David Abraham fehlt der SGE bis zur Winterpause.

Das Urteil ist gefallen! Die Frankfurter Eintracht muss in den nächsten sieben Wochen – also in sechs Bundesligaspielen – auf ihren Kapitän David Abraham verzichten. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am heutigen Mittwochmittag mit. Die Sperre läuft vom 10. November bis einschließlich 29. Dezember 2019. Zudem wurde der Frankfurter Abwehrchef vom DFB mit einer Geldstrafe in Höhe von 25.000 Euro belegt.

Der Argentinier hatte kurz vor Ende der 0:1-Niederlage beim SC Freiburg am vergangenen Sonntag nach einem Bodycheck gegen Heim-Coach Christian Streich inklusive Rudelbildung die Rote Karte gesehen. Anschließend hatte sich der Argentinier beim 54-jährigen Übungsleiter entschuldigt und sich per „Instagram“ und die sozialen Netzwerke der Eintracht auch an die Öffentlichkeit gewandt und auch hier um Entschuldigung gebeten. Nachdem einige Medien die Absetzung des 33-Jährigen als Kapitän der Hessen gefordert hatten, betonte Eintracht-Coach Adi Hütter, dass der Innenverteidiger weiterhin der Spielführer der SGE bleibt. Vereinsintern wurde der Kapitän mit einer Geldstrafe in einer Höhe von 35.000 Euro belegt.

SGE wird Einspruch einlegen

Die Eintracht teilte kurz nach dem DFB-Urteil mit, dass der Verein und der Spieler gegen diese Entscheidung Einspruch einlegen werden, damit Abraham die Möglichkeit bekommt, sich beim dann folgenden mündlichen Verhandlungstermin persönlich vor dem DFB-Sportgericht zu äußern.

Abraham kommt in der bisherigen Spielzeit auf 16 Spiele für die Eintracht, in denen er zwei Tore selbst erzielte und zwei weitere vorbereitete. Die beiden noch anstehenden Gruppenspiele der Europa League gegen Arsenal London und Vitoria Guimaraes sind von der Sperre selbstredend nicht betroffen. Für diese Partien kann SGE-Coach Adi Hütter mit Abraham planen.

Grifo ebenfalls gesperrt

Nach dem Bodycheck von Abraham an Streich eskalierte die Situation am und auf dem Spielfeld. Freiburger Ersatzspieler stürmten auf den Argentinier zu, Vincenzo Grifo schlug ihm sogar ins Gesicht. Schiedsrichter Dr. Felix Brych ahndete auch diese Aktion am Sonntag mit der Roten Karte. Grifo wurde dafür vom DFB-Sportgericht für drei Spiele gesperrt.

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37 Kommentare

  1. 2012: Paolo Guerrero gegen Sven Ulreich – 8 Spiele Sperre
    2015: Johannes Geis gegen André Hahn – 5 Spiele Sperre

    Ohne Wertung 🙂

    Meiner Meinung nach (weil wirklich nichs passiert ist) hätte man die Geldstrafe weitaus höher setzen sollen und 3-4 Spiele machen sollen…

    Ach 3 Spiele für Grifo finde ich auch einfach hart.

    @Reporter:
    „Eintracht Frankfurt und der Spieler werden gegen diese Entscheidung Einspruch einlegen, um David Abraham die Möglichkeit zu geben, sich im Rahmen eines mündlichen Verhandlungstermins vor dem DFB-Sportgericht persönlich zu dem Geschehen in Freiburg zu äußern.“ siehe Eintracht.de

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  2. Dumm, aber sei es drum. Spielt er im Pokal und in der Euroleague, in der Bundesliga haben wir hoffentlich bald Touré zurück. N’Dicka, Hasebe, Torro bedingt und Hinteregger sind auch noch da. Unterm Strich verkraftbar.

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  3. Typisch DFB-Gerichtsbarkeit:
    An Abraham ein Exempel statuieren, damit die öffentliche Meinung befriedigt ist, und die Sperre von 3 Spielen für Grifo ist ja wohl ein Witz.
    Was war an der Attacke von Grifo gegen Abraham (Griff in Gesicht) um so vieles weniger eine Tätlichkeit, das eine derart milde Strafe; 3 Spiele Sperre, gerechtfertigt erscheint?
    Die einzige gerechte Strafe ist, beide für die gleiche Anzahl von Spielen zu sperren. Mit der Strafe gegen Grifo wird der „Rudelbildung“ weiter Vorschub geleistet.

