Timmo Hardung ist seit zweieinhalb Jahren in Frankfurt. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Am morgigen Donnerstagabend ist es wieder so weit und die „Europapokal-Luft“ weht durch das Frankfurter Waldstadion. Im Rückspiel der Playoffs in der Europa Conference League trifft die Frankfurter Eintracht auf Union Royale Saint-Gilloise und kämpft gegen die Belgier nach dem 2:2 im Hinspiel um das Achtelfinale. Im Vereins-Podcast „Aufstehen mit der Eintracht“ äußerte sich Eintracht-Sportdirektor Timmo Hardung zur Partie gegen die Belgier.

Das sagte der 34-Jährige über:

… sein Spieltags-Ritual: „Ich bin mittlerweile in einer Routine drin, dass es noch etwas weiter weg ist. Die Gefühle kommen dann am Spieltag selbst. Morgens überwiegt dann die Vorfreude, die wird dann immer mehr zur Anspannung, gerade wenn man mit Spielern und Trainerteam spricht. Ich gehe morgens immer Laufen, das tut mir gut, um den Tag zu starten. Ansonsten lege ich mir noch Aufgaben in den Tag, die mit dem Spiel nichts zu tun haben. Ich will nicht sagen, dass ich mich ablenke, aber es sind To-Dos, die gemacht werden müssen. Daher ist es ein normaler Arbeitstag für mich.“

… das besondere Flair rund um den Europapokal in Frankfurt: „Die besondere Verbundenheit rund um den Europapokal habe ich sehr schnell zu spüren bekommen, das war schon in der ersten Saison von mir hier. Die Heimspiele sind etwas sehr Besonderes mit Flutlicht, mit der Stimmung, irgendwie haben die Fans auch 1-2% mehr, die sie herausbrüllen. Auswärts ist es auch ein ganz besonderer Flair. Da wird man sehr schnell mit konfrontiert und das lernt man dann schnell lieben.“

… Die Wichtigkeit eines Erfolgs: „Das Achtelfinale wäre Sportlich, finanziell und atmosphärisch positiv, ist ja klar. Natürlich verdient man auch Geld, es ist ein weiteres Heimspiel. Aber der ganz entscheidende Faktor ist das, was man aus einem solchen Sieg als Mannschaft und als Gruppe herausziehen kann. Das ist der ganz große Benefit, den man sich Runde für Runde erspielen kann.“

… die Herangehensweise: „Man braucht auch Lockerheit, es ist nicht nur Kampf und Krampf. Deswegen versuchen wir den Spielern klar zu machen, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen. Wir werden nicht gezwungen, wir müssen nicht und es ist nicht von Dritten abhängig. Wir wollen, weil wir Wettkampftypen sind und allen beweisen wollen, dass wir die bessere Mannschaft sind. Das ist den Jungs bewusst, aber trotzdem haben wir verschiedene Charaktere in der Gruppe. Der Eine braucht etwas mehr Zuspruch und der Andere mehr Lockerheit.“ 

… das Stadion und die Stimmung: „Das Stadion kann immer ein Faktor sein. Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen, denn es ist ein Wechselspiel zwischen dem, was wir auf dem Rasen zeigen und dem, was auf den Rängen passiert. Das muss in einer Synergie enden. Wir wollen Anreize schaffen, um zu begeistern und ein paar Dezibel von den Rängen zu bekommen. Dann ist das eine imposante Atmosphäre für den Gegner. Diese Wucht, die da kommt in Verbindung von Spielern und Fans, das kann einen schon aus den Schuhen hauen.“

… die Verletzung von Sasa Kalajdzic: „Sasa Kalajdzic geht es natürlich nicht so gut, ich glaube er hat den Rückschlag nicht wirklich verkraftet. Da bricht natürlich viel herein, viele Emotionen aber auch nüchterne Dinge, die die sportliche Zukunft betreffen. Er hatte das ja schon zweimal mitmachen müssen. Trotzdem schaut er uns an und sagt, dass es ihm auch für uns leidtut. Das zeigt, welch Charakter er ist. Er denkt auch an seine Teamkameraden, er hat sich hier sehr gut aufgenommen und wohl gefühlt. Er hatte das Gefühl, dass er wieder richtig Spaß am Fußball bekommt. Es tut mir persönlich extrem leid, wir unterstützen wo wir können. Für uns ist es natürlich auch ein Rückschlag, weil uns ein sehr guter Spieler nicht zur Verfügung steht.“

