Niko Kovac gibt alles für die Rettung der Eintracht.
Niko Kovac gibt alles für die Rettung der Eintracht.
Der Eine ist der Meister, der Andere der Schüler. Beide kennen sich seit vielen Jahren, haben erfolgreiche, gemeinsame Zeiten bei Bayer 04 Leverkusen hinter sich und haben sich in ihrer Trainerkarriere auf das gleiche Wagnis eingelassen. Sowohl Cristoph Daum als auch Niko Kovac hatten den Mut, die Frankfurter Eintracht in einer äußerst schwierigen Lage im Abstiegskampf zu übernehmen. Daum ist vor fünf Jahren gescheitert und hat mit der SGE den einzigen Abstieg seiner Laufbahn erlebt. Und Kovac? Der steht mit der Eintracht drei Spieltage vor Schluss unter dem Strich, hat mit dem jüngsten 2:1-Heimsieg gegen Mainz 05 aber eine neue Euphorie entfacht.

Der Glaube an das Wunder lebt am Main wieder, vor allem dank der Leidenschaft, die Kovac – von Daum gelernt – am Rand vorlebt und inzwischen längst auf die Spieler übertragen hat. Das haben nicht zuletzt die 90 Minuten gegen die Rheinhessen unter Beweis gestellt. Und endlich stimmte auch mal das Ergebnis.

„Die Art und Weise wie wir das angegangen sind und umgesetzt haben, war fantastisch. Das war jetzt der richtige Schritt“, fand Kovac auch einen Tag später im „hr-heimspiel!“ noch durchweg lobende Worte für den Auftritt seiner Elf im jüngsten Derby gegen die 05er. Mentor Christoph Daum – ebenfalls Studiogast – pflichtete seinem ehemaligen Schützling bei und freute sich, dass die Arbeit Kovacs endlich auch mal Früchte getragen hat. „Wichtig ist, dass sich alles, was Niko bis jetzt erarbeitet hat, auch mal im Ergebnis niedergeschlagen hat. Mit dem Ergebnis kommt jetzt auch die Gewissheit bei den Spielern ‚Ja, wir können es'“, so der verhinderte Retter von 2011.

Die bisher geleistete Arbeit der Kovac-Brüder hätte Daum aber auch schon vor dem Erfolgserlebnis gegen Mainz gefallen. „Niko hat der Mannschaft schon unheimliche Impulse gegeben. In Leverkusen fand ich sie auch schon klasse, bloß da hat sich am Ende die Klasse von Leverkusen durchgesetzt.“ Den nach dem 0:3 bei der Werkself einsetzenden Abgesang auf die Eintracht hatte Kovac ohnehin nicht geteilt. Er glaubte und glaubt weiterhin an das Wunder Klassenerhalt und brachte diesen Glauben seinem Kader unter der Woche mit einem „Daumschen“ Motivationstrick bei. Kovac ging mit dem Team ins Eintracht-Museum und erinnerte an das Wunder von 1999. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie Geschichte schreiben können! Noch heute redet hier jeder über die Mannschaft von 99 und das war nur ein Klassenerhalt, keine Meisterschaft“, so Kovac.

Das Zeug für den Ligaverbleib und die inzwischen notwendige Last-Minute-Rettung spricht der Deutsch-Kroate seinem Team ohnehin nicht ab. „Die Mannschaft hat zwar den Druck, aber sie hat auch die Nerven. Sie lebt, die Atmosphäre ist top“, versichert der Trainer, der seiner zuvor eher trägen Truppe in seiner bisher kurzen Amtszeit eine neue Laufbereitschaft beigebracht hat. Mittlerweile hat sich die Eintracht zu einem der fleißigsten Teams der Liga entwickelt. Niko Kovac genießt diese mit zahlreichen Zahlen belegten Daten allerdings mit Vorsicht. „Die Statistik ist so eine Sache. Man muss qualitativ gut laufen. Die Spieler gehen aber an ihre Grenzen und teilweise auch darüber hinaus.“

Christoph Daum ist als Trainer ein Vorbild von Niko Kovac.
Christoph Daum ist als Trainer ein Vorbild von Niko Kovac.
Spieler, die über sich hinaus gehen. Wieder so etwas, wofür auch schon Kovacs ehemaliger Trainer Christoph Daum stand. Die Gefahr, dass die Hessen sich im Saisonendspurt verheizen und noch mehr Muskelverletzungen riskieren, sieht der einstige Zampano der Bundesliga aber nicht. „Niko ist erfahren genug, um zu wissen wie weit er zu weit gehen kann.“ Seine gescheiterte Mission in Frankfurt bereut Daum im übrigen bis heute nicht, wenngleich er zugibt, Heribert Bruchhagen damals etwas naiv zugesagt zu haben. „Mit normalem, klaren Menschenverstand hättest du nie ja sagen dürfen. Ich habe es aber gerne gemacht, weil das Potenzial hier so groß ist, über Jahre etwas aufzubauen“, erklärt Daum seine damalige Motivation.

