Daichi Kamada wird die SGE nach Ende der Saison verlassen. (Foto: Heiko Rhode)

Es läuft die 55. Spielminute des DFB-Pokal-Halbfinals zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt in der Stuttgarter Mercedes Benz-Arena. Die Eintracht hat kurz zuvor die 1:0-Führung der Hausherren aus Stuttgart durch Evan N’Dicka egalisiert und der in den letzten Wochen schwach spielende Daichi Kamada kommt an den Ball. Im Zweikampf mit VfB-Verteidiger Waldemar Anton setzt sich der Japaner mit etwas Glück durch, zieht von außen nach innen und versenkt seinen Schuss – unter leichter Mithilfe von Torhüter Fabian Bredlow – in der linken unteren Ecke. Die SGE hat das Spiel gedreht und nimmt nun volle Fahrt auf das Pokalfinale in Berlin am 3. Juni 2023.

Der Jubel kennt anschließend keine Grenzen mehr, auch die Mannschaft läuft fast geschlossen zum Japaner, der vor allem nach der Bekanntgabe seines Abgangs bei der SGE heftig kritisiert wurde. Auf „Eintracht.de“ bezog der 26-Jährige jetzt Stellung: „Es ist so: Seit ich bekannt gegeben habe, den Verein zu verlassen, will ich wirklich bis zum letzten Tag für die Mannschaft da sein.“ Der Rechtsfuß betonte, dass es nicht wahr sei, wenn ihm vorgeworfen wird, dass er nicht mehr richtig für die SGE bei der Sache sei: „Ich will für die Mannschaft, für Eintracht Frankfurt, bis zum Ende der Saison da sein. Ich denke, dass ich die Erwartungen der Leute, die so etwas sagen, widerlegen konnte. Zweifelsfrei möchte ich bis zum letzten Spiel mit aller Kraft für die Eintracht kämpfen.“ Der Mittwochabend in Stuttgart sei ein „wundervoller Abend“ für ihn gewesen und motiviere ihn und die Mannschaft für die restliche Saison: „Nun bleiben das Finale und vier Ligaspiele, in denen ich hoffe, bis zum letzten Moment helfen zu können, damit wir die Saison erfolgreich abschließen.“

Tor als Dosenöffner?

Durch sein Tor im Halbfinale überwand der offensive Mittelfeldspieler auch eine Ladehemmung, die ihn, Experten und Fans länger beschäftigte. Denn es war die erste Torbeteiligung des Zehners seit dem 4:2-Erfolg gegen den SV Darmstadt 98 Anfang Februar und das erste eigene Erfolgserlebnis seit dem 1. November 2022, als er bei Sporting Lissabon im letzten Champions League-Gruppenspiel per Elfmeter erfolgreich war. Zur Erinnerung: In der Hinrunde hatte er wettbewerbsübergreifend 12 Tore geschossen und vier weitere aufgelegt. Seitdem kamen bis zum Stuttgart-Spiel nur ein Tor und eine Vorlage dazu. „In der Hinrunde hat es mit dem Toreschießen sehr gut geklappt. Ich hatte aber auch betont, dass das nicht immer so weitergehen würde. Ich wurde auch dafür kritisiert, dass ich keine Tore schieße, egal ob ich als Sechser, Achter oder Zehner auflief. Seitdem ich meinen Abschied bekanntgegeben habe, war das häufiger ein Thema. Aber so läuft es halt“, erklärte der Japaner diese Statistik.

Nichtsdestotrotz soll das Tor – und auch die Auszeichnung zum „Man of the Match“, dir er für eine Performance im Halbfinale bekam, Ansporn für die restliche Spielzeit sein: „In der Liga konnte ich lange mehr kein Tor erzielen. Aber dass ich so zu diesem wichtigen Zeitpunkt für die Eintracht ein wichtiges Tor erzielen konnte, ist nicht zuletzt das Resultat harter Arbeit. Für diesen Klub und für mich, angefangen mit dem täglichen Training. Jetzt muss ich so weitermachen.“

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16 Kommentare

  1. @ frogna

    wenn die Scouting Software und die Youtube Clips sich nicht irren, dann klingt es vielversprechend 😉

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  2. Mal im Ernst… das mit den Ratenzahlungen über drei Jahre fand ich bei Juve und Kostic schon nicht sinnvoll. Ist Bayern so klamm? Die müssen die ganze Summe auf einmal bezahlen.

    Gruß SCOPE

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  3. @Kamada: nicht reden..machen !
    Das Spiel in Stuttgart war der richtige Schritt in die Richtung.

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  4. Die Bayern…..bei Sky hörte ich auch, das man in München fest dran glaubt, Kolo deutlich weniger als die kolportierte Summe von 100 mio zu bekommen.

    Ich hoffe wir bleiben bei min. 100 mio. Die können bluten. Diese Summe geben die Bayern nicht aus!
    Glaube nicht das sie sich das leisten können, wenn wirklich Interesse aus England oder Frankreich besteht!

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  5. @7: Problem ist wenn er nach München statt nach England will…. Also ich hoffe auf mind. 80 Mio plus Bonuszahlungen auf 100 Mio.

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  6. @8
    Das stimmt schon ein stückweit. Dennoch glaube ich nicht, das unser Sportvorstand ihn „extra günstig“ abgibt, nur weil es evtl vielleicht nicht die Mitbewerber gibt. Er hat Vertrag bis 2027. das hat Krösche auch immer betont und ich glaube, das man auch sagen wird; nicht für 80 mio., dann bleibt er.

    Ich glaube das er ihn nicht zum „Ramschpreis“ zu den Bauern gehen lässt, auch wenn Kolo es wollte. Anders würde es vielleicht aussehen, würde Kolo schon 3 Jahre hier spielen.

    Vielleicht für 80 mio., wenn wir zusätzlich noch nen Tel oder so bekommen……Dann vielleicht!
    Ich glaube das dies eher den Bayern im Kopf schwirrt.

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  7. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe so hat Randal die gleiche Berateragentur wie Dembelé, welche 10% von der Ablöse als Vermittlungsboni ausgehandelt hat. Die werden alles daran setzten das Randal noch dieses Jahr wechselt. Hoffen wir dass wir am Ende nicht ein ähnliches Szenario mit dem Berater erleben, wie damals der BVB mit Dembelé erlebt hat. Die haben den Jungen den Kopf verdreht und ihn zu Streiks beraten, um den Wechsel zu Barca zu erzwingen, um sich die eigenen Taschen schnellstmöglich vollzustopfen.

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  8. @10: naja nicht jeder Spieler lässt sich den Kopf so verdrehen. Wenn man die Interviews verfolgt ist Kolo schon ein ganz anderer Charakter als es Dembele ist.
    Aber dennoch interessant zu wissen.

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  9. Kamada hat recht – es gibt auch schlechte Phasen bei jedem Fußballer.
    Dennoch hat er seit Dezember, mit Ausnahme der DFB Pokal-Tore nichts mehr auf die Kette bekommen.
    Spieler mit seinem Anspruch, also bei einem Top Europaclub unterzukommen, schütteln Gerüchte um die eigene Person in der Regel ab und glänzen nach 2-3 Wochen wieder. Diese lange Flaute zeigt, dass er, zumindest mental, kein Weltklassespieler ist.
    6 Monate pro Saison gut – sehr gut spielen wird auch bei einem ambitionierten Club nicht reichen.
    Den vollen Einsatz erwarte ich ohnehin von jedem Spieler, das ist selbstverständlich. Für die letzten Spiele in unserem Trikot erwarte ich deshalb Top Leistungen von ihm. Er hat sich lange genug verkrochen!

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  10. @6. Handballer85: Kamada ist bekannt als ruhigster Spieler des aktuellen Kaders. Er hat nicht das Mikrofon gesucht. Es war die Auszeichnung des DFB zum Man of the Match, die dann die Eintracht Medien veranlasst hat, mit Kamada ein Interview zu geben. Sie haben gefragt, er hat geantwortet. Hätte Kamada die Antwort verweigern sollen oder hat er kompletten Blödsinn geantwortet?

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  11. @13: ja schon klar aber ich kann halt die Interviews nicht mehr hören.

    Und Einsatzwille hat nichts mit einem Leistungstief zu tun. Wille kann man trotzdem auf dem Platz erkennen, wenn man ihn zeigt. Meine Meinung. Aber ich war auch kein Profi.

    Aber will jetzt auch nicht zu negativ sein. Die Mannschaft hat in Stuttgart absolut Moral gezeigt und diese war so in den letzten Buli spielen und in Stuttgart in der ersten Halbzeit weniger zu sehen.

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  12. Hat nicht Krösche erklärt, die Eintracht würde erst ab einem 100 Mio. Angebot für Kolo Muani darüber nachdenken ihn evtl. gehen zu lassen.
    Was sollen da die angeblichen 60 Mio. der Bayern ?
    Mich ärgert immer das Ignorieren der von Eintracht Verantwortlichen getätigten Aussagen oder Vorgaben. Das erweckt den Eindruck die Eintracht sei ein Selbstbedienungsladen für die Anderen.
    Im Falle von Kolo Muani hat alleine die Eintracht das Heft in der Hand und nicht die Bayern oder sonst einer. Kolo kann zwar seinen Wechselwunsch äußern, aber er hat keine AK im Vertrag.
    Ich hoffe er bleibt mindestens noch nächste Saison. Krösche sollte Standhaftigkeit beweisen und ihn nicht verkaufen, schon garnicht zu den Bayern.

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  13. Ja würde es feiern wenn bekannt wird, dass die Bayern ein Angebot gemacht haben i.H. wie z.Z. spekuliert wird und Krösche ganz klar ablehnt! Alleine schon aus dem Grund weil die verantwortlich wieder meinen „wir sind der FCB und bekommen das was Wir wollen“. Obwohl ganz klar offiziell die 100 mio. kommuniziert wurden.

    Diese Großkotzigkeit und Ignoranz der Bayern nerven absolut. Hoffentlich bekommen die richtig eine vorn Latz!

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