Bruchhagen39 Jahre jung war Heribert Bruchhagen, als er Sportdirektor beim FC Schalke 04 (1988 – 1992) wurde. Wir schreiben das Jahr 1988 und der heute 66jährige hatte, wie er im Interview mit BILD bekräftig, „das weiß ich noch genau, zwölf, ich betone, zwölf Mitarbeiter.“ Es waren Zeiten, die für junge Leute wohl undenkbar geworden sind. In Zeiten von Smartphones, I-Pads und Laptops kann man sich kaum noch vorstellen, dass eine Firma Karten für die Heimspiele liefert und diese dann weiter an Vorverkaufsstellen und Kassen geleitet werden: „Am Montag nach dem Spiel haben die Alt-Internationalen von Schalke unter Federführung von Herbert Burdenski die Karten-Abrechnung gemacht. Bei Brötchen, Kaffee und Kuchen und für 20 Mark. Die nicht verkauften Tickets kamen in eine verplombte Kiste und dann in den Keller.“ Bruchhagen ist dabei keiner, der wehmütig in die Vergangenheit zurückblickt. Der Vorstandsvorsitzende der Eintracht, der zuvor – neben Schalke – auch noch Sportdirektor beim Hamburger SV (1992 – 1995) und Arminia Bielefeld (1998 – 2001) war, ist in der aktuellen Zeit angekommen und hat die vielen Veränderung angenommen. Nicht nur das: Es habe sich sogar vieles zum Guten gewendet. „Weil es ja auch gar nicht anders geht. Das ist heute eine ganz andere Welt, das Anspruchsdenken hat sich komplett verändert.“

Früher etwa saß eine Dame am Telefon, die alle Fragen beantwortet habe. Über die Trainingszeiten informierten sich die Leute in der Zeitung. „Heute gibt es dafür das Info-Center mit drei Leuten. All diese Entwicklung habe ich mit erlebt und mit aufgebaut – auch wenn ich manchmal eine gewisse Zurückhaltung geübt habe.“ Auch die Berichterstattung ist deutlich dynamischer geworden, wie das Beispiel Sidney Sam zeigt. Schon früher seien zwei- bis dreimal Spieler durch den Medizincheck gefallen, was aber nie rauskam. „Damals haben wir die Transfers auch anders gehandhabt. Bei zehn Wechseln ist es mir achtmal gelungen, dass es keiner vorher mitbekommen hat. Also wusste auch keiner etwas von einem Medizin-Check.“ Auch wenn sich vieles verändert hat, steht der „Robin Hood“ der Bundesliga, der sich in den letzten Jahren als DFL-Vorstandsmitglied immer wieder für die gerechte Verteilung der TV-Gelder eingesetzt hat, zu seiner Politik der Zurückhaltung und des Augenmaßes. Als Beispiel nennt Bruchhagen das Webformat Eintracht-TV: „Ich habe schon frühzeitig dazu Anweisung gegeben und gesagt: ,Wir beobachten zwei Jahre lang die Entwicklung beim HSV, sammeln Erfahrungen.‘ Und als der richtige Zeitpunkt kam, haben wir es auch gemacht.“ Mit Erfolg, wie die aktuellen Zahlen zeigen. Für diese Weitsicht schließlich sei er „neun Jahre gelobt worden.“ Jetzt aber, so stellt der seit Herbst 2003 für die Eintracht tätige Ostwestfale fest, „fallen die Bewertungen für die gleiche Vorgehensweise teilweise anders aus.“ Bruchhagen der „Bremser“, der „Traditionalist“. Die Vorwürfe sind phasenweise schwerwiegend! Und er wehrt sich entschieden gegen diese „Titel“, die ihm aus manchen Ecken des Vereins vergeben werden und bekräftigt: „Ich profitiere schließlich auch von der Entwicklung von Eintracht Frankfurt, weil ich einen leistungsbezogenen Vertrag habe. Alle wollen bei der Eintracht, dass weiter nach vorne geht.“

Dafür kämpfte er immer wieder für mehr Gerechtigkeit – nicht nur bei den TV-Geldern, sondern auch im Jugendbereich. Der Vorstandschef kritisiert nachdrücklich, dass „wir das Verbot, Spieler aus Leistungszentren abzuwerben, 2009 aufgehoben haben. Das macht keinen Spaß.“ Das Konkurrenz- und Geldgeschäft werde jetzt schon auf dem Rücken der Jüngsten ausgetragen. Die Talente werden schon im Kindesalter gnadenlos abgeworben, wie die Eintracht nur zu gut weiß. Gerade RB Leipzig, der VfL Wolfsburg oder Borussia Dortmund durchkämmen den Jugendspielermarkt schon sehr aggressiv. Es sind diese Worte, die der Bundesliga (und dem Sport1-Doppelpass) fehlen werden. Kommenden Sommer ist für den Vorstandsvorsitzenden, der dann 67 Jahre alt sein wird, definitiv Schluss. An dieser Entscheidung will er auch nicht mehr rütteln. Schließlich komme auch keine Wehmut mehr auf. Im Gegenteil: Er freut sich über seine letzten 34 Bundesligaspiele, die er als Verantwortlicher der Eintracht miterleben darf: „Für diejenigen, die im Fußball Verantwortung haben, ist es immer angenehm, wenn die Saison läuft, weil dann endlich der Fußball wieder im Mittelpunkt steht.“ Heribert Bruchhagen eben – wie er leibt und lebt!

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12 Kommentare

  1. Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein.

    Herri, ohne wenn und aber für mich ein Glücksfall für den Verein. Bin gespannt, was die nach HB-Ära bringen wird. Mancher verbindet damit scheinbar das Ende der Handbremse. Mag sein, abwarten. Aber HB hat viele wichtige gute Weichen gestellt. Es ist zu früh für Abgesang und Lobeshymnen – aber eine tiefe Dankbarkeit verspüre ich schon seit Jahren.

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  2. Das Sidney Sam durch den Medizin Check durchgefallen ist , ist die alleinige Schuld von Horst Held.
    Auch Klaus Allofs hatte keine Skrupel uns einen Verletzten Spieler anzudrehen.
    Nicht die Medien sind Schuld.
    Es sind immer Menschen die skrupellos agieren und ein schlechtes Bild abgeben.
    Aus der Sache Sam geht nur einer beschädigt heraus. Und zwar Horst Held.

    Man kann zu Hoffenheim stehen wie man will , aber die haben noch nie skrupelloses Geschäftsgebaren an den Tag gelegt.
    Alleine die Tatsache das Schalke an Stendera gebaggert hat zeigt wie niveaulos die Vereinsführung unterwegs ist.

    Horst Held und Armin Veh kennen sich aus Stuttgarter Zeiten.
    Wollte Armin Horst Held einen gefallen tun und ihm ein Problem abnehmen.
    War Sidney Sam ein Gefälligkeitstransfer.

    Thomas Schaaf hat Medojevic von Klaus Allofs übernommen.

    Sidney Sam ist kein LA . Was sollte der Transfer überhaupt bringen.

    Am besten alle halten die Schnautze zu diesem Thema.
    Seien wir alle froh dass unsere medizinische Abteilung noch moralische Werte hochhält.

    Zu Heribert noch folgendes.

    Aus dem Kleinen Kloppo ist wieder Armin Veh geworden.
    Da hat er der Eintracht wieder einen Bärendienst erwiesen.

    Sollte Armin Gerezgiher abgeben müsste man Heribert eigentlich vom Hof jagen.
    Und wenn Schur bei Gerezgiher die Klappe hält dann taugt er nicht viel als Trainer.

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  3. langsam wird es unerträglich, sorry das ich das so direkt sagen muß, aber du lieber koppweh übertriffst dich in den letzten tagen selbst.

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  4. Ermüdend, einfach nur ermüdend.
    Am besten alle halten die Schnau(t)ze, am besten für alle du zuerst!

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  5. @HB
    Ohne Dich wären wir damals insolvent gewesen,du hast viele gute Weichen gestellt und uns zu einem schuldenfreien und wieder anerkannten Verein gemacht,dafür kann man Dir nicht genug danken!!
    @Koppweh…Die Zunge ist dazu da die Worte abzuwägen die gesagt werden…Mal darüber nachdenken!Was du hier meistens ablässt ist sowas von unterstes Niveau,da wundert mich dein Nickname nicht Im Geringsten..Hätte an Deiner Stelle auch permanent Schmerzen

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  6. Fix

    Ich passe mich nur dem Niveau unsere Vereinsführung an.
    Bis jetzt hab ich mich noch zuŕückgehalten.
    Wenn ich erst richtig abrotze dann wackeln die Wände.

    Hängt alles nur von Armin ab ob er Gerergiher spielen ĺäßt.

    Armin kann von mir aus machen was er will.

    Er brauch sich nicht im Riederwald blicken zu lassen.
    Er kann Montags nach Augsburg fahren.
    Er darf bei jeder Pressekonferenz den Gegner Stark reden.
    Er darf von mir aus Kadlec und Inui verarschen. Bei Aigner traut er sich bestimmt nicht mehr.

    Nur wenn Armin anfängt hochtalentierte Spieler abzugeben wird Armin mit mir keine Freude habe.

    PS

    Ob Armin was taugt wird man sehen wir er mit Seferovic umgeht.
    Da prallen zwei Egos zusammen.
    Wird interresant sein wie sich das Entwickelt.

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  7. Leute lasst ihn bitte in Ruhe seinen Mist schreiben. Lest es, amüsiert euch und gut. Aber bitte kommentiert nur noch die sonderbarer Weise immer mal wieder auftauchenden weniger sinnfreien Posts.
    Mir hilft dabei folgende Vorstellung. Da sitzt ein armer einsamer Junge vor seinem PC. Der OFX Schal an der Wand und die Gewissheit, dass aus seinem Verein nix mehr wird. Dieses eigentlich bemitleidenswerte Geschöpf ( eigentlich weil sich OFX und Mitleid gegenseitig ausschließen ) entdeckt irgendwann diese Seite und fällt aus allen Wolken weil es so etwas geniales gibt. Ein Weltbild ist zerstört. Es gibt ein Leben am Fuße des Berges. Der Prozess des Entdeckens und des Verstehens dieser Welt dauert bis heute an und somit ist die Verwirrtheit noch nicht verflogen und das Gehirn noch nicht bereit für die wunderbarste aller Welten. Die Welt unserer SGE.

    😀

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  8. SGE stephan
    Ich bereite mich nur seelisch und mental schon mal darauf vor, dass wir von Armin nicht viel zu erwarten haben.
    Momentan gilt es denn Schaden was Armin anrichtet so zu begrenzen wie es nur möglich ist damit ein neuer Trainer nicht vollends vor einem
    Trümerhaufen steht.

    Und ein Abgabe von Gerezgiher ist ein Schaden für die SGE.

    Ich werde nicht warten bis der Fall eingetreten ist. Soll jeder meine Meinung hören.
    Damit keiner sagen kann hinterher kann ja jeder Klugscheißen.

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  9. Also ich freue mich immer wenn ich die Koppweh-Statements lese, die bringen doch hier ein wenig Lockerheit ins Forum….und mit dem Veh-Kommentar( Trainer-Wunsch der Verantwortlichen war doch ursprünglich tatsächlich ein „kleiner Kloppo“) liegt er doch gar nicht so falsch…
    Ich bin auch eher skeptisch mit Veh……,der setzt weiß Gott nicht auf den Nachwuchs und wer behauptet Veh wäre tatsächlich ein kleiner Kloppo, naja, naja….( Lass mich aber gerne überzeugen wenn wir dieses Jahr eine bessere Platzierung erreichen als letztes Jahr… )

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  10. Am Anfang war es Witzig, danach wurde es penetrant und jetzt macht es mich in gewisser Weise sauer!

    Man kann seine Meinung ja vertreten aber aber es kommt ja immer auf das „wie“ an!
    Mit Beleidigungen, Parolen und haltlosen Forderungen wird es peinlich!

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  11. Davon ausgehend, dass es Armin worschtegal ist, was hier im Forum geschrieben wird, frage ich mich, ob in @7 „…wird Armin mit mir keine Freude haben“ und @9 “ Momentan gilt es denn Schaden was Armin anrichtet so zu begrenzen wie es nur möglich ist…Ich werde nicht warten bis der Fall eingetreten ist.“ ein Attentat/Amoklauf angekündigt wird.

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