Die dezimierte, aber intensive Vorbereitung während der Länderspielpause ist vorbei, der Bundesliga-Alltag kehrt wieder zurück. Nach dem Unentschieden gegen den FC Bayern wartet auf die Frankfurter Eintracht die nächste dicke Prüfung. Sie ist zu Gast in der BayArena, der nächste Gegner ist der amtierende deutsche Meister Bayer Leverkusen. Da war doch was? Vieles, aber nichts Positives, denn die letzten neun Auswärtsspiele gingen allesamt verloren bei einem Torverhältnis von 4:31. Auswärtsspiel in Leverkusen und die Eintracht, aus dieser Kombination entstand in den letzten zehn Jahren keine Liaison. Doch Serien sind bekanntermaßen dazu da, damit sie reißen. Vergleicht man die aktuellen Formkurven beider Vereine, stellt man fest, dass sich die SGE berechtige Hoffnungen machen darf, endlich etwas Zählbares aus Leverkusen mitzunehmen. Die Mannschaft von Dino Toppmöller strotzt vor Selbstvertrauen, seit fünf Bundesligapartien ist sie ungeschlagen und reist deshalb mit breiter Brust ins Rheinland. Gegner Leverkusen strauchelt zurzeit und hinkt seiner Form aus der letzten Saison hinterher. Zuletzt patzte der Titelverteidiger Zuhause beim 2:2 gegen Aufsteiger Holstein Kiel. Am Samstag ist also der richtige Zeitpunkt da, um nach gefühlter Ewigkeit in der BayArena als Sieger vom Platz zu gehen.
Leverkusen: Schweres Pflaster
Das Wichtigste musste vorab wieder geklärt werden, ein Personal-Update. Demnach sei Ansgar Knauff wieder da. Zwar ist der U21-Nationalspieler leicht erkältet, doch für Samstag dürfte das laut Toppmöller kein Problem sein. Anders ist es bei Mo Dahoud. Der Mittelfeldspieler ist krank und war sowohl heute als auch gestern nicht im Training anwesend. Trotzdem bestehe die Hoffnung, dass er zumindest im Kader sein kann. Omar Marmoush hingegen habe der Fußballlehrer noch nicht gesehen, wahrscheinlich sei der Ägypter noch im Flugzeug und stoße später zum Profi-Camp dazu.
Mit dem zur Verfügung stehenden Personal soll die „Horrorbilanz“ bei der Werkself beendet werden. „Wir wissen, dass wir gegen den amtierenden Deutschen Meister spielen, das ist die nächste große Herausforderung, die auf uns wartet“, freut sich der Coach auf die kommende Partie. Dafür müsse seine Mannschaft an die erste Halbzeit der letzten Saison in Leverkusen anknüpfen, damit sie ihre Momente bekomme und dem Gegner wehtun könne. „Ich glaube, dass wir in diesem Jahr offensiv anders aufgestellt sind, als es letztes Jahr der Fall war und dass wir auch Waffen haben, um dem Gegner wehtun zu können. Das ist natürlich unser Ziel, unsere Herangehensweise“, erklärte Toppmöller. Das Ziel ist wie in jedem anderen Spiel immer dasselbe. „Wir wollen in dem Spiel drei Punkte und wir tun alles dafür“, beteuerte er. Der Saarländer weiß um die Stärken des Gegners und um den Schwierigkeitsgrad dieses Duells. Trotzdem glaubt er an die Fähigkeiten seiner Spieler. „Ich glaube, dass wir in den letzten Wochen sehr viel Selbstvertrauen getankt haben und mit einer großen Zuversicht dahin fahren, um diese Serie zu beenden.“
Für jedes Spiel ist es als Trainer von Wichtigkeit, die eigenen Spieler heiß zu machen, gerade vor so einem Topspiel wie am Samstag gegen Bayer 04. „Ein Tag vorher macht man sich Gedanken, wie man die Jungs packen kann. Du hast ja jeden Tag eine Ansprache“, erklärte der Übungsleiter und führte weiter aus: „Für mich ist es wichtig, dass wir weiter hungrig und gierig sind, weil wir eine gute Phase haben, aber wir wollen ein richtig gutes Team sein, und nicht eins sein, das mal in der Phase gut war, sondern über eine längere Strecke.“ Dabei brauche seine Mannschaft den Fokus und das Selbstverständnis für jedes Spiel. Zudem möchte sich Toppmöller von der Negativserie nicht beeindrucken lassen. „Wir wissen auch um die Serie, aber trotzdem fahren dahin mit einem gehörigen Selbstvertrauen, das wir uns erarbeitet haben und wissen, dass wir auch Leverkusen wehtun können. Das ist das Ziel und das muss auch das Mindset von uns sein“, zeigt sich der Teammanager optimistisch.
Toppmöller freut sich über Trapp-Rückkehr
Für diese schwere Aufgabe, endlich wieder in Leverkusen zu punkten, kehrt Kevin Trapp wieder zurück ins Tor. Trotz der starken Leistungen von seinem Vertreter Kaua Santos sieht sein Trainer keinen Grund, dass der 34-jährige Schlussmann Druck verspüre. „Grundsätzlich glaube ich, dass es jedem Spieler gut tut, wenn er weiß, dass Konkurrenz da ist. Ich habe Kevin jetzt so in den letzten Wochen erlebt, dass er sehr fokussiert war auf das, was für ihn im Training sehr wichtig ist.“ Doch in erster Linie gehe es darum, dass Trapp wieder gesund ist und das Testspiel gegen Luxemburg absolviert habe. Dadurch habe er wieder das Gefühl für das Spiel Elf gegen Elf entwickelt, doch der Maßstab sei weiterhin das Spiel am Samstag und die entsprechende Leistung. „Wir freuen uns, dass er wieder da ist“, so Toppmöller.
Die Rückkehr von Trapp bedeutet natürlich auch, dass Santos, der mit starken Leistungen überragte, wieder Platz auf der Bank nehmen muss. Gesprochen habe Toppmöller mit dem Brasilianer zwar nicht, aber „grundsätzlich weiß er um seine Rolle, aber ich werde das morgen mit Sicherheit nochmal machen, weil er es verdient hat. Weil er super Leistungen gezeigt hat, aber auch ein super Typ ist“, lobte Toppmöller den jungen Torwart. Der 43-Jährige sehe die Gesamtsituation entspannt. Er befürwortet den Konkurrenzkampf und freut sich, dass man mit Trapp, Santos und Jens Grahl sehr gut besetzt sei.
Eine weitere wichtige Personalie ist Robin Koch, der am Dienstag wieder mit der Mannschaft trainierte. „Robin hat jetzt Teile im Mannschaftstraining mit gemacht in dieser Woche. Da sind wir zuversichtlich, dass er am Samstag auflaufen kann.“
Ein positives Fazit zieht Toppmöller über den zweiten Brasilianer in den Reihen der Hessen. Die Rede ist von Tuta, von dessen Entwicklung sein Trainer ins Schwärmen gerät. „Ich glaube, dass er auch schon in der letzten Saison viele gute Spiele gemacht hat. Das ist vielleicht ein bisschen mit untergangen ist, weil wir da als Gruppe insgesamt schwankend in unseren Leistungen waren. Er hat aber in den letzten Jahren sein Potenzial gezeigt und was jetzt gerade sehr schön ist, dass er es in einer gewissen Art und Weise konstant abruft. Egal auf welcher Position“, freut sich Toppmöller. Und ob Tuta zukünftig als Innenverteidiger oder als Sechser agieren wird, lasse sein Coach noch offen.
„Nicht zu weit in die Zukunft schauen“
Sportvorstand Markus Krösche stellte zuletzt klar, dass das Thema Meisterschaft noch keins für den Verein sei. Stattdessen werde die Eintracht noch Lehrgeld zahlen. Wie sieht das der Trainer? „Wäre schön, wenn es weniger wäre“, scherzte er. Weiter erklärte er, dass man mit der jetzigen Entwicklung zufrieden sei und weist auf die Tatsache hin, dass die Hessen den jüngsten Kader momentan aufstellen. Leistungsschwankungen, die jungen Spielern normal seien, gehören deshalb dazu. Trotzdem sei das Ziel „auf allen Hochzeiten gut performen zu wollen und das ist bis jetzt uns gut gelungen. Das muss auch der Anspruch sein, dass es so weitergeht.“ Zunächst gelte es erstmal, in dem Moment zu leben und nicht zu weit in die Zukunft schauen.
4 Kommentare
Was soll Toppi auch sagen? Wir fahren dahin um den Arsch versohlt zu bekommen??? Ne,es muss doch dort was zu holen sein und wenn nicht jetzt, wann denn dann? Auf jetzt!!!
Genau👍
🖤🤍❤ Nur die SGE
ich denke das sich leverkusen mehr gedanken macht wie wir
und das ist gut so .was soll schon groß passieren
im moment alles soweit gut.
wichtig wird das mittelfeld sein von uns
dann packen wir es schon
SGE
Habe ein gutes Gefühl, die Zeit ist gekommen. Wir können es schaffen. Hellwach in die Partie und mit breiter Brust. Die Eintracht ist die Mannschaft der Stunde in der Liga
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