Knipst er das Licht gegen Hannover vielleicht wieder an? Mittelfeldmann Marc Stendera.
Knipst er das Licht gegen Hannover vielleicht wieder an? Mittelfeldmann Marc Stendera.

Hat ausgerechnet Marc Stendera bei Eintracht Frankfurt das Licht ausgeknipst? Nein – das wollen wir dem großen Talent der Adler hier nicht ernsthaft vorwerfen. Auffällig aber ist, dass seit diesem 27.09. bei den Hessen nichts mehr so ist, wie es bis zu diesem Zeitpunkt war. Damals stand es noch 1:0 für die Eintracht gegen Hertha BSC Berlin. Alex Meier und Kameraden hatten die Partie im Griff und Stendera traf mit einem tollen Distanzschuss kurz vor dem Pausenpfiff nur die Latte – und scheinbar auch den Lichtschalter. Es hätte an diesem Sonntag wohl keiner gedacht, dass dies eine der letzten Großchancen bleiben sollte. In den kommenden fünf Halbzeiten kam nur noch ein glücklicher Treffer gegen Borussia Mönchengladbach hinzu – umgekehrt rappelte es insgesamt 8mal im Kasten von Lukas Hradecky. „Dass man mental innerhalb von drei Wochen in eine komplett andere Situation hineinrutscht, ist ungewöhnlich“, meinte Veh. „Am Anfang hatten wir ja gute Ansätze.“

Davon allerdings war in den vergangenen knapp 230 gespielten Minuten nichts mehr zu sehen. Leistungsträger der vergangenen Saison – Makoto Hasebe, Stefan Aigner, Carlos Zambrano oder zuletzt auch Haris Seferovic – befinden sich im Formtief oder haben mit diversen Verletzungen zu kämpfen (gehabt). Ferner schien die Eintracht im 4-4-2 mit Raute keine Antwort mehr zu finden, als sich die Gegner darauf einstellten. Konnten der VfB Stuttgart (4:1) und der 1. FC Köln (6:2) damit noch überlistet und überrannt werden, gab es schon beim Hamburger SV (0:0) deutlich weniger klare Möglichkeiten. Allerdings wirkte das Team stabil, auch das 0:2 beim FC Schalke war unglücklich und schien zunächst keinen Rückschlag zu bedeuten – bis dann die zweite Halbzeit gegen den Hauptstadtclub angepfiffen wurde.

Nachdem die Mannschaft von Veh gegen den FC Ingolstadt (0:2) vor allem an der Einstellung gescheitert war, wurde sie von den Gladbachern im ganz klassischen Sinne auseinandergenommen (1:5). „Das war nicht bundesligatauglich„, zeigte sich der Trainer deshalb auch entsetzt über diese Partie. „Wir sind mit dem nicht zurechtgekommen, was wir machen wollten.“ Immer wieder wurde der Trainer zu Saisonbeginn gefragt, wie viel „Veh denn schon in der Mannschaft stecke“. Aktuell bewegt sich die Antwort darauf wohl im Bereich der 0%-Marke. Schafft es der erfahrene Übungsleiter innerhalb weniger Tage das Team mental wieder aufzubauen? Und die neue Spielidee, mit der jetzt Erfolg und Sicherheit zurückkehren sollen, einzuüben?

Muss wieder experimentieren - Trainer Armin Veh.
Muss wieder experimentieren – Trainer Armin Veh.

Wir sind noch in der Experimentierphase„, kündigte Veh Umbauarbeiten in dieser Woche an. Schon nach der Partie in Ingolstadt hörte man vom Coach, dass es ein „weiter so“ nicht geben dürfe. Jetzt müsse man wieder „gut stehen“ und ein geeignetes Defensivkonzept entwickeln. Die kritischen Fragen müssen dennoch erlaubt sein: Haben die Frankfurter in der Vorbereitung ihre Hausaufgaben nicht gut genug erledigt? War es doch ein großer Fehler, auf namhafte Gegner zu verzichten und sich mit Teams auf Zweitliganiveau zu messen? Können innerhalb weniger Tage die Versäumnisse vom Sommer aufgeholt werden? Schon jetzt zeigen sich wieder die Probleme, die in der Vergangenheit bereits häufig kritisiert wurden: Die Laufwerte sind schwach (gegen Gladbach und Ingolstadt lief man 3, bzw. 2 Kilometer weniger als der Gegner), die Zweikampfstatistiken häufig ebenso. Ferner ist die Passquote, die für den von Veh angestrebten Ballbesitzfußball so wichtig ist, auch unbefriedigend – zu oft verlieren die Profis der Hessen in engen Situationen den Kopf. Gegen die Fohlenelf beispielsweise fanden nur 73% der Bälle ihren Adressaten.

