Oliver Frankenbach (re.) ist im Vorstand verantwortlich für Finanzen. (Bild: Heiko Rhode)

Über 100 Millionen weniger Umsatz: Finanzvorstand Oliver Frankenbach präsentierte am Donnerstag die aktuellen Zahlen der Eintracht Frankfurt Fußball AG. Dabei erklärte er, dass die SGE in der vergangenen Saison 2020/2021 einen Umsatz von 160,4 Millionen Euro verzeichnet hat – 177,7 Millionen Euro weniger als 2019/2020. Hauptgrund für die Verluste seien die Auswirkungen der Coronapandemie, da an Heimspieltagen vor leeren Rängen kein Gewinn erzielt werden konnte. Zudem verringerten sich die Einnahmen aus Spielerverkäufen. In ihrem Bericht gab die Eintracht die Aufteilung ihrer Umsätze wie folgt bekannt: „Mediale Rechte (80,8 Millionen Euro / 50,4 Prozent), Werbung (31,8 / 19,8), Transfers (26,0 / 16,2), Merchandising (11,1 / 6,9), Sonstige (10,2 / 6,4), Zuschauer (0,5 / 0,3).“ Die Finanzschulden seien von 37,2 auf 46,3 Millionen Euro angestiegen. Dies sei auf den Bau des Profi Camps und die „Aufnahme betriebsnotwendiger Fremdmittel“ zurückzuführen. Im Hinblick auf die wachsende Zuschauerkapazität schaut Eintracht Frankfurt dennoch positiv in die Zukunft.

Barkok siegt deutlich: Mit der marokkanischen Nationalmannschaft gewann Aymen Barkok am gestrigen Mittwochabend mit 5:0 gegen Guinea-Bissau. Der Frankfurter stand bis zur 78. Minute auf dem Platz. In der Gruppe I der afrikanischen WM-Qualifikation steht er mit Marokko nach zwei Spieltagen ohne Punktverlust und Gegentor auf Platz eins. Rafael Borré (Kolumbien), Ajdin Hrustic (Australien), Daichi Kamada (Japan) und Jesper Lindström (Dänemark U21) sind am Donnerstag beziehungsweise in der Nacht auf Freitag mit ihren Nationalteams im Einsatz.

SGE mit großem Marktwert-Verlust: Zum ersten Mal seit langer Zeit gab es mal wieder ein richtig deftiges Marktwert-Minus für Eintracht Frankfurt. Das Online-Sportportal „transfermarkt.de“ taxierte etliche Marktwerte neu und bei den Hessen gab es fast nur Verlierer. Die größten Marktwert-Einbußen muss Filip Kostic trotz guter Leistungen verkraften. Von 35 Millionen Euro wurde sein Marktwert auf 20 Millionen gesenkt. Als Argument dafür wurde der geplatzte Wechsel im Sommer mangels lukrativer Angebote genannt. Auch Martin Hinteregger verlor ganze fünf Millionen Euro an Marktwert. Der Österreicher steht nun bei 13 Millionen. Auch Tuta ließ ordentlich Federn: Von ursprünglich neun Millionen Euro Marktwert, verringerte sich der Brasilianer um drei Millionen auf nun insgesamt sechs Millionen Euro Marktwert. Ein Drittel an Marktwert büßte auch Danny Da Costa ein. Von sechs Millionen ging es auf vier Millionen runter. Prozentual am meisten hat es jedoch Amin Younes getroffen, der sich mit seinem Schmierentheater wirklich keinen Gefallen getan haben dürfte: Sein Marktwert befindet sich im freien Fall. Von Zehn Millionen (sein Karrierehöchstwert) fiel der 28-Jährige auf nun mehr drei Millionen Euro. Der einzige Gewinner im Eintracht-Dress war Ajdin Hrustic. Der Australier legte um 1,2 Millionen Euro zu auf nun insgesamt drei Millionen Euro. Der Gesamtmarktwert des Teams büßte damit gute 30 Millionen Euro ein und steht nun bei 200,45 Millionen Euro. Im Gesamtranking verliert die SGE damit einen Platz und wird von der TSG aus Hoffenheim überholt. Die Hessen stehen jetzt auf Platz acht der Marktwerttabelle.

Bochum hofft auf mehr Fans: Ihr nächstes Auswärtsspiel bestreitet die SGE beim VfL Bochum (24.10.). Der Aufsteiger hofft bis dahin auf eine Ausweitung der Zuschauer-Auslastung. 27.599 Plätze fasst das Vonovia Ruhrstadion. „Wir haben bei den Behörden eine Zulassung von 20.000 Zuschauern beantragt“, so VfL-Pressesprecher Jens Fricke gegenüber der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Beim letzten Bochumer Heimspiel gegen Stuttgart wurden 15.300 von 15.500 möglichen Tickets verkauft.

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14 Kommentare

  1. Klingt echt üblich mit den Bilanzen wegen corona. Wie stehen wir denn im BuLi Vergleich da?

    Transfermarkt: ich denke das spiegelt ganz gut wider, was es dieses Jahr in der Tabelle zu erwarten gibt. Wenns gut läuft 1-2 Plätze besser, aber Sorgen um den Abstieg mache ich mir keine.