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  4. 7 Spiele sind sehr hart! Gerade wenn man die sportliche Entwicklung von Abraham in den letzten Wochen betrachtet, ist es für die Mannschaft unendlich schade, dass er so lange ausfällt. David war sowohl hinten, als auch in der Offensive unglaublich wertvoll. Wenn man es genau betrachtet, hat David seine Sperre Gelson zu „verdanken“: Denn ohne die saudumme Gelb/Rote-Karte und folglich die Unterzahl, hätte David niemals am Ende das Spiel schnell machen wollen (weil wir dann schon 3:0 geführt hätten) und es wäre nicht zu dem Zwischenfall gekommen. So gesehen, hat David „im Sinne der Mannschaft“ gehandelt. Gelson dagegen. An Gelsons Stelle würde ich die interne Geldstrafe für David übernehmen und mich bei ihm entschuldigen. Dass David Kapitän bleibt halte ich für richtig – eben weil er im Sinne der Mannschaft gehandelt hat – dass er lernen muss, sein Temperament im Zaum zu halten steht dennoch ausser Frage!

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  5. Ich rechne nicht mit einem Einspruch der Eintracht. Man wird froh sein, dass das Thema damit abgehakt ist.
    Edit: Oh shit, gerade gelesen. Sie wollen Einspruch einlegen, das gefällt mir überhaupt nicht. Sorry Eintracht, aber das halte ich für den falschen Weg.

    Zum Sportlichen:
    Wolfsburg hat in den letzten 7 (!) Spielen nicht gewonnen und in den letzten 4 Spielen Niederlagen mit mindestens 2 Toren Unterschied bekommen. 3 Spiele davon waren Heimspiele.
    Gegen Leipzig zuhause 1:6, in Dortmund 0:3, gegen Gent zuhause 1:3 (!) und zuletzt zuhause gg Leverkusen 0:2.

    Wir spielen zuhause und sind die beste Heimmannschaft der Liga!
    Man sollte davon ausgehen, dass Hütter wieder auf volle Offensive mit 2 Stürmern setzt. Einer davon ist ganz bestimmt ein gewisser Bas Dost, der sich sicher auf das Zusammentreffen mit seinem alten Club freuen wird. Zudem wird er nach der LSP die für sein Spiel nötige Frische haben nach zuletzt 3 Spielen in einer Woche und seinem ersten Spiel über 90 Minuten (Freiburg).
    Da Costa, Rode und Hasebe sind weitere Spieler, denen die LSP sehr gut tun wird.
    Bei Anderen muss man mal abwarten wie oft sie spielen und ob sie die Länderspielreisen gut überstehen: Insbesondere Hinti, Sow, Kostic, Silva und Paciencia.
    Wobei einer der beiden Letztgenannten m.E. ohnehin von der Bank kommen dürfte.
    Insbesondere bei Sow, Kostic und Silva drücke ich nun alle Daumen.
    Hinti und Paciencia sind m.E. so robust und spielfit, dass die das schon irgendwie überstehen.
    Auch bei den anderen Spielern, die zu ihrer Nationalmannschaft reisen habe ich wenig Bedenken. N’Dicka fällt mir spontan noch ein, aber wenn er die Freundschaftsspiele mit der U20 verletzungsfrei übersteht, rechne ich eigentlich eher mit nem Formanstieg bei ihm. Fitnessmäßig sollte er eh keine Probleme haben.

    Bei Touré hoffe ich einfach, dass er gg VW spielen können wird. Das wäre schon sehr, sehr wichtig.
    Denn Hinti auf rechts ist im Normalfall ne Klasse schwächer als Touré oder Abraham und verlangsamt unser Spiel, weil er mehr denken muss (meine Meinung).
    In der Zentrale oder auf links macht er nen sehr guten Job, wobei ich auf links lieber wieder N’Dicka sehen würde.
    Hasebe würde ich gegen VW sogar wieder draußen lassen, da ich Hinti als perfekten Gegenpart zu Wolfsburgs zentralen Stürmer Weghorst sehe. Auch deshalb drücke ich alle Daumen, dass Touré fit wird.
    Denn Weghorst vs Hase sehe ich als Mismatch, dass uns Probleme machen ‚könnte‘, wenn so wirklich alles gegen uns läuft (wovon ich nicht ausgehe).

