Heribert Bruchhagen hofft auf ein "Happy End" nach fast 13 Jahren bei Eintracht Frankfurt.
Heribert Bruchhagen hofft auf ein „Happy End“ nach fast 13 Jahren bei Eintracht Frankfurt.

Fast 13 Jahre lang lenkte Heribert Bruchhagen als Vorstandsvorsitzender die Geschicke bei Eintracht Frankfurt. Eine Ära, die den Verein geprägt hat, nähert sich mit großen Schritten dem Ende entgegen. Der 67-Jährige wird gegen Borussia Dortmund das letzte Bundesliga-Heimspiel in leitender Funktion erleben. Die Abschiedstournee verlief nicht wie erhofft für den Ostwestfalen, der in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit noch so zuversichtlich war und sich von den Träumereien im Umfeld anstecken ließ. Die Realität spricht eine andere Sprache: Die Hessen stehen auf Rang 16 und befinden sich in akuter Abstiegsnot. Bruchhagen gibt im Gespräch mit Sky zu, dass der Verein auf diese „Situation nicht vorbereitet war.“

Nach dem 9. Rang in der vergangenen Situationen und dem vermeintlich deutlich verstärkten Kader wollte die Eintracht die oberen Plätze angreifen. Der Klub habe, so der Vorstandsboss, „sieben Millionen Euro in die Hand genommen und die größten Investitionen in meiner Amtszeit getätigt – das hat es so zuvor noch nicht gegeben.“ Statt Europapokallust hieß es dann allerdings Abstiegskampffrust. Armin Veh musste im März, nach nur sieben Rückrundenpunkten aus acht Partien, die Koffer packen und für Niko Kovac Platz machen. Der Kroate brachte das völlig verunsicherte Team peu á peu in die richtige Spur zurück und möchte auch die Begegnung gegen die Dortmunder noch nicht abschenken – schließlich könnte eine Niederlage im unglücklichsten Fall dafür sorgen, dass der SV Werder Bremen und der SV Darmstadt 98 uneinholbar davonziehen und es am letzten Spieltag an der Weser nur noch darum geht, den Relegationsrang fix zu machen.

Bruchhagen erkennt daher eine „angespannte Situation – das gilt aber auch für die Mitbewerber, die mit uns um die Plätze 16 und 17 kämpfen.“ Von den Ausflügen vom VfB Stuttgart, die drei Tage nach Mallorca zum Kurztrainingslager reisten und am Montag mit 2:6 bei den Bremern untergingen, oder den Lilien, die einen Bowlingabend veranstalteten, hält er nichts: „Das ist ein Joke für Journalisten! Es zählt ausschließlich die Konzentration auf dem Trainingsplatz. Wenn einer glaubt, eine Mannschaft auf der Bowlingbahn formen zu können, dann liegt er falsch.“ Es sei „der größte Blödsinn aller Zeiten“ zu denken, dass es etwas bringe, wenn das Team im Abstiegskampf nach dem Motto – „Alle an einem Tau ziehen oder dann einen Mannschaftsabend machen um richtig auf den Tisch zu hauen“ – bestehen möchte. Eine Mannschaft wird auf dem Trainingsplatz und mit intensiver Schulung gebildet.“

Ob diese intensive Schulung auf dem heimischen Rasen im Schatten des Waldstadions dafür sorgen kann, dass es in den nächsten Jahren in der Bundesliga einen Überraschungsmeister á la Leicester City geben könnte? „The Foxes“, wie sie in England gerufen werden, konnten am Montag die erste Meisterschaft in ihrer Vereinsgeschichte feiern – eine Sensation, die ganz Europa begeistert. In Deutschland, so die düstere Prognose von Bruchhagen, „müssen wir uns mit den kleinen Überraschungen zufrieden geben.“ Hertha BSC Berlin in der Spitzengruppe oder der Abstieg von Hannover 96 seien hierbei schon die Ausnahme: „Die Spreizung ist enorm. Es ist ein leichtes für den FC Bayern München dem Tabellenzweiten Borussia Dortmund einen Spieler wie Mats Hummels wegzuholen. Dafür haben die Dortmunder dann keine großen Probleme, uns oder dem 1. FC Köln die Spieler abzukaufen.“

Der „Robin Hood“ Bruchhagen hat jahrelang für die Rechte der kleineren Vereine gekämpft und „schon vor 20 Jahren“ auf die – in seinen Augen – unfaire Verteilung der TV-Gelder hingewiesen. Die Folge: „Bereits der Zweite muss unter dem Ersten leiden.“ Mario Götze, Robert Lewandowski und diesen Sommer wahrscheinlich Mats Hummels – klopfen die Münchener an, sagt kaum ein Akteur „Nein“. Bruchhagen jedenfalls gab sich vergangenen November in der Diskussion rund um die TV-Gelder endgültig geschlagen. „Wir müssen damit leben„, sagte er damals im Gespräch mit Sport1. Die Sorgen, die ihn aktuell bedrücken, sind andere. Es geht um den sportlichen Überlebenskampf – und um das Ende einer Ära, die aus Sicht der Eintracht mit Freundentränen des Vorstandsvorsitzenden und dem geglückten Klassenerhalt enden soll.

