Kevin Trapp musste gegen Stuttgart zweimal hinter sich greifen. (Foto: IMAGO / Eibner)

Eine bemühte, aber doch enttäuschende Frankfurter Eintracht verlor am heutigen Samstagabend das Bundesliga-Topspiel gegen den VfB Stuttgart mit 1:2. Während die Gäste damit ihren Höhenflug weiter fortsetzen, verloren die Frankfurter zum ersten Mal seit über einem Jahr wieder ein Bundesliga-Heimspiel und bleiben in der Tabelle auf Platz sieben.

SGE4EVER.de hat wie immer zusammengefasst, was die Spieler und Verantwortlichen nach dem Spiel zu sagen hatten.

Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt): „Es war ein komisches Spiel mit wenig Leidenschaft. Nach dem 0:1 kamen wir etwas besser rein, haben den Ausgleich gemacht und dann war es kurz ok. Aber im Großen und Ganzen, vor allem als sich Stuttgart zurückgezogen hat, war es nicht viel von uns. Wir hatten dann keine gefährliche Torchance, das hatten wir in den letzten Wochen immer. Es fällt mir schwer, das alles zu analysieren.“

Zur Aufregung in der Kurve vor dem Spiel: „Ich weiß nicht genau was passiert ist. Wir kamen raus und die Kurve war leer. Es war 90 Minuten ruhig. Das hilft uns natürlich nicht, die Fans haben hier immer einen großen Einfluss, vor allem in den letzten zehn Minuten. Stuttgart hat dann nur verteidigt, dann helfen die Fans mit der Stimmung. Das war dann heute natürlich nicht der Fall.“

Zum Spielverlauf: „Wir sind schon richtig schlecht in das Spiel gegangen mit dem Rückstand in der ersten Minute gegen eine gute Stuttgarter Mannschaft. Da gewinnen wir den Ball, dann sind wir zu spät. Wir waren da nicht aggressiv genug gewesen, die Stuttgarter haben das gut gespielt. Das war ein herber Rückschlag. Wir kamen dann zwar besser ins Spiel, aber irgendwie hat die Energie und der Schwung der letzten Wochen gefehlt.“

Zu Trainer Dino Toppmöller: „Dino Toppmöller ist sehr gereift, er wird auch nach dem Spiel eine sehr gute Analyse machen. Stuttgart hat dann viele lange Bälle gespielt, wir haben diese attackiert, das war gut. Dann bekommen wir das 1:2 und dann wurde es schwer. Ich bin mir aber sicher, dass der Trainer hier die richtigen Schlüsse ziehen wird.“

Ellyes Skhiri (Eintracht Frankfurt): „Wir haben eigentlich eine gute Spielqualität gehabt, dann haben wir zwei Tore bekommen, das war schwer, weil wir eigentlich gut im Spiel waren. In der zweiten Halbzeit haben wir zu wenig Qualität gezeigt. Die Stuttgarter waren heute gut und wir müssen immer weiter lernen, auch aus den Gegentoren. Ich denke aber, dass die Stuttgarter verdient gewonnen haben. Robin Koch ist wichtig für die Mannschaft, hat viel Erfahrung und Qualität und wir hoffen natürlich, dass er bald wieder spielen kann. Das zweite Gegentor war sehr schwer für unsere Psyche, es war die letzte Minute der erste Halbzeit. Danach ist es ein ganz anderes Spiel und unsere zweite Halbzeit war viel zu wenig. Wir müssen jetzt gut regenerieren, weil wir am Donnerstag ein wichtiges Spiel haben. Die Stimmung war nicht wie sonst immer, aber ich weiß nicht warum das war.“

Dino Toppmöller (Trainer Eintracht Frankfurt): „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt haben mit einer guten Energie. Wir haben eine gute Reaktion auf den frühen Rückstand gezeigt und hatten viele hohe Ballgewinne. Wir haben dann auch verdient den Ausgleich gemacht und waren am Drücker. Dann bekommen wir mit dem Halbzeitpfiff das 1:2. Ein Nackenschlag, der dann vielleicht einer zu viel war. In der zweiten Halbzeit hat der VfB ungestellt, dadurch hatten wir Probleme. Das Learning muss daraus sein, dass wir das Spiel bei einer solchen ersten Halbzeit zumindest in unsere Bahnen lenken müssen. Durch die Umstellungen des VfB gab es andere Räume. Da haben wir uns schwergetan und hatten zu viele einfache Ballverluste und konnten nicht den Druck entfachen, wie wir es uns vorgestellt haben. Stuttgart hat dann defensiv gut gestanden und haben tiefer verteidigt, da ist uns zu wenig eingefallen.“

