Omar Marmoush (li.) und Jessic Ngankam (re.) bringen bislang nicht den gewünschten Erfolg. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Früher war am Main die Defensive der Brennpunkt der Mannschaft, heute ist es der Angriff. Die einst wacklige Verteidigung ist stabilisiert und längst kein Sorgenkind von Dino Toppmöller. Vorne ist es jedoch in dieser Saison eine Leidensgeschichte, die mit dem späten Abgang von Randal Kolo Muani in Richtung Paris und dem Verkauf von Jesper Lindström ihren Beginn hatte. Die Verantwortlichen konnten keinen neuen Ersatz verpflichten und sehen sich nun der Situation entgegen, dass der Sturm dünn besetzt ist. Welche Spieler stehen denn dem Frankfurter Trainer zur Verfügung?

Die offensichtliche Lösung ist Neuzugang Omar Marmoush, der auch beim Auswärtsspiel gegen Mainz 05 sein Tor-Debüt feiern konnte. Der Ägypter konnte im Trikot der SGE Akzente setzen und deutete sein Potential schon an, doch als Mittelstürmer brachte er noch nicht die gewünschte Durchschlagskraft. Variabel einsetzbar hat er immerhin die Möglichkeit, auch von der Zehnerposition zu glänzen.

Einer verletzt, einer nicht fit

Die beiden anderen Optionen für das Sturmzentrum heißen Lucas Alario und Jessic Ngankam. Ersterer kommt frisch aus einer langen Verletzung und arbeitet momentan an seinem Comeback. Alario wechselte im Sommer 2022 aus Leverkusen an den Main und kostete die Adlerträger circa sechs Millionen Euro. Eine stolze Summe, die der Argentinier bislang nicht rechtfertigen konnte. Toppmöller jedoch glaubt an eine Rückkehr Alarios und hofft auf eine Sofortverstärkung durch den Stürmer. „Das Lucas in der U21 Spielzeit erhält, ist momentan nicht geplant“, gab der Trainer zuletzt bekannt und sprach schon früher über seine Qualitäten: „Wenn er eine Chance bekommt im Sechzehner, hätte ich auf jeden Fall ein gutes Gefühl, weil er einfach ein guter Torjäger ist. Das hat man heute wieder gesehen im Training.“ Den klassischen Riecher eines Mittelstürmers: Ist es das was die Eintracht momentan braucht?

Jessic Ngankam konnte in dieser Saison schon einige Minuten im Trikot der SGE sammeln und wichtige Tore erzielen. Gegen Lokomotive Leipzig und auch Levski Sofia konnte der bullige Angreifer netzen, doch um 90 Minuten auf dem Feld zu stehen, reicht offenbar die Fitness noch nicht aus. Momentan noch nicht die Kraft, die man sich gewünscht hat, kann Ngankam mit seinem Potential sich noch zu einem Stammspieler entwickeln, wenn die Fitness passt. „Wir brauchen Spieler, die die Intensität über 90 Minuten gehen können“, kündigte Toppmöller zuletzt an und führte über Ngankam aus: „Er braucht Spielfitness für 90 Minuten, die hat er noch nicht.

Ist die Jugend schon so weit?

In der U21 spielen auch im Angriff vielversprechende Spieler, die zukünftig in der ersten Mannschaft der SGE auflaufen könnten. Mit Nacho Ferri und Noel Futkeu stehen zwei junge Talente in der ersten Reihe, die auch in der Vergangenheit schon mit den Profis trainieren durften. Für Ferri reichte es gegen den SC Freiburg bereits für das Bundesliga-Debüt. Trotz des Debüts, bei dem er laut Toppmöller „frischen Wind reinbrachte“, sei Nacho für die Bundesliga im Kopf noch nicht schnell genug. „Er schaltet zu langsam. Er steht einmal fünf Meter allein vor dem Tor, aber dann dauert es halt die Sekunde. Diese Zeit hast du auf Bundesliga-Level einfach nicht.“

Körperlich lässt es bei Futkeu noch zu wünschen übrig. Der Level-Unterschied von Regionalliga und Bundesliga lässt bei den Angreifern noch zu große Lücken klaffen und eine Sofortverstärkung bilden sie nicht. Ungeachtet dessen, sind die Personalien, die den Hessen eines Tages weiterhelfen könnten.

