen: Kevin Trapp! Die Frankfurter Nummer 1 holte bereits in der Einführungssaison 2014/2015 die Adler der Saison Auszeichnung. Damals mit der Durchschnittsnote 2,57 – heuer sogar mit der Durchschnittsnote 2,52.

Insgesamt 29 Spieler kamen in den den drei Wettbewerben Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League zum Einsatz. Mit Amin Younes und Steven Zuber kamen zwei Adlerträger zum Start der Saison zum Einsatz, die den Klub während der Saison wieder verlassen haben. Ansgar Knauff war der einzige Winter-Neuzugang, der erst während der Saison in die Spielerbenotung mit einstieg und sich direkt auf Platz (2,63) katapultierte.

Insgesamt 16 verschiedene Spieler wurden in dieser Saison mit der Auszeichnung „Spieler des Spiels“ bedacht: Kevin Trapp schaffte es ganze 14-mal an die Spitze. Rafael Santos Borré und Filip Kostic folgten nach ihm mit insgesamt vier Spieltagssiegen. Martin Hinteregger, Djibril Sow und Goncalo Paciencia holten drei Tagessiege. Evan N’Dicka, Tuta und Jens Petter Hauge wurden zweimal ausgezeichnet. Jens Grahl, Ansgar Knauff, Ajdin Hrustic, Makoto Hasebe, Sebastian Rode, Jesper Lindström und Kristijan Jakic stehen bei einer Auszeichnung. Insgesamt viermal verzichtete SGE4EVER.de aufgrund der Leistung auf eine Vergabe dieser Auszeichnung.

Nachfolgend die Einzelkritik der Adler der Saison 2021/2022:

2,52 Kevin Trapp: Mit seinen herausragenden Leistungen auf nationaler und internationaler Ebene hat sich Kevin Trapp völlig gerechtfertigt den Titel „Adler der Saison“ gesichert. Nicht erst im Finale der Europa League zeigte der DFB-Torhüter, warum er aktuell auf dem Höhepunkt seiner Karriere schwebt. Gravierende Fehler gab es in seinem Spiel in dieser Saison gar nicht zu sehen, stattdessen rettete er seinem Team immer wieder mit herausragenden Paraden den Sieg- oder Punktgewinn. Trapp ist auf und neben dem Platz ein wahrer Führungsspieler und so nicht zu ersetzen.

2,63 Ansgar Knauff: Ansgar Knauff hat einen unglaublichen Höhenflug erlebt. Noch Anfang des Jahres spielte er für die 2. Mannschaft für Borussia Dortmund in der 3. Liga. Wenige Wochen später avancierte er mit seinem Traumtor gegen den FC Barcelona zum Matchwinner. Von der UEFA gab es für dessen Leistung am Ende der Saison die „Europa League Young Player of the Season“-Auszeichnung. Mit seiner Spielweise hat er sich binnen kürzester Zeit zum absoluten Pendant zu Filip Kostic auf der rechten Seite entwickelt. Doch das erstaunlichste an Knauff ist immer noch seine Bodenständigkeit und Besonnenheit – trotz seines jungen Alters.

2,70 Filip Kostic: Als sich Filip Kostic zu Beginn der Saison noch wegstriken wollte, hätte niemand ahnen können, wie sich die Dinge (zum positiven) entwickeln würden. Der Serbe entschuldigte sich für seinen Fehler, doch mit seinem Leistungen und dem unbekümmerten Einsatz in dieser Saison bewies er, dass er alles für den Klub gibt. Und das möglicherweise sogar über die Saison hinaus. Und erstmals schaffte er es mit der Note 2,70 auf das Treppchen der Spielerbenotung.

2,72 Evan N’Dicka: Das Interesse großer Klubs, vor allem aus der Premier-League, an Evan N’Dicka ist mittlerweile allgegenwärtig bekannt. Der französische Innenverteidiger ist heuer seit mehreren Jahren eine absolute Bank in der Verteidigung. Resolut in Zweikämpfen, ein Turm im Kopfballduell, gepaart mit dem Gespür im gegnerischen Strafraum für einen Assist oder sogar ein Tor. Diese Kombination macht ihn zu einem der größten Talente auf dem Markt.

2,75 Tuta: In diese Richtung agiert aktuell auch Tuta. Inzwischen hat er sich zum Stammspieler gemausert, seinen Vertrag verlängert und zu guter letzt: Seine Entwicklung ist beileibe noch nicht abgeschlossen. Mit einem Notendurchschnitt von 2,75 kann er freilich wohl in dieser Saison sehr gut leben.

2,76 Sebastian Rode: Kein Adlerträger verkörpert das Sinnbild Kampf und Leidenschaft für den Titelgewinn in der Europa-League so sehr wie Sebastian Rode. Der Kapitän, der so oft durch Verletzungen Rückschläge erlitten hat, kämpft sich immer wieder zurück und beeindruckt Teamkollegen, Trainer und Fans gleichermaßen.

2,97 Rafael Santos Borré: El Commandante war nicht nur im Europa League Finale eine der zentralen Figuren im Spiel der Hessen. Nein, eigentlich muss man Rafael Santos Borré einen riesengroßen Respekt für seine Spielweise zollen. Sicher, viele hätten sich einen Scorer wie einst André Silva gewünscht, doch der Kolumbianer besticht durch so viele Feinheiten und macht Dinge, die in keiner Statistik auffallen. Mit einem möglicherweise passenden Sturmpartner wird Borré sicher noch mehr aufblühen können.

2,97 Kristijan Jakic: Spieler vom Balkan lagen der Eintracht immer. So auch bei Kristijan Jakic, der in seiner Debütsaison eine sehr ordentliche Leistung abrief. Hier und da gibt es bei ihm mitunter Verbesserungspotenzial, doch die Anlagen zu einem starken Sechser sind ihm nicht abzusprechen.

2,98 Djibril Sow: Der Denker und Lenker der Mannschaft hat noch einmal einen Schub gemacht. Djibril Sow ist lauter geworden und gibt deutlich mehr Kommandos. Er ist ein absoluter Führungsspieler und bewies, dass er in vielen Spielen das Herz der Mannschaft ist. Fehlt er, oder kommt er nicht gut in die Partie, lahmt das Spiel der Hessen.

2,98 Martin Hinteregger: Sportlich erwischte Martin Hinteregger zu Beginn einen durchwachsenen Start. Erst im Laufe der Rückrunde konnte Hinti wieder an sein Leistungsmaximum kratzen und verdrängte so Hasebe aus der Startelf. Der 29-Jährige lief vor allem in der Europa League zu Höchstleistung auf, weshalb er im Schlussspurt noch einmal einen Notensprung auf eine 2,98 schaffte.

3,00 Makoto Hasebe: Auf Makoto Hasebe war und ist immer Verlass. In der Schwächephase von Hinteregger war er auf den Punkt stabil und zuverlässig. Ein Trumph der Mannschaft, dass ein Spieler mit seiner Qualität und Erfahrung immer wieder ins kalte Wasser geworfen werden kann. Und das Jahr für Jahr.

3,07 Jesper Lindström: Der Rookie der Saison biss sich förmlich in die Saison. Anfangs schien der Sprung aus der dänischen Liga in die Bundesliga noch ein großer zu sein. Gegen Ende entwickelte sich Jesper Lindström zur unverzichtbaren Konstante in der Offensive.

3,10 Almamy Touré: Wie Phönix aus der Asche stieg Almamy Touré in den Europa League Spielem empor. Eigentlich war der Franzose schon so gut wie abgeschrieben, doch durch die zahlreichen Verletzungen in der Defensive musste er ran. Und das mit Erfolg, denn Touré bewies, dass auf ihn sehr wohl Verlass sein kann. Dass er sehr wohl auf diesem Niveau mithalten kann, sofern er klar im Kopf und in den Beinen ist.

3,24 Daichi Kamada: Erstaunlich, dass ein Spieler mit seiner Qualität am Ende einen Notendurchschnitt von 3,24 erreicht. 51 Scorerpunkte gelangen ihm in 131 Spielen für die SGE. Doch ein Fanliebling wird der technisch so hoch veranlagte Spielmacher nicht mehr.

3,33 Jens Petter Hauge: Während bei Lindström irgendwann der Knoten platze, dauerte es bei Jens Petter Hauge etwas länger. Die Milan-Leihgabe tat sich immer wieder schwer im Zusammenspiel mit den Kollegen. Häufig verzettelte er sich dann in Eins-gegen-Eins Situationen. Hin und wieder blitzte aber auch sein Können auf und das macht Lust auf mehr.

3,40 Goncalo Paciencia: Wie wichtig Goncalo Paciencia für die Mannschaft ist, erklärten Markus Krösche und Oliver Glasner unabhängig voneinander. Oft nur als Einwechselspieler zum Einsatz gekommen, für das Mannschaftsklima aber eine wichtige Konstante.

3,41 Ajdin Hrustic: Ajdin Hrustic hat im Team wohl mit den besten und präzisisten Schuss. Doch spielerisch hakte es immer wieder bei ihm. Zu löchrig, gepaar mit fiesen Ballverlusten. Keine gute Kombination in der Zentrale beim Fußball. Dennoch ergatterte Hrustic einmal die Auszeichnung „Spieler des Spiels“.

3,76 Timothy Chandler: Timothy Chandler wird immer ein Gesicht der Eintracht bleiben. Sportlich riss der Rechtsverteidiger aber keine Bäume aus. Vor allem mit der offensiven Ausrichtung seiner zumeinst eingesetzten Position kam er nur selten zurecht. Mit der Endnote 3,76 ist Chandler der „Stammspieler“, der in dieser Saison am schlechtesten bewertet wurde.

Eine Übersicht der Noten der Saison 2021/2022 und den restlichen Adlerträgern, die in der vergangenen Saison zum Einsatz kamen, findet ihr hier.

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12 Kommentare

  1. Unsere Bewertung vs. Kicker-Bewertung:

    Trapp: 2,52 vs 2,78. Differenz: 0,26
    Knauff: 2,63 vs 3,25. Differenz: 0,62
    Kostic: 2,7 vs 3,3. Differenz: 0,6
    Ndicka: 2,72 vs 3,39. Differenz: 0,67
    Tuta: 2,75 vs 3,52. Differenz: 0,73
    Rode : 2,76 vs 3,29. Differenz: 0,53
    Borré: 2,97 vs 3,88. Differenz: 0,91
    Jakic: 2,97 vs 3,67. Differenz: 0,7
    Sow: 2,98 vs 3,39. Differenz: 0,41
    Hasebe: 3 vs 3,5 Differenz: 0,5
    Lindström: 3,07 vs 3,63 Differenz: 0,56
    Toure: 3,1 vs 4,19. Differenz: 1,09
    Kamada: 3,24 vs 3,85. Differenz: 0,61
    Hauge 3,33 vs 4,08. Differenz: 0,71
    Paciencia: 3,4 vs 3,8. Differenz: 0,4
    Hrustic: 3,41 vs 3,73. Differenz: 0,32
    Chandler: 3,76 vs 4,1. Differenz: 0,34

    Hab mir mal die Zeit an der Federwiege mit einem Vergleich der Benotung zwischen uns und Kicker vertrieben 😀 Erste Erkenntnisse:

    1. Wir benoten durch die Bank alle Spieler besser als der Kicker. Die Nörgler sind also in der Unterzahl oder die Optimisten zu zahlreich 😀

    2. Nur bei Trapp, Hrustic und Chandler sind wir uns in der Tendenz mit dem Kicker sehr einig.

    3. Bei Borré und Toure unterscheiden wir uns um eine ganze Note vom Kicker. Über eine ganze Saison gesehen ist das schon ein krasser Unterschied.

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  2. Ich such noch die Leute die lieber Rönnow als Trapp im Tor wollten. 🙂
    Kamada nur 0.09 bzw. 0,23 besser als Hauge versteh wer will, ich nicht.

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  3. @2
    Kamada hat in der Bundesliga 7 Scorerpunkte in 2150 Spielminuten. Hauge hat 4 Scorerpunkte in 1050 Minuten. Beide spielen etwa die gleiche Position. Ich für meinen Teil denke, das beide deutlich mehr Potential haben als das, was sie diese Saison (!) in der Bundesliga (!) gezeigt haben.

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  4. Vielleicht differenzieren die Teilnehmer in der nächsten Saison ein bisschen mehr und verteilen nicht nur Noten zwischen 2,5 und 3,5, egal, ob der Spieler superstark oder grottenschlecht war. So würde die Bewertung über die ganze Saison gesehen zwischen dem starken Trapp und dem Letzten nicht nur eine Note betragen.

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  5. Laut kroatischen Medien, hat Kostić eine mündliche Vereinbarung mit Juve… 20mio angeblich

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  6. Laut dem Sachsenhäuser Apothekenblättchen bietet ihm die Eintracht einen Rentenvertrag und ewiges Äpplerfreisaufen im Kanonensteppel…

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  7. Der Kicker ist bekannt dafür, dass er immer am strengsten bewertet, da kannste auch 2 Tore gemacht und 1 Assist haben, aber wenn einer dazu 2 Großchancen vergeben hat, gibt’s trotzdem keine 1, vielleicht auch nur 2 .

    Der Kicker ist der Lambi unter den Juroren.. oder so. Daher erfreut mich, wenn die Abweichung meist nicht mehr als 0,5 oder nie mehr als eine ganze Note beträgt. Keine Ahnung, wo man da abstimmt, aber die Abstimmenden können eigentlich stolz auf sich sein, so nah dran zu sein.

    Holt euch mal das Kicker Statistik Jahrbuch am Saisonbeginn, wenn ihr Fußball Nerds seid, da kannst du an den Statistiken genau ablesen, welcher Spieler wirklich wie gut ist und wie der sich entwickeln wird, was die Bundesliga angeht. Kein Scheiß. Null Storys, reine Statistiken.

    Beste Note, egal auf welcher Position, ist im Durchschnitt auf die gesamte letzte Saison ca 2,5. Das hat beispielsweise Oliver Kahn vielleicht einmal in seinem Leben erreicht.

    Der Kicker ist eine Institution, nicht vergleichbar mit den vor allem Schlagzeilen-geilen, Transfermarkt, Sport1, ran, Sky, RTL, usw. Das ist wirklich seriös und auf harten Zahlen beruhend, nicht so ein Blockbuster Müll.

    Hadabambata, ich Danke vielmals für diesen tollen Vergleich.

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