Zur fehlenden Unterstützung: „Wir haben uns riesig auf das Spiel gefreut, dann haben wir gesehen, dass die Kurve unten leer war. Wir sagen immer, dass die Fans uns viel Energie geben und dass das für uns zuhause ein riesiger Mehrwert ist. Es war schade, dass es nicht so da war. Ich will die Situation gar nicht bewerten, aber es ist klar, dass die Situation heute nicht hilfreich war.“

Ob er die Eintracht hinter dem VfB sieht: „Wenn ich die erste Halbzeit sehe, ist es ein unglücklicher Spielverlauf., wenn ich sehe wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben. Meine Mannschaft ist schon relativ weit und ich lasse nichts auf die Jungs kommen. Klar, in der zweiten Halbzeit war es nicht gut, aber das muss man ihnen auch einmal zugestehen. Für uns geht es jetzt darum eine gute Reaktion am Donnerstag zu zeigen.“

Sebastian Hoeneß (Trainer VfB Stuttgart): „Ich glaube wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit ein sehr reifes Spiel gemacht. Auch, wenn wir vor allem mit dem Ball nicht unser bestes Spiel gemacht haben. Das ist aber auch ok. Frankfurt hat hoch gepresst. IN der zweiten Halbzeit wollten wir dann tiefer stehen, nachdem wir gegen Ende der ersten Halbzeit in lange Konter gelaufen sind. Ich finde wir sind richtig gut in die zweite Halbzeit gekommen und hätten vielleicht sogar das 3:1 machen können. Danach mussten wir leiden, waren zu passiv. Dann haben wir aber wieder zwei große Chancen. Es war nicht der schönste Sieg, aber er fühlt sich richtig gut an.“

Markus Krösche (Sportvorstand Markus Krösche): „Der Abend ist schon sehr unbefriedigend. In der ersten Halbzeit haben wir es dann gut gemacht. Wir sind früh in Rückstand geraten aber dann gut wiedergekommen und Chancen herausgespielt. Dann kriegt man ein unnötiges Gegentor kurz vor der Pause und in der zweiten Halbzeit muss man dann sagen, dass wir die Power nicht mitnehmen konnten, sehr fahrig waren und Stuttgart mit unseren Ballverlusten geholfen haben. Daher waren wir wegen der zweiten Halbzeit nicht in der Lage das Spiel zu gewinnen.“

Zum frühen und späten Gegentor: „Wir machen hier Fehler und in der Bundesliga hat man gute Gegenspieler, die das dann ausnutzen. Wir müssen die Fehler minimieren. Das war in Bremen so und das ist auch heute so. Ich glaube beide Tore waren zu verteidigen und dadurch auch unnötig.“

Das Fehlen von Robin Koch: „Das kann man nicht nur an einem Spieler ausmachen. Sicherlich ist Robin Koch ein sehr wichtiger Spieler für uns, der auch stabilisiert. Aber die Fehler hat nicht nur ein Spieler gemacht, sondern das Kollektiv. Diese Fehler wird das Trainerteam aufzeigen und dann machen wir das nächste Mal besser.“

Zu den langen Reisen der Nationalspieler: „Die Stuttgarter haben auch Nationalspieler, die auch unterwegs waren. Ich glaube wir haben einfach vermeidbare Fehler gemacht, die es abzustellen gilt. Wir waren nach vorne zu fahrig, so kam das Ergebnis zustande.“

Zur fehlenden Unterstützung der Fans: „Es ist so, dass die Fans für uns sehr wichtig sind und uns vor allem in Heimspielen oft tragen. Heute hat das natürlich Einfluss genommen. Wir brauchen die Fans und sie sind ein Faktor, aber heute war das anders. Aber es wäre zu einfach, die Niederlage darauf zu münzen.“

Philipp Reschke (Vorstandsmitglied Eintracht Frankfurt): „Etwa eine Dreiviertelstunde vor Spielbeginn kam es im Umlauf der Nordwestkurve zu massiven Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und unseren Fans. Über den Anlass und Ausgangspunkt gibt es unterschiedliche Infos und Meinungen. Wir werden in den kommenden Stunden und möglicherweise Tagen jeden Stein umdrehen und jedes Mosaiksteinchen zusammenfügen, um ein genaues Bild davon zu haben, wie es zu den Szenen kommen konnte. Ich selber kam eine halbe Stunde vor Spielbeginn dazu und konnte das live miterleben. Es gab Verletzte, dem Vernehmen nach eher Leichtverletzte aus den verschiedensten Gründen. Wir hoffen, dass es dabei bleibt und die Info auch stimmt. Alles andere wird eine Frage der Aufbereitung.“

Quellen: Eigene, „Sky“

- Werbung -

13 Kommentare

  1. Schlimmster Stadionbesuch seit Jahren! Block 40 bitte sofort zumachen und in der Rückrunde zum Familienblock umfunktionieren!

    78
    38
  2. Was ein Zufall, dass es – nach den kritisierten Auseinandersetzungen zwischen Fans und Polizei in diversen Stadien – nun auch in Frankfurt dazu kam. Was mag wohl wahrscheinlicher sein: Dass die Polizei noch einmal diese Szenen produzieren wollten, oder dass die Ultras dieses Thema weiter am laufen lassen wollen um sich weiter darüber beklagen zu können?
    Warum bringt diese Opferrolle so viel Befriedigung? Selbst die fehlende „Solidarität“ der VFB Fans weilbsie weiter supportet haben, wird als sooo unfähr kritisiert. Wieder fühlt man sich ungerecht behandelt. Komplett kindisches verhalten.

    77
    16
  3. Weder „ultras raus! “ noch „Bullen schweine!“
    Weiss doch noch niemand, was genau vorgefallen ist. Insofern ist die Aussage Reschkes zu begrüßen: erstmal Fakten sammeln, bevor man hier mit irgendjemand abrechnen will.

    Yep, einige der UF sind sehr schnell weit drüber. Aber auch gilt : Polizei Frankfurt handelt oft genug auch komplett überzogen.

    Die bisherigen Mitteilungen der Polizei lesen sich aber nicht wirklich stringend und eher widersprüchlich.
    Und erwartet irgendjemand hier ernsthaft, dass die Polizei öffentlich per Twitter zugeben würde, „Randale wegen überzogenem Polizeieinsatz“?

    Ich will aber die Polizei nicht heute verantwortlich machen. Falla das oben so klingen mag, dann einzig allein nur deshalb, weil hier einige ihr klares UF Feindbild pflegen und der Hauptschuldige ihn ihren Augen schon fest steht, ohne irgendwelche Fakten zu kennen.
    Daher : bevor ihr hier irgendwelche Giftfässer umtretet : einfach mal abwarten, was die Tage als Ergebnis so rauskommt. Heute Abend weiss doch noch keiner, was wirklich abgelaufen ist…

    Ach ja, und sportlich : jede Saison hat man so ein oder zwei Heimspiele, in denen aber auch alles falsch läuft. Meist gegen Wolfsburg. Heute halt zur Abwechslung mal gegen Stuttgart. Die Mannschaft ist brutal jung, da sind Leistungsschwankungen eher normal. Auf ein neues am Donnerstag!

    50
    9
  4. Nachtrag : fussball2000 spielreaction zeigt wohl ein diametral anderes Bild als die bisherige Information der Polizei.

    29
    9
  5. @4
    Stimme ich dir voll zu. Die UF etc. war auch nicht Schuld das wir heute verloren haben. Am Anfang der Saison wurde alles zu schlecht geredet meines Erachtens, genauso wie jetzt in den letzten Wochen alles etwas überhypt wurde. Gegen Bremen, Viktoria Kön und Helsinki hat man schon gemerkt, dass noch einiges fehlt zum Spitzenteam. Aus der zweiten Reihe kam heute bis auf Götze auch wie schon oft zu wenig. Koch fehlt brutal hinten und als Persönlichkeit. Im Winter gut verstärken und dann in der RR angreifen, so war eh der Plan.

    24
    3
  6. Verstehe diese anti UF Stimmung hier nicht. Wisst ihr, was genau vorgefallen ist? Gibt es einen Anspruch auf den Support der UF? Hat die Gruppe nicht das Recht, sich in zu so einer Situation frei zu verhalten? Finde es schwierig, aus der Ferne zu be- und verurteilen und solche Erwartungen zu formulieren. Jede*r ist eingeladen, selbst ins Stadion zu gehen und Stimmung zu machen.

    25
    16
  7. Zum Spiel sage ich nur nicht die Ultras waren schuld das wir noch einen Punkt geholt haben. Heute war ein Spiel was der Trainer verloren hat. Sorry viel zu spät gewechselt. Götze erst 20 Minuten vor Schluss bringen ein riesen Fehler. Wie kann man einen Spielgestalter auf der Bank sitzen lassen. Ich kann es nicht nachvollziehen. Desweiteren verstehe ich nicht, wenn Eckbälle vom Gegner 20 Spieler im Straufraum stehen. Wir haben zwei tolle Jungs vorne, warum diese nicht an der Mittellinie stehen. Sie binden sofort 3 Gegenspieler plus einem im Halbfeld.
    Zu Ebimbe er war ab der 65 Minute mega platt. Davor eine starke Leistung von ihm, leider war er am Ende seine Kräfte. Hätte noch zu einigen Spieler eine Meinung aber diese wurden leider zu spät getauscht. Fazit hätte Stuttgart seine Chance genutzt wäre ein höherer Sieg für sie drin gewesen. Auch wir hatten einige , hätte auch für uns laufen können. Leider waren heute 3 Punkte eingeplant um oben mitspielen zu können. Also am Donnerstag gewinnen, am Sonntag gleich auch und dann Bayern schlagen und wir Spielen oben wieder mit. Ich hoffe das von den Ultras und Polizisten keine schwere Verletzungen gab.

    3
    19
  8. Wieso „eingeplant“, das kann man nicht einplanen. Stuttgart ist in Top Form, die sind auch nicht so leicht zu schlagen. Heute wäre n Unentschieden locker drin gewesen. Schade, abputzen, abschutteln, weite geht’s. Immerhin weiterhin Platz 7, Wolfsburg noch 2 Punkte weg und Platz 6 ist in Reichweite. Daher ist alles noch drin.

    13
    3
  9. Fussball wurde auch gespielt heute .
    Und ja ,nicht besonders gut von der Eintracht.
    Doch beschleicht mich ein ungutes Gefühl, wenn ich an die NW Kurve denke. Dabei weiß ich , daß da nicht nur Tugendjünginge sind.
    Ich bin Rentner und kein Ultra, gehe gern über die NWKurve zu meiner Jürgen Grabowski Kurve und habe noch niemals erlebt, dass Auswärtsfans dort aufgetaucht waren.
    Niemals kann ich mir vorstellen, daß vor Block 40 es zu Auseinandersetzung zwischen Fans von Frankfurt und Stuttgart gekommen sein soll.
    Ich bin ein Freund der Polizei und habe absolut nichts gegen die Präsenz im Stadion, ich bin auch für hartes Vorgehen gegen Gesetzezesverletzungen. Aber war das heute gegeben ?
    Da offensichtlich und eindeutig keinerlei Fans , Ultras oder Kravallmacher von Stuttgart vor der NW Kurve waren , muss doch die Frage erlaubt sein , welche Auseinandersetzung wollte die Polizei da eigentlich schlichten ?
    Ordner sollen sich bedroht gefühlt haben?
    Ich ärgere mich über diese lächerlichen Argumente um Schlagstöcke und Tränengas zu rechtfertigen , für Nichts , Niemand war in Gefahr, Niemand musste gerettet werden.
    Es ist doch beschämend, daß normale Bürger wie ich sich Fragen stellen, ob die Polizei und die verantwortliche Politik eigentlich wissen , was sie tun ?

    27
    10
  10. Am Ende wird die Wahrheit auf der Strecke bleiben und es wird so weitergehen wie bisher. Man sieht es nicht nur in Frankfurt, sondern in vielen Stadien. Gewisse Gruppierungen meinen über dem Gesetz zu stehen, sehen ihren Block als rechtsfreien Raum, in dem gezündelt wird, Kracher geschmissen werden, verachtende Plakate aufgehängt werden dürfen und wo den Security, den normalen Fans usw. gesagt wird was sie zu tun haben. Bezeichnend war doch gestern, dass alle hinter den Blöcken vermummt rumgelaufen sind. Das Feundbild Polizei wird seit Jahren geschürt und gefeiert. Ja und der Reschke nimmt diese Leute direkt nach dem Spiel erst mal in Schutz. Das zeigt doch nur wie viel Macht diese Leute haben. Die Polizei wurde in einen Hinterhalt gelockt und fertig. Das ganze hat nichts mit dem Fußball und der Liebe zur Eintracht zu tun. Das ist eine Parallelwelt die kein normaler Mensch braucht, der aus Spaß und Freude ins Stadion geht. Mir ist niemand bekannt, der mit der Polizei Ärger hat, wenn er sich friedlich und entspannt im Stadion bewegt, sein Bier trinkt und mit Freunden Spaß hat! Alles andere ist völliger Blödsinn und macht den anderen 50.000 Stadionbesuchern so einen Ausflug kaputt!

    24
    8
  11. Zum Spiel: Willkommen in der Wirklichkeit.

    „Zum Glück“ haben wir einen Nebenkriegsschauplatz, der vom sportlichen Dilemma ablenkt.

    Es ist zum Kotzen!

    7
    8

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -