Mario Götze erlebt grade den dritten oder vierten Frühling seiner Karriere bei der Frankfurter Eintracht. Das zeigen nicht zuletzt seine Statistiken: in den letzten fünf Pflichtspielen drei Tore und eine Vorlage. Vor dem Bremen-Spiel befindet sich der beidfüßige Spielmacher in Bestform. Damit war vor der Saison nicht unbedingt zu rechnen. Immer wieder wurde gemunkelt, er könne einen vorzeitigen Abflug in die USA machen.
Zuletzt sagte er allerdings in einem Interview mit der „Bild“, dass er auf jeden Fall seinen Vertrag bis 2026 erfüllen wolle. Gut für die Adler! „Er fühlt sich privat mega wohl in der Stadt und bei uns im Verein. Es macht Spaß mit ihm. Für mich ist er ein verlängerter Arm auf dem Platz, daher ist er für mich ein ganz wichtiger Ansprechpartner“, adelte Coach Dino Toppmöller den Stuttgart-Siegtorschützen kürzlich. Er sieht den 66-fachen deutschen Nationalspieler als Führungsspieler, der seinen Trainer auf dem Feld unterstützt. Auch um die jungen Mitspieler besser zu machen.
„Bei Götze nicht mehr so viel rotieren.“
„Es geht darum, wie wir mit speziellen Spielern umgehen. Im Fall von Mario Götze wollen wir nicht mehr so viel rotieren. Bei Mario sieht man jetzt seine gute Form, weil er mehr Tore schießt und mehr an den Offensivaktionen beteiligt ist“, mutmaßte sein Coach Dino Toppmöller über die Gründe für das neuerliche Formhoch. Gegen Stuttgart überzeugte der Spielmacher nicht nur als Siegtorschütze, sondern auch als Ballmagnet und -verteiler: 35 angekommene Pässe und 60 Ballberührungen. Kein Adler hatte öfter den Ball.
Während der Hinrunde rückte Götze aus Systemgründen häufig noch auf die Außen, wo er seine Fähigkeiten nicht voll ausspielen konnte. Seit dem Abgang von Omar Marmoush überzeugt er allerdings auf der Zehn, kann seine Stärken dort voll entfalten. Toppmöller sah auch darin einen Grund, warum er aktuell so gut mit Kollege Hugo Ekitiké harmoniert: „Es hängt auch von der Position ab. Er spielt im Moment hinter einer alleinigen Spitze. In dieser Rolle blüht er aktuell brutal auf.“ Immer wieder fällt auf, wie gut die beiden Offensivakteure zusammenspielen. Götze findet den Stürmer immer öfter in gefährlichen Räumen.
Garant für das Erreichen der Champions League
Gegen Stuttgart spielte er acht raumgewinnende Pässe, die mit Abstand meisten bei den Adlerträgern. Ein Götze in der jetzigen Form ist ein Erfolgsgarant. Bei dem mittlerweile 32-jährigen WM-Siegtorschützen sind noch keine Zeichen der Ermüdung zu erkennen. In dieser Saison läuft er im Schnitt 12,18 Kilometer pro Spiel, der drittbeste Wert unter den Stammspielern der Eintracht. Um in seiner Rolle aufzugehen, braucht er aber auch immer wieder Pausen, um fit zu bleiben.
„Er ist ein Spieler, der brutales Vertrauen, aber auch immer wieder seine Pausen braucht. Er braucht dieses Vertrauen für sich und für diese Leistungen. Auch in der Hinrunde waren wir immer im super Austausch. Jetzt bin ich noch mehr hinterher, dass er keine Wahl hat und spielen muss“, sagte der 44-jährige Übungsleiter. Heißt: Götze muss im Saisonendspurt auf die Zähne beißen. Er bekommt nun das totale Vertrauen von Toppmöller. Und zahlt es bisher in Top-Leistungen zurück! Denn die Hessen brauchen ihn, um die Königsklasse klarzumachen.
2 Kommentare
Es hat lange gedauert, aus welchen Gründen auch immer, bis Götze auf seiner optimalen Position spielen darf.
Einfach nur auf der 10 lassen, mit seiner Klasse und Routine weiss Götze selbst am besten, wie er diese Position interpretieren muss, zum Wohle der Mannschaft. Er scheint auch topfit zu sein, also einfach nur weiter so mit Götze, Toppi, dann haben alles was davon und auch wir Fans sind happy.
Erneut: Mario hat exakt diese zentrale, offensive 10er-Position bereits unter Olli gespielt. Und die Schreiberlinge haben sich damals mit genau den gleichen Superlativen überboten... einziger Unterschied, damals war es der "3. Frühling". Wir waren mit Daichi, Filip, Jesper, Rafa und RKM offensiv ähnlich gut und ziemlich schnell besetzt. Auch RKM hat wie Omar keine klassische 9 gegeben, sondern meistens einen spielenden, rochierenden MS, der freien Raum vor sich perfekt zu nutzen wusste.
Es hätte demnach ein glänzendes Vorbild gegeben, um zeitnah eine Formation zu bilden, in welcher Mario in jeder Hinsicht optimalen Output leistet.
Und jetzt zu Beginn des finalen Saison-Fünftels wird eifrig schwadroniert als sei Mario erst während letzter WP zu uns gestoßen.
Wie schon einmal gefragt: Ich wäre dankbar, wenn mir einer diese für mich unverständliche und eigentlich ärgerliche Kuriosität erläutern könnte.
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