Ansgar Knauff beweist Überblick und bereitet das 2:0 der Eintracht gegen Bremen vor. (Bild: IMAGO / Kessler-Sportfotografie)

Als der 2:0-Erfolg der Eintracht gegen Werder Bremen in trockenen Tüchern war, stimmten die Fans in der Nordwestkurve sich schon mal auf Dienstag ein – und erinnerten dabei an das letzte Spiel, den letzten Sieg gegen Napoli. Die Vorfreude auf das Champions-League-Achteflinale gegen die Italiener ist beim Anhang der SGE spürbar. Daran kann wohl auch die abgesagte Choreographie der Ultras nichts ändern. Auch die Mannschaft dürfte bereits heiß sein auf die Europacup-Nacht. Vorher abschenken wollen die Frankfurter Profis die Partie nicht.

Flügelspieler Ansgar Knauff jedenfalls sieht durchaus Möglichkeiten, den derzeitigen Primus der Serie A aus dem Weg räumen zu können: „Ich glaube, dass es passen kann und wir unsere Chance haben.“ Das führt Knauff auch auf die Leistung gegen den SVW zurück. Nach dem überzeugenden Sieg am Samstag haben die Adler guten Grund, selbstbewusst ins Spiel gegen Napoli zu gehen. Denn gegen die Hanseaten hatten die Frankfurter – anders als noch bei der 0:3-Niederlage vergangenen Woche beim 1. FC Köln – jederzeit alles im Griff.

Hinten erstickte die Eintracht fast jeden Angriff der Grün-Weißen im Keim. Auch Knauff hob mit Blick auf den SSC Neapel die Defensivleistung gegen Werder hervor: „Wenn wir es so gut Verteidigen wie heute, dann ist es schwer, ein Tor gegen uns zu erzielen“. Zudem sei das Team jederzeit in der Lage, einen eigenen Treffer zu erzielen. „Wir haben, egal gegen wen wir spielen, immer unsere Chancen.“ Gegen Bremen kontrollierte die SGE das Geschehen in der Offensive weitestgehend. Die Tore durch Werders Marco Friedl ins eigene Gehäuse (8.) und Randal Kolo Muani (52.) fielen jeweils zum richtigen Zeitpunkt.

Richtiger Riecher

Seine Füße mit im Spiel beim 2:0 hatte auch Knauff. Nachdem Kolo Muani einen Treffer zunächst mit dem Kopf verpasste, war die Leihgabe von Borussia Dortmund am zweiten Pfosten zur Stelle. „Wir versuchen immer, am zweiten Pfosten wach zu sein, falls mal ein Ball durchrutscht. Das war genau die Situation“, freute sich Knauff nach dem Spiel über seinen richtigen Riecher. Anschließend hatte er in der Situation den Überblick behalten: Anstatt aus spitzem Winkel abzuschließen, brachte er den Ball in die Mitte, sodass Kolo Muani nur noch einschieben musste. „Er [Knauff] war am zweiten Pfosten, das erwarten wir von den Jungs auch. Toll!“, freute sich auch Coach Oliver Glasner, dass seine Schützlinge das im Training geübte auf dem Platz umsetzen. 

Etwas überraschend war Knauff – nach den gelungenen Auftritten von Überflieger Aurelio Buta in den letzten Wochen – gegen Bremen von Anfang an auf seiner angestammten rechten Seite wiederzufinden. In der Hinserie hatte Knauff noch häufig dem stark aufspielenden Eric Junior Dina Ebimbe weichen müssen und half des Öfteren auf dem linken Flügel aus. Das dürfte sich nach der gelungenen Ankunft von Philipp Max am Main jedoch erst mal erledigt haben.

Dass er zuletzt etwas zurückstecken musste, ist für Europapokalsieger Knauff aber kein Problem: „Wir sind alle sehr gut drauf. Wir haben in den letzten Spielen auf mehreren Positionen gewechselt und jeder macht es gut.“ Einfach so zusehen, wie andere ihm den Rang ablaufen, will er aber nicht: „Den anderen und mir gibt das immer wieder Ansporn, noch mehr Gas zu geben im Training, um sich in die erste Elf zu kämpfen“, nimmt er den Konkurrenzkampf an.

Trainer Glasner hatte der Rechtsfuß unter der Woche mit seinen Trainingsleistungen wohl überzeugt, und der Österreicher sollte mit seiner Aufstellung nicht enttäuscht werden. Denn auch mit der Leistung des 21-Jährigen im Spiel gegen Bremen war Glasner zufrieden: „Ansgar hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Er hat defensiv richtig gut den Raum kontrolliert und war offensiv auch immer mit dabei.“ Knauff macht ihm die Startelf-Entscheidung auf dem rechten Flügel für das Spiel gegen Napoli also nicht einfacher. 

Wo geht die Reise hin?

„Ich freue mich immer, wenn ich spiele. Das habe ich versucht, auf dem Platz zu zeigen und umzusetzen“, betont Knauff. Wo er das ab Sommer zeigen darf, steht dabei weiter in den Sternen. Eine Rückkehr nach Dortmund ist nach wie vor nicht ausgeschlossen. Der Flügelspieler will solchen Gedankenspielen im Moment aber noch nicht allzu viel Platz lassen: „Es ist der falsche Zeitpunkt, sich darüber groß Gedanken zu machen.“ Es stünden nun schwere Spiele gegen Napoli und Leipzig an. „Ich fokussiere mich auf das Hier und Jetzt“, versichert er und führt aus: „Ich versuche, mein Bestes zu geben, um mit der Mannschaft das Beste zu erreichen, was möglich ist.“

Das wäre in naher Zukunft zunächst das Erreichen des Champions-League-Viertelfinales. Knauff sieht sich und die Mannschaft für das Achtelfinale gegen Napoli schon mal gerüstet: „Wir haben alles, was es braucht, um die Mannschaft zu schlagen. Wir sind bereit für das Spiel.“ Und sowieso: Mit den Fans im Rücken sei es für jedes Team schwer, im Waldstadion zu bestehen. „Jeder, der bei einem internationalen Spiel hier im Stadion war, weiß, was hier los ist. Ob mit oder ohne Choreografie – es wird ein unglaublicher Abend“, ist sich Knauff sicher: „Die Stimmung wird mehr als gut. Die Fans sind mehr als bereit.“

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5 Kommentare

  1. Ich denke wir haben jetzt vier Flügelspieler mit Format. Buta, Knauff für Rechts, Max, Lenz für Links.

    Das kann sich diese Saison sehen lassen. Und bis auf Knauff haben alle Vertrag eine Saison hinaus.

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  2. Hach herrje, ich bin jetzt schon angespannt! Hoffe, dass wir uns gut verkaufen und ein Ergebnis erzielen, das ein Weiterkommen im Rückspiel realistisch macht!

    Bier steht kalt!

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  3. Werde alles im Waldstadion geben, hoffe auf einen Sieg, egal wie er denn ausfällt…!

    Auf jetzt 🙂

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  4. #DeutscherMeisterwirdnurdieSGE

    alleSGEben im Achtelfinale der CL:

    unser letztes Spiel unser letzter Sieg in Napoli…

    mein Spiel Nr. 1.345 der SGE im Stadion

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  5. @sge_chris1980: und sobald er wieder fit ist, haben wir noch Junior Dina Ebimbe

    Wir hatten schon größere Sorgen auf unseren Flügeln 😉

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