Pirmin Schwegler erkannte die Warnsignale des Körpers nicht

Der Ausfall von Leistungsträger Pirmin Schwegler überraschte zunächst. Vor der Partie gegen den 1. FC Nürnberg, inzwischen 16 Tage her, hieß es, dass der Kapitän mit Fieber das Bett hüten müsse. Was sich nach einer normalen Grippe und einer kurzen Ausfallzeit anhörte, entpuppte sich als ein hartnäckige Krankheit. Den Schweizer hat es förmlich niedergeschlagen, in den letzten Wochen war er ans Bett gefesselt. „Ich konnte nicht mal sitzen, das war zu anstrengend. Ich konnte nur liegen„, erklärt der 27jährige in der Frankfurter Rundschau. Das Fieber pendelte sich konstant bei 39 Grad ein, weshalb Schwegler „total schlapp“ war. „Ich hatte überhaupt keine Kraft mehr.“ Das Blutbild war besorgniserregend, die Entzündungswerte „enorm hoch„.

Gestern kehrte der Kapitän auf den Trainingsplatz zurück. Von Armin Veh bekam der Stratege das blaue Leibchen, welches Spieler tragen, die einen besonderen Schutz genießen. „Es tut einfach gut, wieder etwas machen und ein bisschen ausschwitzen zu können„, sagte der Nationalspieler sichtlich erleichtert. Was genau ihn aber so mitgenommen hatte, bleibt weiterhin ungeklärt. „Wir wissen nicht genau, ob es ein Infekt oder ein Virus war. Aber das ist jetzt auch egal.“

Bei der Suche nach den Gründen für das Ausbrechen der mysteriösen Krankheit stößt Pirmin Schwegler auf die Antwort, dass er seinem Körper anscheinend zu viel zumutete. Erst brach „Pirman“, wie ihn Michael Apitz in seinem Spieltagscomic darstellte, die Rippe und dann das Nasenbein. So spielte der Kapitän fortan mit Carbonpanzer um die Rippe und Gesichtsmaske. „Brüche, Spritzen, Vollnarkose – das war zu viel für meinen geschwächten Körper„, gibt Schwegler zu. Die Folge war, dass sich der Körper die Pause nahm, die er ihm hätte geben müssen.

Im Gegensatz zur Hinrunde, als die Mannschaft ohne ihren Kapitän wankte und einfach nicht gewinnen konnte, konnte er sich diesmal ohne Sorgen auskurieren. Die Adler holten in den vier Partien ohne Schwegler 9 Punkte und konnten somit die Tür zu einem weiteren Jahr Bundesliga weit aufstoßen, weshalb er auch gegen den FC Schalke 04 noch geschont werden soll und eher nicht zum Einsatz kommen wird.