Die diesjährige Mitgliederversammlung von Eintracht Frankfurt e.V. am Montag, den 3. Dezember stand ganz im Zeichen der Gremienwahlen und einer vollends gelungenen Überraschung für den dreimaligen Formel 1-Weltmeister und bekennenden Eintracht-Fan, Sebastian Vettel: Präsident Peter Fischer schenkte ihm im Rahmen einer Live-Schaltung aus der Mitgliederversammlung nach Salzburg die erste „Lebenslange Mitgliedschaft“, eine neue Form der Vereinszugehörigkeit.

Mit 45-minütiger Verspätung eröffnete der Versammlungsleiter Helmut Weintraud um 19.45 Uhr die diesjährige Mitgliederversammlung im Casino der Stadtwerke Frankfurt. Zunächst ergriff Präsident Peter Fischer das Wort und begrüßte die rund 650 Mitglieder und Gäste, darunter auch die Vorstandsmitglieder der Eintracht Frankfurt Fußball AG Heribert Bruchhagen und Axel Hellmann, den Sportdirektor der Fußball AG Bruno Hübner, den Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Fußball AG Prof. Dr. Wilhelm Bender sowie zahlreiche Partner und Sponsoren von Eintracht Frankfurt e.V.

 Im Fokus von Peter Fischers Rede standen die finanzielle Problematik des Vereins resultierend aus Mehrkosten des neuen Sportleistungszentrums und einem belastenden Steuerverfahren sowie  die Änderung der Satzung hinsichtlich der Aufnahme einer Regelung zur Pyrotechnik. „Die explizite Aufnahme von Pyrotechnik in die Satzung hat eine wichtige Signalwirkung“, begründet Peter Fischer den Antrag des Vereins. Gleichzeitig wehrte sich Fischer gegen die in mancher Hinsicht einseitige Medienberichterstattung, in der zum Teil von „bürgerkriegsähnlichen Zuständen in Fußballstadien“ gesprochen wird. Eine Stigmatisierung ganzer Gruppen sei nicht zielführend. Mit einem Dank an die Mitglieder für ihre Treue und Unterstützung in schwierigen Zeiten und optimistischen Worten beendete Fischer seine Rede: „Mit ruhiger Hand und Kontinuität werden wir gemeinsam die Aufgaben der Zukunft bewältigen.“

 Schatzmeister Fred Moske gab im Anschluss an die Rede des Präsidenten einen Einblick in den Finanzbericht des vergangenen Jahres. Die Vermögenslage des Vereins ist wie im Vorjahr durch die Investitionsausgaben für den Neubau am Riederwald und deren Finanzierung geprägt. Die Bilanzsumme des Vereins verringerte sich um 200.000 Euro auf 17,1 Millionen Euro. Das Berichtsjahr 2011/12 schließt mit einem Jahresfehlbetrag von 2,9 Millionen Euro ab und damit erstmals seit dem Wirtschaftsjahr 2003/04 wieder mit einem negativen Ergebnis.

 Heribert Bruchhagen, Vorstandsvorsitzender der Eintracht Frankfurt Fußball AG, hob die großartige Geschlossenheit von den Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt im vergangenen Jahr hervor: „Auch in unseren schwersten Stunden nach dem bitteren Abstieg haben wir Kontinuität und Handlungsfähigkeit bewahrt, unseren Etat eingehalten. Wir haben schwere Entscheidungen getroffen und uns Verluste erlaubt. Wir haben uns dafür entschlossen und es ist gut gegangen.“ Bruchhagen forderte auf, Respekt vor den Entscheidungsträgern und Vertrauen in die Fußball AG zu haben, denn viele Entscheidungen müssten bis zum Ende begutachtet werden. Schließlich habe jeder das Ziel, Eintracht Frankfurt nach vorne zu bringen. Bezugnehmend auf die aktuelle Fanproblematik wandte er sich direkt an die Anhänger: „Bitte reden Sie auf die Menschen ein, die Eintracht Frankfurt schaden. Wir müssen alles dafür tun, diese Leute dazu zu bringen, ihr kontraproduktives Handeln einzusehen.“

 Auf die Jahresberichte der weiteren Tochtergesellschaften des Vereins (Eintracht Frankfurt ProSports GmbH, Eintracht Frankfurt Liegenschaftsverwaltung GmbH, Eintracht Frankfurt Museum gGmbH), des Verwaltungsrats, der Revisoren, des Beirats sowie des Ehrenrats folgte eine kurze Aussprache über die Berichte und anschließend die einstimmige Entlastung des Präsidiums und des Verwaltungsrats.

 Vor der Wahl der Gremien folgte die große Überraschung für Formel 1-Weltmeister Sebastian Vettel: Unter großem Applaus schenkte Präsident Peter Fischer per Live-Schaltung nach Salzburg dem völlig ahnungslosen Eintracht-Fan eine lebenslange Mitgliedschaft. 

 Da sich die Mitgliederversammlung hinsichtlich der vorgeschlagenen Satzungsänderungen nicht auf ein eindeutiges Votum einigen konnte, zog das Präsidium seinen Antrag zurück. Die Entscheidung diesbezüglich wird auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung zu Beginn des kommenden Jahres vertagt.

 Während die Mitgliedschaft im vergangenen Jahr im Hinblick auf das Präsidentenamt auf Kontinuität setzte, gab es bei den diesjährigen Gremienwahlen einige Veränderungen. Mit Cyril von Recum, Dr. Max Schumacher (beide Fußball), Felix Wirmer (Handball), Christian Geiser (Leichtathletik), Reiner Schäfer (Fan- und Förderabteilung) und Willi Jaschek (Turnen) stoßen gleich sechs Neulinge zum wiedergewählten Verwaltungsratsmitglied Alexander Leip (Fan- und Förderabteilung). Im zweiten Wahlgang wurden von neun durch den Beirat vorgeschlagenen Kandidaten sieben in den Ehrenrat gewählt. Das Gremium, das sich in den folgenden vier Jahren um die Wahrung und Förderung der Vereinstradition sowie um die Einhaltung der Regeln des Vereinslebens kümmert, besteht weiterhin aus Ilse Bechthold (Leichtathletik), Hannelore Ruhl (Turnen), Günther Demuth (Eissport), Dieter Lindner und Kurt E. Schmidt (beide Fußball). Neu in den Ehrenrat gewählt wurden Werner Czerny (Rugby) und Rolf Heller (Fußball). Mit Andrea Schneider, Holger Handrow (beide Fan- und Förderabteilung) und Ralf Kämmerling (Hockeyabteilung) sind die alten zugleich auch die neuen Revisoren für die Periode von vier Jahren. Zuletzt bestimmte die Mitgliederversammlung aus ihren Reihen sechs Kandidaten für den Wahlausschuss, von denen folgende Personen das Vertrauen der Wählerschaft erhielten: Andrea Schneider, Joachim Pflug, Stefan Ungänz (alle Fan- und Förderabteilung), Peter Weigand und Hannelore Ruhl (beide Turnen) sowie Alexander Köbler (Volleyball).

Um 0.45 Uhr wurde die ordentliche Mitgliederversammlung 2012 geschlossen.

(Quelle: Presseabteilung Eintracht Frankurt, Foto: Arndt Götze)

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22 Kommentare

  1. Lebenslange Mitgliedschaft für Vettel-Bubi. Das ich net lache. Wofür? – Er konnte das SGE Shirt vorm Start nicht schnell genug aus der Hand geben. Ich finde solche Aktionen einfach nur lächerlich .. Naja.

    Eigentlich ist das „minus“ ja noch relativ gering. Denke da ist es möglich 10 Mios locker zu machen. Die holen wir locker wieder rein wenn wir INT spielen!!

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  2. was kann man denn dagegen haben das vettel bei uns mitglied ist??? man man man
    ja klar mal eben 10mio rauspulvern und schon spielen wir international -.- wir sind hier nicht bei irgendeinen fußballmanager-spiel sondern in der wirklichkeit!

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  3. Dieser ALPI geht mir auf die Nerven. Wenn der im wahren Leben auch so depressiv ist, wird er sehr verbittert und unglücklich sein…

    Die Vettel-Mitgliedschaft ist ein hervorragender PR-Schachzug. Alle berichten darüber und wenn ein F1-Weltmeister mit unserer SGE in Verbindung gebracht wird, ist das nur gut für den Klub…

    Aber was schreib ich. ALPI weiß ja sowieso alles besser…

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  4. Der Vettel hat mal richtig geile Werbung im aktuellen Sportstudio vor zig Zuschauern für die Eintracht gemacht und ist trotz seines Wohnorts/Berufs ab und an mal im Stadion gewesen und hat so oft wie es geht sich zur Eintracht bekannt. Lebenslanges Mitgliedsrecht für Vettel und lebenslanges Forumverbot für Alpi!

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  5. Was ihr so labert. Wahnsinn. Habt ihr noch net verstanden dass provakationen absofort tabu sind?

    ——-

    b2t: hmmm ob der Werbevorteil durch Vettel sooo groß ist? hm weiß nicht…

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  6. @Adlermania

    Stimmt, das war DER Lacher und echte Werbung für Eintracht Frankfurt. Der Bierbecher steht übrigens im Eintracht-Frankfurt-Museum zum Bewundern.

    @ALPI

    Was kostet uns eine Ehrenmitgliedschaft für Vettel im Endeffekt? Null-komma-null.
    Die Werbewirksamkeit ist unbestreitbar und Flügel von Red-Bull haben doch irgendwie was mit Attila gemeinsam? 🙂

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  7. [ironie]
    Alpi hat doch recht, Vettel hätte ruhig während der fahrt das Meier Trikot tragen können, ich mein was stellt er sich so an?
    [/ironie]

    Mal ernsthaft, mal Formel 1 geguckt? wohl nich wa, fast jeder fahrer is vorm start extrem angespannt, gibt kaum Interviews oder nur gezielt und kurz, er bekam das geschenk, und gab es gleich seinem Betreuer, weil er sich einfach weiter konzentrieren wollte, was soll er damit tun? es kurz anziehn? es ans auto hängen?

    Vettel hat oft genug betont das er Fan ist. Das er wenn es klappt spiele guckt etc. wozu sollte er das sagen wegen sympathie? ganz bestimmt :D.

    Also was sich hier manche einbildern is echt hart, und auch traurig das sowas nicht irgendwann aussortiert wird hier, denn egal zu welchem Thema, sie finden immer eine Provokation.

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  8. Nicht nur, dass er Fan ist. Er hockt sich auch noch ganz normal auf die Tribüne statt sich in der VIP Loge zu sonnen. Das alleine verdient schon nen fetten Respekt.

    Und dann noch der Auftritt im ASS wo er dem Taschentuchel so richtig eine reingewürgt hat. 🙂

    Legendär.

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  9. Das war die Mitgliederversammlung des eV. Was die Schulden des eV mit der AG zu tun haben sollen, entzieht sich meiner Kenntnis. Jeder Euro Schulden des eV ist ein Euro zu viel. Und nein, kein einziger Euro des eV wird in den Profikader gesteckt. Eher bedeuten die Schulden, dass die AG mehr Geld an den eV zahlen muss, um der Mutter aus der Patsche zu helfen.

    Zu dem Steuerverfahren: Der Finanzprüfer hat das bisher angewandte, seit über 10 Jahren von seinen Vorgängern angewandte Recht als ungültig erklärt und daher muss die Eintracht (eV) Steuern nachzahlen. Der neue Steuerprüfer hat eine andere Ansicht bei der Besteuerung der Gelder die im Leistungssport fließen (beispielsweise Ariane Friedrich). So habe ich es jedenfalls verstanden. Die Eintracht will wohl gegen den Bescheid klagen.

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  10. Heribert Bruchhagen, erst wird von Europa gesprochen und nun das Leistungsträger den Verein verlassen.Wie immer ein Fähnchen im Wind.

    @14

    Aber bitte nicht mit RB Geld

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  11. @ K Block

    Wie immer vernachlässigst Du sämtliche Details der Aussagen. Du referierst nur Schlagworte der Presse, solltest Dich in Bild Block umbenennen.

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  12. K Block: Zustimmung. Wo kommt das den plötzlich her. Heißt dies nun doch, dass wir uns von Rode, Jung und vielleicht noch Schwegler trennen müssen??

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  13. Als ehemaliger Trainer (sehr erfolgreich…) will auch eine geschenkt kriegen. Ich werde mal meinen Freund Matthias Ohms anhauen – ob der noch lebt?

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  14. Da kommt nichts plötzlich her, sondern ergibt sich aus dem Wortlaut der Äußerungen (vor ein paar Wochen und jetzt anlässlich der Versammlung). Die europäische Perspektive hofft HB mittelfristig zu haben, sie sollte das Ziel sein, während die Etablierung in der 1. Liga das kurzfristige Ziel ist. Dass die noch lange nicht wieder geschafft ist, hat er immer wieder angemahnt während des Höhenflugs.

    Dazu passend wird ja auch immer gesagt, dass Rode bis 2014 bleiben muss, damit wir uns wieder etablieren können. Insofern kann sein europäisches Fernziel ja nur hinter der Etablierung kommen.

    Dass unsere Topspieler begehrt sind, ist nichts Neues. Bei Rode ist man ohnehin seit Wochen skeptischer geworden, bei Jung ist die Hoffnung größer. Und genau diese beiden angestrebten Verlängerungen werden natürlich von einem Leistungstief wie dem aktuellen auch beeinflusst.

    Und wenn wir die Äußerungen schon auf die Goldwaage legen: Es ist etwas anderes zu sagen „dass Leistungsträger den Verein verlassen“ (Behauptung K Block) oder, dass man den Weggang von Leistungsträgern in den kommenden Jahren nicht ausschließen könne. Der Unterschied sollte allen klar sein.

    Davon völlig unabhängig ist doch auch klar, dass es für jeden unserer Spieler eine finanzielle Schmerzgrenze gibt. Auch für Rode im winter. Dass das kathegorisch ausgeschlossen wird, ist zum einen ein Wunsch (natürlich möchte man noch verlängern), zum anderen aber auch reine Taktik (ob HB, AV oder BH, alle werden einem verkauf zustimmen, wenn bspw BVB im Winter 12 Mio bieten sollte). Alles andere wäre unrealistisch. Und das ist sicher das Letzte, was man HB vorwerfen könnte.

    @ Schwegler hat doch erst verlängert und wohl auch keine Klausel drin. Der kann also nicht gemeint sein. Der könnte nur gehen, wenn ein Topangebot käme und angenommen würde.

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  15. Ein (Eintracht)Märchen

    Der Große Nagus alias der Brigge Giggel bekam eines Tages besuch vom Sultan von Bursa und da er an einem tristen Wochenende nicht wusste was zu tun sei, so wie meistens, beschloss er seinem Königs Kollegen sein Schloss zu zeigen, ein Wettkampf in dessen Zwinger war ja ebenfalls an diesem Tage anberaumt, und für Speisen und edle Getränke ist an Ballsportwettkampfs tagen sowieso gesorgt.
    Gesagt getan, und schon war der Besserverdienenden Trek mit der von Uns bezahlten Staats kaleche unterwegs zur Arena. Dort angekommen wunderte man sich warum Ordner in Nahmen der Stadionsicherheit den einlassbegehrenden Hoheiten Euro 1 abknöpfen wollten, und nach einer Einlasskarte verlangten? „Hinweg Du frecher Kerl was erdreistet er sich“ zeige er uns den Weg zur Empore. Die Ordonnanzen geleiteten den gelben Max mit seinem Gefolge in die Palast Räumlichkeiten wo sie den Rest des Tages einen auf dicke Hose machten.
    Dem Hausmeister des Schlosses Stieß dieses Verhalten wohl sauer auf, ohne Ankündigung und Bezahlung einem Gelage zu frönen so dass wir diesem Märchens gerade auch noch in der Adventszeit wahrhaftig wurden.
    Ich bezahl mei eintrittskart fussballgott sei dank noch immer selber, Mitglied bei der EV. bin ich auch schon lange, und kann dies jedem Fan empfehlen. 1899 eus für Lebenslang auch kein schlechter deal obwohl die Ultras nehmen nur 1899 cent im Jahr da könnte man dann 100 Jahre lang Mitglied sein also Rhein rechnerisch.

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  16. @nurdi:

    war aber der hahn und nicht der rhein. trotzdem natürlich ne unverschämtheit. nach dem er sich vor ein paar jahren schon in vereinsinterne dinge eingemischt hat, jetzt also das,,,

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