Sie spielten sich regelrecht in einen Rausch und fertigten den Tabellenletzten mit 7:2 ab. Sechs verschiedene Torschützen gab es bei diesem Fußballfest zu bestaunen – das gab es in der Liga letztmals 1974 beim 9:1 gegen Rot-Weiss Essen. Von Müdigkeit nach dem lange Zeit in Unterzahl stattfindenden DFB-Pokal Spiel gegen Borussia M’Gladbach war nichts zu spüren. Die SGE grüßt damit nach Abschluss des 9. Spieltags von Platz 3. Letztmals war man in der Aufstiegssaison 2012/2013 so gut in der Liga platziert zu diesem Zeitpunkt.
Dabei wechselte das Trainerteam gehörig durch gegen die Bochumer: Mit Nnamdi Collins, Mo Dahoud, Ansgar Knauff, Omar Marmoush und Startelf-Debütant Jean-Matteo Bahoya gab es im Vergleich zum 2:1-Sieg über Gladbach fünf Veränderungen. Arthur Theate fehlte aufgrund seiner Gelb-Rot Sperre. Hugo Larsson, Mario Götze, Junior Dina Ebimbe und Igor Matanovic nahmen dafür auf der Bank Platz. Fares Chaibi schaffte es erneut nicht in den Kader.
An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen VfL Bochum der zwölf zensierten Spieler den Wert 2,16. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.
Die Einzelnoten der über 840 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:
– Spieler des Spiels – Omar Marmoush: Er ist weiter auf einem unglaublichen Hype-Train unterwegs. Sorgte nach vielen Jahren mal wieder für einen direkten Freistoßtreffer der Frankfurter. Aber auch seine besten Vorlagen zum 1:0 und 6:2 waren absolut herausragend. Ein Knipser, der auch seine Teamkollegen in Szene setzen kann. Aktuell ist der Ägypter die eierlegende Wollmichsau in Frankfurt. Und mit der Note 1 gibt es dafür auch erneut die Auszeichnung Spieler des Spiels.
Hugo Ekitiké: Bei all den Lobeshymnen für Marmoush ist Hugo Ekitiké aktuell nicht weniger gut drauf. Traf als einziger Adlerträger doppelt an diesem Nachmittag und wenn man ehrlich ist, hätten noch mehr Tore dazukommen können. Ärgerte sich auch sichtlich über die eine oder andere vertane Torchance. Aber auch der Franzose wird mit der Note 1 am Ende belohnt.
Nnamdi Collins: Musste lange auf seine Chance warten, nun bekommt er sie. Als Kristensen-Vertreter macht er seine Sache mehr als ordentlich. Musste bereits damals in Dortmund häufig auf der rechten Außenbahn unterstützen. Bereitete das 4:0 nach einem seiner zahlreichen Außenbahnläufe für Brown stark vor. Seine Zweikämpfe in der Abwehr führte er gewissenhaft und sehr erwachsen durch. Erneut ein sehr starkes Spiel von ihm.
Nathaniel Brown: Sein Pendant auf der linken Außenbahn erlebt gerade ebenfalls eine sehr erfreuliche Woche. Belohnt sich mit seinem ersten Bundesliga-Treffer. Hinten schmeißt er alles rein, wenngleich ihm hin und wieder bei schnellen Situationen noch die Übersicht fehlt.
Ansgar Knauff: Erstes Tor für Knauff in dieser Situation. Und diesen Treffer holte er sich selbst heraus, als er Maximilian Wittek auf dem falschen Fuß bei einem riskanten Zuspiel seines Torwarts erwischte. Danach blieb er eiskalt vor dem Tor und sorgte dafür, dass die Messe wohl schon nach 20 Minuten gelesen war.
Can Uzun: Sein erster Ballkontakt sorgte für sein erstes Bundesligator. Das Frankfurter Juwel wurde herausragend gut von Marmoush in Szene gesetzt und behiel die Ruhe vor dem Tor. Eine seiner Stärken, so erklärte Toppmöller nach der Partie. Ihm fiel eine gehörige Last von den Schultern und spielte danach tatsächlich ein wenig befreiter auf. Vielleicht gibt ihm das nun den nächsten Schub.
Mo Dahoud: Erzielte das wichtige 5:2, nachdem die Hessen ein wenig in Lethargie verfallen waren. Zuvor unterliefen ihm aber auch ein paar ungewöhnliche Ballverluste. Dennoch war der Auftritt von Dahoud prägend und auf sehr hohem Niveau. Das 7:2 durch Ekitiké leitete er mit einem sehenswerten Außenrist-Pass ein.