…Omar Marmoush: „Omar Marmoush hat sich super entwickelt, seit er bei uns ist. Wir wussten, was wir von ihm erwarten können. Aber trotzdem hat er eine rasante Entwicklung genommen. Er ist sehr wissbegierig und versucht es im Training und im Spiel umzusetzen. Die Tore sind das Resultat des Invests, das die Trainer und Omar selbst investieren.“

…Hugo Ekitike und wann der Franzose von Anfang an spielen könnte: „Die Fitness bei Hugo Ekitike wird glaube ich sehr schnell da sein, aber ich will mich nicht festlegen, wann er voll helfen wird können. Ich weiß, dass er sehr akribisch mit den Trainern arbeitet und Extraschichten einlegt. Aber das muss in Verbindung mit der Belastungssteuerung sein. Seine Qualitäten sind ja schon da und wir wollen auf diese nicht verzichten. Das heißt wir nehmen ihn nicht mal drei Wochen raus. Wir wollen, dass er Teil des Teams ist und bleibt. Er wird seine Einsätze bekommen und das wird nach oben angepasst. Dann wird er auch von Anfang an starten können. Aber es geht nicht nur um die Fitness, aber auch um die Wettkampfhärte und sich an die Bundesliga anzupassen.“

…die Rückkehr von Robin Koch: „Man hat gesehen, was uns blüht. Die Art und Weise, wie sie Fußball gespielt haben, wird sich kaum ändern. Da ist Robin Koch ein ganz wichtiger Spieler mit seiner Erfahrung, seiner körperlicher Präsenz und seiner Durchschlagskraft.“

Warum die SGE ins Achtelfinale einzieht: „Die Eintracht zieht morgen ins Achtelfinale ein, weil wir an sich das bessere Team sind, den besseren Fußball spielen, in mehreren Spielphasen die klarere Idee haben. Dann werden wir verdient mehr Tore als der Gegner schießen und unterm Strich verdient in die nächste Runde einziehen.“ 

- Werbung -

14 Kommentare

  1. Timmo Hardung ist ein Glückspilz.
    In so jungen Jahren diese Position in einem tollen Umfeld.
    Davon können andere nur träumen.

    63
    1
  2. Ne Choreo bzw. auch allgemein ein „hier brennt die Hütte“ (ohne Pengalos bitte) wäre für die Stimmung im ganzen Stadion und für das Team enorm wichtig. Am Sonntag in Freiburg, das war super, sowas brauchen wir daheim auch mal wieder. Denn die letzten Spiele war das einfach ein „Sing Sang“ ohne richtig Feuer, ohne den Funken überspringen zu lassen. Da müssen wir Fans morgen wieder hinkommen!
    Forza SGE

    74
    3
  3. Hat er schön gesagt, der Timmo Hardung.

    Ist aber trotzdem nur Blabla, was er sagt. Oder was Hellmann sagt oder Toppmöller oder Krösche. Auch was der Chefscout oder der Zeugwart sagt oder von mir aus auch die Tochter von Timmy Chandler – das ist völlig jacke. Morgen muss ein Sieg her. Gegen die Belgier. Auf’m Platz. Hier in Frankfurt.

    Nur das zählt. Nur dann bleiben wir in Europa dabei. „Eintracht Frankfurt international“ – ich hoffe, es ist jedem klar, was das heißt.

    29
    72
  4. Was @4 schreibt ist nicht Bla Bla Bla! Die Quintessenz seiner Aussage ist korrekt und lässt kein Platz für eine 2. Meinung im Endergebnis! Allerdings ist seine Aussage sehr schlecht formuliert, da würde ich dir recht geben!

    Morgen zählt nur ein Sieg. Sicher ist das jedoch nicht, wenn man sich anschaut wie es im Hinspiel ablief. Und ob wir aktuell die bessere Mannschaft sind, lass ich ich mal so unbeantwortet stehen.

    Sollten wir es morgen verbocken, hat man sich das selbst ausgesucht. Denn wir hätten es in der Vorrunde anders machen MÜSSEN! Wir sind selber schuld, dass wir morgen die Daumen drücken müssen!

    Alles auf Sieg!

    39
    9
  5. Moin moin… ein Interview und direkt wieder Genörgel. Ist doch egal was Hardung, Krösche oder Hellmann sagt, es wird über die Aussage genörgelt. Sagt er nix, wird genörgelt, sagt er was, wird genörgelt was und wie und wo und warum er was sagt… unfasslich der ein oder andere User hier… immer dagegen, wie ein bockiges Kind.

    Was erwartet ihr denn an Aussagen? Wie sollen die denn eurer Meinung sein? Er hat zu jedem Thema Stellung bezogen. Vielleicht nicht eure Meinung, aber seine halt. Oder die der Eintracht.. und wenn es seine oder die Meinung der Eintracht ist, dann ist es doch nicht verwerflich es zu sagen… was befindet ihr denn unter Blablabka??? Das sind die Tatsachen… nicht eure Meinung ist die Tatsache… und schon wird wieder gestänkert…

    Nun… das wird sich bei einigen Usern offenbar voller Neid aus Offenbach nie verändern… nehmen wir es als Kinderei hin… und stehen drüber mit der ganzen Eintracht Familie…

    54
    14
  6. @6
    Du hast recht, niemand im Verein hat für Donnerstag eine andere
    Zielsetzung.
    Ich war auch twas zu hart mit @4, tut mir leid.

    29
    1
  7. Es stimmt schon das in letzter Zeit egal über was berichtet wird oder darüber wer was sagt relativ negativ gepostet wird. Eine derart schlechte Stimmung ist schon verwunderlich. Wir stehen in der Liga ordentlich da. Haben den Namen nach eine sehr gute Mannschaft und dürfen auf ein Weiterkommen im europäischen Pokal hoffen. Da darf man durchaus auch mal gut gelaunt sein und braucht nicht alles und jeden schlechtreden.

    48
    0
  8. @alphakilo84[6] : Vielen Dank für Einordnung und Vermittlung.
    @Block17[5][8] : Dir braucht da nichts Leid zu tun, ich bin nicht aus Zuckerwatte und habe meinen Post durchaus hart formuliert. Hätte ich bei jedem anderen außer Hardung aber genauso. Meine Intention war ganz klar: Mit Interviews kommen wir nicht ins Achtelfinale. Vielleicht reicht für meine Posts nächstens auch das kurze Zitat „Wichtich is auf’m Platz!“.

    35
    1
  9. Das Genörgel kommt bei vielen wohl daher, weil sie erkannt haben, daß sich die geliebte Diva einfach nicht ändern will.

    Egal, welche Stars in den letzten Jahren dazu gekommen sind, bleibt sie sich in der BUNDESLIGA treu:
    Gegen „Große“ glänzen, um dann gegen die „Kleinen“ nicht zu gewinnen. Der perfekte Aufbaugegner für deprimierte Bundesligisten und ladegehemmte Stürmer.

    Auf dem Weg nach Oben stellt sich unsere Eintracht Jahr für Jahr gerne selbst ein Bein – Sie ist und bleibt die Diva vom Main.

    Und wenn Sie uns dann wieder mit Aussreißern nach oben, insbesondere in Pokalwettberwerben verzückt, macht sie mit Ihren Augen „bling bling“ – und alles ist vergessen.

    24
    4
  10. @9
    Ich erkläre es damit, zumindest bei mir ist das so, dass mir die Interviews einfach mittlerweile zu geleckt sind….viel erzählt aber nix gesagt…saubere eloquente Interviews ohne Kanten und Ecken…und sorry, dass ich das thematisieren muss, es hat einfach einen gewissen Stallgeruch…..ohne dass das jetzt die Arbeit, Erfolge und Referenzen dieser Herren schmälern soll

    Ja, mir waren die Glasner „Wut“ Interviews lieber oder Fredis angepisste Stimme und trotzige Interviews wenn was nicht gepasst hat…..was dann am Ende besser für einen Verein bzw uns ist, ist wieder ein anderes Thema

    Ich merke aber immer mehr im Umfeld, dass sich viele nicht mehr 100% damit identifizieren

    12
    3
  11. Die wichtigste Aussage im Interview aus meiner Sicht was TH über Sasa Kalajdzic’s Reaktion erzählt: „Er hatte das ja schon zweimal mitmachen müssen. Trotzdem schaut er uns an und sagt, dass es ihm auch für uns leidtut. Das zeigt, welch Charakter er ist.“

    31
    0
  12. Also ich finde es auch in Ordnung, wenn sich die Verantwortlichen nicht von jedem Scheiß triggern lassen und nicht immer gleich Schlagzeilen produzieren.

    Hier ein interessanter Artikel über den Eigentümer von Saint Gilloise(und Brighton), ein ehemaliger Pokerspieler, der das Einkaufen über Stats und eigene Programme dafür auf die Spitze getrieben hat. Die Diskussion über Sinn oder Unsinn solcher Programme gibt es schon seit den 70ern, inzwischen sind die aber viel ausgefeilter. So kaufen sie auch in Madagaskar, Luxemburg, Malta oder in der 4ten Liga ein und sind berühmt für ihre Schnäppchenpreis-Talente:

    https://www.sportschau.de/newsticker/dpa-saint-gilles-geheimnis-poker-millionaer-spielt-moneyball-100.html

    3
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -