Michael Thurk im kicker: "Ich bin zwar in Frankfurt geboren, aufgewachsen und habe eineinhalb Jahre dort gespielt, aber mein Bezug zu Mainz ist doch größer"
Michael Thurk im kicker: „Ich bin zwar in Frankfurt geboren, aufgewachsen und habe eineinhalb Jahre dort gespielt, aber mein Bezug zu Mainz ist doch größer.“

„Der Abgestürzte“ titelte die Frankfurter Rundschau im Sommer 2007 über den mittlerweile 39jährigen Ex-Adler Michael Thurk. Die Leistungen, die er vorher beim Nachbar Mainz ablieferte, konnte er bei der Eintracht nie bestätigen. Nach seinem zweifelsohne verkorksten ersten Jahr bei seinem neuen Arbeitgeber versprach er damals: „Ich werde mich durchsetzen. So ein Jahr kann es eigentlich nicht noch mal geben.“ In der darauffolgenden Winterpause 2007/2008 war nach gut 1 1/2 Jahren Schluss bei den Hessen und nach 36 Ligaspielen mit nur 4 Toren wechselte er zum damaligen Zweitligisten FC Augsburg. Gründe für das Scheitern bei der SGE gab es damals viele aus seiner Sicht. Zum einen der menschliche Umgang: „Einige Leute haben mich beschimpft, wo es nur ging. Das war im Stadion so, das war während des Trainings so, und es war sogar im Trainingslager so. Die haben jede Gelegenheit genutzt, um mir zu zeigen, dass ich in Frankfurt unerwünscht bin.“ Und zum anderen der sportliche Umgang: „Ich durfte in Frankfurt nie auf meiner Position spielen. Ich kam damals aus Mainz, habe dort hinter zwei Spitzen gespielt und auf diese Art zwölf Tore erzielt. Das kam mir entgegen. So durfte ich in Frankfurt nie spielen. Und so habe ich Stück für Stück auch an Selbstvertrauen verloren.

Nun knapp sieben Jahre später durfte Thurk im kicker seine Meinung zum bevorstehenden Nachbarschafts-Duell zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FSV Mainz 05 preisgeben. Und auch wenn er das Spiel am Samstag nicht im Stadion verfolgen wird („Ich lebe ja in der Nähe von Augsburg und bin nicht so sehr im Rhein-Main-Gebiet unterwegs„), glaubt er, dass die „interne Rhein-Main-Meisterschaft“ zwischen dem FSV, der SGE und den Darmstädtern zweifelsohne die Mainzer gewinnen werden: „..weil die Mannschaft schon über einen längeren Zeitraum zusammen ist. Man kennt sich besser, ist noch ein bisschen Underdog und steht mehr zusammen. Im Verein ist alles familiärer. Ich war vor Kurzem dort und habe mir das alles noch mal angeschaut. Vom Gefühl her war es wie früher, als ich dort gespielt habe. Dass man eben ganz, ganz eng zusammensteht im ganzen Verein. Das ist für mich ein großes Plus, das Mainz 05 hat.

Die Frankfurter könne er in diesem Jahr allerdings nur schwer beurteilen, schließlich habe er bisher nur ein Spiel verfolgt und das war die Partie am 2. Spieltag gegen den FC Augsburg: „Da waren sie schwach, haben aber dennoch einen Punkt mitgenommen, obwohl man das Spiel hätte hoch verlieren können. Der FCA hatte da Riesenchancen.“ Sicherlich wäre dies anders gewesen, wenn er nicht aufgrund der ständigen Reha-Einheiten so stark eingebunden gewesen wäre. Nach seinem Syndesmosebandriss im Jahr 2014 arbeitet er weiterhin an seinem Comeback. Und wenn es mit dem Fußballspielen doch nicht mehr klappt, dann besitzt er natürlich einen Plan B: „Ich habe meinen ersten Trainerschein gemacht, die Elite-Jugend-Lizenz. Ich warte ab, wie es mit dem Fuß weitergeht – aber so habe ich zumindest schon etwas in der Hinterhand.“ An Selbstbewusstsein hat es dem selbst ernannten Straßenfussballer noch nie gemangelt. Und wer weiß? Sollte es mit dem Forstsetzen der Karriere doch nicht mehr klappen, besitzt er vielleicht wieder mehr Zeit, um die Geschehnisse bei seinem „Lieblingsverein“ zu verfolgen.

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11 Kommentare

  1. In der Tat…. ich war einmal beim Training als nach dem Training einige „Fans“ Thurk anfingen zu beschimpfen…. und zwar als „Mainzer Drecks..“….
    Da gab es beinahe dann eine Keilerei unter den Fans weil neben mir da viele dachten „das gibts doch nicht“…..

    Dabei fing es mit Thurk damals gegen Bröndby doch so gut an, aber dann kam halt, was kam…. schade eigentlich, der hätte uns weitaus mehr helfen können als er am Ende konnte bzw. durfte.

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  2. Scheinbar hat das „nicht auf der richtigen Position spielen“ doch eine größere Bedeutung als manch ein Trainer wahrhaben will. Spreche es nur an weil bei uns das momentan auch auffallend ist. Beispiel Hasebe, Waldschmidt und Gerezigher. Auch Kadlec und Luc haben (links) außen kaum gute Spiele gemacht.
    Bestes Beispiel ist für mich aber immer noch Stendera, der außen echt verschenkt wirkte damals.
    Auch bei Gerezigher und Waldschmidt denke ich macht das etwas aus, wenn Sie nicht auf Ihrer richtigen Position spielen. Vielleicht wird das doch etwas unterschätzt. So Spieler die heutzutage noch alles spielen können , findet man kaum noch.

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  3. Dachte es war schon länger her als Thurk bei uns spielte. Für mich war er damals eine Reisenenttäuschung. Hat kaum ein Bein auf dem Boden gebracht und hat im Sturm damals nichts bewegt. Ich war froh, als er uns wieder verlassen hatte. Komisch das er in Augsburg wieder besser ins Spiel kam, so meine Erinnerung. Aber die waren sicherlich damals noch 2.Liga.

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  4. @3:
    Das stimmt, aber es war auch unglaublich wie dumm (ich kann es leider nicht anders schreiben) einige „Fans“ gegen ihn intrigiert hatten.

    Einmal hatte ich selbst mitbekommen, und wenn man sich überlegt dass solche Dinge wohl öfters vorkamen, dann versteht man schon warum es nicht sein sollte……

    Dass er auf anderen Positionen ran musste ist auch nicht ganz die Wahrheit; er durfte auch öfters vorne ran und da lief es dann auch nicht rund.

    Aber wenn man sich so auf einen Spieler einschießt wie einige es taten – und wohl nur weil er aus Mainz kam – meine Güte, das war echt einfach nur daneben!!!

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  5. Ne ne Jungs der Heribert hat den Thurk verpflichtet nur um die Mainzer zu schwächen….hat wunderbar geklappt …ich glaub die sind in diesem jahr abgestiegen……deswegen hat der Heidel heut noch so ein Hals auf uns…….

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  6. Unfassbar war es wie man ihn behandelt hat und beschämend !!!
    Er war ein Frankfurter Bub…ist in Frankfurt geboren und aufgewachsen hat bei den Sportfreunden 04 das Fußball spielen gelernt….
    Ich hab ihn schon als kleinen Jungen draußen zwischen den Wäschestangen im Hof kicken sehn und er war im Herzen Eintrachtler…er sagte ja auch immer, dass sein größter Traum wäre, einmal für die Eintracht zu kicken und dann machen sogenannte Fans ihn so fertig und schwächen ihn und somit das ganze Team !!! Das war unglaublich und dumm !!!

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  7. Da ja nun wohl auch Aigner ausfällt gegen Mainz, sollten wir auch die anderen angeschlagenen Spieler schonen, um wenigstens gegen Darmstadt noch 3 Punkte in der Hinserie zu holen. Gegen Mainz haben wir eh keine Chance. Mit dann 17 Punkten kann man in der Rückrunde angreifen, um Platz 12 zu erreichen. Hoffentlich mit neuen Spielern, aber hoffentlich nicht Sam der ja heute von der Bild wieder ins Spiel gebracht wird. Wir brauchen augenscheinlich gesunde schnelle Spieler die Spielpraxis haben, sonst können wir uns das sparen.

    Also schenkt das Spiel ab und bringt die jungen Hüpfer und schont was Schonung bedarf. Hasebe, Meier, Aigner…

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  8. Heute ist Mittwoch …….wird knapp für Aigner …Schüttelfrost…..gefällt mit garnicht…..
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    Ich würde Kinsombi auf RA stellen….

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  9. Hallo steilpass! Grundsätzlich kommen wir bei externen Quellen immer unserem Quellenhinweis nach. Da der Artikel aber erstens nicht nur aus dem kicker stammt und zweitens auch weitestgehend komplett zusammengefasst wurde, halten wir eine extra Verlinkung doch etwas für too much. 🙂

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