    Im Normalfall sollte Hase m.E. in Zukunft wieder zentral spielen. Er gibt uns viel spielerische Sicherheit mit seiner Präsenz ganz hinten.
    Man merkte zuletzt lediglich, dass er ne Pause brauchte.
    Und das ist auch nicht verwunderlich. Nach Kostic und Hinti hatte er die meisten Spielminuten in dieser Saison. Vor dem Freiburg-Spiel war er sogar der Spieler mit den meisten Spielminuten, mit 35 Jahren (!).

    Jedenfalls ist Wolfsburg schlichtweg der perfekte Gegner um nach 2 durchaus unglücklichen Niederlagen wieder in die Erfolgsspur zu finden.
    Und von der letzten Saison ist eh noch ne Rechnung offen..

    Forza SGE

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  6. Finde ich OK.
    Die 7 Wochen sind ja auch eher symbolisch. Denn real sind es ja nur 6 Spiele, bzw rund 4-5 Wochen bis zur winter Pause. Die letzten beiden Wochen der sperre sind ja in der spielfreien Zeit.

    Und nein, auch inhaltlich sind 6 Spiele nicht zu hart. Grifo 3 Wochen : OK.
    Zur Erinnerung : Die Aktion von Abraham war ja nicht nur n allerweltsfoul. Außerhalb des spielgeschehens, vorsätzlich den gegnerischen Trainer zu attackieren, ist eben ein Tabubruch, den es einfach klar als solchen zu ahnden ist.

    Zum Vergleich : gelbrot ergibt in der Regel ein Spiel Sperre. Bei jeder „normalen“ Roten sind es per se schon automatisch zwei Spiele (die etwa Boateng erhalten hat)

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  7. im vergleich zu der sperre von griffo, finde ich die sperre für vadder auch zu hart. :-/ check im kampf um den ball für nen schnellen einwurf oder nen hieb ins gesicht, bei welchem es nicht mehr ums spielgeschehen ging, ist für mich schon nen unterschied. was solls..

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  8. Wir dürfen gespannt, wie der DFB künftig urteilt.
    Warum Grifo nur 3 Spiele bekommen hat, ist mir nicht schlüssig. Bei Abraham erfolgte die Aktion aus dem Spielverlauf heraus, Grifo kam während der Unterbrechung von der Bank aufs
    Feld gestürmt und griff Abraham ins Gesicht. Abraham ist stehen geblieben und hat nicht den sterbenden Schwan gespielt. Aber eine Tätlichkeit war es auf jeden Fall.

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  9. Laut Eintracht.de geht es im Verfahren um „Tätlichkeit gegen den Gegner“ – gibt es einen Unterschied zwischen Trainer bzw. Offiziellen und Spielern? Wenn das nicht gegeben ist, dann sind 6 Spiele Sperre zu viel. Vielleicht kennt sich jemand damit besser aus – einfach mal als Gedankenspiel.

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  10. Im Vergleich zu einem brutalen Foul, dass den Gegenspieler mehrere Monate oder Wochen aus dem Gefecht setzt ( siehe @1) zu hart.

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  11. @7
    Hatten wir nicht letzte Saison mal eine Phase wo Hinti hinten rechts Hasi Mitte und Ndicka links gespielt hatten?Ich glaube da hatten wir eine Siegesserie hingelegt. Oder täusche ich mich da.

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  12. 7 Wochen also 6 Spiele ist jetzt innerhalb des regulären Strafenkatalogs. 3 für Grifo ist am unteren Rand angesetzt. Kann ich auch mit leben, auch wenn ich sagen muss, dass bei Grifo zwar Affekt gegeben ist, aber Vorsatz dabei ist; während Abraham eine freie Laufbahn vor sich sieht, in die Streich einen Sekundenbruchteil nach dem Ball eintritt. Aber das ist alles bereits diskutiert.

    Die Strafe ist hart aber gerecht. Grifos ist nicht so hart, trotzdem gerecht. Und wer Streich eine Strafe wünscht ist ehrlich gesagt komisch. Auf dem Feld gibt es für „sperren ohne Ball“ oder auch provozieren, wenn da überhaupt was Signifikantes war, maximal gelb.

    Einspruch einzulegen finde ich im ersten Reflex falsch, was will man da noch rühren. Allerdings ist die Begründung der Eintracht gut, dass nämlich Abraham sich noch gerne offiziell zur Situation äußern möchte. Wer weiß, was er zu sagen hat. Das Recth dazu sollte ihm eingeräumt werden. Und wenn das nur über einen formalen Einspruch geht, dann sei es so.

    Ich finde das genau richtig so wie alles gelaufen ist.

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  13. 9. Ostwestfalen-Adler

    Also wirklich,

    „Check beim Kampf um den Ball /Hieb ins Gesicht“

    Was hast du denn da für ein Spiel gesehen ?

