Branimir Hrgota hat die Rotationsmöglichkeiten für Trainer Niko Kovac erweitert.
Branimir Hrgota hat die Rotationsmöglichkeiten für Trainer Niko Kovac erweitert.

Trainer Niko Kovac und Sportvorstand Fredi Bobic haben bei der Suche nach Neuzugängen nicht nur nach individueller Klasse, sondern vor allem nach Handlungsschnelligkeit und der richtigen Mentalität gefahndet. Das Ergebnis kann sich bislang sehen lassen: Die Frankfurter Eintracht steht aktuell mit 21 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz und überwintert im DFB-Pokal, bevor es dort im neuen Jahr gegen Hannover 96 weitergeht. Einen gewichtigen Anteil daran hat auch der erste Sommerneuzugang Branimir Hrgota. Der 23-Jährige erzielte in der ersten Runde gegen den 1. FC Magdeburg das frühe 1:0 und legte somit den Grundstein für den Sieg, der im Elfmeterschießen fixiert wurde.

Der ablösefrei von Borussia Mönchengladbach gekommene Angreifer wartet seitdem allerdings auf seinen nächsten Pflichtspieltreffer. Hrgota bemüht sich, ist viel auf dem Platz unterwegs und zeigt hin und wieder, welche technischen Fähigkeiten in ihm stecken. Am 1. Spieltag gegen den FC Schalke 04 kam er zusammen mit Alex Meier zum Einsatz. Das Duo harmonierte und es schien, als hätte die Doppelspitze eine Zukunft. Einen Rückschlag gab es allerdings zwei Wochen später, als das Hessenderby gegen den SV Darmstadt 98 mit 0:1 verloren ging. Kovac legte die Idee, mit zwei Stürmern zu agieren, zu den Akten und setzte Hrgota zunächst auf die Bank.

Der Linksfuß musste sich einige Wochen gedulden, bis er wieder von Beginn an spielen durfte. Dieser Einsatz sorgte in der Presselandschaft allerdings für ein mittelschweres Erdbeben. Am achten Spieltag gegen den Hamburger SV musste Meier auf der Bank Platz nehmen und von draußen zusehen, wie der Gegner mit 3:0 auseinandergenommen wurde. Hrgota bekam nach seiner wichtigen Vorlage zum Führungstreffer gute Noten. Seitdem gibt es die große Debatte: Setzt Kovac in Heimspielen auf Meier und in der Fremde auf Hrgota? Der Schwede lässt sich bei „Bild“ nicht aus der Ruhe bringen: „Wir haben Erfolg als Mannschaft. Wenn es dafür der Fall sein soll, dass ich nur auswärts spiele – warum nicht?“

Hrgota wirbt für die Doppelspitze

Bei der vergangenen Partie am Sonntag gegen den SV Werder Bremen (2:1) widerlegten die beiden Angreifer die These, dass sie nicht zusammen agieren könnten. Meier kam direkt nach Wiederbeginn aufs Feld und traf sofort zum Ausgleich. „Ich spiele gern mit Alex oder mit einem anderen Stürmer. Es hat ja auch schon funktioniert“, so die Einschätzung Hrgotas. Er widerspricht nicht der Einschätzung, dass sie sich von der Spielanlage her sehr ähnlich seien. Aber „ein Doppelgänger von Alex bin ich nicht. Er ist größer, kann gut den Ball halten. Ich laufe mehr in die Tiefe.“

Auf der Habenseite von Meier stehen allerdings bereits vier Treffer, bei Hrgota kam in der Bundesliga noch kein Tor aufs Konto. „Das Wichtigste sind Siege, dann werden auch irgendwann Tore kommen“, wiegelt er ab und will bald alle Zweifel beseitigen: „Das Selbstvertrauen habe ich. Ich muss einfach Geduld haben.“ Es ist genau diese Einstellung, die so wertvoll für die Eintracht ist. Die Akteure sind demütig, stellen sich nicht über den Verein und sind da, wenn sie gebraucht werden. „Es ist wichtig, dass wir hungrig sind. Wenn nicht, rutschen wir schnell nach unten. Dieses Hungrigsein steckt in uns allen. Vor allem jetzt, wo wir wissen, dass wir das schaffen können“, gibt Hrgota die Marschrichtung vor, die auch gegen den starken Kontrahenten Borussia Dortmund umgesetzt werden soll. Der 8:4-Rekordsieg in der Champions League gegen Legia Warschau lässt die Eintracht dabei nicht in Schockstarre verfallen.

Respekt vor Dortmund – aber keine Angst

„Wir werden defensiv besser stehen als Warschau“, ist Hrgota überzeugt und sagt mit der nötigen Portion Demut: „Wir wissen, dass es schwer wird. Und wir brauchen die Fans. Wenn es dann klappt – überragend! Dann hätten wir den BVB überholt.“ Das Selbstbewusstsein ist gewachsen. Kovac schafft es trotzdem, die Mannschaft auf dem Boden der Tatsachen zu halten und sie Woche für Woche auf die schwierigen Aufgaben vorzubereiten. Dazu zählt es auch, die Fehler aufzuzeigen. Bei vier der sechs Saisonsiege langte ein Tor mehr, als es der Gegner erzielte. Es ging somit häufig sehr eng zu. Gegen die Bremer waren die Frankfurter häufiger sehr wackelig – ein ähnliches Verhalten, könnte gegen den BVB bereits ein uneinholbarer Rückstand bedeuten. Die Vorgabe für einen möglichen Erfolg formuliert Hrgota deshalb klar und deutlich: „Also müssen wir weniger Fehler machen.“

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3 Kommentare

  1. Was für eine Stürmer-Debatte? Der Verein ist erfolgreich und strahlt soviel Ruhe aus, dass die Medien eine Stürmer-Debatte anzetteln, die keine ist. In einen Team ist es ganz normal dass rotiert wird. Da ist keiner überspielt und jeder kann sich sehen lassen. Gott sei Dank ist es so, dass wir diesen Luxus haben.

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  2. @nichnackman: Rischdisch 😉
    Die Diskusion ist hausgemacht, um nicht zu sagen von den Medien insziniert und provoziert.
    Der Erfolg der Mannschaft und des Trainers entziehen dieser Thematik jegliche Dikusionsgrundlage. Abhaken und morgen eine geschlossene Antwort auf dem Platz geben. Wer für uns die Tore schießt und unabhängig von dessen Position, ist völlig nebensächlich.

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