Trapp will immer ans Maximum gehen. (Foto: Rhode)

Vergangene Woche machte ein Meldung die Runde, auf die viele deutsche Fußballfans gewartet hatten. Bundestrainer Hansi Flick hat sich – zumindest für die Zeit, in der Manuel Neuer verletzt fehlt – auf eine Reihenfolge im Tor der deutschen Nationalmannschaft festgelegt und hier Marc-André ter Stegen vor Eintracht-Keeper Kevin Trapp gesetzt.

Im Interview mit der „Bild am Sonntag“ äußerte sich Trapp selbst zu dieser Situation – und lobte hierbei seinen Konkurrenten ter Stegen: „Ich bin jemand, der die Leistung anderer honorieren kann, und Marc-André ter Stegen spielt auch eine sehr gute Saison.“ Trotzdem will er weiter die Chancen, die er von Hansi Flick bekomme, nutzen, erklärte der 32-Jährige. Denn es komme nur auf die Leistung an: „Aber man kommt nicht durchs Reden ins Tor der Nationalmannschaft, sondern einzig durch Leistung. Meine Aufgabe ist also sehr klar: Ich will Leistung zeigen, mich damit bei Hansi Flick empfehlen und ihm die Entscheidung so schwer wie möglich machen.“ Daher halte er auch nichts davon Forderungen zu stellen oder „große Reden“ zu halten. „Ich habe meinen Job zu machen. Und dann entscheidet der Bundestrainer. Wir haben in Deutschland mit Manuel, Marc-An­dré und auch mit Bernd Leno und mir sehr gute Torhüter. Das ist gut für uns alle“, so der Keeper.

Eine Teilnahme Trapps bei der Europameisterschaft in Deutschland 2024 scheint bei der aktuellen Form des Torhüters eine sichere Sache – in welcher Rolle auch immer. Trotz der großen Konkurrenz sei der Stammplatz im Tor auch weiterhin sein Ziel: „Ich habe in meiner Karriere immer die höchsten Ziele. Was hätte ich denn für eine Arbeitsmoral, wenn ich mich von vornherein mit weniger zufriedengeben würde? Ich möchte immer das Maximum – aber das muss man sich, wie bereits erwähnt, erarbeiten und verdienen.“

Dass der Nationalkeeper immer das Maximum erreichen will, merkt man ihm auch bei der Eintracht in jeder Sekunde auf dem Platz an. Daher betonte er, dass er für den Rest der Spielzeit mit der SGE auch kein Minimalziel herausgeben möchte: „Ich möchte das maximal Mögliche rausholen. Ich bin zufrieden, wenn wir bis Saisonende in jedem einzelnen Spiel alles gegeben und die maximal mögliche Leidenschaft und den größtmöglichen Kampf investiert haben. Wenn uns das gelingt, können wir uns am Ende nichts nachsagen lassen und werden sehr wahrscheinlich in allen drei Wettbewerben ziemlich gut abgeschnitten haben.“ 

Erst kürzlich verlängerte Trapp seinen Vertrag – trotz mehrerer Angebote von Top-Klubs wie Manchester United oder Bayern München – bis ins Jahr 2026. Und auch danach muss noch lange nicht Schluss sein. „Wir reden jetzt von in vier Jahren. Keine Ahnung, was dann ist. Das ist ganz weit weg, und ich fühle mich zum Glück auch noch ganz, ganz weit weg von einem eventuellen Karriereende“, erklärte er und betonte, dass er sich zuletzt sehr wohl fühlte: „Gefühlt waren die vergangenen beiden Jahre die besten und schönsten meiner Karriere. Das liegt auch daran, dass ich jetzt eine gewisse Ruhe und Erfahrung habe, ich sehe manche Dinge ganz anders als noch vor einigen Jahren.“ Diese Ruhe erklärte er mit einem Beispiel: Wenn vor fünf oder sechs Jahren das Abschlusstraining nicht so war, wie ich mir das vorgestellt habe, dann habe ich den Torwart-Trainer gebeten, noch eine Übung dranzuhängen, damit ich hinterher mit einem guten Gefühl in die Kabine gehen konnte. Jetzt weiß ich, dass ein Training keinen Unterschied macht.“ Er mache zwar jetzt auch „nicht weniger“ und er sei „nicht weniger ehrgeizig als früher“, aber er schätze Dinge anders ein. „Meine Erfahrung gibt mir Sicherheit“, erklärte er. Für sein Karriereende habe er trotzdem einen Wunsch: „Ich möchte nicht wegen einer Verletzung aufhören müssen oder weil meine Leistung nicht mehr reicht, sondern aus eigenen, freien Stücken. Ich möchte entscheiden, wann irgendwann Schluss ist.“

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7 Kommentare

  1. Auf der Linie ist er unbestritten eine Macht, auch die Straufraumbeherrschung hat er drauf. Wo er in meinen Augen noch eine Schippe draufpacken könnte, wäre die Spieleröffnung. Ich habe den Eindruck – korriegiert mich gerne, wenn Ihr das anders seht -, dass die Mehrzahl seiner Abschläge beim Gegner landet. Und – gerade gestern in der Schlussphase wieder zu sehen – hält er sehr lange den Ball und schaut, was er mit dem Ball machen kann. Da würde ich mir wünschen, dass wir hier unseren Tempovorteil besser ausnutzen.

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  2. Insgesamt ein Top-Torhüter. Das er mit dem Fuß sicher nicht der stärkste ist stört mich nicht.

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  3. @2
    Wenn Tuta fünf bis sechs mal im Spiel unbedrängt den Ball ins Nirvana
    schlägt, bist Du sauer. Bei Trapp stört Dich das nicht.
    Seltsame Logik.

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  4. @3
    der Vergleich hinkt aber gewaltig 😉

    Legende Gigi Buffon hat in gefühlt 30 Jahren Karriere gefühlt 0 Pässe an Mann gebracht…Ball ins Aus dafür regelmäßig

    Trapp ist überragend

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  5. Trapp soll erst Mal in erster Linie Bälle halten. Noch dazu ist er Aushängeschild und Antreiber unserer internationalen Ambitionen. Trapp ist für uns bis auf eine ganz ganz kurze Schwächephase ein herausragender Torwart, den man seit der 118ten Minute einfach lieben muss. Seine Spieleröffnung und seine Auftritte bei Insta&Co sind mir dabei völlig Latte!

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