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  2. Weils gerade um Geld geht, fällt mir das Thema Stadionmiete ein.
    Da hieß es doch wenn der Vertrag ausläuft, solle alles ganz neu geregelt werden. Ist der nicht inzwischen ausgelaufen ? Und die ganze Zeit ohne Zuschauer wurde das Stadion zwar auch genutzt, aber die Miete sollte doch hoffentlich nicht einfach unverändert geblieben sein.
    Weiß einer was dazu ?

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  3. Hätte man den aufgeblähten Kader verkleinert oder gar nicht noch vergrößert, hätte man schon ein paar Milliönchen weniger Verlust.

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  4. @3: dann würden wir dieses Jahr aber deutlich nach unten schauen.
    Und ich denke schon das man versucht hat, Spieler von der Gehaltsliste zu bekommen.

    Man muss halt trotz Verlust immer versuchen den Spagat hinzubekommen sich weiter zu entwickeln.
    Da muss man auf jeden Fall erfinderisch werden und Ideen entwickeln.

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  5. Diese Zahlen unserer Eintracht , die Auswirkungen durch Corona und den desolaten Transfermarkt, verbunden mit der klaren und eindeutigen Aussage: diese Gehälter können wir nicht mehr bezahlen, besonders bei Neuverpflichtungen !
    —- Das sollten wir uns alle fest einprägen—-
    Besonders für die nächsten Transferperioden und evtl. Vertragsverlängerungen !
    Damit es dann nicht wieder bei jeder Gelegenheit heißt : die Eintracht hätte , sollte oder könnte ……. (Geld in die Hand nehmen)
    Forza SGE !

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  6. @ 3 Mann, was war ich am Sonntag froh, dass wir einen aufgeblähten Kader hatten!!!

    Während Corona-Hochzeit wurde für viele Heldinnen und Helden geklatscht. Heute klatsche ich mal für Herrn Frankenbach. Dieser Job ist aktuell nicht vergnügungssteuerpflichtig.

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  7. Heißt für mich, im Interesse aller, sollte Kostic verkauft werden, entweder im Winter oder spätestens Sommer. Bis dahin den Wert aufs maximal mögliche steigern. Er tut ja sein Bestes dafür.

    Frage ist, wie ersetzen wir Kostic. Das wird verdammt schwer und bis dahin müssen sich in der Offensive auch andere Leistungsträger gefunden haben. Zuber kommt im Sommer wieder und ist ja in sehr guter Verfassung. Allerdings kein Mann für die lange Zukunft. Zusammen mit einem günsitgen Talent auf der Seite aber wohl OK.

    Mal auf die Einnahmen geschaut: ein Younes-Verkauf nach Saudi Arabien ist in etwa das Äquivalent von drei Heimspielen. So ein Verkauf mehr oder weniger eines Spielers macht also ganz schön was aus.

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  8. Kostic ist für uns wertvoller wenn er bleibt.

    @Hooliganverachter: du hast sowas von recht.

    Die Verantwortlichen der SGE sorgen dafür , dass wir trotz Corona keine Existenzangst haben müssen und sogar in die Infrastruktur investieren. Das ist verdammt gut

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  9. Das gibt es immer wieder. Dieses eine Paradoxon in einem geschlossenen System.
    Unseres heißt Filip Kostic. Überall sollten/müssen die Gehälter gedrückt werden. ABER bei Filip muss man über die Schmerzensgrenze hinausgehen. Nicht aus emotionalem ChiChi. Sondern aus existenzieller Sorge um das tragende Gerüst der gesamten kickenden Abteilung. Kostic. ist. einfach. nicht. ersetzbar.

    Er ist für uns so wichtig wie Sauerstoff bei einem Kaminfeuer. Da kannste noch so gut Holz einlegen und Brandbeschleuniger anfackeln, ohne O2 geht gar nichts.

    Die Idee muss dahingehen, die eine oder andere Kröte zu schlucken, um das Ding am Laufen zu halten. Soll heißen, 25-Mann-Kader. Daichi vergolden (mein Herz blutet), u. U. auch N’dicka, DDC, Ache abgeben. Und alles nur, um Filip zu halten.

    Manche Tänze müssen getanzt werden. Aber man nicht alle tanzen.

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  10. Wir mussten auch keinen anderen verkaufen. Das ist mir zu negativ. Kamada wäre nur weg , wenn er will.

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  11. @ 11

    Nur mal ein Gedanke, stell dir vor, Filip würde sich schwer verletzten (Gott bewahre)…?!?

    Bin normalerweise bei dir, aber sowas musst du als Finanzvorstand auch auf dem Schirm haben und danach abwägen.

    Daher glaube ich an den roten Teppich nur bedingt… 😉

    Forza SGE

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  12. Das Verletzungsrisiko wird oft über Versicherungen abgedeckt. Aber es stimmt, das kann immer passieren. Trotzdem wird sicher niemand einen Topspieler einfach nur verkaufen, weil er sich ja noch verletzen könnte. Dieses Risiko gehen alle Vereine ein.

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