Kaan Ayhan – Ein Portrait des Neuzugangs

Alle guten Dinge sind drei! Mit der heutigen Verpflichtung von Kaan Ayhan auf der offiziellen Pressekonferenz von Eintracht Frankfurt, konnte Sportdirektor Bruno Hübner den dritten Winterneuzugang präsentieren. Damit ist der Fußballfunktionär seinem Versprechen nachgekommen, vor der Reise ins Trainingslager nach Abu Dhabi, die Kaderzusammenstellung für die Rückrunde zum Abschluss zu bringen. Es darf davon ausgegangen werden, dass nach dem gebürtigen Gelsenkirchener kein weiterer Transfer mehr in diesem Zeitfenster abgeschlossen wird. Wie bei Marco Fabián und Szabolcs Huszti möchten wir den Neuzugang der SGE in einem Portrait Euch näher vorstellen.

Der in Gelsenkirchen geborene Halb-Türke begann 1999 seine Fußballer-Karriere beim FC Schalke 04. Bei seinem bisher einzigen Verein durchlief er, ähnlich zu Fabián, alle Jugendstationen und unterschrieb Anfang 2012 seinen ersten Profivertrag. Sein Bundesliga-Debüt feierte er dann knapp 1 1/2 Jahre später, nachdem er zuvor an diversen Trainingslagern und dem normalen Trainingsbetrieb der Knappen teilnehmen durfte. Ayhan profitierte anschließend vom starken Verletzungspech und spielte sich in der Innenverteidigung fest. Im gleichen Jahr feierte er auch sein Champions-League-Debüt unter Jens Keller. Zur Saison 2014/2015 startete er zunächst als rechter Außenverteidiger, nachdem er bereits in der Jugend auf dieser Position zu überzeugen wusste. Bei den Profis wusste er aber hier nicht zu überzeugen, weshalb er nach kurzer Zeit wieder als Innenverteidiger eingesetzt wurde. Gegen Ende der Saison zog er sich aber eine hartnäckige Kapselverletzung zu und fiel über 100 Tage aus und konnte somit erst zur aktuellen Saison wieder ins Geschehen eingreifen. Unter Neu-Trainer André Breitenreiter erwischte das Talent einen schweren Stand. Weder an Kapitän Benedikt Höwedes noch an Joel Matip kam er vorbei und verbuchte so nur einen Kurzeinsatz am 4. Spieltag gegen den FSV Mainz 05. In der Europa-League setzte sein Cheftrainer zwar häufiger (vier von sechs Einsätzen) auf die Dienste des Defensivspezialisten, dennoch verlief die gesamte Hinrunde für ihn mehr als enttäuschend.

Dessen ungeachtet gilt Ayhan weiterhin als ein großes Talent für die Zukunft. Im Oktober 2013 feierte er für die türkische U21-Nationalmannschaft sein Debüt, nachdem er bereits vorher auch für die DFB-Auswahl (U16, U17, U18) international Erfahrungen sammeln durfte. Der Rechtsfuß gilt als ausgesprochen guter Vorbereiter und glänzt bereits in seinen jungen Jahren mit seiner sicheren Ballführung. Erstaunlich dabei: Trotz seiner defensiven Position sammelte er auffällig viele Scorerpunkte. In 141 Einsätzen im Jugend- und Profibereich gelangen ihm 40 Tore und 26 Vorlagen. Bezeichnend ist sein strammer Schuss, der nicht selten Geschwindigkeiten von über 100 km/h erreicht, weshalb er bei Standardsituationen sehr gefährlich ist. Im folgenden Video könnt ihr Euch dessen überzeugen.

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Der mittlerweile 21-jährige stand bereits im Sommer am sogenannten Scheideweg seiner Karriere. Namhafte Clubs wie der AC Florenz oder die beiden Spitzenclubs aus Istanbul Galatasaray und Fenerbahce hätten den Spieler gerne verpflichtet. Am Ende entschied man sich, sowohl auf Spieler- und Vereinsseite für einen Verbleib. Zu dieser Zeit fiel es dem Verteidiger aber noch, wie er damals sagte, schwer sich einen anderen Club vorzustellen: „Ich kenne nichts anderes als Schalke 04. Andere Fußballer haben zumindest in der Jugend mal für einen kleineren Verein gespielt, nicht einmal das war bei mir der Fall. Ich kann mir deshalb schwer vorstellen, wie es wohl bei einem anderen Klub wäre. Ich habe trotzdem im Hinterkopf, dass es irgendwann einmal der Fall sein könnte. Zurzeit gibt es jedenfalls keine Gedanken, zu wechseln.“

Nun wagt er den Sprung nach 16 Jahren bei seinem Ausbildungsverein an den Main und wird dabei den Konkurrenzkampf in der Defensive weiter verstärken. Mit der Leihe und anschließenden Kaufoption sichert sich die Eintracht bei einer geglückten Zusammenarbeit die Chance zu, das Talent längerfristig an sich zu binden. Wir wünschen dem Spieler einen guten Start und hoffen, dass er der Abwehr in der Rückrunde wieder mehr Stabilität einverleibt.