Lukas Hradecky ist die unbestrittene Nummer 1 im Tor der Eintracht
Lukas Hradecky ist die unbestrittene Nummer 1 im Tor der Eintracht

Es hat den Anschein, als würde sich die Hackordnung innerhalb der Mannschaft von Eintracht Frankfurt derzeit etwas verändern. Die bisherigen Führungsspieler Alex Meier und Marco Russ haben in erster Linie mit sich und ihrer Form zu kämpfen und auch Bastian Oczipka und Stefan Aigner geben sich in letzter Zeit vergleichsweise wortkarg. Da im Team der SGE ohnehin eher die ruhigen und zurückhaltenden Spieler dominieren, kann sich einer innerhalb und außerhalb der Mannschaft zu Wort melden, der auch durch seine Leistung überzeugt: Lukas Hradecky. In einem Interview mit der FR hat er sich ausführlich über seine ersten Monate bei der SGE geäußert.

Die einzige Anpassungsschwierigkeit, die der im slowakischen Bratislava geborene finnische Nationaltorhüter zu Beginn seiner Frankfurter Zeit hatte, war die Sprache. Mittlerweile hat er fleißig gebüffelt und kann sich fließend auf Deutsch verständlich machen: „Es ist so ähnlich wie Dänisch, einige Wörter sind fast gleich. Das hat es einfacher gemacht. Ich bin schon total drin in der deutschen Sprache. Am vergangenen Montag rief mich mein alter Trainer von Bröndby an, um sich zu erkundigen, wie es mir geht. Da sind mir doch tatsächlich einige dänische Vokabeln nicht mehr eingefallen. Mein Kopf denkt jetzt auf Deutsch.“ Hradecky hat sich gut eingelebt und eine Wohnung in Sachsenhausen bezogen: „Frankfurt erinnert mich an Turku, meine Heimatstadt in Finnland, dort fließt auch ein Fluss mitten durch die Stadt. Frankfurt ist eine internationale Stadt, ich fühle mich heimisch, es ist wie zu Hause in Finnland. Ich habe auch schon drei Landsleute kennengelernt, Eishockeyspieler, zwei spielen in Bad Nauheim, einer bei den Löwen. Wir treffen uns ein-, zweimal in der Woche.

Im Hinblick auf die sportliche Entwicklung differenziert die „Spinne“, wie er von manchen Fans genannt wird, zwischen dem eigenen Erfolg und dem der Mannschaft: „Für mich persönlich ist es gut gelaufen: Ich bin die Nummer eins geworden, ich habe, glaube ich, auch gute Leistungen gebracht. Ich habe gezeigt, dass ich in der Bundesliga mithalten kann. Für uns als Mannschaft läuft es nicht wie erhofft. Unsere Platzierung in der Tabelle ist nicht so gut, und wir haben auch das eine oder andere nicht so gute Spiel gemacht. Wir müssen uns verbessern.“ Er selbst hatte keine Zweifel, dass er sich in der Bundesliga durchsetzen werde: „Ich habe mir ja schon vorher Gedanken gemacht. Und ich wusste eigentlich, dass ich gut genug bin für die Bundesliga. Ich musste es dann halt auf dem Platz noch beweisen. Das ist mir ganz gut gelungen. Vielleicht ging dieser Prozess schneller als gedacht, aber ich wusste schon, dass ich auf einem ganz guten Niveau bin.“

Von dem Potenzial der Eintracht ist Hradecky überzeugt: „Als ich hierher kam, habe ich direkt gesehen, dass unsere Mannschaft Qualität hat. Mehr Qualität als die Teams, in denen ich früher gespielt habe. Deshalb bin ich wirklich überrascht, dass wir in der Tabelle da stehen, wo wir momentan stehen. Wir hatten ja einen guten Start.“ Auf die Frage, woran das liegen könne, weiß er auch keine Antwort: „Ich weiß es nicht. Viele haben zu mir gesagt, das ist eine der besten Mannschaften, die Eintracht in der jüngeren Vergangenheit hatte. Aber wir tun uns schwer, es umzusetzen.“ Liegt es vielleicht an der Psyche, der Einstellung der Mannschaft? „Auf dem Papier und mit den Füßen sind wir gut, da können wir es. Aber wenn dann ein paar Niederlagen kommen, geht der Kopf nach unten, dann fällt alles schwerer. Man muss an der Situation wachsen, um wieder herauszukommen.“ Auch für die Leistungsschwankungen des Teams hat der Schlussmann keine Erklärung: „Das ist wirklich komisch. Gegen Bayern und in Hoffenheim haben wir gut gespielt, gut verteidigt, kompakt gestanden. Und gegen Leverkusen spielen wir wieder so einen Mist. Und wir haben auch Pech. In Hoffenheim haben wir ein reguläres Tor abgepfiffen bekommen, das zweite Tor gegen Leverkusen war Abseits. Es gibt einige Situationen, die nicht für uns laufen. Aber das ist keine Entschuldigung.“

Auf diesem Bild erkennt man, warum er auch "Die Spinne" genannt wird: Lukas Hradecky
Auf diesem Bild erkennt man, warum er auch „Die Spinne“ genannt wird: Lukas Hradecky

Auch Hradecky hat sein Spiel umgestellt. Die langen und riskanten Abwürfe vermeidet er mittlerweile: „Wir sind in einer Situation, in der man seine Mitspieler besser nicht in schwierige Situationen bringt. Da ist kein Platz für Risiko.“ Ausnahme war sein Patzer im Spiel gegen Leverkusen: „Ja, das war alles andere als gut von mir, dass ich Medo in so eine Situation gebracht habe.“

Die schlimme Verletzung von Johannes Flum hat der 1,87 Meter große Schlussmann nicht aus der Nähe mitbekommen: „Wir Torhüter standen zum Glück auf dem anderen Platz. Ich wollte nichts davon sehen oder hören. Für Flumi tut es mir leid, er hat zwar nicht so viel gespielt, aber er war nahe dran. Er ist guter Typ, in der Kabine ein wichtiger Mann. Ich hoffe, dass er bald wieder Fußball spielen kann.“ Kennt er als Torhüter denn überhaupt Angst? „Eigentlich nicht. Aber ich verrate Ihnen etwas: Wenn ich in diese Eins-gegen-Eins-Situationen gehe und meinen Körper so groß wie möglich mache, meine Arme und Beine spreize, dann schließe ich meine Augen und hoffe, dass der Ball nicht ins Tor geht, sondern mich irgendwo trifft, wo es mir nicht so wehtut. Zweimal, vielleicht auch dreimal im Jahr, bekommt man den Ball zwischen die Beine, dann geht man halt K.o. (lacht). Aber das gehört dazu, das ist unser Beruf. Ein kleines bisschen Angst ist vielleicht dabei.

Und was bedeutet das bevorstehende Hessen-Derby für den Finnen mit solwakische  Wurzeln? „In Kopenhagen hatten wir auch heiße Derbys, da mussten die Spiele immer mittags um 13 oder 14 Uhr angepfiffen werden. Die Polizei wollte nicht, dass es in der Dunkelheit stattfindet. Und hier merkt man es jetzt auch, über dieses Spiel wird mehr gesprochen als über andere. Und die Fans haben uns auch noch mal gesagt, dass wir am Sonntag einfach gewinnen müssen.“

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3 Kommentare

  1. Schiedsrichter am Sonntag ist Dr. Felix Brych……
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    Der Referee vermerkte in seinem Spielbericht gegen Mainz vom 23 .2.2015 daraufhin folgende Worte von Bruno Hübner: „So eine Rotze zu pfeifen, ist eine bodenlose Frechheit.“
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    Zambrano flog noch vom Platz……
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    Der dfb geht auf Nummer sicher …….ein Bayer pfeift ……ob das jetzt gut ist oder schlecht …..meer waass es neet…
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    Auf alle Fälle brauchen wir am Sonntag ein paar Kerzen mehr…..und eine rote Socke voller ………
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    Bilanz 28 Spiele 12 Siege 9 Unentschieden 7 Niederlagen 3 Elfer für 7 gegen uns 4 glatt Rote für den Gegner

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