Grübeln über die Defensive: Eintrachts Trainer Adi Hütter hat aktuell die Qual der Wahl. (Foto: imago/Schüler)

Die Eintracht hatte in den letzten Monaten nicht allzu viele Probleme. Nun, vor dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim, hat sie allerdings welche. Luxusprobleme. Vor allem in der Defensive drängen sich Frankfurts Trainer Adi Hütter immer mehr Alternativen auf. Der Österreicher hat die Qual der Wahl und muss die eine oder andere harte Entscheidung treffen.

Neuzugänge erhöhen Druck – Rotation macht auch vor dem Kapitän keinen Halt

Die Neuzugänge Almamy Touré und vor allem Martin Hinteregger haben für ein regelrechtes Gedränge in der hessischen Defensive gesorgt und sind gleichzeitig auch Garanten dafür, dass im Jahr 2019 nicht nur die wuchtige Offensive der Frankfurter ein wichtiger Erfolgsfaktor ist, sondern eben auch die neugewonnene Defensivstärke. Das sorgt gar dafür, dass sich Adi Hütter den Luxus leisten kann, seinen Kapitän David Abraham, der im Heimspiel gegen Donezk sein Comeback feierte, auch mal direkt auf die Bank zu setzen, wie zuletzt beim 3:0-Sieg in Hannover geschehen. Dass das nicht ausschließlich einer benötigten Verschnaufpause geschuldet war, sondern auch dem Umstand, dass vor allem Hinteregger eine ähnliche Stabilität wie der Kapitän in die Mannschaft gebracht hat, liegt auf der Hand. Ein Ausfall Abrahams kann nun schlichtweg kompensiert werden, auch wenn Hütter am Freitag klarmachte, dass die Nichtberücksichtigung des Argentiniers keine Dauerlösung ist: „Spieler, die grundsätzlich Stammspieler sind und viele Spiele gemacht haben, denen kann man nicht von heute auf morgen bei der Besprechung das Plakat aufhängen, wo er sieht, dass er nicht spielt. Das geht nicht. Das mache ich nicht.“ Vielmehr erkläre er den Spielern in Gesprächen seine Pläne und traf dort vor allem bei Abraham auch auf Verständnis. „Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben, mehrere Möglichkeiten haben, da gehört es mal dazu sich auf die Bank zu setzen. Auch als Kapitän.“ 

Fünf Spieler für drei Positionen 

Doch nicht nur die Personalie Abraham liefert Gesprächsstoff. Mit dem 32-jährigen Kapitän, den Neuzugängen Martin Hinteregger und Almamy Touré sowie Dauerbrenner Evan N’Dicka und nicht zuletzt auch Libero Makoto Hasebe, dessen dauerhafte Versetzung ins Mittelfeld Hütter vor Wochen schon ausschloss, streiten sich fünf potenzielle Stammkräfte um drei Positionen. Simon Falette und Marco Russ, die in der Hinserie noch das eine ums andere Mal gefragt waren, stehen in der Warteschlange noch weiter hinten. Ein wahres Luxusproblem also, das im Laufe der Rückrunde auch zum Balanceakt für den Österreicher werden könnte. Für die nächsten Wochen soll die Antwort darauf Rotation lauten: „Es kommt jetzt wieder die Phase mit vielen Spielen in wenigen Tagen, wo wir die sicher vornehmen werden.“ Möglich, dass dann auch Neuzugang Hinteregger und Kapitän Abraham erstmals auch in der Liga gemeinsam auf dem Platz stehen. Vielleicht auch schon gegen die TSG Hoffenheim?

Hütters schwere Entscheidungen

Neuzugang Martin Hinteregger und Kapitän David Abraham in der Liga  gemeinsam in der Startelf wäre ein Novum.

Solange die Eintracht auf zwei Hochzeiten tanzt, dürfte der Konkurrenzkampf in der Defensive auch zu keinem Problem werden, sondern zum belebenden Element. Unzufriedene Gesichter könnten aber folgen, wenn die Doppelbelastung passe ist. Spielern erklären zu müssen, dass sie nicht spielen, sei laut Hütter eines der unangenehmsten Dinge seines Jobs: „Das ist für mich sicherlich eine der unangenehmsten Sachen. Dass ich Spielern, die fit sind und gut trainieren, mitteilen muss, dass sie nicht im Aufgebot der 18 Spieler sind. Das mache ich nicht gerne, aber es gehört zu meinem Geschäft dazu. Ich muss Entscheidungen treffen.“ Und die Qual der Wahl, musste er zugeben, gefalle ihm dann doch mehr als mit Ach und Krach elf Spieler auf den Platz zu bekommen.

Die Entscheidung, wer am Wochenende spielt, ist bei Hütter auch selten eine spontane Bauchentscheidung, wie er zugab: „Ich bin nicht der Trainer, der kurzfristig vor dem Spiel spontan entscheidet, ob ein Spieler spielt oder nicht. Es gibt Tage, wo ich es früher weiß und Momente, wo ich mir mehr Zeit lasse.“ Es gebe bei den Aufstellungen immer diverse Möglichkeiten und Varianten. „Die habe ich im Kopf.“ Aber das von Hütter vielbenannte Abschlusstraining sei dann noch entscheidend. „Da kann immer nochmal was passieren.“ Im Anschluss an das besagte Training werde dann auch der Kader kommuniziert: „Wir treffen uns, haben zunächst die Gegneranalyse, dann gehen wir auf dem Platz und trainieren. Danach gebe ich den Kader bekannt. Ich entscheide auf dem Platz, wer eine Stunde später mit uns ins Hotel fährt.“ Die Reservisten dürfen dann nochmal trainieren, am Spieltag im Ãœbrigen auch.

