Marius Wolf kam bei der Eintracht bis jetzt auf zwei Bundesliga-Einsätze.
Marius Wolf kam bei der Eintracht bis jetzt auf zwei Bundesliga-Einsätze.

Am letzten Tag der diesjährigen Wintertransfer-Periode wartete Eintracht Frankfurt noch einmal mit einer Überraschung auf. Die SGE lieh Marius Wolf von Hannover 96 aus – einen aussortierten No-Name eines Zweitligisten. Ein Wechsel, den auf den ersten Blick nur die Wenigsten nachvollziehen konnten und auch einige Monate später, als Wolf noch immer keinen Einsatz im Eintracht-Trikot verzeichnen konnte und nur selten im 18er-Kader auftauchte, schien das Leihgeschäft ein gescheitertes Experiment zu sein.

Inzwischen hat sich das Blatt für den 21-Jährigen zu wenden begonnen. In der vergangenen englischen Woche kam Wolf zweimal zum Einsatz, einmal sogar von Beginn an. Es war das Auswärtsspiel in Köln, als Wolf auf der Rechtsverteidiger-Position den gesperrten Timothy Chandler ersetzen musste. Völlig überraschend, war er doch als offensiver Flügelspieler verpflichtet und vorgestellt worden. Für den gebürtigen Coburger kam der Einsatz nicht ganz so aus dem Nichts, wie er am Montagabend im „hr-heimspiel!“ verriet. „Als ich hier her kam, wurde ich gefragt, ob ich das auch spielen kann“, gab Wolf einen Einblick in die Transfergespräche mit der Eintracht.

Das Debüt gegen die Kölner verlief für Marius Wolf dann auch ordentlich. Um ein Haar sogar perfekt, doch sein Volleyschuss verfehlte das Tor knapp. Die Umstellung auf Rechtsverteidiger bereitete dem Youngster keine Probleme. „Offensiv außen oder defensiv außen, da ist vieles gleich“, erklärt Wolf, der sich nun Hoffnungen auf weitere Einsätze macht. Beim jüngsten 2:2 gegen Bremen fungierte der Winterneuzugang immerhin als Joker und war dabei als die Hessen ihren Torfluch ablegten. „Wir haben das Tor gemacht, weil keiner daran gezweifelt hat“, sagt Wolf.

Begonnen hat die Profikarriere des Aushilfs-Rechtsverteidigers bei 1860 München in der 2. Bundesliga. Wolf machte mit starken Auftritten und einigen Toren auf sich aufmerksam, durchlief aber auch wie Aymen Barkok aktuell bei der SGE ein kleines Tief. „Das war bei mir auch so. Wenn du ein paar gute Spiele machst, erwarten die Leute plötzlich was von dir“, weiß Wolf deshalb, in welcher Situation sein hochbegabter Teamkollege derzeit steckt.

Für die Eintracht führt der Weg am kommenden Wochenende zum Auswärtsspiel nach Dortmund. Keine leichte Aufgabe, wenn man mit der „Empfehlung“ von neun sieglosen Spielen am Stück anreisen muss. „Man hat in jedem Spiel die Chance, etwas zu holen“, entgegnet Wolf. Sein Ziel mit der Eintracht ist für die kommenden Wochen klar definiert: „Wir wollen die 40 Punkte voll machen“. Wie es danach mit dem 21-Jährigen weitergeht, der in Hannover noch Vertrag bis 2019 hat, bleibt abzuwarten. Eine Tendenz, ob die Eintracht das Leihgeschäft verlängert oder Wolf gar fest verpflichtet, gibt es noch nicht. Eine Überraschung wie im Winter wäre es auf jeden Fall nicht mehr.

- Werbung -

15 Kommentare

  1. In Köln hat er mir nicht gefallen, nicht nur weil er die Flanke zum 1:0 zuließ. Er musste ständig von Gacinovic auf die richtige Position geschickt werden, habe ich in den letzten Jahrzehnten selten so auffällig gesehen. Wenn er bleibt, muss er erstmal aufgepäppelt werden und Muskeln aufbauen ähnlich wie es bei Gacinovic war. Weiß nicht, ob er so viel Talent hat, dass sich die Aufbauarbeit lohnt. Falls Hannover mehr als 500.000 € fordert, hat es sich m. E. erledigt.

