Chico Geraldes ist zurück im Lauftraining. Schafft er es jetzt?

Ãœber Wochen hinweg arbeitete Eintracht Frankfurt in diesem Sommer an der Verpflichtung von Francisco – genannt Chico – Geraldes von Sporting Lissabon. Nach zähen Verhandlungstagen konnte man den portugiesischen Spielmacher dann endlich verpflichten. Die erste Ernüchterung machte sich aber bereits bei Bekanntwerden des Transfers breit: Geraldes wird vom 22-maligen Meister „nur“ ausgeliehen. Die festgeschriebene Ausstiegsklausel von 45 Millionen Euro war freilich zu hoch. Bei den Nachverhandlungen kam man mit den Verantwortlichen aus Portugal ebenfalls auf keinen grünen Zweig. Eine etwaige Kaufoption konnte man ferner auch nicht einbauen.

Vom Königstransfer zum öffentlichen Rüffel durch den Trainer

Die Eintracht stimmte dennoch einem Leihgeschäft zu, in der Hoffnung, dass Geraldes keine lange Anlaufzeit benötigt und im Mittelfeld der Hessen die Regie führt. Nicht wenige Kenner der Branche konnten sich Geraldes als sogenannten „Königstransfer“ vorstellen. Aber auch diese Hoffnung wurde jäh zunichte gemacht. Bereits im Trainingslager in Gais merkte das geschulte Auge, dass der 23-Jährige noch enorme Anpassungsschwierigkeiten besitzt. Die neue Spielweise mit mehr Körpereinsatz und das höhere Tempo machten ihm schwer zu schaffen. Nachdem er es zu Beginn der Saison nicht in der Kader schaffte, erklärte Chefcoach Adi Hütter in der „Bild“, woran es zum damaligen Zeitpunkt haperte: „Ich glaube, er ist das Zweikampfverhalten und das Tempo überhaupt noch nicht gewohnt. Deswegen muss er sich schnellst möglich anpassen, sonst könnte es unangenehm werden. Er muss lernen mit weniger Kontakten zu spielen. Wenn du zu viele Ballkontakte hast, verschleppst du das Spiel.“ Zweifelsohne ein hartes aber ehrliches Urteil des österreichischen Fachmannes.

Der nächste Rückschlag: Wirbelsäulenverletzung zwingt ihn zur Pause

In einem Testspiel beim FC Ederbergland gab es dann den nächsten Rückschlag – Geraldes zog sich eine Rückenfraktur zu. Ausfallzeit? Unbekannt! Immerhin kam der zweimalige U21-Nationalspieler um eine Operation herum. Das war vor knapp sieben Wochen und seitdem ist es um Chico ziemlich ruhig geworden. Im Interview mit dem „Wiesbadener Kurier“ erfährt man nun allerdings den aktuellen Erwartungshorizont: „Es wird besser. Mit Lauftraining habe ich begonnen. In zwei Wochen kann ich hoffentlich wieder ganz auf dem Platz stehen. Ganz genau kann ich es noch nicht sagen, aber ich hoffe, dass es klappt. Die Schwierigkeit ist, dass man sich bei dieser Verletzung ja nicht schützen kann wie zum Beispiel mit einer Schiene bei einer Handverletzung. Deshalb kommt es alleine darauf an, wie der Heilungsverlauf vorangeht. Alle zwei Wochen werden Kontrolluntersuchungen gemacht.“ Nach all den Misserfolgen will er jetzt seine zweite Chance bei den Hessen ergreifen und gibt den Traum nicht auf sich in Frankfurt durchzusetzen: „Wie ich arbeite, hängt aber von mir ab. Welche Chance ich ergreife, hängt von mir ab. Ich kann selbst bestimmen, wie fit ich zurückkomme. Wenn ich zurückkomme, will ich in körperlich guter Verfassung sein. Und wenn ich wieder auf dem Platz stehe, dann bin ich zu hundert Prozent wiederhergestellt. Ab dem 1.Tag im Training will ich mich anbieten.“

Ein Jahr Leihe und dann? Geraldes will in Frankfurt bleiben

Doch die Uhr tickt: Nicht einmal sieben Monate und die Saison ist bereits wieder vorbei. Der Leihvertrag am Main endet. Geraldes selbst hat es aber satt in jeder Saison woanders an den Start zu gehen (2016/2017 Leihe zu Moreirense FC, 2017/2018 Leihe zu Rio Ave FC) und möchte seine Segel nicht so schnell abbrechen. „Ich bin gekommen, um länger zu bleiben. Ich habe meine Heimat nicht wegen einer Saison verlassen“, lässt er wissen. Ob das gelingt, wird freilich nur die Zukunft zeigen. Potenzial besitzt der offensive Mittelfeldspieler in jedem Fall, deshalb, so erklärt er weiter, habe Chefscout Ben Manga ihn geholt. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob er dieses auch abrufen kann. Viel Zeit, so viel ist sicher, bleibt ihm dafür aber nicht.

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3 Kommentare

  1. Ich drücke dem Jungen jedenfalls den Daumen. Technik und Tempo können
    wir immer gebrauchen. Den Rest lernt er von Hütter. Kovac hat dem Ante
    auch die Abwehrarbeit (mit großem Erfolg) beigebracht.
    Wenn das mit ihm klappt, haben wir im Winter vier hochkarätige Zugänge
    mit Chandler, Salcedo, Geraldes und Paciencia, der nach allem was man hört
    auch ein Guter sein soll.
    Dann wäre der Kader komplett.

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  2. Ja würde nicht schaden (Tempo und Technik) nur es steht hier das dem Jungen gerade diese Attribute fehlen!
    Bin mal gespannt ob er es zu einem Einsatz bringt und wenn ja was er so abliefern kann
    Gute Besserung!

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  3. Kann nicht jeder Transfer klappen. Glaube nicht das er über den Status als Ergänzungsspieler hinauskommt. Bei Allan ist es so ähnlich. Spielt okay, aber eine echte Verstärkung war er bisher nicht. Das Gleiche was Geraldes jetzt sagt, hat er vorher in der Vorbereitung schon gesagt. Jetzt braucht er nochmal mehr Zeit, da er verletzt war. Für unser schnelles Spiel nach vorne ist jemand ballverliebtes nicht so das Richtige. Stand Jetzt.Am ehesten trau ich es noch Paciencia zu, der hat schon in Ansätzen gezeigt , dass er ein Zug zum Tor hat und weiß wo die Hütte steht. Bestimmt kein schlechter Joker und für mich der beste der drei oben genannten.

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