Droht im Mittelfeld das nächste Luxusproblem?

In den nächsten Wochen könnten weitere Härtefallentscheidungen anstehen. Denn auch im Mittelfeld könnte das Gedränge zunehmen, wenn Gelson Fernandes, der wohl schon gegen Hoffenheim in den Kader zurückkehren wird, und Lucas Torró, der in der nächsten Länderspielpause erstmals wieder Spielpraxis sammeln soll, die Auswahl an zentralen Mittelfeldspielern erhöhen. Ob Fernandes schon gegen die TSG wieder seinen Stammplatz einnimmt und Makoto Hasebe eins nach hinten rückt, wollte Frankfurts Trainer wie gewohnt nicht verraten: „Ob Makoto im zentralen Mittelfeld spielen wird oder auf seiner gewohnten Position hinten – das wird er als erstes erfahren.“ Dieser Linie wird Hütter auch in den nächsten Wochen mit Härtefällen und Luxusproblem ganz gewiss treu bleiben.

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5 Kommentare

  1. Luxus ja, aber doch kein Problem. Wir können nun sowohl unter der Woche, als auch am Wochenende fast gleichwertig starke und sogar ausgeruhte Spieler aufstellen. Es wird auch in den kommenden und entscheidenden Wochen der eine oder andere Mal ausfallen.

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  2. Wie sich die Zeiten ändern.
    Vor einigen Monaten haben wir hier diskutiert, wo wir im Team
    zu dünn besetzt sind und wo wir uns verstärken sollten.
    Jetzt haben wir in allen Mannschaftsteilen die „Qual der Wahl“.
    Und das in einer Qualität, die wir uns vor zwei Jahren noch nicht
    einmal im Traum vorstellen konnten.
    Es ist schon ein Wahnsinn in welchem Tempo wir uns auf allen
    Ebenen verändert und verbessert haben.

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  3. Ist das wirklich das Deutsch, das Ihr hier als das unseres Trainers (oder u.U. als Eures) verkaufen wollt?
    Darf man denn auch mal eine redaktionelle Antwort erhalten, weshalb es Euch definitiv nicht m̦glich ist, auch nur einen einzigen Artikel zumindest orthografisch Рgeschweige denn stilistisch einwandfrei ins WWW zu stellen?

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  4. Lieber Zizou,
    an dieser Stelle herzlichen Dank für deine – wie immer – sachliche Kritik. Beim Durchlesen musste ich tatsächlich feststellen, dass bei einer Anpassung der Bildunterschrift eine ältere – und unkorrigierte Fassung wiederhergestellt wurde. Das bitte ich vielmals zu entschuldigen.

    Zu deiner Kritik, die du ja allgemein in Form eines Rundumschlages geäußert hast, möchte ich mich dennoch äußern. Wir als Redaktion haben durchaus den Anspruch stilistisch und orthografisch saubere Artikel zu veröffentlichen. Darin sind wir absolut bemüht, aber ich möchte an der Stelle anmerken, dass hier keinerlei vollzeitangestellten Redakteure am Werk sind. Wir reißen uns – verzeih mir die Ausdrucksweise – in einer Regelmäßigkeit den Allerwärtesten auf, um das darzustellen, was diese Seite aktuell anbietet. Wertschätzung und konstruktive Kritik sind dabei im Prinzip unser einziger Lohn. Deine Kritik ist allerdings nicht konstruktiv. Warum du immer noch Stammgast unserer Seite bist, obwohl es hier von orthografisch und stilistisch fehlerhaften Artikel nur so wimmelt, weißt nur du. Ich für meinen Teil nehme mir jede deiner Kritiken zu Herzen und filtere trotz der wenig konstruktiven Art und Weise das für mich Wesentliche heraus und versuche meine Schlüsse daraus zu ziehen. Umgekehrt würde ich mir an dieser Stelle selbiges wünschen. Meine E-Mail-Adresse (und die jedes anderen Redaktionsmitgliedes) findest du im Ãœbrigen auch auf der Seite. Für konstruktive Kritik, gerne auch persönlich, ist jeder von uns empfänglich. Versuch es doch einfach mal.

    Grüße & ein schönes Wochenende
    Benny

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  5. Liebe Redaktion,
    Das nehme ich doch mal zum Anlass, euch meine Wertschätzung zu bekunden. Danke für die Arbeit und das SGE4ever-Portal. Es ist seit Jahren mein Favorit, um über die Eintracht up to Date zu sein.
    Genauso vergnüglich und informativ sind für mich die Kommentare und die vielfältigen, oft dabei auch sehr kontrovers geführten Diskussionen aller Nutzer.

    SGE 4 ever!

    Forza SGE!

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