Der Spielbetrieb der Regionalliga Südwest ist bereits im vollen Gange. Die U21 der SGE startete mit einer unglücklichen 1:2-Auswärtsniederlage bei den Stuttgarter Kickers in die Saison. Cheftrainer Dennis Schmitt, der diesen Sommer zur Eintracht wechselte, ordnete die Leistung ein und zeigte sich zufrieden mit dem Auftritt seiner Jungen Truppe. Der 31-Jährige sprach im Podcast der Frankfurter Eintracht nun über die Mannschaft, seine Ziele und die Arbeit mit den jungen Spielern, die Leistung bringen.
„Die Kickers werden bis zum Ende oben mitspielen. Wir sind sehr zufrieden, wie unsere Jungs das angegangen sind. Noch nicht so viele von ihnen haben vor einer solchen Kulisse gespielt. Es war nicht alles perfekt, aber das war ein guter Start“, fasste er die erste Partie der Saison nochmals zusammen. Gegen die zweite Mannschaft von Mainz 05 wird Schmitt sein Debüt an der Seitenlinie im eigenen Wohnzimmer geben. Mit 31 Jahren ist er noch ein junger Trainer, der eine junge Mannschaft anführt. Früh musste er seine Spielerkarriere beenden und startete als Spielertrainer bei den Würzburger Kickers. Auch sein Vater war Fußballtrainer gewesen und ihn habe die Sicht des Trainers immer interessiert. So beobachtet er auch die Art und Weise anderer Trainer. Wie gehen sie mit positiven und negativen Ergebnissen um? Und auch in den Interviews nach den Spielen, die er sich von den Kontrahenten durchaus anschaut, wird seiner Meinung nach viel über das Spiel verraten. Alles würde man am Mikro jedoch nicht preisgeben: „Ich bin kein Fan davon die Spieler öffentlich zu kritisieren. Es ist schon ein Unterschied, was man intern und öffentlich sagt. Komplett nichtssagende Interviews finde ich schlecht. Da muss man also mit spielen.“ Aber auch seine Werte als Trainer definierte er klar: „Als Trainer ist es wichtig, dass du die Spieler auf ihrem Weg begleitest. Das bedeutet, dass du auch eng an ihnen dran bleibst, wenn es mal nicht gut läuft. Wir haben einen jungen Kader. Dreiviertel machen gerade die ersten Schritte im Männerbereich. Der Sprung ist extrem groß, da muss man sie begleiten.“ Der Job bei der SGE sei für ihn ein Privileg. Er habe in dem Verein noch nie so eine Energie gespürt und sei etwas Besonderes.
Die Entwicklung als übergeordnetes Ziel
Wie der Trainer, so der Kader. Die Eintracht stellt mit einem Durchschnittsalter 20,1 Jahren den jüngsten Kader der Liga. „Wir haben zwei Jahrgänge von 2007 dabei, die jetzt ihr Debüt gegeben haben. Die könnten auch noch zwei Jahre U19 spielen. Wir haben vier Jungs im Kader, die auch noch ein Jahr U19 spielen können. Noah Fenyő ist gerade bei den Profis dabei.“ Die Mannschaft sei sehr jung, die Mehrheit sei neu im Verein und müsse sich erstmal einfinden, so Schmitt weiter. „Mit jedem Tag und jeder Woche bekommt man ein besseres Gefühl. Im Fußball ist es sehr unkompliziert: Jeder will, dass die Mannschaft erfolgreich ist. Alle ziehen an einem Strang.“
Sein Blick geht selbstverständlich auch in die Staaten, wo Fenyő einen guten Eindruck bei den Profis macht. Schmitt zeigte sich glücklich über die Leistungen des Innenverteidigers. „Wir sind glücklich, dass er diese Chance bekommt. Für ihn ist das eine tolle Zeit. Allein diese Erfahrung mit den Profis in Amerika zu trainieren, das ist eine wertvolle Erfahrung.“ Sein kleiner Fehler in der Schlussphase im Testspiel gegen den FC Juarez sei nicht tragisch gewesen. Vielmehr findet Schmitt es wichtig, dass man als junger Akteur die Fehler macht: „Wenn du dich anpassen kannst und mal hier und da einen kleinen Fehler machst, dann ist das kein Problem. Wenn du immer wieder die gleichen Fehler machst, dann hast du ein Problem.“ Seine Energie möchte er in die Entwicklung der Mannschaft stecken. Diese steht im Vordergrund bei der Arbeit auf dem Platz. In der Liga müsse man von Beginn an präsent sein, um eine Chance zu haben oben mitzuspielen. Dennoch sei die Platzierung nicht das wichtigste Gut: „Die Entwicklung steht im Vordergrund. Ob du am Ende fünfter oder zwölfter wirst, ist egal. Wir wollen aber natürlich in der Liga bleiben. Wenn wir es schaffen, Spieler in den Profibereich zu bringen, dann haben wir viel richtig gemacht.“ Dafür stehen bei Schmitt die Trainingsleistungen im Vordergrund. Wer gut trainiert, spielt. Eine einfache Regel, die er aufstellt. „Es geht klar nach dem Leistungsprinzip.“
Hilfe kommt aus der Eintracht-Familie
Bald schon wird das Trainerteam von Schmitt noch weiter vergrößert. Er bekommt einen weiteren Co-Trainer an die Seite gestellt, der sich bei der Eintracht jedoch bereits bestens auskennt: 304 Pflichtspiele für die Hessen, zwei Tore, sechs Vorlagen. Die Rede ist von keinem geringeren als Makoto Hasebe. Der 40-Jährige wird somit die ersten Schritte seiner Trainerkarriere gehen und das wenige Monate nach seinem Karriereende. „Wir haben uns kennengelernt und ausgetauscht. Ich bin sehr glücklich, dass Makoto ein Teil des Teams wird“, sagte Schmitt, der auch von der Qualität des Japaners an der Seitenlinie überzeugt ist: „Er wird eine große Rolle einnehmen. Es ist ein Riesenmehrwert für uns einen Trainer zu haben, der so viel Erfahrung als Spieler sammeln konnte. Vom Spieler zum Trainer ist schon ein großer Unterschied. Da wollen wir ihm helfen, aber auch von ihm partizipieren. Er wird eng mit den Spielern zusammenarbeiten und kann ihnen Hilfestellungen geben. Er kann ihnen erklären, warum sie in verschiedenen Situationen bestimmte Entscheidungen treffen sollen. Er hat in seiner Karriere gefühlt alles schon erlebt. Das wird uns einen extremen Mehrwert geben.“ Die individuelle Förderung von Spielern soll mit Hasebe noch besser verlaufen. Schmitt will von Tag zu Tag mit Hasebe zusammenarbeiten, um die perfekte Rolle für ihn zu finden. Am kommenden Spieltag kann man Hasebe noch nicht an der Seitenlinie in Aktion sehen. Er wird erst ab September ein Teil des Trainerteams werden.
4 Kommentare
Viel Erfolg Dennis Schmitt & Co. Bei den Spielern die jetzt von unten hochkommen bin ich echt gespannt, ob sie den Durchbruch schaffen.
Bescheuerte Frage: Was hat es mit dem ungarischen "Ö" auf sich? Die Tüpfelchen auf dem ö im Text sind wie schräge Strichlein " gesetzt. Ich hätte, als dem Ungarischen nicht mächtiger Deutscher, ein deutsches "Ö" mit Doppelpunkt verwendet. Und wie spricht man Fenyö aus?
@1/drobbe: anscheinend hat er ungarische Wurzeln. Schau hier:
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Noah_Feny%C5%91
Spricht sich wohl wie ö, is gar nicht auf der Standardtastatur:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/%C5%90
schade, dass Erfolgstrainer Gilbo gehen musste... Fragen Sie Herrn Krösche doch mal warum?
Vieeleicht lautet die Antwort ja ich mag keine Trainer die wissen was sie wollen?
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