02.08.2015, Fussball, Eintracht Frankfurt - FC TokioAm Beispiel von Makoto Hasebe, David Abraham und Heinz Lindner wollen wir die Leistung der Spieler nochmal genauer betrachten. 0:2 nach 22 Minuten. Nach einer scharfen Ecke von der rechten Seite, faustete der neue Schlussmann Lindner den Ball nicht über das Tor, sondern als „Kerze“ in die Luft. Die Folge: Nach einer ebenso unglücklichen Kopfballklärung in die Mitte, landete das Spielgerät auf einem japanischen Fuß – 0:1. Eintracht Trainer Veh nahm seinen Torwart im Kicker zunächst einmal in Schutz: „Es war ein wenig unglücklich für ihn, weil er bis jetzt gute Leistungen gezeigt und sich auf dieses Heimdebüt so gefreut hat.“ Man müsse dem Schlussman Zeit geben, um sich umzustellen und sich an das neue Torwartspiel zu gewöhnen. Für das 0:2, welches Lindner dann mit einem zu kurzen Zuspiel auf Marco Russ einleitete, nahm der 25 Jährige die Schuld voll auf sich: „Das war bitter, tut mir leid für die Mannschaft, die es zum Glück noch ausgebügelt hat.“ 2 Aktionen und 2 Gegentore – beginnt man da nicht an sich selbst zu zweifeln? „Das muss ich sofort abhaken. Ich will weiter 100 Prozent Leistung geben und im Spiel überzeugen.“ erklärte der Österreicher und zeigte dies mit einer starken Parade in der 2. Halbzeit.

AbrahamWesentlich besser lief es für Neuzugang David Abraham. Fast noch mit einem Tor zur Stelle, überzeugte der Ex Hoffenheimer auf ganzer Linie. Doch der Reihe nach. In der 54. Minute trat der 46-malige Bundesligaspieler zum Sprint aus der eigenen Hälfte an und leitete mit einem präzisen Zuspiel den Ball auf Hasebe weiter, der dann mit einer präzisen Hereingabe den Kopf seines Teamkollegen in der Mitte fand. Dessen Kopfball fehlte dann aber die nötige Kraft. Es war die spektakulärste Aktion des Italo-Argentiniers, der sich gut einfügte. Veh zeigte sich indes wenig überrascht von der starken Leistung des 1,7 Millionen Einkaufs: „Man hat gesehen, warum wir ihn geholt haben. Er ist unheimlich schnell und hat ein sehr gutes Kopfballspiel. In der Bundesliga wird es nicht viele geben, die schneller sind als Abraham.“ Diese Stärken stellte Abraham, der U20 Weltmeister zusammen mit Lionel Messi wurde, gegen Tokio in einigen brenzligen Situationen eindrucksvoll unter Beweis.

Auf ungewohnter Position findet sich derzeit der Japaner Makoto Hasebe wieder. Der 31. Jährige, der erstmals gegen ein japanisches Teams spielte, seit er 2008 in die Bundesliga wechselte, wurde in der Vorbereitung als Rechtsverteidiger entdeckt. Zu seinem Spiel auf dieser Postion gegen den FC Tokio gab sich Hasebe selbstkristisch: „Ich habe einige Fehler gemacht. Beispielsweise wäre beim ersten Gegentor nichts passiert, wenn ich den Ball konsequenter geklärt hätte.“ Dass er aber nicht ohne Grund als Vertreter für Timothy Chandler agiert oder gar auf dieser Position bleibt, zeigte der Kapitän der japanischen Nationalmannschaft bei seinen tollen Hereingaben auf Haris Seferovic in der 41. (1:2) oder seinem Zuspiel auf Abraham, der völlig freistehend dem gegnerischen Schlussmann in die Arme köpfte. „In jedem Spiel bringe ich ein, zwei perfekte Flanken.“, weiß der 31 Jährige von sich zu berichten und erklärte dem Kicker weiter: „Bis Chandler zurückkommt, werde ich dort wohl eingesetzt. Aber wenn ich meine Sache dort gut mache, will mich der Trainer vielleicht weiter dort aufstellen.“ Ob dies nun wirklich eine Dauerlösung darstellt oder nur bis zum Tag der Rückkehr Chandlers anhält, ist Hasebe egal: „Ich habe dem Trainer gesagt, was ich gerne machen würde. Das ist situationsabhängig.“ Die Positionen seien zwar nicht miteinander vergleichbar, aber der Defensivallrounder freue sich über jede Aufgabe. Im Mittelfeld läuft die Eintracht derzeit mit Stefan Reinartz und Johannes Flum auf. Mit Marco Russ, Marc Stendera und Hasebe könnten weitere Spieler diese Position bekleiden. Auf der Außenverteidigerposition hingegen sieht es, wie bei vielen Bundesligavereinen, nicht so rosig aus. Einen weiteren Vorzug seiner neuen Rolle hat der aus der defensiven Mitte zurückbeorderte Japaner schon gefunden: „In diesem Team sind die Außen sehr offensiv. Daher macht das schon Spaß.“

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1 Kommentar

  1. Wir sind noch meilenweit von einer bundesligatauglichen FORM entfernt, daher habe ich ein wenig Sorge, dass wir im Pokal patzen. Trotzdem bleibe ich für meine Verhältnisse recht optimistisch was die GESAMTE Saison anbelangt. Denke das Fußball gespielt wird, der zumindest mir gefällt nämlich mit viel Ballbesitz und dem Versuch durch eigenes Können ein Spiel zu gewinnen. D. h. aber nicht, dass man automatisch eine bessere Platzierung als unter Schaaf mit Platz 9 erlangt. Wenn mir auch ein besserer RV fehlt und ich nicht möchte das Hasebe von der Mitte weggezogen wird, bin ich mit der Teambildung sehr zufrieden. Einige junge Spieler, auch der neue LA, die vielleicht mal Kohle bringen machen mir Hoffnung wie die scheinbar guten Vertragsgestaltungen ohne Klauseln (hoffentlich!). Dazu noch Kohle auf dem Konto, Eintracht-Herz was willst Du mehr? Und vielleicht patzen wir nicht, und sind am Ende Pokalsieger!

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