Nach dem 1:1 gegen BVB: Die vielen Unntschieden ärgern Eintracht-Trainer Adi Hütter. (imago images / Hartenfelser)

Wieder nicht gewonnen – aber auch nicht verloren: Mit dem 1:1 (1:0)-Unentschieden der Eintracht im Heimspiel gegen Borussia Dortmund teilten die Frankfurter in der aktuellen Saison bereits zum siebten Mal die Punkte mit dem Gegner. Trainer Adi Hütter wusste das Ganze nicht so recht einzuordnen. „So etwas hatte ich noch nie. Es ist schwierig, das einzuschätzen“, sagte der Österreicher dazu am Samstag nach der Partie. Neben den Siegen gegen Hertha BSC Berlin und der TSG Hoffenheim hatten die Hessen noch die deutliche Niederlage gegen den Klassenprimus vom FC Bayern München einstecken müssen – ansonsten hieß es nach Abpfiff der Partie jeweils immer Unentschieden.

Dabei kann dieses Remis nicht mit denen gegen Mannschaften wie Bielefeld, Köln, Union oder auch Bremen und Stuttgart verglichen werden. Das ist Hütter bewusst. „Gegen Dortmund kann man damit leben“, so der Trainer. Es ist die Kategorie Unentschieden wie es schon gegen Leipzig der Fall war. Immerhin ging es gegen die Borussia gegen eine Top-Mannschaft der Bundesliga, die auch in Europa hoch anzusiedeln ist. Dafür machte die Eintracht dann doch eine gute Figur. Vor allem in Halbzeit eins war das der Fall. Das sah auch Hütter so, der von zwei unterschiedlichen Durchgängen sprechen sollte. „Die erste Halbzeit hat mir Spaß gemacht. Ich ärgere mich aber sehr über die zweite.“, beschrieb der Coach seine Gefühlswelt nach dem Spiel und fasste zusammen: „Über 90 Minuten geht der Punkt in Ordnung. Wir müssen nicht unzufrieden sein.“ 

Hütter hatte im Gegensatz zum Spiel bei Union Berlin auf zwei Positionen umgestellt, agierte gegen spielstark zu erwartende Dortmunder einen Tick defensiver und entschied sich für Andre Silva als einzige Spitze. Der von einer Coronavirus-Infektion genesene Aymen Barkok ersetzte Stürmer Bas Dost und unterstützte Daichi Kamada im offensiven Mittelfeld. Im defensiven Mittelfeld lief Sebastian Rode für Stefan Ilsanker auf. Letzterer übrigens wurde später mit einer Gesichtsmaske eingewechselt. Er war am Dienstag im Training mit Almamy Toure zusammengestoßen und zog sich einen Nasenbeinbruch zu. Kurzfristig verzichten musste Hütter dagegen auf Amin Younes, der sogar in den Überlegungen für die Startelf eine Rolle gespielt habe. Aber: „Er hat sich im Training wehgetan. Er war nicht wirklich fit. Deswegen musste ich ihn streichen.“ 

Hellwache Eintracht in Hälfte eins

Vor dem Spiel hatte der Trainer, wie angekündigt, neue Impulse gesetzt und etwas an den Abläufen geändert. Daraus wollte er keine große Geschichte machen. So verriet er lediglich, dass die Besprechung beispielsweise nicht im Hotel, sondern erst 70 Minuten vor Spielbeginn im Stadion durchgeführt wurde, „um die Spannung hochzuhalten.“ Das schien gefruchtet zu haben. Denn was er danach zu sehen bekommen sollte, beschrieb er als „eine der besten Halbzeiten der Saison.“ Gegen eine „sehr, sehr gute Mannschaft haben wir es mit dem Ball gut gemacht und hatten gute Ballgewinne. Auch hinten standen wir gut“, selbst wenn die Borussen zu aussichtsreichen Möglichkeiten kamen, die sich gegen so eine Mannschaft jedoch nicht vermeiden lassen würden. So scheiterte Jadon Sancho zweimal in der 20. und 26. Spielminute mit seinen Versuchen. 

Was Hütter jedoch bemängelte, war die Chancenverwertung: „Nach der ersten Halbzeit hätten wir höher führen müssen.“ Nicht den zweiten Treffer nachgelegt zu haben, sei das größte Problem gewesen. Erik Durm (6. Spielminute) und Filip Kostic (15.) hatten ihre Chancen ebenso vergeben wie Barkok (34.), der die wohl größte Möglichkeit hatte, um die frühe Führung der SGE aus der 9. Minute durch Daichi Kamada vor der Pause noch auf 2:0 auszubauen. So kam es wie es kommen musste: Dortmund entwickelte mit Beginn der zweiten Hälfte zunehmenden Druck und Giovanni Reyna erzielte mit einem satten Schuss ein Traumtor zum 1:1-Ausgleich (54.). Ein Treffer, der sich vorher abgezeichnet hatte. Auch danach hatte der BVB mehr vom Spiel, die Eintracht kam nur noch wenig zur Entfaltung, versuchte aber weiterhin kompakt zu stehen, was ihr größtenteils gelang. In der Vorwärtsbewegung ging jedoch nicht mehr viel. 

„In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht mehr geschafft, für Entlastung zu sorgen. Wir haben zu wenig nach vorne gespielt, leichte Abspielfehler gehabt und den Gegner dadurch stärker gemacht“, erklärte Hütter. Die Systemumstellung in Hälfte zwei gepaart mit den Fähigkeiten der Einzelspieler der Dortmunder hätten ihr Übriges dazu beigetragen, dass die Gäste in den zweiten 45 Minuten mehr Spielanteile hatten. Im Nachhinein hätte er sich da einen Spieler wie Younes als Option gewünscht: „So wie das Spiel verlaufen ist, wäre er ein Spieler gewesen, der am Ende gut getan hätte. Dortmund hat hinten riskant gespielt. Da wäre er der ideale Spieler gewesen“, der für die nötige Entlastung hätte sorgen können. So musste Hütter sich letztendlich mit dem Remis zufriedengeben. 

Hütter ärgern viele Unentschieden

Nach dem 1:1 gegen Leipzig also wieder ein Achtungserfolg gegen einen Großen der Liga. Gegen die Kleinen allerdings kommt die SGE auch nicht über einen Zähler hinaus. Hütter sind die vielen Unentschieden ein Dorn im Auge: „Mir wäre lieber, wir verlieren dreimal und gewinnen viermal. Dann wären wir weiter.“ Aktuell reiche es aber sowohl für die Eintracht als auch für den jeweiligen Gegner nicht dazu, einen Sieg einzufahren. „Es ist momentan nicht einfach, die Spiele zu gewinnen. Aber es ist auch unglaublich schwer, uns zu schlagen. Deswegen stehen wir nach zehn Spielen nur mit einer Niederlage da – auswärts gegen München“, merkte Hütter an. 

Mit dem VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach spielen die Adler in den kommenden Partien gegen Gegner, die weder zu den Großen noch zu den Kleinen gehören. Mit den Teams befinden sich die Hessen mehr auf Augenhöhe. „Das sind Mannschaften, die wir beide schlagen und gegen die wir an einem nicht so guten Tag aber auch verlieren können“, blickte Hütter voraus. Zwei Punkte aus diesen beiden Spielen wären also keine allzu große Überraschung. 

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3 Kommentare

  1. Das wäre mal Fight Club Eintracht Frankfurt !!! 🙂

    Trapp – Abraham (Salcedo ) Hinti ( NDicka) Costa (Wolf) Kostic – Mascarell Rode(Gaczi ) Boateng (Gelson ) Kruse Rebic Haller (Jovic )

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  2. „Mit dem VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach spielen die Adler in den kommenden Partien gegen Gegner, die weder zu den Großen noch zu den Kleinen gehören.“

    Bei Wolfsburg stimme ich absolut zu. Viel Geld, aber auch nicht wirklich konstant. Aber Gladbach gehört für mich persönlich schon zu den Großen der Liga. Selbstverständlich liegen Bayern und Dortmund noch davor. Sportlich machen sie aber über Jahre hinweg keine wirklich schlechte Figur. Sind auch momentan immer noch ein ganzes Stück weiter als wir. Gerne würde ich zuhause gegen sie gewinnen. 🙂

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  3. Wolfsburg hat auch schon 6 Unentschieden! Was bedeutet das für Freitag? Es wird ein wildes Spiel geben, da beide kein Unentschieden wollen, daher 3:4 für uns. Die einzigen Torschützen Weghorst und Bas Dost 🙂 🙂 🙂 🙂

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