Die Spiele vor leeren Rängen geben der Saison einen faden Beigeschmack. (Foto: Imago / Jan Huebner)

Nach längerer Zeit konnte die SGE wieder im europäischen Geschäft mitmischen. Mit dem Pokalsieg der Vorsaison qualifizierte man sich für die Gruppenphase der Europa League. Nach fulminanten Duellen gegen Benfica Lissabon oder Inter Mailand musste man sich im Elfmeterschießen des Halbfinales gegen den FC Chelsea geschlagen geben. Eine Leistung, auf die man im ersten Jahr unter Adi Hütter durchaus stolz sein konnte. In der Liga erreichte man den siebten Tabellenplatz und trat somit in der Qualifikationsrunde für die Europa League an. Jedoch wurden aufgrund des Erfolgs mehrere Topklubs auf die Stars der SGE aufmerksam und stellten den Verein vor schwere Entscheidungen.

Ende einer Ära

Einer der spannendsten Saisons der Vereinsgeschichte, die von den Qualitäten der sogenannten „Büffelherde“ geprägt wurde, brachte logischerweise schwerwiegende Abgänge mit sich. Dass ein Verein wie Eintracht Frankfurt seine Sturmjuwelen Luka Jovic und Sebastien Haller nicht halten konnten, überraschte nur wenige. Mit dem Abgang des Serben erzielte die SGE bis dato ihr größtes Transfererlös der Vereinsgeschichte. 63 Millionen Euro wurden von Real Madrid an den Main überwiesen, eine Summe, die jegliche Erwartungen sprengte. Auch Sebastien Haller verließ den Verein für eine immense Ablösesumme. Sein Ziel war die Hauptstadt Englands und so wechselte er für 50 Millionen Euro zu West Ham United. Dass die Hessen innerhalb von drei Jahren solch einen finanziellen Aufstieg hinlegen würden, konnte sich beim Relegationsspiel gegen Nürnberg kaum einer vorstellen. Sonstige namhafte Abgänge gab es kaum, Ergänzungsspieler wie Jetro Willems, Danny Blum oder Max Besuschkow verließen den Verein. Simon Falette und Ante Rebic wurden ausgeliehen.

Wichtige Neuzugänge für die Zukunft

Nach den Abgängen von Jovic und Haller musste man mit dem eingenommenen Geld den Kader auf den neuen Standard anpassen und wurde so gleich mehrmals auf dem Transfermarkt aktiv. Abwehrchef Martin Hinteregger und Shootingstar Filip Kostic wurden fest verpflichtet und sollten feste Bausteine der kommenden Jahre werden. Einen alten Bekannten holte Hütter aus der Schweiz. Djibril Sow wurde als neuer Achter für einen zweistelligen Millionenbetrag von den Young Boys Bern verpflichtet, auch er sollte einer der Leistungsträger werden. Er spielte sich schnell in die erste Elf der Adler und konnte unter dem Vertrauen des Trainers aufblühen. Durch diese Neuzugänge kam ein frischer Wind in die Mannschaft und die Qualität wurde in jedem Mannschaftsteil auf eine neue Stufe erhoben. Neben ihm kam Dominik Kohr vom Ligarivalen Bayer 04 Leverkusen und er sollte mit Sow und Rode gemeinsam das Mittelfeld bilden. Als Ersatz für Haller war Bas Dost vorgesehen. Nachdem er in der abgelaufenen Saison 15 Tore in der Liga NOS erzielen konnte, kam er mit einer Menge Vorschusslorbeeren nach Frankfurt. Neben diesen Schlüsselspielern wechselten Ex-Nationalspieler Erik Durm von Huddersfield Town und Stefan Ilsanker von RB Leipzig zur SGE.

Alte Bekannte und ein besonderer Tauschdeal

Kevin Trapp und Sebastian Rode wurde nach Leihen in der Vorsaison fest verpflichtet, beide hatten sich nicht nur wieder in die Herzen der Fans, sondern auch in die Startelf des Trainers gespielt. Am Ende der Sommertransferperiode wurde der Sportvorstand, rund um Fredi Bobic, erneut tätig und er holte einen fast abgeschriebenen Spieler an den Main. Ante Rebic machte sich per Leihe auf den Weg Richtung AC Milan und im Gegenzug sollte die SGE einen Gewissen André Silva erhalten. Nachdem er zuvor beim AC keinen Platz gefunden hatte, war er für die Saison 18/19 zum FC Sevilla ausgeliehen. Dort zeigte er gute Ansätze, doch fehlte ihm das gewisse Etwas zum Topstürmer. In seiner ersten Saison als Adler konnte er jedoch mit 16 Toren aus 36 Spielen glänzen und die Lücke, die Luca Jovic gerissen hat, schien langsam seinen Nachfolger zu finden.

Seine Leistungen und die der Mannschaft halfen leider nicht zu dem gewünschten Erfolg und man konnte nicht an der Leistungen der Vorsaison anknüpfen. Ein neunter Tabellenplatz in der Liga und das Ausscheiden im Achtelfinale der Europa League zeigten, dass der Verlust der Büffelherde Spuren hinterließ. Inwiefern die leeren Zuschauerränge und ungewohnten Umstände der Corona-Pandemie die Leistungen beeinträchtigten, bleibt fraglich. Die Qualitäten innerhalb der Mannschaft waren gegeben und da sich mit Daichi Kamada, Andre Silva und Filip Kostic feste Schlüsselspieler entwickelten, blickte man zuversichtlich in die Zukunft.

 

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3 Kommentare

  1. Sorry , hat gerade nichts mit dem Beitrag zu tun, aber hier Tuchel Originalzitat aus der Pk:
    Wenn ich Frankfurt anschaue und analysiere, sehe ich persönlich die vier Niederlagen nicht, die sie da jetzt erlitten haben“, so Tuchel. „Inhaltlich sehe ich es nicht. Ich sehe eine sehr gute Mannschaft, eine sehr schnelle Mannschaft, eine sehr flexible Mannschaft, eine klare Handschrift. Es ist attraktiver Fußball, technischer Fußball. Was wir analysieren und sehen, passt nicht zu den letzten Ergebnissen.

    Ich lach mich schlapp..

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  2. Welches Team hat da Tuchel analysiert ? Vielleicht Bayer 04? Oder er hat etwas geraucht

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