Nach dem emotionalen 4:0 gegen Leipzig hatte man das Gefühl, die Eintracht sei über das Tottenham-Aus hinweg und mit dieser Machtdemonstration endgültig kurz vor der erstmaligen Qualifikation zur Champions-League über die Liga. Doch gegen Mainz folgte ein Dämpfer, zumindest, was das Ergebnis betrifft. Trotz früher Führung reichte es am Ende nur zu einem 1:1. Die Champions-League-Qualifikation ist weiter in greifbarer Nähe, aber eben vertagt. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal für euch analysiert:
Früh geführt, dann den Faden verloren
Die Eintracht begann kontrolliert, spielte in den ersten 20 Minuten reif und ging verdient in Führung. Danach aber entglitt der SGE wie so oft das Spiel zusehends. Mainz bekam Zugriff, die Adlerträger verloren mehr und mehr Struktur. Auffällig war, dass sich das Team trotz der komfortablen Tabellensituation nicht traute, selbstbewusst nachzulegen, ganz im Gegensatz zum furiosen Auftritt gegen Leipzig eine Woche zuvor. Statt Souveränität herrschte Zurückhaltung und so wurde Mainz stärker und kam auch verdient zum Ausgleich. Es ist durchaus ein Muster, dass sich durch die gesamte Saison der Hessen zieht, dass man nach Führung zu passiv wird und später nicht mehr in der Lage ist den Schalter nochmals umzulegen.
Wechsel ohne Wirkung und ohne Stürmer
Dass Toppmöller auf den Spielverlauf spät und mit ungewöhnlichen Wechseln reagierte, passte ins Bild. Farés Chaibi und Can Uzun kamen und nicht Elye Wahi oder Michy Batshuayi, die im Strafraum für mehr Präsenz gesorgt und den sich aufopfernden, aber glücklosen Hugo Ekitike entlastet hätten. Gerade in der Phase, in der Mainz das Heft in der Hand hatte, hätte man sich mehr Mut im Coaching gewünscht. Der Wechsel von Batshuayi in der Nachspielzeit wirkte zu spät und zu symbolisch. Es war ein Spiel, das nach einem Impuls verlangte, aber er kam nicht. Die Idee mit mehr Ballsicherheit durch Chaibi und Uzun war nachvollziehbar, aber mit den vielen langen Bällen hinten raus, konnten beide nicht wirklich entscheidend ins Spiel eingreifen.
Toppmöllers Muster: Zwischen Glanz und Grauzone
So sehr man Toppmöller für das Leipzig-Spiel loben musste, mit mutiger Aufstellung, klarer Spielidee und starker Mannschaftsleistung, so klar muss man sagen, dass sich gewisse Muster in dieser Saison immer wieder zeigen. Nach großen Spielen folgt oft ein unerklärlicher Leistungsabfall. Wie schon gegen Tottenham konnte das Team das eigene Leistungsniveau nicht bestätigen. Die Mannschaft wirkt in solchen Momenten gehemmt, als würde sie sich selbst zu viel Druck machen oder aber durch Phasen der Passivität aus dem Spiel genommen werden.
Die Ausgangslage bleibt komfortabel
Trotz allem: Die Eintracht steht mit einem Bein in der Champions League. Fünf Punkte Vorsprung bei zwei verbleibenden Spielen, dazu das klar bessere Torverhältnis, ein einziger Punkt aus den Spielen gegen St. Pauli und Freiburg dürfte genügen. Man hat es selbst in der Hand und auch verdient. Diese Saison war alles andere als geradlinig, aber sie war erfolgreich. Jetzt gilt es, sie zu krönen. Am besten schon am kommenden Sonntag vor heimischen Publikum.
Nüchtern betrachtet ein Schritt näher am Ziel
Das 1:1 gegen Mainz ist kein Beinbruch, aber ein Warnsignal. Die SGE hat erneut gezeigt, dass es Spiele aus der Hand geben kann, wenn der Fokus nicht stimmt. Der große Wurf ist dennoch in Reichweite. Gegen St. Pauli wird die Eintracht ein anderes Gesicht zeigen müssen, eines, das dem Anspruch Königsklasse gerecht wird. Und dann kann gefeiert werden.
12 Kommentare
"Es ist durchaus ein Muster, dass sich durch die gesamte Saison der Hessen zieht,..."
Allerdings, und das ist diese Saison super auffällig. Andererseits haben wir in der vorigen Saison bei solchen Mustern nach einem errungenen Sieg ein Niederlage kassiert. Dieses Saison wenigstens nicht verloren (oder nicht so oft). Definitiv muss daran aber gearbeitet werden! Ich habe aber das Gefühl, dass wir nach dem letzten Spieltag etwas seeliger auf die Tabelle schauen werden 😉.
Es ist einfach auch schöner den Einzug in die Championsleague zu Hause klar zu machen. 😀 aber das muss man dann auch hinbekommen. Ich bin da jetzt erst mal optimistisch, aber das Ding könnte auch schon sicher sein. Jetzt gibt es hoffentlich eine gute Trainingswoche und dann noch ein 4:0 am Wochenende!
Und was wir auch mal festhalten , der regelmäßige Einbruch ist ausgeblieben.
Das erste Mal seit....?
Ich lege mich hiermit fest -
die CL steht am 10.05 um 17 :30 fest .
Freiburg wird bei sehr starken Kielern nicht gewinnen .
und Dank des Torverhältnisses werden uns dann Leipzig und Freiburg nicht mehr einholen können . Dem BVB aber traue ich locker einen Sieg bei Leverkusen zu ...
Und wir werden es gegen das Bollwerk Pauli ( 3!! beste Abwehr ) schwer genug haben Ideen zu kreieren ....
Aber ne Party gibt es trotzdem auf jeden Fall
Lieber Darkwatch,
wir haben aktuell so viel Horror auf dieser Welt. Es wäre schön, würdest Du Dein Avatar-Bild ein wenig dem Thema SGE und Fußball anpassen. Das passt hier so gar nicht.
Lieben Dank, Forza SGE !
Up's and down's erleben nicht nur wir in der BL, aber wir sind trotzdem kurz vor Schluss auf einem sensationellen 3.Tabellenplatz. Die Ergebnisse spielen in der Schlussphase der BL verrückt, das macht die Mission CL so unberechenbar. Alle bei Eintracht wissen um die große Chance gegen Pauli Zuhause die CL festzumachen. Am letzten Spieltag noch rauszufliegen, wäre eine Riesenenttäuschung, trotz einer dann sehr wahrscheinlichen EL-Teilnahme.
Ich finde, einer so jungen Mannschaft, darf man das durchaus zugestehen, dass sie eben nicht auf konstant hohem Niveau performen kann. Zumal das Herzstück mit Götze nicht dabei sein kann. Auch in den Spielen, wo er geschont wurde, hatte man das gemerkt. Wären wir gegen Leipzig in Rückstand geraten, hätte das Spiel auch ganz anders verlaufen können.
Wir sind aktuell Dritter in einer konstanten Rückrunde ohne Einbruch - jetzt noch die CL klarmachen und wir haben einer der besten Saisons aller Zeiten gespielt.
Und St. Paulis Torwart ist am Sonntag gesperrt!
Gibt es eigentlich Hoffnung das Mario doch noch zur Verfügung steht für die beiden letzten Spiele ?!
Sind da neue Entwicklungen in Sicht ?!
ich sehe vieles nicht "so" kritisch, schließlich war Mainz noch nie ein gutes Pflaster für uns.
Was mir aber nicht gefallen hat war die unzureichende Fähigkeit, dem Power von Mainz noch mehr entgegenzuhalten. Das war mit positiven Abstrichen ein Rückfall in alte Zeiten, als wir uns von Mannschaften mit ungeheurer Kampfkraft regelrecht auffressen haben lassen.
Wie in Augsburg sind wir auch diesmal nicht untergegangen, doch von einer Dominanz sind wir noch entfernt. Ruhe und Sachlichkeit einer Spitzenmannschaft, das sind die Aufgaben für nächste Saison, noch dazu wenn es in der CL gilt.
An alle Kritiker, die zu sehr das Negative betonen, Niemand hat uns den 3. Tabellenplatz geschenkt ! Der Weg ist also richtig, aber dennoch muss auf diesem Weg noch ein großes Stück gegangen werden.
Jetzt aber erstmal, volle Kraft voraus auf Sonntag mit 100% Zuversicht
Forza SGE !
Wir haben Zuhause gegen 10 Mainzer 3 Tore bekommen und verloren, jetzt gegen 11 Mainzer auswärts unentschieden gespielt. Eine Weiterentwicklung. ;)
Gruß SCOPE
Ich habe Dieters Worten fast nichts hinzuzufügen, bin sowas von bei Dir!
Ich wollte aber mal festhalten: Wir sind zu 99,9% nach dem 32.Spieltag bereits für die Euroleague qualifiziert! Da wären wir eigentlich bestens aufgehoben, aber die CL muss es jetzt einfach sein!!! Wenn Larsson und Ekitiké dann weg sein sollten, muss Krösche wieder zaubern.
Man muss auch klar erkennen, dass dieser Punkt bei allem verständlichem Ärger wirklich Gold wert sein kann. Leipzig ist durch den unseren Punkt praktisch weg, Mainz komplett. Bei einer Niederlage wäre Mainz auf 5 Punkte heran gerückt. Zudem reicht dem BVB gegen Leverkusen kein Unentschieden, um auf uns am letzten Spieltag Druck zu machen. Es kann praktisch nur noch alles in die Hose gehen, wenn Dortmund und Freiburg beide ihre Spiele gewinnen. Zuversichtlich ist da, Nachlässigkeit sollte nicht einziehen. Gegen Pauli ohne Stammkeeper muss ein ordentlicher Auftritt her.
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.