Tuta: Bleibt weiter auf einem stabilen Niveau. Vor dem 1:4 schlug er jedoch am Ball vorbei. Passiert.
Robin Koch: Mit vollem Körpereinsatz dabei. Das bekam seine Schulter zu spüren, die nach einem unglücklichen Zusammenprall Schmerzen verursachte. Da gingen bei allen die Alarmglocken an. Zum Glück scheint es nichts Strukturelles zu sein.
Ellyes Skhiri: Dem 1:0 ging ein tolles Zuspiel von Skhiri voraus, das Marmoush stark verarbeitete. War wie immer sehr laufstark, musste sich aber nur selten wirklich großen Herausforderungen stellen. Sorgte mit seiner Spielweise dafür, dass seine Teamkollegen auf sich aufmerksam machen können.
Kevin Trapp: Ärgerte sich maßlos über beide Gegentore. Wäre an diesem Tage gerne mit einer Weißen Weste aus dem Spiel gegangen. Bei hohen Bällen scheint es regelmäßig Abstimmungsprobleme mit seinen Vorderleuten zu geben. Dafür gab es in einer Situation auch einen Anranzer von Kollege Koch.
Jean-Matteo Bahoya: Eigentlich ein idealer Nachmittag, um für junge Spieler zu glänzen. Bahoya hatte allerdings so seine Schwierigkeiten. Viele einfache Ballverluste. Seine Eins-gegen-Eins Duelle verlor er deutlich zu oft im Vergleich zu seinen Kollegen. Vor dem 2:0 war er aber nur mit einem Foul zu stoppen. Anschließend servierte Marmoush das 2:0 per Freistoß.
4 Kommentare
Gute Benotung, passt.
Schon schade für Trapp, besonders beim 2. Gegentor. Da denkt man schon mal automatisch an Santos mit seiner Riesenspannweite, der solche Bälle auch schon runter gepflückt hat.
Im Prinzip gehe ich bei der Benotung voll mit. Ich würde sogar Brown und Collins etwas besser bewerten. Sicherlich war nicht alles Butter, aber wenn man bedenkt, dass es erst das zweite Spiel für beide binnen zwei Tagen war, und das auch noch mit dieser Performance, so würde ich es tatsächlich höher bewerten. Vor allem Collins sein Drang nach vorne gefällt mir sehr gut! Bei der 3 für Trapp gehe ich ebenfalls mit. Ich fand seine Leistung erneut nur Mittelmaß. Hätten wir nicht eine pure Effizienz an den Tag gelegt und bereits zur 30sten Minute 4:0 geführt, würden wir womöglich über ein anders Thema heute sprechen. Wiedermal zwei erste, anspruchsvolle Chancen für den Gegner, diesmal Bochum, welche direkt drin waren. Gerade das zweite Tor hat mich extrem geärgert. Er bleibt zementiert auf der Linie stehen, während Hoffmann easy auf 1,5 Metern einköpfen kann. Was mich danach noch mehr ärgerte war seine Reaktion, in der er Brown für das Gegentor anmachte. Ja, Brown hat Hoffmann kurz aus den Augen verloren, jedoch finde ich das der Ball sehr lange in der Luft war und auch noch zentral in den Fünf-Meterraum flog, sodass ich hier ganz klar den Torwart in die Pflicht nehmen muss. Es ist sein Raum und in diesen Raum muss er zum Ball gehen. Er hätte diesen ganz locker aus der Gefahrenzone herausfausten können. Ich bin der Meinung, bevor Kevin seine Vorderleute für deren Fehler anmacht, sollte er lieber dankbar sein, dass sie sieben Stück geschossen haben, und somit Trapps Fehler nicht bestraft wurden.
@2
ich bin da voll bei dir und habe es sehr ähnlich gesehen. ich habe mich über das zwote gegentor sogar sehr geärgert, weil diese "linienkleberei" ein paradebeispiel für diese typische nichtvorhandene strafraumbeharrschung von trapp ist. hier muss man sogar von nicht vorhandener 5er-beherrschung sprechen. der bochumer konnte den ball mit der brust(!!) ins tor befördern.... dann noch auf den vollkommen unerfahrenen brown rumhacken ist nicht das, was ich mir unter führungsspieler/vorbild vorstelle.
Weiß nicht was Skhiri machen muss, um nicht immer zu den schlechtesten zu gehören. War ein absolutes Topspiel von ihm - das zentrale Mittelfeld sehr stark. Das dan Can sogar etwas besser bewertet wird...
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