Drei Punkte sollen es sein - Niko Kovac will die Negativserie gegen Bremen unbedingt beenden.
Drei Punkte sollen es sein – Niko Kovac will die Negativserie gegen Bremen unbedingt beenden.

Es schien, als hätte Milos Jojic am Dienstagabend bei Eintracht Frankfurt einen Stecker gezogen. Der Serbe in Diensten des 1. FC Köln traf in der 53. Minute aus der Distanz und sorgte damit für den Siegtreffer im RheinEnergie-Stadion. Trainer Niko Kovac musste sich danach zunächst einmal hinsetzen – allerdings nur, um mit den Kollegen zu sprechen: „Wir haben versucht, sofort eine Lösung zu finden.“ Diese wurde jedoch nicht gefunden. Die Hessen wirkten angeschlagen und erspielten sich keine Möglichkeiten mehr gegen einen massiv verteidigenden Kontrahenten. „Das Ergebnis war enttäuschend“, gab der Kroate zu und hob das Positive hervor: „Wir haben uns trotzdem fußballerisch weiterentwickelt. Meine Mannschaft hat sich vor allem im ersten Durchgang Chancen erspielt. Spielwitz, Leidenschaft, Einstellung und Spielfreude ist da – daran gilt es festzuhalten. Jetzt müssen wir noch kaltschnäuziger vor dem Tor werden und das Objekt der Begierde hinter die Linie bringen.“

Bremen muss auf wichtige Stammspieler verzichten

Gelingt gegen den SV Werder Bremen am Freitagabend um 20.30 Uhr der Befreiungsschlag? Bei den Hanseaten fallen mit Serge Gnabry (Adduktorenverletzung), Clemens Fritz (Syndesmose-OP), Robert Bauer (Bänderriss im Sprunggelenk) und Thomas Delaney (Faserriss im Oberschenkel) wichtige Kräfte aus. Kovac hat allerhöchsten Respekt vor dem Kontrahenten von der Weser, der in den vergangenen sieben Partien 19 von 21 möglichen Punkten sammelte: „Sie haben eine breite Brust, viel Selbstvertrauen getankt und positive Ergebnisse erzielt. Das Team hat einen Lauf würden wir Fußballer sagen. Alles was aufs Tor kommt, geht ins Tor.“ Die von Alexander Nouri trainierte Mannschaft hat sich in den letzten Wochen vom Relegationsrang auf Platz elf vorgekämpft. Der Abstand zur Eintracht schmolz in diesem Zeitraum von 19 auf zwei Punkte zusammen.

Kovac hat keinen Ratschlag parat, woran es liegt, dass die Hessen ihre Chancen in den vergangenen Partien liegen ließen und damit überhaupt dieses Herankommen ermöglichten: „Ich kann nicht erklären, ob es am Äppler liegt oder woran auch immer. Es gibt solche Phasen und ich bleibe dabei: Solange man die Chancen hat, dann ist es gut. Erst dann, wenn wir sie nicht haben, muss man zweifeln.“ Ob ein Systemwechsel die Wende gegen den Lieblingsgegner der Neuzeit vor heimischem Publikum (Vier Siege und zwei Remis in den vergangenen sechs Partien) bringen könnte? Gegen die hinten durchaus anfälligen Bremer, die trotz weniger Gegentreffer viele Chancen zuließen, würde eine Umstellung auf Viererkette Sinn machen. Somit könnte die Eintracht im Mittelfeld etwas mehr Wucht entwickeln und Mijat Gacinovic offensiver einsetzen, ferner wäre Bastian Oczipka für seine gewohnte linke Außenverteidigerposition frei.

Kovac setzt voll auf Fabián

Ob es zu solchen Umstellungen tatsächlich kommt, ließ Kovac offen und gab sich kämpferisch: „Vom spielerischen und von der Dominanz her lief es ja ganz gut. Es fehlte nur dieses kleine Tor. Will man nun alles über den Haufen schmeißen oder nicht? Ich werde nicht alles in die Ecke hauen und schlecht reden.“ Gute Neuigkeiten gab es bezüglich der Personalien: Alle Akteure, die gegen die Kölner zur Verfügung standen, sind fit. Mit Danny Blum steht ein schneller und wendiger Akteur für die Flügelpositionen nach Magen-Darm-Krankheit wieder zur Verfügung, Marius Wolf erholte sich von seinen Krämpfen, der frühzeitig ausgewechselte und zwischenzeitlich angeschlagene Marco Fabián wird ebenfalls wieder dabei sein. Allerdings warnte Kovac davor, übertriebene Erwartungen an den Mexikaner zu richten: „Wir wissen alle, dass er zwei Monate lang nicht trainiert hat. Da verspürt man in den ersten Spielen keine Schmerzen, weil man so euphorisch ist. Doch drei Tage später ist die Müdigkeit da.“

Fabián ist für die Eintracht allerdings eine nur schwer zu ersetzende Größe. Der Coach kann es sich nur schwer erlauben, seinen Spielmacher draußen zu lassen. Obwohl er in Köln einen schwachen Tag hatte, ging nach seiner Auswechslung noch weniger im Spiel nach vorne. Dennoch konnte der 27-Jährige in den drei Partien nach seiner Zwangspause nicht für Treffer und Vorlagen sorgen. Kovac verspürt nach nur zwei von 24 möglichen Zählern jedoch keinen besonderen Druck: „Man kann nichts erzwingen. Ich gebe da keinen Druck weiter, der ist sowieso alltäglich da. Wir sind schließlich ein Bundesliga-Verein.“ Der Fokus ist einzig und allein auf die Partie gegen die Bremer gerichtet: „Ob DFB-Pokal, 40 Punkte oder Europacup: Das ist jetzt alles egal. Wir wollen das Spiel morgen gewinnen.“ Sollte dies tatsächlich nach über zwei Monaten erstmals in der Bundesliga wieder drei Punkte gesammelt werden, „dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus und dann reden wir über ganz andere Sachen.“

 

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7 Kommentare

  1. Der Worte sinds genug, so grau ist alle Theorie.
    Drei Punkte sinds, die zaehlen und nach dem Wie, wir fragens nicht.

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  2. Ein Hallo aus dem Norden,
    ich lese hier schon seit langem mit, habe aber noch nie einen Kommentar geliefert.
    Ja, wir haben eine schwierige Phase, aber das ist nicht die erste bei unserer SGE und wir werden sie auch dieses Jahr überstehen.
    Gegen Bremen wird es trotz der Bremer Ausfälle schwer, aber wir können es schaffen. Wenn wir morgen gewinnen sind wir wieder dran, Forza SGE
    Vielleicht mit einem klassischen 4-2-3-1
    Mascarell – Besuchkov
    Rebic – Fabian – Mijat
    Hrgota
    oder unseren jungen RB – Heimkehrer (schlechter wird es bestimmt nicht)

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  3. Ich würde Russ spielen lassen, der hat vorne schon ein paar Dinger früher gemacht. Ohne Mist, ich glaube es ist mit der Einzigste der treffen kann momentan. Bei Eckbällen ist Russ ne Waffe.

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  4. was ist eigentlich mit AMFG14, ist er wieder fit oder dauert das noch länger ?
    Alex wäre doch auch einer für die 10 als OM, hat er in der Vergangenheit doch auch schon gespielt.

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  5. @6 O-Ton von der PK: ‚Sind alle soweit an Bord, auch Marius Wolf. Danny Blum ist sowieso schon seit einigen Tagen im Training. Die, die trainieren können sind da und die Langzeitverletzten..da hat sich nichts verändert…sind in der Reha‘
    Ich gehe davon aus, dass AMFG in der Reha ist & hier zu den ‚Langzeitverletzten‘ gezählt wird. Da er nicht trainierte unter der Woche.

    Die Kader gg Gladbach und Köln (inkl. Spielminuten):
    Hradecky (90+90), Lindner
    Abraham (90+90), Vallejo (90+90), Oczipka (90+90), Chandler (nur Gladbach: 90), Tawatha (75+61), Ordonez (nur Köln: 16), Hector (nur Gladbach: 15), Russ
    Mascarell (90+90), Gacinovic (89+90), Rebic (67+90), Fabián (90+64), M. Wolf (74), Barkok (1+29), Besuschkow (nur Gladbach), Stendera (nur Köln)
    Hrgota (90+24), Seferovic (23+90), Tarashaj (nur Köln)

    So, wie ich das sehe, kommt nun Blum zusätzlich zurück und rutscht in den Kader.
    Varela wäre auch noch ein ein interessantes Thema. Es wurde doch mal gesagt, dass er seit Beginn der Woche wieder im Training wäre, oder? Naja, ich geh mal davon aus, dass er noch braucht.
    18er-Kader könnte ich mir so vorstellen:
    Hradecky, Lindner, Abraham, Vallejo, Ordonez, Russ, Chandler, Otsche, Tawatha, Mascarell, Fabián, Gacinovic, Barkok, Stendera, Rebic, Blum, Hrgota, Seferovic

    Aber derzeit echt schwer zu sagen..Kovac ist ja immer für Überraschungen gut.
    So auch gg Köln, als plötzlich Ordonez, Wolf und Stendera für Hector, Besuschkow und Chandler im Kader waren. Die scheinen sich derzeit alle nicht viel zu nehmen und es kommt auf die Trainingsleistungen an .. so sieht das für mich aus. Um die Plätze im Kader wird gekämpft, das ist durchaus ein Fortschritt!
    Nur mit AMFG kann man wohl auch in der nächsten Woche noch nicht rechnen, wenn er noch nicht mal trainiert hat (schätze ich).

    Jedenfalls cool, dass man unseren Kader und unsere Aufstellung nicht vorhersehen kann. Es ändert sich immer etwas, auch wenn es für den Betrachter ähnlich ausschauen mag.
    Wenn Stöger mit dieser Aufstellung & diesem System von NK gerechnet hätte, dann hätte Köln in der 1. HZ ganz sicher auch besser gespielt.

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