Mit vier Niederlagen im Rücken kam die Reise zum Auswärtsspiel nach München für die Eintracht besonders ungelegen. Während die Vorzeichen in der Hinrunde noch gut waren und man sich selbst in einer guten Phase befand, während die Bayern noch sämtliche Souveränität vermissen ließen, war es diesmal genau andersherum. Bayern München hatte erst unter der Woche erneut mit 5:1 gegen Arsenal London in der Champions League gespielt und mit all den Ausfällen, sollte dieses Spiel wohl tatsächlich einem „Zahnarztbesuch“ gleichen, wie es Eintracht-Trainer Niko Kovac metaphorisch ausdrückte. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal für euch analysiert und sagt euch, wieso der Zahnarzt diesmal gar nicht gebohrt hat:
Kein Angsthasenfußball
Während die Vergangenheit gelehrt hat, dass man auswärts in München auch richtig unter die Räder kommen kann (wie beispielsweise der Hamburger SV, der mit 0:8 verloren hat), konnte die SGE gerade in der Anfangsphase des Spiels erstaunlich gut Paroli bieten. Trotz der vielen Ausfälle und angeschlagener Spieler, zeigte sich die Mannschaft von Kovac von Beginn an konzentriert und aggressiv. Man störte die Bayern, ähnlich wie im Hinspiel, sehr früh im Spielaufbau und konnte so verhindern, dass die Mannschaft von Bayern-Trainer Carlo Ancelotti richtig ins Rollen kommt. Trotz der letzten Niederlagen und dem daraus resultierenden, fehlendem Selbstvertrauen, zeigten die Hessen von der ersten Minute an, dass sie nicht nur angereist sind, um dem Rekordmeister die Punkte standesgemäß zu übergeben. Diese couragierte Vorstellung und die freche Spielweise ist etwas, was man unbedingt in das kommende Heimspiel gegen den HSV mitnehmen sollte.
Und wieder war es die Chancenverwertung
Das Thema Chancenverwertung ist auch in diesem Spiel wieder ein sehr zentrales gewesen. Man könnte sagen, dass das bereits seit Jahresbeginn eines der größten Mankos im Spiel der Eintracht ist. Auch wenn es nicht unbedingt zu erwarten war, dass dieses Thema auch im Spiel gegen die Bayern aktuell werden würde, so muss man konstatieren, dass mit einer effizienteren Chancenverwertung auch mehr in München drin gewesen wäre. Der SGE boten sich völlig überraschend 5-6 hochkarätige Gelegenheiten, allen voran die riesen Chance von Branimir Hrgota, der Keeper Manuel Neuer schon mustergültig umkurvt hatte und dann mit einer außergewöhnlichen und sensationellen Grätsche von Verteidiger Mats Hummels gestoppt wurde, noch bevor er den Ball in den leeren Kasten schieben konnte. Spätestens in diesem Augenblick hätte die Eintracht völlig verdient in Führung gehen müssen und wer weiß, vielleicht wäre dann auch mehr drin gewesen. So aber rächte sich einmal mehr, dass man seine Gelegenheiten nicht genutzt hat und die Münchener konnten noch vor dem Pausenpfiff durch zwei eiskalte Konter mit 2:0 in Führung gehen. Selbst zu Beginn der zweiten Halbzeit bekam man durch den Lattentreffer von Ante Rebic eine erneute Chance, um endlich das verdiente Tor zu schießen und das Spiel vielleicht noch einmal spannender zu gestalten, aber einmal mehr, scheiterte man. Die gnadenlos effektiven Bayern bestraften auch diese Schlampigkeit und entschieden das Spiel spätestens mit dem 3:0. Die Adlerträger müssen schleunigst wieder treffen und ihre Kaltschnäuzigkeit zurückgewinnen, denn nur so können sie sich für ihre guten Leistungen belohnen und auch endlich mal wieder selbst in Führung gehen.
Das Positive mitnehmen
Ein Spiel gegen den FC Bayern ist vermutlich genauso wenig aussagekräftig, wie das Testspiel vergangene Woche gegen Hessen Dreieich. Der Rekordmeister spielt sowohl finanziell, als auch sportlich, in einer aktuell noch unerreichbaren, eigenen Liga. Aus Sicht der Hessen ging es also vor allem darum, nicht komplett unterzugehen. Aber es kam letztendlich noch viel besser, denn die Mannschaft spielte insbesondere in der ersten halben Stunde wirklich ansehnlich, stand in der Defensive sehr sicher und kompakt und hatte mit Danny Blum, Rebic und Hrgota, die ganz gut harmonierten, auch spielerisch etwas entgegenzusetzen. Auch das frühe Pressing gelang gut und sollte ähnlich wie in der Hinrunde wieder ein Mittel sein, um dem Gegner relativ schnell klarzumachen, dass man ein sehr unbequemer Gegner sein wird. All diese Aspekte, vor allem aber die vielen Torchancen, die man sich erspielen konnte, sollte man nun mitnehmen und darauf aufbauen. Dass Marco Russ, durch die verletzungsbedingte Auswechslung von Makoto Hasebe, nun auch in der Bundesliga sein Comeback feiern konnte (und das für 30 Minuten), ist eine weitere positive Randnotiz. Das Gleiche gilt für den Kurzeinsatz von Marco Fabian, der in den letzten Wochen schmerzlich vermisst wurde. Die Rückkehr des Mexikaners, genauso wie das voraussichtliche Comeback von Jesús Vallejo gegen den HSV, geben Hoffnung, dass die Niederlagenserie von nun 5 Stück in Folge, kommende Woche reißen wird. Es wird jedoch wichtig sein, dass man das Spielglück mal wieder erzwingt und endlich wieder die sich bietenden Chancen nutzt.
Noch bis Montagabend um 18:00 Uhr könnt ihr die Leistung der Mannschaft hier benoten.
9 Kommentare
Bei aller Freude über die Rückkehr von den Marcos und Jesus, aber sie brauchen Zeit und Form, um uns zu helfen. Wie groß ist deren Rückstand, das ist der entscheidende Faktor auf den es ankommen wird...
Wir brauchen zur Sicherheit noch sechs Punkte. Das können wir
realistisch gegen den HSV und Gladbach schon eintüten, auch
wenn wir mit Meier und Hrgota zwei schwache Spitzen haben.
Dann können wir Zuschauer uns zurücklehnen und schauen,
was noch machbar ist.
Hinter den Kulissen arbeiten Bobic und Co schon an einem guten
Sechser und einem besseren Stürmer.
Wenn dann noch Vallejo ein weiteres Jahr bleibt, bin ich zufrieden
@1: Dein bisheriger Optimismus, ist Dir leider zur Zeit etwas abhanden gekommen.
Wir können doch froh sein, dass beide Spieler pünktlich zum Heimspiel geg. die Rothosen überhaupt schon mal wieder zurück sind.
Beides sind Profis und NK kein Trottel, der sie ohne erkennbare Leistung ins Spiel wirft.
MH dürfte am Samstag zu recht wieder seine orginäre Rolle als BU einnehmen, aber gegen den FCB ging es halt nun mal nicht anders.
Ich denke mal, auch die Manschaft wird positive Aspekte aus dem gestrigen Spiel ziehen und an die Leistung im Spiel geg. den HSV anknüpfen.
@3
Natürlich bin ich auch froh über die Rückkehr der Jungs und ersehne unsere Stammelf aus der Hinrunde herbei. Und unsere ersten 30 Minuten waren super, ganz klar. Aber wir müssen halt auch mal wieder gewinnen, damit das Team vielleicht frei vom möglichen Abrutschen in der Tabelle, nochmal angreifen kann, wenn der Klassenerhalt sicher ist. Natürlich ist mir bewusst das die Europaleague Qualifikation auch Probleme mit sich bringen kann, aber das Geld würde uns enorm weiterhelfen. Und wer weiß wann wir nochmal eine Chance dazu in naher Zukunft bekommen werden. Sind wir doch ehrlich, das die Wahrscheinlichkeit gering sein wird, das es nochmal so laufen wird, angefangen von Wolfsburg bis Leverkusen.
Ich denke zumindest so darüber.
@Block 17: AMFG14 = "schwache Spitze"? Mit Sicherheit nicht der kompletteste Stürmer und nie der Schnellste, aber das ist respektlos. Pfui.
@willi amfg14 ist dieses jahr schwach, insbesondere im vergleich zur letzten saison/(hinrunde)!!! das ist einfach fakt und hat meiner meinung nach rein garnichts mit respektlosigkeit zu tun!
OstwestfalenAdler: ... dann soll man das bitte auch so schreiben: im Moment nicht in Topform / derzeit mit Schwaechen / in die Jahre gekommen, wie auch immer, aber bitte den Kapitaen nicht generell eine "schwache Spitze" nennen.
Hallo Willi,
lese gerade Deine Kommentare.
Man muss da unterscheiden - die Lebensleistung von AMF ist wohl
über jeden Zweifel erhaben. Jahrelang ein toller Fußballer und Mensch.
Mir wäre auch lieber, er wäre noch der "alte" Meier.
Aber aktuell hilft er uns nicht so sehr.
Außerdem sagst Du in@7 genau das Gleiche wie ich.
Übrigens, Pfui gehört nicht in unser Forum.
Mein lieber Block 17, nein, wir sagen leider etwas völlig anderes. Du bezeichnest Alex Meier undifferenziert als schwache Spitze, und ich sage, das ist respektlos.
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