Angriffslustig: Markus Krösche. (Bild: Heiko Rhode)

Für Markus Krösche ist es in diesen Tagen das zweite Finale im zweiten Jahr bei der Eintracht – eine, trotz Problemen in der Liga, beeindruckende Bilanz. Umso selbstbewusster tritt der Frankfurter Sportvorstand auf, wenn er auf den Gegner am kommenden Samstag im Pokalfinale angesprochen wird: RB Leipzig. „Sicherlich hat Leipzig viel Qualität und Geschwindigkeit in der Offensive“, sagt Krösche jetzt im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). „Wir wiederum können sie packen mit unseren Umschaltmomenten nach Balleroberungen, weil Leipzig sehr offensiv ist. Wir wollen daraus gefährliche Situationen kreieren.“

Für Krösche geht der Blick aber längst weit über den nächsten Samstag hinaus. Der Ex-Leipziger („ich habe dort sehr viel gelernt“) möchte für die nächste Saison eine Mannschaft zusammenstellen, die dauerhaft international mitspielen kann. Dabei ist Krösches Kreativität gefragt, denn anders als der FC Bayern oder Vizemeister Dortmund kann die Eintracht finanziell selten mit den Großen mitspielen. Im Gespräch mit der FAZ formuliert der gebürtige Hannoveraner das folgendermaßen: „Wir müssen auf dem Weg immer finanzielle Rahmenbedingungen einhalten. Wir werden nie der Verein sein, der am meisten Geld ausgeben kann. Wir befinden uns im Mittelfeld der Bundesliga.“ Richtungsweisend für den Markt in diesem Sommer sei der Juni, erklärt Krösche. Maßgeblich bei Transfers zur Eintracht sei ein klares Spielerprofil: „Als Allererstes geht es bei Neuverpflichtungen um die Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen. Da haben wir klare Prinzipien und danach stellen wir den Kader zusammen.“

„Mein Ziel ist, dass Randal bei uns bleibt“

Neben der Frage, wer kommt, stellt sich aber auch in diesem Jahr wieder die zentrale Frage, wer bleibt. Besonders Randal Kolo Muani ist nach seiner ersten Saison in Frankfurt ein echter Raketenstart gelungen, der europaweit bei den Spitzenklubs großes Interesse ausgelöst hat. Krösche beschwichtigt: „Ich gebe ihn nicht in den Markt und will ihn auch nicht transferieren. Mein Ziel ist, dass Randal bei uns bleibt.“ Bislang habe es keine ernsthaften Anfragen geschweige denn Angebote für Muani gegeben, gibt Krösche zu bedenken, alles seien nur Spekulationen in den Medien. „Wir müssen ihn nicht verkaufen. Klar, wir müssen auch Transfererlöse erarbeiten – aber wir stehen nicht mit dem Rücken zur Wand. Wir haben uns vielmehr durch die Erfolge nach Corona eine gute wirtschaftliche Ausgangsposition erarbeitet. Aber es kann sein, dass irgendwann Summen auf den Tisch kommen, bei denen es dann unverantwortlich wäre, nicht drüber nachzudenken.“ Wichtig sei im Fall der Fälle jedenfalls: Die Ablösesumme müsse stimmen.

Leipziger Interesse an Lindström

Dass ausgerechnet vor dem Pokalfinale am Samstag gegen Leipzig ein Interesse der Sachsen an Jesper Lindström bekannt wurde, will Krösche indessen nicht so hoch hängen. Der Sportvorstand bestätigt nämlich, dass Leipzig schon länger ihr Interesse an Lindström hinterlegt habe. Krösche betont lässig: „Wir sind entspannt, denn keine Entscheidung geht ohne uns. Und auf das Finale hat das Interesse gar keine Auswirkung.“ Ähnlich ist es bei Mario Götze. Ob der Weltmeister von 2014 eine Ausstiegsklausel im Vertrag habe, will Krösche zwar öffentlich nicht kommentieren. Aber: „Mario fühlt sich wohl bei der Eintracht. Seine Leistung – vor allem in den letzten 20 Minuten – gegen Freiburg hat gezeigt, welchen Einfluss er auf unser Spiel hat. Mario ist ein wichtiger Spieler für uns.“

Er selbst wolle sich auf die SGE konzentrieren. Zwar hätte es in den letzten Wochen von anderen Klubs „immer mal wieder eine lose Anfrage“ gegeben – aber das sei „irrelevant“, so Krösche in der FAZ. An Frankfurt habe ihn bei seiner Wechselentscheidung vor zwei Jahren vor allem die Tradition und das große Umfeld gereizt, auch wenn das zur Folge hat, dass er nun öfters öffentlich in der Kritik steht. Nicht zuletzt die Trennung von Chef-Trainer Oliver Glasner sorgte bei vielen Fans für Kopfschütteln; die Fallhöhe bei der Neuverpflichtung ist deshalb groß. Krösche: „Damit muss ich dann leben. Wenn du in der Verantwortung bist, fällt das Spotlight nun mal auf dich. Im Negativen wie im Positiven. Ich wandle nicht zwischen Extremen. Ich drehe bei Erfolgen nicht durch – und ich schließe mich bei Misserfolgen nicht im Keller ein. In so einem emotionalen Sport ist es wichtig, dass Personen in meiner Position eine gewisse Ruhe und Neutralität haben und ausstrahlen.“

Sein Antrieb, berichtet Krösche, sei jedenfalls der Erfolg. Und die Liebe zum Sport: „Ich liebe Fußball, ich liebe das Spiel, ich will Dinge anschieben, ich will sehen, wie etwas wächst und sich entwickelt. Ich mag diese Mischung aus Schach und Poker, ich mag es, mit hoch motivierten Menschen zusammenzuarbeiten.“

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4 Kommentare

  1. Die Leipziger machen einen auf Bayern.. Vorm Finale noch mal schnell irgend ein Interesse an einem Spieler bekunden.

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  2. Am geilsten wäre es, wenn de Jesper am Samstag in den letzten Minuten dem Konzern das Siegtor für die SGE einschenkt!

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  3. Ja Lindström würd ich auch ungern hergeben wollen. Naja abwarten was passiert.
    Werfe hier auch mal ganz OT n Gedanken meinerseits raus, links könnte ich mir angelino pder wie man ihn schreibt gut bei uns vorstellen. Der Typ hat zug, gute flanken/Passspiel und is ein stetiger Unruhestifter. Hoffenheim wird ihn nicht verpflichten können und in Leipzig scheint er auch außen vor zu sein ( warum auch immer, fand den da mit einer der besten Spieler).
    Sollte die echt ernst machen bei Jesper könnte man da ja vlt was drehen.. denn links muss bei uns echt was passieren .
    Gut kommt natürlich auch auf den neuen Trainer bzw ein evt.neues system an. Diesmal sollte echt alles passen und nicht erst im Nachhinein gehandelt werden. Da sollten die Abstimmungen der Transfers und Zusammenarbeit des Sportvorstands und Trainers matchen

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