Toppmöllers Möglichkeiten für den Angriff

Somit muss sich Toppmöller, zumindest bis zur Transferphase im Winter, auf die verbleibenden Optionen berufen. Ein genesener Alario könnte den Mittelstürmer-Riecher wieder installieren und Marmoush kann neben einem Sturmpartner seine Stärken, basierend auf Geschwindigkeit und Dribbling, besser zum Vorschein bringen. Er konnte auch in der zentralen Rolle seine Qualitäten zeigen, doch braucht noch Zeit um sich in dieser alleinstehenden Rolle einzuleben.

Ngankam hat das Potential die Rolle des Mittelstürmers auszufüllen, doch mit der fehlenden Fitness ist er keine Option, um in englischen Wochen mehrere Partien durchzuspielen. Dass die Eintracht jedoch im Winter auf diesem Krisenherd Ruhe reinbringen möchte und einen neuen Torgaranten verpflichten will, ist zu erwarten.

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9 Kommentare

  1. im sturm der sge hilft nur noch galgenhumor. frankfurt hat keinen sturm, aber es „entwickelt“ ihn. entwicklungs-juwel nr.1: ein neu eingekaufter stürmer, der es leider nicht die 90 minuten für ein ganzes spiel packt. (war übrigens vor dem kauf bekannt, dass es da fitnessprobleme gibt) – aber wir „entwickeln“ das. entwicklungsjuwel nr. 2: ein 2020 von leverkusen geholter, mittlerweile über 30-jähriger. d e r hoffnungsträger. er hat zwar seit jahren gar keine buliform mehr nachweisen können. aber hey, wer wird denn so miesepetrig sein? wir „entwickeln“ das. wir beschwören einfach seine ehemalige leverkusener form – in memoriam. den rest macht dann der trainer-magier DT: er „entwickelt“ das. „entwicklung“ ist überhaupt irgendwie das neue zauberwort in frankfurter fankreisen. wir entwickeln einfach alles. perfekt. sge: sportgemeinschaft in entwicklung. beeindruckend. diese fähigkeit ließe sich doch auch anderweitig vermarkten, oder? haben sie irgendein problem, einen mangel, eine nicht-fertigkeit? schicken sie es oder gehen sie selbst nach frankfurt: die „entwickeln“ das für sie.

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  2. Wieso ist Ngankam nicht fit? Wie lange benötigt ein Spieler um fit für 90 Minuten zu sein?

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  3. @ 1
    Gut wenn man seinen Humor trotzdem behält.
    Aber eigentlich ist unser Zauberwort “ Potential “
    Allerdings ist es rein objektiv betrachtet so, je schlechter ein Spieler ist, desto mehr Potential hat er.
    Hoffen wir mal, dass unser gerne beschworenes sagenhaftes Potential nicht gerade darin begründet liegt.

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  4. Wen will man denn in der Winterpause verpflichten?
    Da ist der Markt bekannter Weise doch leer!
    Orban, 178 cm.gross,2 Tore, 25 Mio?

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  5. Ich verstehe aber auch nicht, wieso ein Fußballprofi es nicht schafft, auf ausreichende Fitness zu kommen. Habe ich Verletzungen oder Krankheiten in den letzten sagen wir mal 2-3 Monaten verpasst?

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  6. @rob
    Hast du dir ihn mal angeschaut? Schon klar, das ist nicht sehr charmant, aber das ist nicht nur Muskelmasse, die sich auf der Waage und in Beweglichkeit bzw. Ausdauer abzeichnet. Jessic müsste mal als erstes 5-7 kg abspecken, dann kommt das meiste von ganz allein. Sicherlich hat die vorgängige Verletzung mit zu diesem Zustand beigetragen, womoeglich wurde er daher auch bei uns etwas geschont. Aber aus Kreisen der relevanten Hertha-Abteilung war auch davor schon mal Entsprechendes zu hören. Ich will mir nicht vorstellen, dass unsere Fitnessabteilung das schleifen lässt und wir demnächst darüber reden wie weiland über Stendera.

    Lucas dürfte sich bei Seppel informiert haben. Diese Knorbelarthroskopie inkl. Reha musste Seppel sogar 2x durchstehen. Lucas ist im Normalfall Mitte Okt. wieder verfügbar für einen Einsatz von der Bank. Bis dahin sind aber noch diverse Punkte fällig und Lucas wird dieses Jahr vsl. noch nicht ansatzweise durchspielen.

    „Roulette“ soll vermutlich nicht als Affront gg. Dino verstanden werden, auch wenn die offensive Matchplanung bislang ziemlich danach aussah.
    Besser jedoch wäre ab jetzt präzise zu analysieren und sich planvoll auf das Bestmögliche zuzubewegen. Die Jungkicker sind nicht behämmert, die brauchen nur ordentliche Vorlagen. Und dafür haben wir richtig gute und erfahrene Spieler, die genau jetzt gefragt sind. Das ist schon fast Ehrensache.
    Und nochmal: Hugo bitte in der Kreativabteilung weiter nach vorne und zentraler.
    Und was ist eigentlich mit unserem alten Zenmeister? Auch Makoto hat schon Spiele geprägt, indem er aus der 8er-Zone organisiert und geniale Pässe gespielt hat. Wann wenn nicht jetzt mit dieser stabilen Defensive im Kreuz, wäre das doch deutlich weniger Wagnis als echte Option und Variante.
    Ich finde Dinos Job gerade extrem interessant. Er hat 90 Minuten um dem Zufall mit Hirn und Herz tätig auf die Sprünge zu helfen. Deshalb heißt es im Fussball ja auch erst mit dem Schlusspfiff „Rien ne va plus“ ….

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  7. Planung voll im Soll,
    3 im Kopf, einer rüber, nix im Sinn.
    Wenig Mut, wenig Stürmer, wenig Tore.
    Glückwunsch Krösche. Passt. Applaus gibt’s wenn ich irre.

    „Die einst wacklige Verteidigung ist stabilisiert und längst kein Sorgenkind.“
    Das bleibt eine wahrlich mutige These bei den bisherigen Gegnern, unserer Aufstellung und den Ergebnissen. Verstehe ich nicht.
    Ab 3:0 gehe ich aber mit.

    „Vorne ist es jedoch in dieser Saison eine Leidensgeschichte, die mit dem späten Abgang von Randal Kolo Muani in Richtung Paris und dem Verkauf von Jesper Lindström ihren Beginn hatte.“

    Entschuldigung,
    Das ist eindeutig falsch und ich muss wohl endlich, wenns denn kein andrer tut, damit aufräumen.
    Der Beginn liegt spätestens bei Krösches Entschluss mit maximal 3 Stürmern in die Saison zu gehen. Kolo, Jessic und Alario. Omar war nie ein MS, obendrein maximal Backup.
    Bleiben einer mit nem Arschloch Berater,
    Ein dickes Kind ohne Fitness und Erfahrung und ein Desillosionierter Verletzter, dem Frankfurt seine WM nahm und vllt den Riecher.
    (Noch hat er aber nie eine echte Chance bekommen, wie sehr viele hier zuletzt.)

    Hier hat sich Krösche komplett verrannt, geirrt und überschätzt. Wahi und Etikite können aus diversen Gründen nie eine wirkliche Option gewesen sein. Anstatt sich ewig mit dem 8. OM zu beschäftigen und aufreizend entspannt zu sein, hat er, nachdem die Abwehr früh und gut stand, total versäumt, einen 10-15mio Sturm zzgl System zu kaufen oder leihen. Ein bis zwei Spieler, eine TorMachEinheit, ruhig älter, die neben Kolo und ohne Kolo treffen und ohne die 100 Kolo Mio zu gefährden. Ich empfahl Kostnix und Lücke. Sicher gibt’s auch 10 andere, keine Ahnung.
    Genau hier, vor Beginn der Transfers, hat sich Krösche gegen einen sinnvoll und breiten Sturm entschieden. Ganz bewusst, mit Ankündigung und ohne Not.
    Ich wiederhole, am Tag als Kolo bewusst den Berater wechselte, meinte Krösche super entspannt, „null Problemo“.
    Ich schrieb daher. Oha, der achso anständige und prima Junge Kolo und sein neuer erwiesener Trouble Coach. Welch krass naive Fehleinschätzung. Schon heute legendärisch.
    Nun, Frankreich hat ganz plötzlich 5 Std länger offen und Krösche setzte in diese 5 Stunden die Zukunft der Eintracht aufs Spiel. Das nenne ich Roulette. Das Jahr ist fort.
    Diese Fehleinschätzung wird uns erfolgreich als ÜbergangsJahr verkauft. Aber das ist Schwachsinn aus vielen Gründen. Allein der Sinn ist dumm wie die Nacht schwarz. Noch dümmer ist es, das so zu planen und frech bis arrogant, uns sein Versäumnis so hehr andrehen zu wollen.
    Das hier ist kein geplanter Unternehmens-Verlust. Sowas geschieht aus Steuer Gründen. Jahrelang absetzbar.
    Im Nachhinein, wenn Bestes gegeben wurde, könnte man rückwirkend sagen, das war ein ‚Übergang‘. Aber das hier, vorneweg, ein geplanter Fehler, das ist einfach nur dumm. Man könnte auch sagen hochnäsig.

    Hinzu kommt nun, DT ohne Sturm zu lassen, (Erinnerung letzte Saison Glasner und die Abwehr / Erinnerung vorletzte Saison, Sturm) Und damit Jessi und Omar ordentlich Druck zu geben. Wir werden die komplette Saison mit max 2,5 Stürmern spielen und egal mit wieviel Punkten wir enden. Es werden deutlich weniger als möglich sein, weil wir einen rein überflüssigen Fehler gemacht haben.
    Es bleibt ein großer Unterschied, ob ich den Fehler plane oder nach bestem Wissen handel.
    Stuttgart sagt Bescheid, wenn deren Relegation ein Neustart war und beim nächsten Übergang winkt.

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    Ein par Gedanken zur Überschrift und bis der neue Tag erwacht.

    Mut, Zug, Sturm und Schwung ist schon länger fort.
    Wo aber ist er hin und was gibt’s stattdessen.
    Das ist nicht so neu, aber mittlerweile hat das wohl Methode.
    Ich finde wir spielen seit Katar mit zunehmend weniger Mut, Zug, Aggressivität, und Schwung.
    Als hätten wir plötzlich was zu verlieren…
    Beispiele:
    komplette Rückrunde, beide Neapel, Pokal beim VfB und natürlich das Angsthasen-Finale.
    Letzteres bleibt unverzeihlich. Zur Vorlage dient mir das Montag-Tennisball-Spiel. Die Mutter neuer Aufstände, ein Duell mit Anstand. Da gab’s Leipziger Allerlei und sonst garnix. Damals, als wir die Dosen noch aufgefressen haben.
    Wären wir im Finale so aufgetreten, hätten wir zur Halbzeit 3:0 geführt. Ärgerlich, jetzt ist der Pokal endgültig entweiht,…mit uns.

    Zurück zum Schwung,
    Wenn der Dicke in 3 Monaten nicht fit, der Ersatz nach 15 Monaten Trainee genau vorm Spiel zum Zahnarzt muss und ein Aussen kein Sturm ist, heißt das bewusste Fehlplanung, KommunikationsMangel und Disziplinlosigkeit.

    Bei uns kam der Dicke ins Tor, bis zur D Jugend. Dann wurd er Feuerwehrmann. Heute macht er Karriere beim dfb. Passt.
    Mein spontaner Tip:
    Weniger Kantine, Social Media und Play Station, mehr gym, go & run. Ganz klassisch, Jessi.
    Macht mir längst wunder, warum der neue Gym nicht intensiv genutzt wird, s. Kamada, Sow, Kolo, JP, Paxton, Ache, Ali. Reines Alibi.

    Zurück zum Schwung,
    Wiederholt auffällig ist dsbzgl, daß eine ganze Ebene der Kommunikation inkl Handlungsfähigkeit fehlt. Bei Krisen u.ä. wird es deutlich.
    Mnmg liegt die ganz billig zwischen Trainer und Manager. Hier liegt ein breiter blinder Fleck. Das wird zunehmend deutlich.
    5 Trainer, 10 Physios, 15 Schuhe Putzer. Ne Menge VIPs und 1 Chef aber keiner da wos zwickt. Ärgerlich, überflüssig und trotzdem gewollt, ein Puffer.?
    Hier fehlt der Ansatz, jmd der neu anschiebt.
    Da wo die Mannschaft abgeholt wird, wo Zwischentöne verstanden und transferiert werden. Empathie, Verstand und Neutralität. Eine echte Ebene. Ein Fundament mit Aussicht. Es liegt stolz und unantastbar und doch dazwischen. Sowas fehlt komplett.
    So eine Art Schwungrad aber mit eigenem Motor, eigener Bremse und eigener Hupe.

    Absicht oder Zufall, Dummheit, Bertiebsblind oder Ignoranz mit Überheblichkeit.
    Antworten…fehlen…

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  8. Hier muss man einem Spieler ,den der Verein halten muss, 3 Wochen vor Transferschluss ein Wechselverbot erteilen!Ebenso seinem Berater.Die Baustelle Abwehr wurde jetzt in den Sturm verlegt.
    Oder man geht bewusst lieber wirtschaftliche Stärke gegen sportliche Schwäche ein.Wenn Spieler der Verein verlassen,weil Ziele nicht erreicht wurden, Fensehgelder versiegen wegen schlechter Platzierung, Europa Einnahmen ausbleiben wegen frühen Ausscheiden,usw.war das eine Milchmädchenrechnung!!
    Da muss man abwegen, oder einfach Lehrgeld bezahlen Herr Krösche!

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