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26 Kommentare

  1. Man sollte lieber erstmal seine eigene Tür kehren bevor man zum Nachbarn schaut. Vor allem wenn der Nachbar (Darmstadt) punktetechnisch vor einem liegt ! Ich bin mir relativ sicher das wir, Stand heute, nur noch einen Punkt aus 2 Spielen holen werden. – Dies widerum wird nicht zum Verbleib in Liga 1 reichen. Der Spott wäre somit auf unserer Seite…

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  2. Sehe ich genauso, Darmstadt bleibt (verdient) drin und wir werden bestenfalls 16. falls der VfB weiter abstürzt. Ansonsten wird es ganz ganz finster….. Und nicht nur dann muss man die 13 Jahre Bruchhagen schonungslos aufarbeiten, um nach dem (schwierigen) Wiederaufstieg ein weiteres „Rumeiern“ zwischen Platz 10 und 16 auf Sicht zu verhindern. Auch die Transferbilanz der letzten 10 Jahre muss sehr kritisch betrachtet werden (m.E. mit die schlechteste in der ganzen Liga), denn immer wenn etwas Geld ausgegeben wurde (€1 Mio oder mehr), wurde i.d.R. Schrott verpflichtet, z.B. Fenin, Caio, Kadlec, Korkmaz, Bellaid, Mahdavikia, Mantzios, Huggel, Altintop, Tzavellas, Occean, Lakic, Kouemaha, Hoffer, Rosenthal, Castaignos, Gacinovic, etc. etc. Und bei unserem Mini-Budget ist das auf Dauer tödlich.

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  3. Sge – Do 0:2
    Bre- Sge: 3:0

    Dann mal gucken, wie hoch der VfB die letzten beiden Spiele verliert, also ob es zu max Platz 16 reicht 😉

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  4. Könnte sogar ein Spieltag werden, wo alle unten ihre Spiele gewinnen… dann wirds aber mal so richtig interessant am 34.Spieltag….. :O)

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  5. @9: wo alle gewinnen? Wir werden gegen Do verlieren, 1 Punkt ist dad absolute Max, wird aber nur mit Glück gelingen können. Do hofft jetzt auf Bayerns Ausrutscher nach dem CL-Aus und wird deshalb Vollgas geben, was unseren Untergang in dem Spie bedeutet.

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  6. Köln hat aus den letzten 3 Spielen 2 Siege und 1 unetscheiden geholt. In den letzten 7 Spielen nur 2 Niederlagen und die gegen Bayern und Leverkusen. Ich würde nicht sagen, das Köln schlecht drauf ist. Darmstadt muss in Berlin gegen den 5. auch erstmal punkten . Und Stuttgart mit seinen 7 Niederlagen in den letzten 10 Spielen istsicher nicht besser drauf als Mainz mit 4 Siegen und 3 untentschieden aus den letzten 10 Spielen.

    Daher wäre es wohl eher realistisch das alle unten nicht punkten. Und wir können jetzt ale raten wie wir wollen, erst Samstag um 17.20 wissen wir mehr.

    Mein Tipp, Da und der VFB verlieren , wir holen einen Punkt ( wobei auch kein Punkt kein Untgang ist ) und Bremen holt maximal einen Punkt. Egal wie, entschieden wird es alles am 34. Spieltag.

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  7. Falls es jemand bemerkt haben sollte, mein Kommentar war nicht wirklich ernst gemeint….. :O)

    Mir geht es nur schon wieder so dermaßen auf den Senkel, dass man auf einmal wieder die Konkurrenz für so viel besser als uns hält.

    Ich gebe uns gegen den BVB mit Sicherheit vorher nicht auf; genau so wenig werden sich die Lilien vorher aufgeben oder auch die anderen!

    Nur so kann es gehen – und nicht mit diesem „Wir sind chancenlos!!“- Denken….

    Vor 2 Wochen war auch diesen Usern klar, dass wir gegen Mainz verlieren werden, weil die für uns viel zu gut sind…. dann auch dass wir in Darmstadt keine Chance haben, usw. – eigentlich also ein gutes Omen dass die wieder an nix glauben wenn man es so sehen will…..

    Übrigens, meine „ernstgemeinten“ Tipps für das WE lauten so:

    SGE-BVB 2:1
    Köln-Bremen 3:1
    Stuttgart-Mainz 2:2
    Berlin-Darmstadt 4:1

    Ich glaube wirklich dran, dass wir auch diesen Spieltag der große Gewinner sind und sich am Samstag abend dann Kovac im Sportstudio mal so richtig feiern lassen kann. :O)

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  8. @ Rebelheart:
    alösefrei zu uns kamen : Mahdavikia,
    ausgeliehen waren: Hoffer, Kouemaha, Lakic,Mantzios, Altintop
    Huggel, kam für 800.000 ging für 500.000, machte 53 Bundesligaspiele bei uns. Für mich kein Schrott.

    Kommen wir zu denen , bei denen wir wirklich draufgezahlt haben.
    Fenin, 3,5, Caio, 3,8, Kadlec, 3,2 ging für 2,1 weg , Korkmaz, 2,3, Bellaid, 2,5, Tzavellas kam für 1,2 und ging für 0,25, Occean, 1.3 Das sind 15.5 Mio

    Im Gegenzug haben wir Gewinn gemacht in dieser Zeit: Trapp 8 Mio Gewinn, Schwegler 1,4, Schildenfeld 1 Mio, Russ 2 Mio, Ochs 3 Mio , Aarón Galindo 1 Mio, Albert Streit 2,5 Mio. Das sind 18.5 Mio.

    Für alle zusammen 2 Mio haben wir bezahlt für Aigner, Zambrano, Bamba, Hasebe.

    DIe Bilanz sieht für mich nicht wirklich schlecht aus. Natürlich kann und soll sie besser werden. Aber so wie du das darstellst ist es einfach nicht.

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  9. alpi ich mag Dich. Wieviel Punkte hattest Du uns nochmal gegen Darmstadt und Mainz insgeasmt vorhergesagt 😉

    Bin einfach nur heiß und hoffe, das die Ergebnisse für uns laufen. Und das wir gegen Dortmund was holen. Bin halt ein träumerle 😉

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  10. Vorhergesagt hatte er -1 bis 1 Punkt…. :O)

    Das hat mit Träumen nichts zu tun finde ich bei dieser Konstellation. Ich bin mir sicher, dass die Bayern sehr frühzeitig am Samstag die Weichen für den Meistertital diesen Spieltag legen werden; die geben sich nach dem Madrid-Ausscheiden sicherlich keine 2.Blöße nacheinander.

    Und der BVB glaubt selbst nicht mehr an die Meisterchance (wenn man bei deren Aussagen zwischen den Zeilen liest); da dreht sich alles im Endeffekt nur noch ums Pokalfinale und bei den Spielern, die zur EM reisen, um eben diese EM.

    Da werden die sicherlich nichts herschenken; aber die werden es nicht mögen momentan, ein zweikampf-intensives Spiel zu absolvieren (grade ein Reus nicht, der schon vor der letzten WM sich verletzte und sich daher nicht Weltmeister nennen darf,usw.), und genau das bieten wir ihnen an.

    Deswegen sehe ich uns keinesfalls chancenlos.

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  11. Wenn man die einzelnen Spieler und den Saisonverlauf vergleicht, klar sind wir dann zum Untergang verurteilt. Aber wie heißt es so schön, in 9 von 10 Spielen hauen die uns weg. Lasst uns unangenehm sein und schauen, ob am Samstag nicht das eine Spiel ist. Klar ist aber auch für mich: Machen die früh ein Tor, dann sind wir raus und müssen das Torverhältnis im Auge haben. Weil mitspielen können wir nicht, dann wird es dunkel .

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  12. Samstag gehts nur mit Zerstörerfußball, Do zermürben.
    Aber Do ist halt supergut drauf und letztlich haben sie meiner Meinung nach eine Moral, die abgeschenkte Spiele eh nicht zulässt. Mal sehen, je länger 0:0, desto eher die Chance auf einen Punkt. Ich halte es für unrealistisch, dachte aber auch gegen MZ und Da sei nichts drinnen. Ich lasse mich gerne positiv überraschen 😉
    Wir haben jetzt 2 Spiele super gewonnen, ich fürchte es reicht trotzdem nicht, was es noch bitterer machen würde…..

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  13. Zu 17
    Genauso so ist es.
    Auf geht’s SGE.
    Nicht’s aber auch gar nichts ist verloren. Punkt!!!!

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  14. Ich sehe es als sehr wahrscheinlich an, das wir selbst mit zwei Niederlagen noch vor Stutgart bleiben und in der Relegation sind. Auch in Bremen ist aus meiner Sicht nicht unrealistisch. Dann wären wir komplett gerettet. Wirklich entspannt werde ich aber erst nach dem 34. Spieltag sein, weil wir dann wissen ob es geklappt hat

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  15. Echt zum Kotzen dieses schwarzsehen.
    Dann geht doch in Keller und sperrt euch ein.
    Da läuft es bei uns immer besser spielerisch und von der Einstellung her und was gibts hier zu lesen? Nur rumgeheule.
    Jammern kann man auch noch wenn wir abgestiegen sind, aber bis dato sollte man nicht alles schlechter sehen, als es ist.

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  16. Hab die ersten 10 gelesen und dann schon den Kaffee auf. 😀
    Da hatte ich keine Lust mir den Rest auch noch reinzuziehen…

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  17. Hier sind mehr Opti- als Pesimisten. 😉 Und nächstes Jahr ab in die Euro-League …….. ( mein Kaffee ist heute zu stark 😉 )

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