    0
    0
  2. Ein wenig erinnert er in seinen Bewegungen an weiland Mario Basler. Seine Schusstechnik ist solide bis überdurchschnittlich. Ob er ein volltauglicher Bundesligaspieler werden kann, haben K&K & Bobic & Hübner & Manga & Reuterhahn einzuschätzen, wobei das dann noch nicht heißt, dass er das bei uns wird. Er dürfte ganz sicher noch ein bis zwei Jahre BL-Azubi bleiben, egal bei welchem Verein. Und dass wir für OM und Sturm kurzfristig 2 – 3 fertige Premiumspieler, denen niemand erklären muss, wo das Tor steht und wie man zügig dorthin kommt, dringend benötigen, daran wird niemand zweifeln. Also wird es eine Kosten-Nutzen-Frage sein, wieviel Jungspieler zusammen mit dem eigenen Nachwuchs aus der Jugend man sich leisten kann bzw. will und wie breit der neue Kader insgesamt aufgestellt sein soll.
    Und, naja: Wenn ich einige BL-Debuts von diversen +/-20jährigen insb. während der Ära Veh Revue passieren lasse, hat M.Wolf dagegen m.E. klar überdurchschnittlich abgeschnitten.

    @1
    „…weil er die Flanke zum 1:0 zuließ.“
    Was für eine haarsträubende Beschuldigung. Nach dieser Willkürmethode kann man auch jeden für so gut wie alles in Haftung nehmen.

    0
    0
  3. Schade um den FSV… Ochs nun wieder mit einem Kreuzbandriss – brutal…

    Sebastian Jung hat wieder gespielt, vielleicht wieder was für uns? Jung, Schwegler, Rode – das hätte was 😀

    0
    0
  4. @king8
    Gut das Du den Smiley hinter Jung, Schwegler und Rode gesetzt hast. Habe erst gedacht Du meinst es ernst 🙂 . Schön das die 3 bei uns groß geworden sind aber dann ist auch gut. Die Zeit ist vorbei.

    0
    0
  5. @3. Habe mir die Szene gerade nochmals angeschaut. Für mich eine typische Situation wo ein Trainer sagt, die Flanke hätte gar nicht erst passieren dürfen dann hätte Abra nicht den Fehler machen können, da Wolf mit 3 m Abstand nur stehen geblieben ist statt drauf zu gehen. Ich breche ja nicht Stab über ihn, aber…

    0
    0
  6. bezüglich Wolf: Wenn ich mich nicht irre, ist Wolf ein Flügelstürmer und kein Defensivspezialist 😉 und Abraham und derjenige, der den Rückraum nicht zu gemacht hat, ist genau so Schuld wie Wolf an diesem Tor ! Wenn man ein Stürmer in die Abwehr stellt und dieser Spieler dazu noch jung und unerfahren ist, dann darf man sich als Trainer nicht beschweren, leider hat Niko keine Alternativen.
    Grantler: Abraham hat ein gutes Spiel gegen Bremen gemacht, dennoch hat er das 1:0 klar mitverschuldet, entweder muss er Chandler zu Hilfe kommen, dass Kainz gar nicht flagen kann oder er muss in die Mitte rein, um den Torschützen zu behindern. Wo steht er? Zwischen Kainz und dem Torschützen im freien Raum! Wie alt ist Abraham und wie viel Erfahrung hat er unabhängig, dass er ein Defensivspezialist ist!
    Man sollte Wolf nicht an einer Szene bewerten in der er auf einer für Ihn unbekannten Position spielte, natürlich hätte er die Flanke stören müssen aber genau so hätte Abraham den Ball besser klären müssen und ein weiterer Spieler Jojoc decken müssen !

    0
    0
  7. @Grantler diese Argumentation ist einfach lächerlich – es sind mehrere Spieler darin involviert – Wolf (sichert die Grundlinie, Fabian muss aktiver dran gehen, Abraham schlechter Kopfball, unsere 6er verschieben zu langsam)

    Aus taktischer Sicht ist mir so eine Flanke aus dem Halbfeld lieber, als eine Flanke von der Grundlinie. Die Situation ist auch absolut ungefährlich bis zum Kopfball von Abraham…

    0
    0
  8. Grantler…in den letzten Jahrzehnten nicht gesehen….sowas komisches hab ich lange nicht gelesen ,danke :-)))

    0
    0
  9. @6
    Dann schau Dir die Szene mal halbwegs fachgerecht an. Als Rausch den Ball sichert, marschiert ein anderer Kölner geradeaus in den 16er hinein. Wolf tendiert dazu bei diesem Mann zu bleiben: 1. weil das wohl die direkte Zuordnung ist und er damit rechnen darf, dass Rausch diesen Mann mit einem Pass in den Lauf bedient 2. weil noch zwei andere eigene Leute Rausch anlaufen (könnten). So wird Rauschs in Richtung 5er gezogene Flanke von keinem unserer drei, sicherlich zu unentschlossenen Akteure verhindert… womöglich ist das suboptimal gelaufen. Aber Marius Wolf ist der alleinige Verantwortliche!!??
    king8 sagte es bereits: Einfach lächerlich!

    0
    0
  10. Phu, also er ist ja ein netter Kerl aber ich sehe ihn nicht als großen Perspektivspieler der uns weiterbringen wird. Es muss ja auch Gründe geben, weshalb er trotz der Flexibilität von Sturm bis Verteidigung weder bei uns (als der Kader noch etwas voller war) noch bei Hannover zum Zug kam. Wolf ist ein Allerweltskicker….der könnte auch in der 70Min. bei Real Madrid eingewechselt werden und alles wäre gut….wie Bayern halt auch einen Kurt, Green, Scholl jun. oder Gaudino mal einwechseln können. Natürlich kann er was aber in Meinen Augen nichts, was nicht 400 andere Erst- oder Zweitliga Kicker auch können. Er ist schmächtig aber kein Wunderdribbler. Wäre er ablösefrei, dann könnte man ihm einen Vertrag geben aber das ist halt Rinderknecht, Gerezgiher, Bunjaki, Tarashaj, Kinsombi,….Teil 6 (Kittel lass ich mal außen vor – der war in meinen Augen deutlich dynamischer). Da kann ich auch jeden Bankspieler bei Darmstadt, Ingolstadt oder Braunschweig holen. Natürlich weiss man nie wie sich diese Jungs entwickeln und wenn man ihn zurückgibt und er in 5 Jahren für 3 Mio. den Verein wechselt, wird es wieder heißen: „Der hätte jetzt auch bei uns kicken können….“ Also spiel die Saison noch zu Ende, danke für den Einsatz und vielleicht sieht man sich ja wieder. Mehr als 0,5Mio. zu investieren fände ich aber nicht zielführend.

    0
    0
  11. @Martj2k:
    Die Alternative wäre, Wolf für ein weiteres Jahr mit dem Ziel den Kader in der Breite zu verstärken, von Hanoi auszuleihen. Viel Zaster wird Marius nicht an Gehalt kosten.
    Möglicherweise will H96 unseren Quotendeutschen 🙂 aber auch wieder zurück.
    Sein Vertrag endet dort aktuell 2019.

    0
    0
  12. Wer sagt denn wolf ist der alleinige schuldige? Ich nicht! Lege auch mehr wert auf die tatsache, dass er energische hilfe vom team brauchte. Alles im kontex das er ablöse kosten wird. Vertraue den verantwortlichen, aber der einsatz gegen KÖLN verdient kein extra-lob, aber man muss unter berücksichtigung der umstände auch nicht drauf hauen, was ich auch nicht gemacht habe, wenn man alles liest.

    0
    0
  13. Also ich war live in Köln.
    Wolf habe ich deutlich besser gesehen als hier berichtet wird. Viel mehr positive Aktionen als negative.Ich schàtze die Fachqualität bei uns hier aber manchmal sind wir arg kritisch.
    Es war das erste BL Spiel von ihm überhaupt(oder?) und er hat es verdammt gut gemacht.

    0
    0
  14. @12G-Block: Wolf hat bei Hannover noch Vertrag bis 2019, somit kann er wohl nächste Saison nicht mehr verliehen werden, außer Hannover verlängert den Vertrag dort aber das wäre ja auch nicht wirklich zielführend. Also wenn eine Leihe nicht in Frage kommt, bleibt nur die Kaufoption. Wenn diese nicht höher als 0,5 Mio. liegt, kann man es sich überlegen. Es ist zumindest ein junger, deutscher Spieler, den man wohl auch später wieder für dieses Geld verkaufen könnte, wenn wir irgendwann soviel Kohle haben um einen breiten Kader aufzustellen, wo alle ein Top-Niveau haben. Aber generell bin ich hier wenig emotional. Wenn er uns am Ende der Saison wieder verlässt, dann ist das auch OK.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -