Im kommenden Jahr soll der Pott wieder zurück nach Frankfurt. (Bild: IMAGO images / Matthias Koch)

Die Saison 2022/2023 ist für Eintracht Frankfurt endgültig vorbei. Am Ende stehen der SGE eine grandiose Hinrunde in der Bundesliga sowie eine durchwachsene Rückrunde, der Einzug in das DFB-Pokalfinale, in dem man sich gegen den Gegner aus Leipzig geschlagen geben musste und eine gute erste Champions League-Saison, in der die Eintracht sich für das Achtelfinale qualifizieren konnte. Betrachtet man das Ganze, können die Hessen mit den Leistungen aus den vergangenen Spielzeiten zufrieden sein, doch auf Grund der starken Hinrunde, wäre mehr möglich gewesen.

So sieht das auch Sportvorstand Markus Krösche, der bei Eintracht Frankfurt rückblickend die Saison einordnete. „Mit dem UEFA Supercup in Helsinki hatten wir direkt zu Beginn ein echtes Highlight, anschließend haben wir zur Saisoneröffnung gegen die Bayern richtig einen abbekommen. Doch in der Folge haben wir es gut gemacht, phasenweise richtig guten Fußball gespielt. Nach der Auftaktniederlage in der Champions League haben wir uns in die Gruppe reingekämpft, uns immer wieder gesteigert und verdient das Achtelfinale erreicht“, ordnet der 47-Jährige die Hinrunde der SGE ein und führt aus: „Aus der Winterpause sind wir eigentlich gut rausgekommen, haben dann aber in der Rückrunde zu wenig Punkte geholt, nicht mehr so guten Fußball gezeigt und es zu selten geschafft, über 90 Minuten die Leistung auf den Platz zu bringen. Das lief nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Im Pokal haben wir den Finaleinzug geschafft, und zum Glück in der Liga durch einen Kraftakt auch noch den Sprung auf einen internationalen Platz.

Gerade der Pokal lässt Krösche mit einem wehmütigen Blick zurückschauen. Man hätte Leipzig im Finale schlagen können, da auch die Unterstützung der 50.000 angereisten Anhänger einmalig war, so der Sportvorstand. „Das ist ärgerlich, aber jetzt geht es darum, sich auf die neue Saison zu konzentrieren und fokussieren. Wir wollen wieder nach Berlin, dann holen wir den Pokal.

Die Trainerfrage: Kommt es bald zu einer Verkündung?

Für die Adlerträger war die Saison zeitweise kein leichtes Pflaster. Zehn sieglose Spiele, der Absturz vom begehrten vierten Tabellenplatz auf einen zwischenzeitlich enttäuschenden neunten Platz und die darauffolgende Entlassung von Cheftrainer Oliver Glasner, machten die Spielzeit zu einer sehr intensiven Saison, so Krösche. Gerade bei der Entscheidung den Österreicher nicht über die Saison hinaus zu beschäftigen, stieß bei vielen Anhängern auf Unmut. „Die Entscheidung, den Weg mit Oliver nicht mehr weiterzugehen, war sehr schwierig. Weil wir eine sehr erfolgreiche Zeit gemeinsam hatten, Oliver ein richtig guter Trainer ist und wir uns gut verstanden und gut zusammengearbeitet haben. Wichtig ist, dass man in solchen Phasen die Ruhe behält, den eingeschlagenen Weg weiterverfolgt und sich auch immer wieder selbst überprüft, ob das, was man tut, immer noch richtig ist. Man muss sich treu bleiben, und das haben wir geschafft.“ Die Enttäuschung mancher Fans kann Krösche verstehen: „Es gibt unterschiedliche Meinungen, und jeder darf seine äußern. Damit muss ich leben. Aber wir treffen auch mal Entscheidungen, die unpopulär sind, aber im Sinne von Eintracht Frankfurt getroffen werden müssen.“ Doch für die SGE sei es wichtig gewesen, mit dem Trainer im Guten auseinanderzugehen.

Doch was soll ein künftiger Trainer der SGE mitbringen? „Er muss kommunikativ sein, mit jungen Spielern arbeiten, und einfach bereit sein, den Weg von Eintracht Frankfurt mitzugehen und unseren Spielstil weiterzuentwickeln. […] Er muss kommunikativ sein, mit jungen Spielern arbeiten, und einfach bereit sein, den Weg von Eintracht Frankfurt mitzugehen und unseren Spielstil weiterzuentwickeln.“ Damit bestätigt Krösche eine Einigung mit einem neuen Kandidaten für die Trainerbank. Hoch im Kurs soll Dino Topmöller stehen, der wahrscheinlich die Hessen in der nächsten Saison von der Seitenlinie aus dirigieren könnte.

Lissabon als Highlight der Saison

Als sein persönliches Highlight der Saison nennt Markus Krösche den Einzug in das Champions League-Achtelfinale. Ein historisches Weiterkommen, was viele Anhänger nicht mehr für möglich hielten. So sah es auch der Sportvorstand der Hessen. „Das Rückspiel in Lissabon, als es in unserer Gruppe zwischenzeitlich so eng war, dass man mal drin, mal raus und bis zur 95. Minute, als Tottenham noch getroffen hat, sogar Erster war. Das war Drama, was wir bei der Eintracht öfters mal erleben. Das war sicherlich das Highlight-Spiel. Aber auch der Einzug ins DFB-Pokalfinale in Stuttgart. In der ersten Halbzeit haben wir gar nicht gut gespielt, haben dann aber mit Willen und Leidenschaft die Partie noch gedreht.“

89 Prozent der Fans geben der Eintracht rückblickend die Note 2 oder 3

Und wie haben die Leserinnen und Leser von SGE4EVER.de die zurückliegende Saison gesehen? In einer Umfrage haben wir im klassischen Schulnoten-System um ein Meinungsbild gebeten. Beim großen Eintracht-Zeugnis gaben 46% der über 1.100 Abstimmenden an, dass die Saison „Gut“ (Note 2) gewesen sei. 43% hingegen empfanden die Leistung zurückblickend als „Befriedigend“ (Note 3). Der überwiegende Anteil (insgesamt 89%) sah die Leistung der Mannschaft damit in diesem Notenbereich. In der Schule würde dem Team damit wohl irgendwas zwischen 2- und 3+ ausgestellt werden. Gut 8 Prozent waren hingegen weniger zufrieden und stellten nur ein „Ausreichend“ Note 4 aus. 1 Prozent war sogar noch enttäuschter und verteilte ein „Mangelhaft“ Note 5. Hingegen 3 Prozent der Abstimmenden war ob des Erfolges so zufrieden, dass es sogar die Bestnote „Sehr Gut“ Note 1 aussprach. Das Ergebnis könnt ihr hier einsehen.

Mit der Philosophie der bisherigen Zeit, soll es wieder zu solchen Erfolgen kommen. Dabei spiele eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen talentierten Spielern eine wichtige Rolle. „Frisches Blut in eine Gruppe zu bekommen, junge, unbekümmerte Spieler, ist wichtig. Spieler, die die Bundesliga lieben, für die die Bundesliga ein Highlight ist und die für Eintracht Frankfurt spielen wollen. Die sich einfach weiterentwickeln wollen. Paxten hat seine nächsten Schritte deutlich schneller gemacht als erwartet, das hat er sehr gut gemacht. Mit Larsson und Pacho bekommen wir zwei sehr talentierte Spieler hinzu, die aber auch ihre Zeit brauchen werden. Marmoush hat zwar schon viele Bundesligaspiele, ist aber auch noch sehr jung. Wir freuen uns auf die Jungs“, fasst er nochmal die Situation um die Neuverpflichtungen ein. Doch Krösche erkennt, dass man nicht nur mit jungen Spielern guten Fußball spielen kann. Dafür sprechen auch die Vertragsverlängerungen von Mario Götze oder letzten Sommer die von Kevin Trapp. „Es kommt auf die Mixtur an, eine gute Balance. Wir haben eine sehr erfahrene Achse, die sowohl für die jungen Spieler, aber auch für einen neuen Trainer ein Anker sein kann.“

Die Saison 2023/2024 kann für die Adler und ihre Fans wieder eine aufregende werden, mit vielen europäischen Pokal-Nächten im Frankfurter Waldstadion. Das Erreichen der Conference League sorgt dafür, dass man international vertreten ist, doch man darf die niedrigste internationale Spielklasse nicht unterschätzen. „Wir müssen die Qualifikation überstehen, das werden sicherlich keine einfachen Spiele. Unser Ziel ist es, so weit wie möglich zu kommen und das Maximale zu erreichen.

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8 Kommentare

  1. Einmal zur Überschrift: Leicht von Axel kopiert der Satz. („Wir kommen wieder um zu vollenden“)
    Macht nichts. Bin gespannt.

    Warum ich der SGE die Note 3 gegeben habe:
    Weil man sieht das ohne Unruhe mehr drin gewesen wäre. Hätte mir vor der Saison jemand gesagt wir werden mindestens 7. und spielen im Pokalfinale und kommen in der CL weiter, hätte ich das sofort unterschrieben.
    Aber wenn man sich von manchen Teams allein in der Rückrunde locker mal 10 bis 15 Punkte wegnehmen lässt, kann man meiner Meinung nach keine Note 2 mehr geben.

    Ich freue mich auf die neue Saison mit frischem Wind im Team. Ndicka hätte ich zwar gern nochmal verlängert weil er günstiger als ein Neuzugang gewesen wäre..aber naja frischer Wind.

    Und nach ein paar Tagen Abstand zur SGE muss ich sagen wenn es Toppmöller wird dann freue ich mich eben auch und gebe ihm eine faire Chance. Die Tränen das oli geht trocknen und ich hoffe das Dino es schafft auch mal ein paar Jungs aus der Jugend einzubinden. Denn das kam sowohl bei Oli wie auch bei Adi Hütter und Kovac zu kurz.

    Dauerkarte ist bestätigt und bezahlt.
    Auf die neue Saison ! Geniesst alle die Sommerpause, das schöne Wetter und euren Urlaub !

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  2. Ich finde eine Note 3 nicht fair sondern gebe eine glatte 2. die 3 steht bei vielen unter dem Eindruck der Rückrunde..wenn man nach der Vorrunde gefragt hätte, hätten alle ne 1 gegeben. Rückrunde 3 ist i.O. mit der super Vorrunde macht das Gesamt eine 2. meine Meinung.

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  3. Wieder eine Saison mit Höhen und Tiefen. Leider die Höhen eher in der ersten Hälfte, in der zweiten Hälfte der Absturz in der Liga, das klare Ausscheiden in der CL, dann nochmal Euphorie im Pokal und ganz zum Schluss der Schlag in die Magengrube.
    Ein klassisches griechisches Drame also.
    MK soll sich mit Leuten umgeben, mit denen er gut zusammenarbeiten kann. Der Oli hatte wohl andere Ansichten, daher ok, dass er weg ist.
    Für die neue Saison erwarte ich endlich mal einen Trainer, der klar kommuniziert und seine Entscheidungen nachvollziehbar macht.

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  4. Also ich hab es so bewertet:
    Hinrunde : 1
    Rückrunde : 4-
    DFB-Pokal : 2+
    Champions League : 1

    Jede Note 25% (da für mich die Liga am wichtigsten ist) , macht insgesamt eine 2.

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  5. Sge4ever: Da ist ne Wiederholung drin nach „Doch was soll ein künftiger Trainer der SGE mitbringen?(…)“

    und übrigens gibts Transfergerüchte: https://www.transfermarkt.de/yann-aurel-bisseck/profil/spieler/441986

    Fänd ich gut, jung, deutschsprachig, sehr groß, Auslandserfahrung…

    Internationaler Platz erreicht, Erreichen des CL Achtelfinales und Pokalfinale, fnaziell sehr profitiert diese Saison und wenn se in der nächsten Saison in der Conference League weit kommen, dann gibt das viel Geld aus dem Vermarktungstopf in der übernächsten, nicht zu vergessen. Schlechter als 3 kann man da gar nicht geben, für mich auch ne 2. Das ist für die Eintracht-Verhältnisse doch super!

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  6. @2: Zu jeder Bulisaison gehört nun mal eine Rückrunde und diese ist bei uns leider zu oft besch…. Wie es laufen kann haben Union und Freiburg mit weniger Mitteln gezeigt.

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  7. @4: Sehe ich genauso. Die Wettbewerbe muss man natürlich unterscheiden.

    Bei dem „Brot-und-Butter-Tagesgeschäft“ – also der Bundeliga – gab es ganz klar zwei „Gesichter“: Die Hinrunde … Bombe, die Rückrunde … zum (fast) Vergessen. Letztlich noch mit viel Dusel das Minimalziel erreicht, obwohl so viel mehr möglich gewesen wäre.

    Viel schlimmer finde ich, dass es keinen Entwicklungsschritt bei den Talenten der SGE und eine Stagnation bzw. sogar einen Rückschritt bei den Spielern aus der zweiten Reihe gab. Das ist klar ein „Verdienst“ von Glasner. Damit wurde die Breite des Kaders deutlich eingeschränkt, weil der Leistungsabfall zwischen dem Ersten und dem zweiten Anzug hausgemacht war.

    Ich hoffe darauf, dass der neue Trainer das anders lösen wird.

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  8. @6 Genau, da hast vollkommen Recht und deshalb bewerte ich die komplette Saison inkl. der Pokalwettbewerbe.

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