Veh muss es nun bis Samstag gelingen, den Glauben an die eigene Stärke wieder herzustellen, die mentale Blockade bei den Profis zu lösen. Und wer weiß – vielleicht knipst ja Stendera mit einem satten Schuss in den Winkel das Licht bei den Hessen auch wieder an. Es wäre so wichtig an diesen ungemütlichen Herbsttagen im Frankfurter Stadtwald.

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14 Kommentare

  1. Alles immer nur viel Schönfärbereien.
    Beispiel:Richtig wir haben am Anfang in Stuttgart klar gewonnen.
    Richtig ist aber auch :Wer aber das Spiel ehrlich analysiert, der sollte eingestehen, das wir auch bei Halbzeit schon 3: 0 hinten hätten liegen können..( Danke noch mal an die Stuttgarter , sonst würde es schon jetzt ganz mau aussehen)
    Die Mannschaft hat techn. Defizite, ohne wenn und aber.
    Das haben andere Mittelklassevereine auch, die können das aber oft über Fitness + Einsatz kompensieren.
    Das fehlt es aber auch an allen Ecken und Enden.
    Aber das ist ja nicht unbedingt unbekannt bei von A.V. trainierten Mannschaften, oder?

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  2. Es gibt noch Hoffnung! Habe gerade mal den Tabellenrechner bemüht. Bin selbst überrascht:

    1. Bayern
    2. Dortmund
    3. Schalke
    4. Wolfsburg
    5. Mönchengladbach
    6. Leverkusen
    7. Köln
    9. HSV
    10. Mainz
    11. Stuttgart
    12. Darmstad 18. Punkte
    13. Frankfurt 17. Punkte
    14. Hoffenheim 16. Punkte
    15. Ingolstadt 14. Punkte
    16. Hannover 13. Punkte
    17. Bremen 11. Punkte
    18. Augsburg 9 Punkte

    Nochmal Uuuups demnach würde Ingolstadt keinen Punkt mehr kriegen, wie ich das hinbekommen habe?

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  3. @Urlauber: Ein Spiel aber geht nicht nur 45 Minuten, sondern 90. Und zieht man diese zusammen, war der Sieg dort nicht unverdient! Klar, Harnik hatte vor allem diese eine riesen Chance nach dem 1:1, welches klar Abseits war – aber sonst? Man sollte auch mal loben, wenn es angebracht ist. Klar ist es momentan eine absolute bescheidene Situation für uns – aber besser, wir haben diese Krise wieder zu einem frühen Zeitpunkt, wie schon in der letzten Saison, als am 30. oder 31. Spieltag.

    Und jetzt schon alles umwerfen, wie es einige tun wollen, bringt doch auch nichts, außer Unruhe. Veh wird von selbst erkennen, wenn es nicht mehr geht – und den Eindruck vermittelt er nicht! Im Gegenteil – er macht jetzt sogar das, was alle verlangen – einen Systemwechsel, sich vom Ballbesitzfußball verabschieden hin zu einer defensiveren Ausrichtung! Es wäre schön – und im Sinne der SGE – wenn man ihm und dem Team am Samstag in Hannover die Chance lässt zu zeigen, dass sie damit besser fährt! Aber jetzt permanent und täglich rumzumäkeln und auf den Tisch zu hauen bringt alle nicht weiter…

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  4. “Dass man mental innerhalb von drei Wochen in eine komplett andere Situation hineinrutscht, ist ungewöhnlich“, meinte Veh. „Am Anfang hatten wir ja gute Ansätze.”
    was will er uns denn damit sagen ?
    Richtig ! über Ansätze sind wir nie hinausgekommen.
    Nun ja, meine Meinung aktuell zu AV ist bekannt, ich habe kein Vertrauen. Nun rächt sich aber auch diese konservative Trainerpolitik, gemischt mit „Männerfreundschaften“.
    Hier im Forum habe ich mich für Stefan Effenberg ausgesprochen (natürlich wäre auch A.Schur eine Alternative). Doch was diese neue Generation bewirken kann, sieht man an Schubert in Gladbach genauso wie in Paderborn. da wurden Trümmerhaufen innerhalb von Tagen wieder zu Mannschaften. Lest doch mal in der ortsansässigen Presse, dann erkennt man, wie das Licht wieder angeschaltet werden kann.
    Trotzdem
    Forza SGE !

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  5. Ach ich habe in meiner „Fan-Karriere“ so viele Trainer mit Auftaktsiegen (s. Effenberg), oder gar mit einer Serie beginnend (s. Schubi) kennengelernt, deren Namen habe ich alle schon wieder vergessen, weil sie zu Weihnachten schon wieder entlassen wurden und nie wieder einen Job bekommen haben.

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  6. @ Christopher: ich glaube ganz so falsch in der Einschätzung bez. techn. Defizite, Fitnesszustand, etc. scheine ich wirklich nicht zu liegen.
    Mir stellt sich auch schon auch die Frage , was hat denn der gute Armin in der Vorbereitung getan, wenn jetzt erst über andere Spielsysteme nachgedacht wird? Fitness + Dynamik wurde doch scheinbar auch nicht „gebolzt.“( so sieht es jedenfalls aus, wie sich die Jungs übers Feld bewegen)
    Hoffe wirklich ich liege falsch und wir rollen das Feld von hinten auf.

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  7. Veh wird, wie schon vor der Saison richtig erkannt nur gegen den Abstieg spielen.
    Er kann es einfach nicht mehr besser machen weil er keinen durchdachten Plan verfolgt.
    Das wird jetzt klar erkenntlich wo er wieder seine lächerlichen Kommentare raushaut a al. die Mannschaft brauch mich.
    Damals als er sich für was besseres hielt war ihm die Mannschaft scheiß egal und nicht gut genug um seinen Ansprüchen zu genügen.
    Auch die Spieler merken immer mehr das er einfach nur ein Dampfplauderer ist .
    Er hat keine klare Linie an der sich die Spieler orientieren können , sie merken das das was er von ihnen möchte zu viel Risiken birgt und viel zu selten effektiv ist.

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  8. @Urlauber: Ich gebe dir nicht komplett unrecht – im Gegenteil: Ich sehe bei uns auch gravierende technische Mängel und die Laufstärke prangere ich – siehe Artikel – auch an. Noch immer aber ist es mir zu früh von einem schlechten Konditionszustand zu sprechen. Bis zur Partie gegen Schalke haben wir keinen entscheidenden Gegentreffer im zweiten Durchgang gefangen (den 2:5 Anschlusstreffer von Köln klammere ich jetzt mal aus). Außer gegen Hertha wurde i.m.A. keines der Spiele aufgrund konditioneller Mängel nicht gewonnen. Gegen Ingolstadt war eher der Gegner platt, wurde aber durch unrühmliches Zweikampfverhalten und einen Sonntagsschuss zum Sieger. Und gegen Gladbach war es die taktische Ausrichtung, nicht aber die Kondition…

    Das Problem sehe ich noch nicht. Generell aber muss man schon fragen, ob im Sommer alles richtig gemacht wurde. Sollten aber die Umstellungen greifen und wir in Hannover Erfolg haben, dann zeigt sich, dass auch AV verstanden hat. Ich halte ihn weiterhin nicht für einen Dampfplauderer und bin auch der Meinung, dass die Mannschaft das ebenfalls so nicht sieht! Aber trotzdem müssen er und die Jungs jetzt liefern – und zwar schon am Samstag!

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  9. Der Knoten wird vermutlich platzen, wenn die Spieler endlich mal den Arsch hochkriegen.
    Dabei ist es mir völlig egal, welches System gespielt wird. Herr Veh wird dafür bezahlt, dass er
    die (limitierten?) Spieler so einsetzt, dass sie erfolgreich Ergebnisse einfahren.
    Geistige Frische, Schnelligkeit und bedingungslosen Einsatz bis zur letzten Spielminute würde ich mir
    wünschen.
    Oder ist der Kader doch zu schlecht? Was brauchen wir nochmal alles?
    Schnelle 6er, schnelle 8er, einen RV und einen LA. Na prima…
    Wenn nach dem H96-Spiel keine 3 Punkte aufs Konto kommen, wünsche ich mir Konsequenzen.
    Dann ist die Schonzeit definitiv vorbei. Ihr Auftrag FR (D & K)! (Was hättet Ihr dem Schaaf schon
    die Füße aufgepumpt…) Dann könnt Ihr Euch mit Eurem ach so gelobten „Menschenfänger“ befassen.

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  10. @Chris:

    Sehe das in großen Teilen wie du. Veh und Kolodziej sind schon lange genug Trainer und wissen, was sie tun. und abgesehen von der Euroleague Saison hatte man bei Veh auch nie das Gefühl, dass die Spieler nicht fit genug sind. Für mich sind es eher die Laufwege, die nicht stimmen. Die Spieler wissen einfach nicht, wohin sie laufen sollen, wie sie verschieben müssen. Das liegt einerseits an der Ausrichtung (es fehlt der zweite Sechser, die Außen sind mit zentralen Spielern besetzt) andererseits am Trainer, der es nicht geschafft hat, den Spielern dieses System in seiner Gesamtheit zu vermitteln. Ich habe oft das Gefühl, dass die Mannschaft sich in diesem System nicht selbst aus seiner Lage befreien kann. Spieler von Bayern oder Dortmund habe eine so hohe individuelle Klasse, dass sie auch in ungewohnten Systemen schnell Dinge erkennen und umsetzen können. Dazu sind unsere Spieler nicht so einfach in der Lage.
    Ich hoffe wirklich, dass Veh jetzt endlich die richtigen Schlüsse zieht. Zwei Sechser, richtige schnelle Außen und Stendera zentral. Entweder als einer der sechser oder auf der Zehn und Meier in den Sturm (auch wenn ich in lieber als Verbindungsspieler habe, der mehr ins Spiele eingebunden ist. Wen immer Veh für die linke Seite bringt, der soll dann auch mal über ein paar Spiele dort Spielpraxis sammeln können. KEINER wird dort plötzlich nur noch Weltklasseleistungen abliefern. Immer wieder jemand anderen zu bringen, ist total dämlich. Daher schauen, wer im Moment am besten passt und dann mind. vier, fünf Spiele von Anfang bringen und nur wenn es gar nicht läuft herausnehmen. Gerezgiher, Waldschmidt, Kadlec – die haben alle das Zeug, dort eine gute Rolle zu spielen. Aber sie sind alle jung und haben gerade auch auf der Position wenig Erfahrung – was sie brauchen ist Zeit. Aber solange wir da niemanden haben, der auf Anhieb besser spielt, muss man sowieso in irgendeinen sauren Apfel beißen und dann darf es auch ein junger sein, bei dem die nächsten Bisse dann immer leckerer werden 😉

    Ich bin ziemlich enttäuscht, dass Veh noch nicht viel früher erkannt hat, dass seine Taktik nicht aufgeht. Schon beim Köln-Spiel war klar, was der Gegner falsch gemacht hat und wie die zukünftigen Gegner reagieren könnten. Genau das ist eingetreten und man hat darauf keine Antwort gehabt. Und dann hat man trotzdem daran festgehalten, als würde einer der Gegner vielleicht auf die Idee kommen, das Rezept, dass bei den vorherigen Mannschaften so gut geklappt hat, nicht anzuwenden. Veh hat aus seinem Luxusproblem vorne das denkbar schlechteste gemacht. Weil es zu viele Spieler für wenige Positionen gibt, hat er sich dazu entschieden, die Spieler einfach auf anderen Positionen einzusetzen. Aigner im Sturm, Stendera im linken Mittelfeld und Hasebe im rechten. Ok, kann man mal versuchen, aber wenn man sieht wie unwohl sich die Spieler fühlen, dann muss man doch reagieren. Ich renn doch auf nicht geradeaus ins Feuer, wenn ich merke, dass es heißer wird und ich immer größere Brandblasen bekomme.

    Noch bin ich weit davon entfernt, den Rausschmiss von Veh zu fordern. Die Saison ist noch jung genug, um gut zu laufen. Aber Veh muss langsam zeigen, was er für Ideen hat, die Mannschaft aus der Krise zu führen. Im Winter wird man ein Resümee ziehen. Wenn Veh bis dahin die Kurve kriegt und die Aussicht wieder besser ist, perfekt. Wenn nicht sollte man überlegen, ob eine neuer Mann auf der Bank die bessere Alternative ist.
    Die Phase ist nicht dramatisch aber sehr angespannt.

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  11. Da ich mit einem Punkt zufrieden wäre in Hannover würde ich ohne Meier und Stendera spielen.
    .
    ………………………..Hradecky
    KINSOMBI.. Zambrano ….Russ….Oczipka
    ………………………..Hasebe
    ………..Medojevic……………Reinarzt
    Aigner……………..Seferovic…………Kadlec

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  12. Wenn man mit der Raute spielt reichen zwei Spieler die nicht in Form sind, oder es nicht können wie Stendera und Castaignos um alles zum Kippen zu bringen und die anderen schlecht aussehen lassen. Aber die raute ist ja Geschichte, deshalb hoffe ich auch auf einen Punkt in Hannover, obwohl dies ja unser Angstgegner ist. Apropos Angstgegner, wie viele haben wir eigentlich? Die Bayern klar, Köln auswärts, Mainz auswärts, Hannover auswärts, Hoffenheim auswärts, Berlin auswärts, Dortmund auswärts, Augsburg auswärts und daheim, Stuttgart ja eigentlich auch okay haben wir gerade gewonnen, macht ja Hoffnung. Bei so vielen Angstgegner ist ein 10 bis 12. Platz eigentlich normal, es darf nur keine Krise dazu kommen.

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