Sebastien Haller mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich (imago images / Revierfoto).

Bittersüßes Finale:

Das Finale der herausragenden Bundesliga-Saison 2018/2019 sollte in München gekrönt werden. Ein Punkt wäre genug gewesen, um die direkte Qualifikation zur Europa-League zu erreichen. Ein Sieg hätte gar für die Championsleague gereicht. Bei aller Rechnerei darf man aber nicht vergessen, dass es hierbei gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München ging. Und der hatte schwer etwas dagegen, sich bei der Meisterentscheidung in die Suppe spucken zu lassen. Dementsprechend ging Adi Hütters Plan, „Auf Sieg“ zu spielen, gehörig in die Hose. Die Eintracht unterlag in München mit 1:5 und lediglich der Sieg der Mainzer gegen den direkten Tabellenkonkurrenten Hoffenheim bescherte der Eintracht gerade so die Zulassung zur Qualifikationsrunde der Europa-League. Insgesamt betrachtet ein tolles Ergebnis einer tollen Saison, auch wenn ein siebter Platz einen etwas faden bis bitteren Beigeschmack für den einen oder anderen haben wird, nachdem man wochenlang auf dem vierten Tabellenplatz rangierte.

Der Notenschnitt der Adlerträger gegen die Münchner beträgt 3,96. Insgesamt abgestimmt haben 398 Leserinnen und Leser.

-Spieler des Spiels- Sebastien Haller: Offensiv lief bei der Eintracht überhaupt nichts, bis Sebastien Haller in die Partie kam. Kaum wechselte ihn Adi Hütter ein, schoss er prompt fünf Minuten später den zwischenzeitlichen 1:1 Ausgleich und gleichzeitig sein 15. Saisontor. Damit krönte der Franzose eine, auch für ihn persönliche, sehr starke Saison in der er insgesamt 24 Scorerpunkte erzielte. In München wurde wieder glasklar, dass er der absolute Zielspieler der Frankfurter Offensive ist. Er brachte Schwung in die Partie, auch wenn es im Endeffekt keine großen Früchte trug. Dennoch ein verdienter SGE4EVER-Spieler-des-Spiels Titel.

Kevin Trapp: Gerade in der ersten Halbzeit konnte der Schlussmann der Eintracht zeigen, was in ihm steckt. Zahlreiche Großchancen der Münchner parierte er herausragend. Ihm kann kaum zum Vorwurf gemacht werden, dass die Eintracht mit 1:5 unterging in München, wenngleich er bei dem einen oder anderen Gegentor nicht unbedingt gut aussah. Dennoch hätten die Münchner auch gut und gerne eine zweistellige Anzahl an Toren schießen können, wenn Kevin Trapp nicht so viele gute Aktionen gehabt hätte. Es bleibt abzuwarten, ob dies der letzte Auftritt des 28-Jährigen im Eintrachtdress war.

Lucas Torro: Der Spanier wurde in der 64. Minute für Ante Rebic eingewechselt und sollte wohl ein schlimmeres Ergebnis verhindern. Das gelang ihm zwar im Endeffekt nicht, aber immerhin ließ er immer wieder aufblitzen, welches Potential in ihm steckt. Sollte er verletzungsfrei bleiben und dadurch eine größere Konstanz entwickeln, kann er ein sehr wichtiger Spieler für Frankfurts Zukunft werden.

Filip Kostic: Motiviert durch seine feste Verpflichtung war Filip Kostic neben Sebastien Haller der Offensivakteur, der in München Akzente setzen konnte. So kam auch die Ecke, die schlussendlich zum zwischenzeitlichen 1:1 Ausgleich führte von Kostic. Dass ihm insgesamt wenig gelang, lag aber auch daran, dass er mit der Münchener Defensive wirklich einiges an Qualität zu überwinden hatte. Einige Male gelang ihm das, meistens aber eher nicht. Ähnlich wie Da Costa war er aber auch ein Schwachpunkt der Defensive, da er zu häufig nicht mehr rechtzeitig hinten war nach seinen Offensivläufen. (Ausführlicher beschrieben in der SGE4EVER-Spielanalyse von Laura Krüger).

Martin Hinteregger: Wenn eine Mannschaft fünf Gegentore kassiert, ist es klar, dass die Defensivspezialisten bei einer Benotung nicht ganz ungestraft bleiben. Martin Hinteregger machte von allen Defensivakteuren (Trapp ausgenommen) noch die beste Figur. Er stand häufig richtig und wusste einige gefährliche Bayernvorstöße zu unterbinden. Dennoch stand er genauso häufig auch falsch und auch seine Zweikampfführung war alles andere als berauschend. Viele seiner Spielaufbau-Versuche landeten zudem direkt an bayrischem Schuhwerk.

Makoto Hasebe: Makoto Hasebes Leistung ist ähnlich zu bewerten wie die von Martin Hinteregger. Jedoch gelang ihm noch ein bisschen weniger. Die meisten seiner Zuspiele fanden keinen Abnehmer und auch ließ er sich einige Male ausspielen von den offensivstarken Bayern. Dass die Abwehr über fast 90 Minuten vogelwild wirkte und jede einzelne Offensivaktion der Bayern brandgefährlich wurde, lag auch daran, dass Hasebe es diesmal nicht schaffte, die Abwehr zu ordnen.

Mijat Gacinovic: Ein Spiel wie jedes andere von Mijat Gacinovic würden böse Zungen behaupten. Dennoch lief sich der Serbe auch in diesem Spiel wieder die Seele aus dem Leib. Es gelang ihm einige Male seine Gegenspieler sehenswert auszuspielen, aber seine finalen Aktionen blieben alle samt ohne Ertrag. Seine Zuspiele kamen nicht durch und einige Male verlor er den Ball. Aber dass seine Zuspiele nicht ankamen, darf man ihm alleine nicht in Rechnung stellen. Wenn offensiv nichts läuft, kann auch Gacinovic nicht zaubern. Einsatz, Laufbereitschaft und Wille stimmten beim 24-Jährigen, im großen und Ganzen war es das aber auch an diesem Spieltag.

Ante Rebic: „Bayern-Schreck“ Ante Rebic konnte seine Leistung aus dem Pokalfinale vor einem Jahr nicht anknüpfen. Offensiv lief zu wenig, als dass Rebic dort hätte Akzente setzen können. Zu dicht stand die Bayern-Defensive. Ein zwei sehenswerte Dribblings am bayrischen Strafraum brachte er zu Stande, aber insgesamt blieb sein Spiel völlig ertraglos. Sicherlich mit ein Grund, weshalb er in der 64. Minute von Lucas Torro ersetzt wurde.

Danny Da Costa: Ein gebrauchter Tag für den Frankfurter Flügelflitzer. Seit einigen Benotungen schreiben wir ähnliche Texte für Danny Da Costa, aber auch diesmal schaffen es berechtigterweise wieder die generischen Zeilen in seinen Berwertungstext: Danny Da Costa kann nicht mehr! Während sein Kollege auf der anderen Seite, Filip Kostic, zumindest noch einige wenige Akzente setzen konnte, gelang Da Costa, gelinde gesagt, nichts. Offensiv war kein Durchkommen und defensiv war er zu häufig nicht auf dem Posten und brachte unter Anderem auch dadurch die gesamte Frankfurter Hintermannschaft ins Wanken. Einen Vorwurf machen darf man ihm aber dennoch nicht. Er war der Spieler mit den meisten Spielminuten der Bundesliga und verpasste nicht ein einziges Pflichtspiel. Bezeichnend, dass trotz seiner schwachen Leistungen der letzten Wochen (das Chelsea-Spiel ausgenommen) niemand der Reservisten für Adi Hütter eine Rolle spielte. Das muss ein deutliches Ausrufezeichen an Fredi Bobic & Co. sein, hier für Entlastung zu sorgen in der nächsten Saison. SGE4EVER wünscht Da Costa an dieser Stelle einen schönen Urlaub – er hat ihn sich redlichst verdient. Möge er sich gut erholen.

Luka Jovic: Schwere Wechselgerüchte rankten sich in der letzten Woche um den serbischen Stürmer-Star. Ein Wechsel zu Real Madrid galt erst als fix, dann wieder nicht -kurzum: Das sich dauerhaft drehende Rad der Wechselgerüchte nahm letzte Woche an Fahrt auf. War das verantwortlich für die schwache Leistung von Luka Jovic? Eher nicht. Als Spitze neben Rebic war Jovic einer der Leidtragenden der Frankfurter Hintermannschaft, die es nicht ein einziges Mal schaffte, ihn richtig in Szene zu setzen. Logisch, dass er so keine spielbestimmenden Aktionen vorweisen konnte.

David Abraham: Gelinde gesagt ist eine 4,5 eine schmeichelhafte Bewertung dessen, was der Kapitän gegen München aufspielte. Muss man der gesamten SGE-Hintermannschaft einen Vorwurf machen richtet sich dieser in gestärktem Maße noch an David Abraham. Komplett von der Rolle gewann er kaum einen Zweikampf, stand ständig falsch und war ein Hauptgrund dafür, dass nichts funktionierte im Abwehrverbund. Seine einzige wirklich positive Aktion war sein Kopfball an die Latte, der im Anschluss bei Haller landete, der wiederum zum 1:1 einschieben konnte. Seit er von seiner Verletzung genesen ist, schafft er es nicht, an die herausragenden Leistungen von vorher anzuknüpfen. Ihm kommt die Sommerpause wohl sehr gelegen.

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6 Kommentare

  1. „Luka Jovic: Schwere Wechselgerüchte rankten sich in der letzten Woche um den serbischen Stürmer-Star.“ Darf ich das etwas präzisieren: Schwere Wechselgerüchte, die von sge4ever stets begierig aufgegriffen und weiter verbreitet wurden, rankten sich seit Jahresbeginn um den serbischen Stürmer-Star. – Für mich ist das Übernahme von feindlicher Propaganda. Zu den Problemen, die nach Saisonende besprochen werden müssen, gehört eindeutig, ob es weiter so gehandhabt werden soll, dass jedes Gerücht, das von gelangweilten Transfermanagern und abgehalfterten Sportjournalisten vorzugsweise in Spanien ausgeheckt wird, hier breitgetreten wird.

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  2. @1, Grüssmann
    Entschuldige Bitte, aber wir berichten über Eintracht Frankfurt. Wenn News oder Gerüchte auftauchen in denen es heißt, Luka Jovics Transfer sei fix, dann gehört es zu unserer Aufgabe, darüber zu informieren. Die Eintracht hat momentan mit Jovic ein absolutes Juwel in ihren Reihen, um das sich nun mal Gerüchte wie Efeu ranken. Transfergerüchte sind ein elementarer Bestandteil dessen, was hier berichtet- und auch von der Leserschaft erwartet wird. Vor Allem in den Sommer- bzw. Winterpausen. Mit dem Wort „Propaganda“ wäre ich in diesem Zusammenhang sehr vorsichtig, immerhin geben wir hier unser Bestes, Euch immer auf dem Laufenden zu halten.

    Beste Grüße,
    Folke

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  3. Was erlauben Folke Müller und SGE4EVER-Redaktion? Solche eine Propaganda musse verbieten werden sofort. 🙂
    Sorry, aber selten so einen Unsinn wie von Grüssmann gelesen. Die Seite soll informieren und da gehören auch logischerweise Gerüchte zu. Wer das nicht lesen will, sollte sich eventuell einmal Gedanken machen, wie Journalismus funktioniert oder sich einfach mal nicht künstlich aufregen…

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  4. @3
    siehst Du, NRW-Adler, genau das ist es was verschiedenlich von anderen Usern moniert wurde.
    Ich gebe Dir mit dem Inhalt, was Du schreibst – also daß sge4ever sehr wohl informieren soll und auch die im Raume stehenden Gerüchte mit einfließen lassen sollte -, ja vollkommen recht. Absolut in Ordnung.

    Nur ist es der Ton, der eben die Musik macht!
    Muß man denn gleich so derart persönlich werden?
    Das ist doch nicht gleich Unsinn, nur wenn jemand eine andere Meinung hat wie Du.

    In diesem Sinne möchte ich auch gleichwohl einen besonderen Dank an die ganze sge4ever-Mannschaft richten. Ja, das ist schon alles sehr gut, was ihr wieder in der abgelaufenen Saison berichtet habt. Ich sage einfach nur Danke, und weiter so.

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  5. @4
    „Für mich ist das Übernahme von feindlicher Propaganda.“

    Wenn das für Dich kein Unsinn und ein persönlicher Angriff meinerseits auf den User ist, dann kann ich Dir auch nicht mehr helfen.

    Eventuell kannst Du dich ja mit dem Sprachstil/Sprachgebrauch und Wortlaut anfreunden bzw. identifizieren. Ich nicht und deshalb ist es milde gesagt: Unsinn. Könnte noch etwas anderes dazu schreiben…

    Und frag doch mal bei dem User nach, ob der Ton auch gute Musik gemacht hat, der so etwas von sich gibt.

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  6. Hallo Folke und geschätzte Foristen: Es ist nicht Aufgabe des Journalismus, Gerüchte zu verbreiten. Es ist vielmehr Aufgabe des Journalismus, Informationen zu geben. Damit sind handfeste Informationen gemeint, also Informationen, die verifiziert werden können. Nun kommt man in der Tat manchmal nicht darum herum, über das Vorhandensein von Gerüchten zu berichten. Dies hat kritisch zu geschehen. Beachtet bitte die imperative Formulierung: kritische Berichterstattung ist im Kontext von Gerüchten ein MUSS. Die korrekte Behandlung von Gerüchten besteht also nicht darin gierig zu berichten, dass es schon wieder ein neues, sensationelles und noch höheres Angebot für Jovic gibt. Sondern die korrekte Behandlung besteht darin, dass man schreibt, es gibt wieder ein Sch…hausgerücht aus Spanien. Wir bezeichnen es als Sch…hausgerücht, weil die bisherigen Gerüchten, die von dieser Quelle verbreitet wurden, allesamt aus dem Sch…haus kamen.
    Haben wir uns verstanden? Dann gibt es Diskussionsbedarf darüber in der sge4ever Redaktion.
    PS: Danke an NRW-Adler für die Erklärung, „wie Journalismus funktioniert“. Richtig muss es allerdings heißen: wie die Blödzeitung funktioniert.

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