Englische Wochen und Eintracht Frankfurt – das hat inzwischen Tradition. Wieder hat die Eintracht unter der Woche ein Spiel vor der Brust, diesmal ist es ein Mittwoch und auch der Wettbewerb ist ein anderer: In der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals empfangen die Hessen Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Einen kleinen Vorgeschmack für dieses traditionsreiche Duell gab es bereits mit dem 2:0-Heimsieg der SGE am vierten Bundesliga-Spieltag. In der Neuauflage soll sich das aus Eintracht-Sicht wiederholen und damit der Einzug ins Pokal-Achtelfinale gelingen. Gegner Gladbach konnte sich zuletzt nach einem holprigen Saisonstart mit vier Punkten aus den letzten beiden Ligaspielen etwas Luft verschaffen. Die Fohlen dürften deshalb mit einer gewissen Portion an Selbstvertrauen dieses Spiel angehen, während die Frankfurter Leistungskurve nach zwei durchwachsenen Spielen gegen Riga und Union etwas nach unten zeigt. Die Mannschaft von Cheftrainer Dino Toppmöller ist also gefordert, eine Reaktion zu zeigen, damit der Traum von Berlin weiterhin lebt.
Wie immer zuerst ein obligatorisches Personal-Update: Rasmus Kristensen fehlt nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung gegen Union, das ist schon seit Montagabend bekannt. Ansonsten stehen alle Akteure zur Verfügung, auch Linksvertediger Niels Nkounkou nahm am heutigen Training teil und könnte deswegen eine Option für morgen sein.
Toppmöller erwartet „50/50-Spiel“
Der Pokal hat immer seine eigenen Gesetze, das bekamen beide Teams in der letzten Saison gegen Drittligist Saarbrücken zu spüren. Jetzt treffen beide aufeinander und Toppmöller weiß, wie schwierig diese Aufgabe wird. Er erwartet ein enges Spiel und eins, das auf Augenhöhe sein wird. „Es ist ein 50/50-Spiel gegen einen Bundesligisten im DFB-Pokal. Es geht ums Weiterkommen“, betont der Übungsleiter und setzt dabei auf die Unterstützung der Fans. „Gemeinsam wollen wir in die dritte Runde einziehen“, so Toppmöller. Wie unangenehm der morgige Gegner sein kann, erfuhren die Hessen bereits am vierten Spieltag beim 2:0-Heimsieg. In der zweiten Halbzeit tat sich seine Mannschaft bis zum zweiten Treffer schwer, nochmal sollte das nicht passieren, wie der 43-Jährige deutlich macht. „Wir werden versuchen, diese Phase zu minimieren. Wir werden auch morgen Situationen haben, wo der Gegner dominanter sein wird und Situationen haben, wo wir dominanter sind. Wir versuchen, mit allem was wir haben, dass das Pendel auf unsere Seite schlägt.“
Wer ersetzt Kristensen?
Aufgrund seiner bitteren Verletzung wird Rechtsverteidiger Kristensen länger ausfallen, weswegen sich die Frage stellt, wie Toppmöller dieses Problem lösen wird. In Berlin übernahm Dina Ebimbe die Position des Dänen, aber auch Tuta könnte sie bekleiden. Dafür könnte Arthur Theate in die Mitte rücken, auch Aurele Amenda und Nmandi Collins stellen eine Option für die Innenverteidigung dar. Theate, der in Berlin die gelb-rote Karte sah, darf gegen Gladbach spielen, da die Sperre nicht für andere Wettbewerbe gilt. Für den Fußballlehrer spiele es auch keine Rolle, dass der Belgier morgen zur Verfügung steht, aber nicht am kommenden Samstag gegen Bochum. Toppmöller freut sich, dass er nach den Diensten des Linksverteidigers greifen kann und legt den Fokus nur auf morgen. Auch das heutige DFB-Urteil, dass die Sperre nach Einspruch der Hessen bestehen bleibt, spiele für Toppmöller keine Rolle. Ohne Emotionen werde das Urteil akzeptiert.
Thema Torhüter: Santos als Pokaltorwart?
Kevin Trapp wird auch morgen zwischen den Pfosten stehen. Durch die guten Auftritte des Ersatzkeepers Kaua Santos entstand eine Diskussion rund um die Torhüterposition, die vor allem durch den Patzer von Trapp beim 1:2 in Leverkusen wieder neu entfacht wurde. Auch wurde über die Idee eines Pokaltorhüters spekuliert, also dass Santos im Pokal das Tor hütet und Trapp weiter wie gewohnt in der Bundesliga und Europa League die Nummer 1 ist. Toppmöller ordnet das Ganze wie folgt ein: „Kaua hat einen Riesensprung gemacht. Er hat in den Spielen, in denen er gespielt hat, Kevin Trapp gut vertreten. Er weiß genau um seine Rolle. Ich habe ein gutes Gespräch mit ihm gehabt. Habe ihm gesagt, was ich von ihm erwarte, dass er weiter fleißig ist und dass er in seiner Rolle als Unterstützung für Trapp da sein muss. Kaua ist ein super Junge, der hoffentlich hier lange Jahre bleibt.“ Dem Vorschlag, den brasilianischen Schlussmann wenigstens im Pokal spielen zu lassen wie Bayer Leverkusen es letztes Jahr praktiziert hat, schiebt Toppmöller einem Riegel vor. „Ich glaube, dass es für einen Torhüter wichtig ist, in einem Rhythmus zu sein. Wir sind froh, dass wir Toptorhüter haben, wir sind froh, dass Kaua Trapp so hervorragend vertreten hat“ und unterstreicht: „Die Entscheidung ist so, dass Trapp unsere Nummer 1 ist.“
4 Kommentare
Gude!
Sehr realistische Einschätzung des Pakalspiels und des Gegners. Es wird def. ein 50/50 Spiel. Auch wird es mMn. sehr wahrscheinlich auch kein schönes Spiel. Zu viel steht hier für beide auf dem Spiel.
Heute entscheidet die Tagesform und der Kopf. Mögen unsere Fans im Stadion das Zünglein an der Waage sein, damit wir siegreich vom Platz gehen können.
#Aufgehts
#Nur die SGE
@1
Was steht denn für beide auf dem Spiel? Tolles Spiel, auf das man sich freuen kann, aber weder wird uns eine Niederlage aus der Bahn werfen, noch ein Sieg in ungeahnte Phären schießen. Das dürfte bei Gladbach ähnlich sein. Wenn ich einen Sieg und eine Niederlage verteilen müßte (!!), wäre mir persönlich ein Sieg in der Bundesliga gegen Bochum nach drei sieglosen Spielen in Folge deutlich wichtiger, um oben dranzubleiben.
Das ist doch verrückt, der Pokal ist ein Wettbewerb im KO Modus! Wenn ich es aussuchen müsste, hätte ich heute lieber den Sieg und dann halt gegen Bochum nicht. In der Liga kann ich das woanders wieder reinholen. Im Pokal bist du direkt und für den Rest der Saison raus, ohne Rückweg, ohne Korrektur, ohne Optionen.
@1: möglicher Titelgewinn ,mögliche Fernsehgelder , mögliche Eintrittsgelder bei einem Heimspiel. Prestige ? Motivation für die Spieler ein K.O.-Spiel gewonnen zu haben ? Preisgeld pro erreichter Runde? Würde sagen es steht schon was auf dem Spiel, oder ?
Ja, viel Konjunktiv aber sollten wir heute rausfliegen, heisst es ja nicht das wir automatisch gegen Bochum gewinnen.
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.