Am heutigen Mittwoch wird grünes Licht durch die Vertreter von Bund und Ländern für den Neustart der Bundesliga erwartet. Seit dem Morgen beraten die Ministerpräsidenten der Länder und die Kanzlerin über Kontaktbeschränkungen, Gastronomie und auch darüber, wie es mit der Bundesliga weitergeht. Wie der Deutsche Sport-Informationsdienst vorab berichtet, soll Voraussetzung für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs eine zweiwöchige Quarantäne der Teams sein. Der angepeilte 15. Mai dürfte damit zu kurzfristig sein, ein Neustart eine Woche später die realistischere Alternative. Nach der Entscheidung der Politik kommt am Donnerstag die DFL per Videoschalte zur nächsten Mitgliederversammlung. Dann soll das weitere Vorgehen mit den Vereinen besprochen werden. Ab Donnerstag, das berichtete die „Offenbacher Post“, soll bei der Eintracht das „normale“ Mannschaftstraining wieder starten. Schließlich bleiben den Vereinen wenig Zeit, um in den Wettkampfmodus zu kommen. Bislang konnten die Vereine nur in Kleingruppen trainieren, Zweikämpfe waren etwa verboten.
Kalou-Video? „So etwas gibt es bei uns nicht“
Doch wie steht es um Abstand und Hygieneregeln bei der Eintracht? Das Video von Hertha-Spieler Salomon Kalou hatte zuletzt massive Bedenken über den ordnungsgemäßen Umgang in Sachen Abstand und Hygiene in den Bundesliga-Kabinen aufkommen lassen. „So etwas gibt es bei uns nicht“, heißt es von der Eintracht gegenüber der „Offenbach Post“. Eintracht-Manager Bruno Hübner betonte zuletzt: „Die Auflagen der DFL haben wir durch den ersten Coronafall bei uns demnach schon früh umgesetzt, von Händewaschen, Desinfektionsmaßnahmen und Abstand halten.“ Die Eintracht-Profis müssen vor Betreten des Gebäudes einen Screening-Raum betreten. Dort wird Fieber gemessen, die Spieler von Teammanager Christoph Preuß und Thomas Westphal auf Symptome befragt. Bei Anzeichen von Corona-Symptome, wird Mannschaftsarzt Prof. Dr. Florian Pfab informiert. Er ist auch Hygienebeauftragter der SGE. „Unsere medizinische Abteilung unter der Leitung von Prof. Dr. Pfab macht einen hervorragenden Job. Die Corona-Pandemie ist ein dynamischer Prozess, in dem Prof. Dr. Pfab und sein Team uns vom ersten Tag bis heute mit Informationen, Aufklärungen und neusten Erkenntnisse unterstützen“, lobte Hübner. Die Corona-Tests werden bei der Eintracht von einem externen Dienstleister durchgeführt, berichtet Sport1. Die Adler planen darüber hinaus auch einen Anikörpertest durchzuführen, um herauszufinden, wer bereits immun gegen das Coronavirus ist.
Kasernierung als letztes Mittel
Das größte Fragezeichen vor einem möglichen Neustart bleibt, wie mit einem positiven Corona-Fall umgegangen werden soll. Innenminister Horst Seehofer hatte gefordert, dass in diesem Fall die ganze Mannschaft in 14-tägige Quarantäne muss. Das steht entgegen der Pläne der Task Force der DFL, die nur den betroffenen Spieler isolieren möchte. Vieles deutet daraufhin, dass den Klubs keine andere Wahl als eine „Kasernierung“ bleibt. Der 1. FC Köln hat bereits angekündigt, als Folge der drei positiven Corona-Tests die Vorbereitung auf den Neustart in einem „quarantäne-ählichen Traininingslager“ absolvieren zu wollen. Manche Vereine planen den Umzug in Hotels, andere wollen sich im Trainingsgelände einquartieren. Bei der Eintracht hält man sich diesbezüglich noch bedeckt. „Es ist Teil des Hygiene-Konzepts der DFL, dass die Mannschaften in der Woche vor ihrem ersten Spiel in ein Hotel gehen und von dort aus zu Training und Spielen fahren“, heißt es aus der Medienabteilung auf SGE4EVER-Nachfrage. Das Lindner-Hotel in Stadionnähe würde sich anbieten. Bei so vielen offenen Fragen ist zumindest sicher: Bei der Eintracht sind nicht nur alle Corona-Tests negativ. Auch sind alle Spieler fit. Adi Hütter kann also für einen Neustart aus dem Vollen schöpfen.
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