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  14. @14. rob: Was man da noch rühren will, oder könnte? Bsp. eine wesentlich höhere Geldstrafe seitens des DFB, verbunden mit einer Reduzierung der Sperre auf 3 Speile. So wie es anderenorts auch möglich ist: Statt 10 Monate Führerscheinentzug und 2000 €, dann eben nur 5-6 Monate aber 4000 €.

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  15. 6 Wochen sind die MINDESTSTRAFE bei einer Tätlichkeiten gegen den Gegner. Bei mildernden Umständen (wenn gegen den Spieler unmittelbar vor seiner Tätlichkeit nachweislich eine un-
    sportliche Handlung begangen worden ist) kann die Strafe bis auf die Hälfte reduziert werden.

    Worauf will sich Abraham berufen? Wenn irgendjemand ein exempel hätte statuieren wollen, hätte die Strafe deutlich härter ausfallen können.

    Die Entscheidung 6 bzw. 3 Spiele ist aus meiner Sicht vollkommen richtig, auch wenn es weh tut…

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  16. @13 sge gunni
    Er machte in der Rückrunde einige Spiele über rechts und nicht selten waren wir erfolgreich. Aber eine Serie, bei der Hinti ständig auf rechts spielte und wir gewannen, gab es nicht.
    Die einzige Serie mit 4 Spielen am Stück und soweit ich weiß in der von dir genannten Formation war gg BVB, RBL, Donezk und Gladbach. Das waren alles Unentschieden.
    Ob wir am Ende gewannen oder verloren spielt für mich nicht unbedingt die größte Rolle. Mir geht es mehr darum, wie der Spieler selbst performt und ob er die Mannschaft auf dieser Position verstärkt.
    Sicherlich gab Hinti bspw gegen St. Pauli einen Assist von rechts auf Dost. Mir fiel in diesem Spiel aber auch auf, wie oft er sich den Ball von rechts auf links legte und in dieser Zeit konnte sich der Gegner wieder besser sortieren.
    Das sieht in der Mitte oder auf links schon wesentlich besser aus.
    Hütter sagte ja selbst:
    „Wenn ich einen Rechtsfuß habe, werde ich doch keinen Linksfuß dahin stellen, da erübrigt sich jede Diskussion.“
    Hinti wird auf rechts ein Notnagel bleiben. Schlecht ist er dort sicher nicht!
    Aber wenn Touré spielfit ist haben wir eine bessere Option.

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  17. 7 Wochen Sperre? Bleiben wir tiefenentspannt…

    Bei der Anhörung kann man ja in aller Ruhe darüber reden, dass
    Freiburgs Trainer unseren Vadder verbal angegangen und
    in seinen Weg getreten ist.

    Mit Sicherheit hätte ein Spieler des FC Bayern DFB München
    dafür keine so harte Strafe bekommen …

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  18. Wichtig sind die 25.000 Euro Strafe fur Abraham. Damit der dfb seine Weihnachtsfeier finanziert bekommt. Oder wird das Geld gespendet? Dann macht es mehr Sinn als den dfb zu bereichern.

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  19. Ich sehe bei Grifo leider nicht die „sportliche Ungerechtigkeit,die zuvor an ihm begangen wurde“

    Grifo war unbeteiligt. Hätte der Streich dem Vadder eine gelangt, wäre das meiner Meinung nach „eine Tätlichkeit nach einer zuvor an ihm begangenen Unsportlichkeit“.

    Aber der Grifo? Da wird’s für mich dünn

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  20. Ich sage dazu mal:
    Wir sind uns alle einig. dass dieses Foul vom Abraham völlig überflüssig war und auch bestraft werden muss.
    Passiert das ganze zwischen zwei Feldspielern gibt es maximal 2-3 Spiele wenn überhaupt.
    Warum man hier rechtlich Unterschiede macht bei Menschen , Trainern und Betreuern erschließt sich mir nicht, zumal diese meistens wie Rumpelstilzchen rumhüpfen, ständigen Einfluss auf die Schiris nehmen, provozieren wie die Spieler auch, Karten fördern usw.
    Aus der Sicht eines ehemaligen Leistungssportlers und Trainers in einer Ballsportart ist klar zu sehen, dass Streich verbal und mit einem kleinen Schritt provoziert und sich dann bei Kontakt steif wie ein Bügelbrett fallen läßt. Kein normaler Mensch würde in dieser Situation so umfallen, es sei denn
    man ist sich der Außenwirkung bewusst.
    Das entschuldigt wie gesagt nicht die Tat von Abraham, die zweifelsohne bestraft werden muss, aber das Maß ist seltsam und ich verstehe den Protest der Eintracht, gerade auch wenn man den Bodycheck vergleicht mit Grifo , der seine Hand schmerhaft lange in Abrahams Gesicht hatte bei 3 Spielen Sperre.
    Die Schiedsrichter stehen über allen, das ist mir klar.
    Streich spielt das alles schön runter, weil er weiß , dass die Situation auch von ihm aus vermeidbar gewesen wäre und bestimmt nicht weil er der Freund von Abraham ist.
    Abraham wird es hoffentlich eine Lehre sein, ob Streich auch die richtigen Schlüsse zieht, wage ich mal zu bezweifeln.
    Das ist natürlich nur meine Sicht der Dinge.
    Prost Mahlzeit

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  21. Abraham wird im mündlichen Verfahren die Gelegenheit wahr nehmen, nochmals Reue zu zeigen, auf die situatuonsbedingte Dynamik hinweisen und alles tun, um die Angelegenheit zu entschärfen. Es wäre zu wünschen, dass dann auch Streich einen fairen Beitrag (der in der Situation bestimmt nicht unbeteiligt war, dezent beschrieben) leistet.
    Deshalb befürworte ich auch den Gang in die Revision. Ich erhoffe mir von der DFB-Gerichtsbarkeit ein anständiges Verfahren, wie gesagt, ich erhoffe es, ohne allzu optimistisch zu sein. Ich stehe absolut hinter Spielern, wie Abraham, mit deren Einsatz, Siegeswillen.
    Selbstverständlich auch nicht hinter solchen Aktionen. Abraham hat sich entschuldigt, direkt nach dem Spiel, glaubhaft. Er wird bestraft und dann muss es auch erledigt sein. Ob der DFB auch künftig mit solcher Härte gegen Spieler anderer Clubs vorgehen wird, wir werden sehen.
    Ich stehe zu Abraham, definitiv.

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  22. Grundsätzlich: Ich bin kein Jurist und zieh mir diese Infos nur durch Online-Recherche. Wäre schön, wenn es jemand gibt, der es besser einschätzen kann. Mir kommt der Einspruch zumindest mal riskant vor.

    ‚Die Tätlichkeit ist die härteste Bewertung und zieht eine Sperre von (mindestens) sechs Wochen nach sich. Es gibt jedoch Milderungsmöglichkeiten, wenn der Spieler vorher selbst gefoult oder angegangen wurde oder wenn eine leichtere Tätlichkeit wie lediglich leichtes Stoßen vorliegt. So kann die Sperre auf bis zu zwei Spiele reduziert werden.‘

    ‚Bei einem Einspruch des Vereins oder des Spielers gegen das geforderte Strafmaß des Kontrollauschusses wird der Richter des Sportgerichtes aktiv und muss per schriftlichem Verfahren bis zum nächsten Werktag um 10 Uhr entscheiden. Sollte dann entweder der Kontrollausschuss, der Verein oder der Spieler nochmals Einspruch einlegen, findet eine mündliche Verhandlung vor dem Sportgericht statt – quasi eine Gerichtsverhandlung. ‚

    Sprich: das war bereits der 2. Einspruch. Der erste kam wohl vom Spieler Abraham. Übrigens darf der Richter nicht über das vom Kontrollausschuss beantragte Strafmaß hinausgehen. Das Strafmaß des Kontrollausschusses betrug somit mindestens (!) 7 Wochen. (Quelle: dfb)

    ‚Nach der mündlichen Verhandlung vor dem Sportgericht kann Berufung eingelegt werden. Als letzte Instanz würde dann das Berufungsgericht, das DFB-Bundesgericht, entscheiden. Vorsitzender ist dort Achim Späth. Das Urteil des Bundesgerichts ist endgültig und kann nicht angefochten werden.‘
    Quelle: https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga/spielersperren-dfb-100.html

    Tatsache ist, dass mit 7 Wochen ein Strafmaß über dem ’normalen‘ Strafmaß (6 Wochen) angesetzt wurde. Im Endeffekt ist es aber egal, ob die Sperre 6 oder 7 Wochen beträgt, da die 7. Woche eh spielfrei ist.
    Eine Strafminderung auf 5 Wochen wäre für EF natürlich erstrebenswert, da Abraham dann für die Spiele gegen Köln und Paderborn wieder spielberechtigt wäre.

    ‚Eine Tätlichkeit ist gegeben, wenn der Spieler gewollt mit körperlicher Gewalt gegen einen Gegner vorgeht. Treten, Schlagen, Stoßen, Beißen und Spucken sind typische Vergehen. Strafandrohung: von mindestens sechs Wochen bis zu sechs Monaten.‘

    ‚Bei Tätlichkeiten bestehen Milderungsmöglichkeiten. Wenn gegen den Spieler unmittelbar vor seinem Vergehen eine sportwidrige Handlung durch den Gegenspieler begangen wurde, wird die Mindeststrafe in der Regel auf drei Spiele herabgesetzt. Das gilt genauso, wenn ein leichterer Fall der Tätlichkeit vorliegt. Beide Milderungsmöglichkeiten können auch zusammen greifen, dann wird die Mindestsperre grundsätzlich auf zwei Spiele reduziert.‘
    https://www.dfb.de/verbandsservice/verbandsrecht/sportgerichtsbarkeit/sportgerichtsverfahren/

    Ich kann mir im Endeffekt nur vorstellen, dass der Verein und Spieler diese Tätlichkeit als ‚leichte Tätlichkeit‘ einstufen und der Spieler dies mündlich glaubhaft zu versichern versuchen wird.

    Dann mal abwarten, wie das Sportgericht diese Sache einschätzen wird. In jedem Fall kann es nach dem Urteil des Sportgerichts nicht mehr schlechter werden, wenn der Kontrollausschuss oder die Eintracht Berufung einlegt und vor das Bundesgericht zieht.
    Denn für das Bundesgericht gilt das Verschlechterungsverbot:
    Das Bundesgericht darf keine Entscheidung fällen, die im Strafmaß über die vom Berufungsführer angefochtene Entscheidung hinausgeht.

    Dies kann aber auch bedeuten, dass der Richter das Urteil durch dieses Verschlechterungsverbot eher hoch anlegt…damit das Bundesgericht im Falle einer Berufung noch Möglichkeiten hat, das Urteil nach unten zu korrigieren.

    Ich habe ehrlichgesagt das Gefühl, dass das Sportgericht die Strafe (drastisch) erhöhen wird, weil es eine Attacke gegen einen Trainer war und dies bisher ‚gefühlt‘ keine größere Berücksichtigung fand. Bisher wurde entschieden, dass eine ‚Tätlichkeit gegen den Gegner‘ vorlag und das Strafmaß etwas erhöht, weil Abraham vorbelastet war.
    Irgendwo las ich, dass diese Vorbelastung nicht berücksichtigt wurde. Weiß aber nicht mehr wo ich das las, und ob das so stimmt. Widerrede ausdrücklich stets erwünscht.
    Jedenfalls wurde beim Urteil m.E. kein ‚Exempel statuiert‘, was von einigen Medien und Fans gefordert wurde.
    Dies könnte das Sportgericht nun nachholen.

    Es kann aber natürlich auch sein, dass das Sportgericht davon ausgeht, dass eine ‚leichte Tätlichkeit‘ vorlag, da der Trainer (das Opfer) nicht zu Schaden kam und die Angelegenheit im Nachgang herunterspielte, auch weil sich der Spieler glaubhaft bei ihm entschuldigte.
    Denn tatsächlich war es ja kein äußerst grober Delikt und der Trainer konnte direkt aufstehen und seine Tätigkeit fortführen.
    Was für mich dagegen spricht ist schlichtweg die Tatsache, dass es noch keinen vordefinierten Strafrahmen für eine Attacke gegen den gegnerischen Trainer gibt und das Sportgericht diesen hoch (und damit medienwirksam) ansetzen könnte um Wiederholungen vorzubeugen. Das Bundesgericht könnte dann immer noch korrigierend eingreifen.
    Zudem ist es nicht so, dass der Spieler direkt nach dem Vergehen sein Fehlverhalten einsah und dem Trainer hochhalf. Abraham rannte ihn um und dann weiter zum Ball, holte sich diesen während der Flucht vor den Spielern der Freiburger Bank.
    Cojones hat er ja, der Kerl! haha
    Wobei er nun natürlich auch sagen kann, dass es ihm während der Aktion gar nicht so schlimm vorkam. Er rannte, verschätzte sich bzgl der Schnelligkeit und dann war es schon zu spät und sie ‚berührten‘ sich. Das ‚ich dachte du wärst stabiler‘, was Abraham zu Streich nach dem Spiel sagte und dieser in der PK ansprach, könnte dbzgl helfen.
    Zudem hätte er sich vielleicht noch mit Grifo geprügelt, wenn da niemand dazwischen gewesen wäre. Man kann es zumindest nicht 100%ig ausschließen…weggerannt ist er jedenfalls nicht. Ohne das jetzt wirklich bewerten zu wollen. Das Foto mit Grifo nach dem Spiel hilft in dieser Hinsicht zwar, aber die vom Sportgericht werden sich das schon komplett (inkl. Streich-Aktion) anschauen.

    Es ist auch möglich, dass das Sportgericht gar nix macht, den Einspruch abweist und das Urteil damit einfach bestätigt. Wäre auch net schlecht, weil es bei ner Berufung vor dem Bundesgericht dann zumindest keine Möglichkeit der Verschlechterung der Strafe gäbe.
    Daher wird dies ein äußerst interessantes Urteil.

    Erfreulich ist sicherlich, dass nun viele Medien von ‚Mega-Strafe‘, ‚Harte Strafe‘ etc schreiben und eben nicht von ‚Mildes Urteil‘ etc

    @11
    ‚Als sportgerichtliche Standardfälle sind in § 8 Nr. 1 der Rechts- und Verfahrensordnung u.a. genannt: Unsportliches Verhalten, rohes Spiel gegen den Gegner, Tätlichkeit gegen den Gegner.‘
    In diesem Fall lag für den Kontrollausschuss eine ‚Tätlichkeit gegen den Gegner‘ vor.

    Ich persönlich sehe es definitiv auch so, dass es sich, wenn überhaupt, nur um eine ‚leichte Tätlichkeit‘ handeln kann.
    M.E. war das immer noch ein gewünschter ZK von Streich (den Abraham siegesgewiss dankbar und dümmlich annahm) mit folgender Schwalbe. Streich hätte sich auch drehen können, stattdessen fiel er ziemlich theatralisch.
    In so manch anderer Sportart wäre das keiner Rede wert und gäb gelb (bspw Handball), u.U. für beide.
    Eine Provokation Streichs (Halbschritt nach rechts, Zurufe) würde ich rechtlich nicht versuchen durchzudrücken und gehe auch nicht davon aus, dass dies gemacht wird.
    Auf Nachfrage meinte Bobic ja schon: Was auch immer Streich rief, es bleibt in der Kabine.
    Und das ist auch schlau.
    Denn dann müsste der Richter im Umkehrschluss ja auch von einem erhöhten Vorsatz Abrahams durch ebendiese Provokation ausgehen und dann ist es wohl auch keine ‚leichte Tätlichkeit‘ mehr.

    Wer auch immer sich besser auskennt: Gerne korrigieren!!
    Ich mutmaße nur so gut es mir möglich ist.

    Hätte das Thema viel lieber abgehakt, aber durch den Einspruch bleibts nunmal heiß.
    Hab auch keine Info darüber gefunden, wann die mündliche Verhandlung vor dem Sportgericht stattfinden muss. Das kann sich vielleicht 1-2 Wochen oder gar länger hinziehen. Keine Ahnung.

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  23. @15. jim panse, was hast du denn davon nicht gesehen?

    Also wirklich,

    War doch vollkommen klar ausgedrückt ; -)

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  24. @begoni:
    In Abraham’s Fall, war es kein Foul, sondern eine Tätlichkeit.

    Hier wurde m.E. aber seitens des DFB-Gerichtshof nicht differenziert geurteilt:
    Die mögliche „Schuldfrage“ Chr. Streich’s wurde irgendwie gar nicht beleuchtet und der Tatbestand der Tätlichkeit von Grifo offensichtlich wesenlich weichgespülter bewertet, was ich nach dem Gleichbehandlungsprinziep falsch finde.
    Mir geht es dabei auch nicht um eine Rücknahme oder Reduzierung Abraham’s Strafe, sondern um eine einheitliche Bewertung von Tätlichkeiten, aus denen in beiden Fällen keine Verletzungen hervorgegangen sind.

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  25. @27G-Block, so ist es, auf den Punkt gebracht.
    Sanktionen werden akzeptiert, wenn diese ausgewogen sind. Wie die Vergangenheit leider gezeigt hat, fehlt der DFB- Gerichtsbarkeit mitunter jegliches Augenmass. Ich möchte nicht in die Tiefe gehen, da mir diese immer wiederkehrende Problematik äusserst zuwider ist. Wenn z.B. ein Bestimmter von den Unsymphatischen gegrollt hat, wurde gekuscht.
    Aber, wie gesagt, ein Thema, das ich heute nicht weiter beackern möchte.

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  26. Nur weil Streich das ganze relativiert, ist es keine „leichte Tätlichkeit“. Abraham rennt ohne Grund auf Streich zu und gibt ihm ohne Vorwarnung einen Bodycheck, sodass er zu Boden geht. Ich bitte Euch!

    Bei einer Tätlichkeit ist schon der Versuch strafbar. Dass Streich nicht verletzt hat, ist auch kein Argument. Der Mann ist Mitte 50 und wird von Abraham im Vollsprint umgehaun. Er hätte sich im ungünstigen Fall verletzt.

    Und zu Grifo: Er reagiert auf Abrahams Tätlichkeit gegen seinen Trainer. Das ist etwas völlig anderes.

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  27. @29. tommy1899:
    Gude,
    Deine Ansicht in allen Ehren, aber teilen tue ich sie nicht.
    Allein schon in diesem Satz von Dir: „Abraham rennt ohne Grund auf Streich zu und gibt ihm ohne Vorwarnung einen Bodycheck, sodass er zu Boden geht.“, haben wir offensichtlich eine differenzierte Wahrnehmung. Denn 1. hatte Abraham sehr wohl einen driftigen Grund auf Streich zuzurennen, denn dort genau sprang der Ball ins Seitenaus und welchem Spieler ist es zu verdenken, die letzte Chance in der fast abgelaufenen Spielzeit noch (mannschaftsdienlich) nutzen zu wollen.
    Und 2. konnte Streich den anrennenden Abraham sehen und wenn er den Ball schon nicht fair wie ein Sportsmann stopt, wenigstens die „Flugschneise“ von Abraham räumen bzw. freigeben.
    Anstattdessen lässt Streich den Ball durchlaufen und dreht sich dann auch noch in den ungestümen Abraham hinein.
    Mit Fairness und Sportlichkeit hat dieses Verhalten wenig gemeinsam.

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  28. @G-Block
    Gude zurück!

    Ja, der Ball liegt wohl irgendwo hinter Streich, aber nicht einen halben Meter oder Meter, sondern irgendwo hinten. Ich würde mal behaupten, dass man normalerweise um jemandem rum läuft, anstatt ihn wegzuchecken.

    Natürlich hätte Streich fairer sein können, da sind wir uns einig. Aber eben aus der Tatsache dass er es nicht ist, kann man keine solche Reaktion ableiten. Streich hat es richtig gesagt, er ist nicht dafür verantwortlich, das spiel schnell zu machen. Das kann ich nachvollziehen.

    Das Problem lag in dem Moment bei Abraham. Der ist schon die Minuten davor wie Rumpelstilzchen über den Platz. Die Reaktion gegen Streich passte da ins Bild.

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  29. @ 26. Sashman

    Ganz einfach. Es gab weder einen „Kampf um den Ball“ noch einen „Hieb“ ins Gesicht.
    Es gab ein Umrennen im Vollsprint und ein Greifen an den Hals/Gesicht.
    Übrigens noch was , Abraham -und wir- haben bei der ganzen Sache noch Glück gehabt , dass Streich sich nicht verletzt hat. Stellt euch mal vor , was los wäre ,wenn er sich einen Wirbel oder das Steißbein gebrochen hätte …

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  30. In der ZPO und STPO ist die Revision ausdrücklich als Rechtsmittel zugelassen, warum soll es peinlich sein zu versuchen das Urteil etwas abzumildern. Nur weil er Spieler der SGE ist und man sowas in unserem Verein nicht tut? Ausdrücklich billige ich das an Körperverletzung grenzende unsportliche Verhalten des Spielers Abraham nicht. Bei erster Ansicht des Vorfalls war ich der Meinung 6 Spiele Sperre und € 50.000,- Strafe. Nachdem aus einer anderen Ansicht aufgenommenen Video in youtube kann man klar erkennen dass Streich versucht durch einen Seitschritt den Laufweg des Spielers zum Ball provokant zu erschweren. Ich bin mir nicht sicher dass dieser Beweis bei der Strafzumessung ins Kalkül gezogen wurde, was er m. E. sollte!

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  31. @34. spaetberufener
    Okay, peinlich ziehe ich zurück, aber das Strafmaß halte ich trotzdem für richtig, auch wenn man der Meinung ist Streich eine Mitschuld zu geben.

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  32. @35
    Das ist in der Tat krass!
    Und hat eigentlich gar keine Aussicht auf Erfolg

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