Der selbe Grund hat nun, fünf Jahre später, auch Kovac angetrieben, an den Main zu wechseln. „Ich sehe, dass die Eintracht mit dem Umfeld und den Fans ein Potenzial hat, dass noch nicht abgerufen wurde. Ich hoffe, dass wir es schaffen, weil dann ist hier vieles möglich. Wir wissen, dass es nicht leicht ist, aber leicht kann jeder“, zeigt sich der gebürtige Berliner top motiviert und zuversichtlich.

Leichter wird es für Kovac und seine noch immer akut abstiegsbedrohte Eintracht auch am kommenden Wochenende nicht, wenn es ohne die eigenen Fans zum Nachbarschaftsduell nach Darmstadt geht. Die Zielsetzung des Trainers für das zweite Derby binnen einer Woche ist allerdings auch hier eindeutig: „Wir wollen alles für unsere Fans geben, damit sie dann fröhlich mit dem Auto durch Darmstadt, Offenbach oder Frankfurt fahren können.“ Ein weiterer Erfolg bei den Lilien und der nächste Schritt Richtung Klassenerhalt wäre geschafft. Halten die Frankfurter am Ende die Liga, hätte der Schüler Kovac seinem Lehrer Daum bereits in seiner ersten Station als Bundesliga-Coach etwas voraus. Keine schlechten Aussichten für die weitere Trainer-Karriere des Niko Kovac.

- Werbung -

20 Kommentare

  1. Kovac ist klasse.
    Jetzt hat Darmstadt viel Druck gegen uns.
    Zumal Sie dachten bestimmt es wäre vorbei mit dem Abstieg.
    Der Kovac strahlt eine Überzeugung aus.
    Und noch dazu sehr sympathisch.
    Wir gewinnen in Darmstadt.
    Ich habe da null Zweifel!
    Auf jetzt!

    0
    0
  2. @Paul: Geht mir genauso! Ich habe das Gefühl, dass uns mit diesem Sieg der turnaround gelungen ist und wir gegen Darmstadt nachlegen. Sollten wir das packen, dann glaube ich sogar noch an den direkten Klassenerhalt! Kovac hat das Team voll im Griff und das Team hat verstanden, worum es geht.

    Gegen die Lilien erwartet uns ein Abnutzungskampf – ich hoffe er setzt auf Russ, Carlos und Abraham zusammen – wir brauchen alle drei, um diese Partie wirklich erfolgreich gestalten zu können! Auch Hasebe ist für mich wieder auf dem Weg zur gewohnten Form, er gibt unserem Spiel dadurch eine ganz bestimmte Note. Das Defensivgerüst steht und vorne müssen wir eiskalt zuschlagen – gerne wieder mit einem oder mehreren Glückstreffern 🙂

    0
    0
  3. Ich hatte vom 1. Tag ein gutes Gefühl und er ist ein Glückgriff für unsere SGE.
    Bin weiterhin fest von der weiteren Leistungssteigerung und von dem Klassenerhalt überzeugt und daher im „Hinterkopf“ schon sehr auf seine Kaderplanung und Vorbereitung für die kommende 1. Liga Saison gespannt 🙂
    FORZA SGE

    0
    0
  4. Es muß vieles zusammenlaufen, wenn wir das mit dem Klassenerhalt packen sollten. Kovac ist ein Guter und dazu noch ein sehr abgeklärter ruhiger Genosse, kommt ausserdem äußert symphatisch rüber. Sicher ist ein Sieg in DA möglich, aber der wird ungleich härter als gegen Mainz. Schuster ist ein Fuchs und wird sicherlich Beton anrühren. Dennoch unsere Jungs haben durch das Erfolgserlebnis Blut geleckt und werden alles geben. Ich hoffe es gelingt und Bremen und Stutgart trennen sich unentschieden ( mein Wunsch). #aufjetzt .

    0
    0
  5. Chris, hat die Redaktion Informationen bzgl. der disziplinarischen Sperre von Fabian? Würde mich sehr interessieren warum.

    0
    0
  6. Vielleicht haben wir ja auch gar kein so schlechtes Los mit dem Übernächsten Spieltag. Für Dortmund wird es um Nix mehr gehen aber unsere Gegner Spielen gegen Mannschaften die allesamt ( derzeit ) Um die CL oder EL Spielen

    Stuttgart – Mainz
    Hertha – Darmstadt
    Köln – Bremen

    Aber erstmal die Hausaufgaben gegen Darmstadt machen.
    AUF JETZT!

    0
    0
  7. Das war kämferisch so überragend am letzten Wochenende, dass ich denke, dass wir Darmstadt auch bei denen packen können. Wichtig ist bei einem Rückstand nicht gleich die Köpfe hängen zu lassen. War das nicht gut am Wochenende?
    Die Aufstellung von Kovacs hatte mich wirklich überrascht, aber der Erfolg gibt ihm recht. Auch wenn diesmal das Glück uns Hold war, so muss man doch Eindeutig sagen: Das war das Glück der Tüchtigen!!!
    Daher, wenn jemand Wagner kaltstellt (mit fairen, aber geradlinigen, fussballerisch kämpferischen Mitteln), dann gewinnen wir. Auf geht`s.

    0
    0
  8. @adlerei
    Ist was dran…aber Köln spielt um nichts mehr und das ausgerechnet gegen Bremen. Aber Köln spielt Zuhause. Deshalb habe ich gesagt Ingolstadt und Köln (bei denen es um nichts mehr geht) werden das Züglein an der Waage sein.
    Ob die sich noch mal komplett reinhängen? Jedenfalls müssen die Ergebnisse der Anderen uns auf jeden Fall mit in die Karten spielen, wenn es nämlich ganz unglücklich läuft könnten wir auch mit 36 Punkten absteigen. Wir sollten jetzt keine kalten Füsse bekommen sondern mit aller Kraft und Konzentration gegen DA spielen. Ruhe behalten ist oberstes Gebot.

    0
    0
  9. Guten morgen Christopher,
    Mit Zambrano, Russ und Abraham beginnen klingt erstmal gut. Wie würdest eu dann aufstellen? 5er kette oder einer der Drei ist Aussenverteidiger? Oder wie hier bereits mehrmals gefordert, Russ nach Vorne?
    Sehe dennoch die Gefahr, falls einer der Drei während des Spiels ausfällt, wir keinen adäquaten Ersatz nachlegen können?

    0
    0
  10. @nicknackman
    Der nächste Spieltag kann auch für Köln sehr interessant werden. Wenn S04 gegen Hannover, oder Mainz gegen den HSV Patzt, ist Köln mit einem Sieg gegen Augsburg auf 2 Punkte an die EL Plätze ran. Das könnte die Voraussetzungen für das Bremen Spiel ganz schön verändern.

    0
    0
  11. @Kafka: Dein Bedenken teile ich, auf der anderen Seite ist es schwierig, jemanden in der Partie draußen zu lassen. Russ kam ja zum Glück „nur“ von einem Infekt zurück, sprich, es war keine Muskelverletzung. Bei Carlos muss man diese Woche prinzipiell schauen, ob es klappt… Und sollte Abraham oder Carlos ausfallen, dann kann Russ ja zurückrücken – sollte Russ ausfalle, hat man bspw. mit Stendera oder Iggy noch Alternativen, die die Position bekleiden können.

    Mein Aufstellung gegen Darmstadt wäre:

    ———————————-Hradecky—————————–
    Ignjovski/Regäsel—–Zambrano—-Abraham———Otsche—–
    ———————–Russ————Hasebe————————-
    –Kittel———————–Huszti—————–Ben-Hatira——–
    —————————-Castaignos/Haris—————————

    Huszti wird momentan nicht auf der Bank Platz nehmen, Kovac hält sehr viel von ihm. Sollte Aigner fit werden, spielt er bestimmt, habe ihn jetzt erstmal draußen gelassen, weil ich nicht weiß, ob es bis Samstag langt. Sollte er spielen, dann kommt er bestimmt rein und Kittel oder Gaci müssten auf der Bank Platz nehmen.

    Von einer 5-er-Kette halte ich gegen Darmstadt recht wenig, weil die uns nicht so offensiv begegnen werden – die wissen auch, dass wir gewinnen müssen, der Druck liegt bei uns, nicht bei denen – deshalb ich würde beim 4-2-3-1 bleiben, was beim Offensivspiel dann zu einem 4-3-3 wird – so wie es gegen Mainz in den letzten 20 Minuten sehr gut geklappt hat!

    0
    0
  12. Also, ich würde ja nichts ändern – Russ, Hasebe, Huszti gegen die Konter von Darmstadt halte ich für zu langsam – ich würde Gaci weiterhin die Möglichkeit geben – ich würde nichts ändern – bei Haris sehe ich eine Verbesserung – Kopfball und die eine Chance aus der ersten HZ in der er evtl. nach rechts ablegen muss, wenn es überhaupt noch möglich war.

    0
    0
  13. @king8: Ich bin bei Gaci immer noch am zweifeln, ob es langt. Ich persönlich fand ihn, zusammen mit Haris, am Sonntag am schwächsten. Sicher, er haut sich auch rein, etc. – aber mir fehlt da dieser „Aha-Effekt“ – das ist alles so… schwer zu beschreiben, aber mir persönlich fehlt es da an zu vielen Dingen, als das ich ihn wieder aufstellen würde….

    0
    0
  14. Ob es langt für das Spiel gegen Darmstadt oder zweifelst du an seiner Bundesligatauglichkeit?

    0
    0
  15. Die Abwehr von Darmstadt ist im Zentrum stark, aber dennoch ist der Abstand zwischen den IVs und Außenverteidigern sehr groß, das sollte das Mittel sein. Gerade wenn die Spieler kreuzen haben die IVs exteme Probleme das zu verteidigen – Modeste hat das sehr gut gemacht. Mittel muss sein Stürmer kommt kurz, prallen und dann den diagonalen Weg nehmen um in das Loch zu starten… dann muss er den Ball nur noch rein machen 😀

    0
    0
  16. Ja, Kovac hat schon was, er strahlt Zuversicht aus, ist symphatisch
    und vor allem ist er sehr authentisch ABER wie würde hier gesprochen
    werden hätten wir jetzt nicht 1 Punkt Rückstand sondern 4 oder sogar mehr!
    Es ist halt alles an die Erfolge geknüpft!
    Nur als beispiel, in München sind sie steil gegangen als Pep gekommen ist,
    eine Dekate des Erfolgs beginnt und jetzt werden Sie die Könige Europas,
    jetzt geht er ende der Saison und so wirklich trauer stimmung kommt nicht auf!
    Warum? Kein Titel in Europa!
    Wären sie 2 mal CL-Sieger geworden währen sie jetzt im Tal der Tränen!

    Aber genug von den Lederhosen!
    Ein Sieg in Darmstadt und wir sehen weiter!

    0
    0
  17. @Kafka: Ich zweifle bei Gacinovic weiterhin an der kompletten Bundesligatauglichkeit. Er konnte mich nicht überzeugen, auch sein bislang stärkstes Spiel in der Hinserie gegen Mainz war für mich nicht viel mehr als ein „okay“. Ich weiß allerdings, dass ich mit dieser Meinung recht alleine dastehe… Aber den Gacinovic-Hype und das permanente Verlangen, er solle doch auflaufen, kann ich einfach nicht nachvollziehen – nicht bei dem, was ich regelmäßig im Training und – eher unregelmäßig – bei Spielen zu sehen bekomme….

    0
    0
  18. Nochmals an die Redaktion: mich würde nach dem Bericht gestern auch interessieren, welche Disziplinlosigkeit sich Fabian erlaubt haben soll. NK wurde gestern im Heimspiel zur Personalie Fabian ja leider auch in keinster Weise befragt.

    Zu Samstag: das wird ein knüppelhartes Kampfspiel, stellt Euch das nicht so einfach vor auswärts als schwächstes Auswärtsteam der Liga ohne Fans bei dieser Kampfmannschaft, das müssen unsere Jungs erst mal annehmen.

    Zu Kovac: auf mich hat er auch einen sehr gutem, vor allem ruhigen und konzentrierten Eindruck gestern gemacht, was aktuell sehr wichtig ist. Man sollte mit ihm weitermachen, auch falls es runtergehen sollte, sofern er denn auch möchte.

    Es ist alles offen, aber Dortmund wird uns nichts schenken vor dem Pokalfinale, egal ob in der Liga noch was geht oder nichts, da müssen wir mit einer Niederlage rechnen. Also müssten 2 Auswärtssiege her und selbst dann könnte es noch direkt runtergehen.

    Ich halte den Jungs alls Daumen, aber realistisch betrachtet ist die Chance drinnen zu bleiben mit aktuell 30 Punkten bei noch 2 Auswärtsspielen als auswärtsschwächstes Team der Liga praktisch ohne Sturm doch eher gering, leider…..nichtdestotrotz, ich hab seit Sonntag auch wieder einen Funken Hoffnung…..

    0
    0
  19. Ich gebe zu, dass ich Mijat die Bundesligatauglichkeit nicht abspreche. Im Gegenteil. Fand ihn am Sonntag belebend. Einige Balle erkämpft.
    Zu den Trainingseindrucken kann ich nichts sagen, aber in der Winterpause war er der Gewinner und erst letzte Woche meinte Kovac Mijat sei der technisch stärkste Spieler im Kader. Können diese Meinungen irren?
    Ivh finde man sollte ihm Zeit geben. Er ist jung, war in letzter Zeit häufig ausser Tritt. Der wird seinen Weg gehen.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -