Aus dem Spiel gegen Hoffenheim nimmt Hütter Rückenwind mit und warnt vor Inter Mailand.

Europa League, Achtelfinale, Eintracht Frankfurt gegen Inter Mailand: auf solch ein Spiel haben die Fans aus Frankfurt gewartet. Am Donnerstagabend um 18:55 Uhr pfeift Schiedsrichter William Gollum aus Schottland das Spiel im Waldstadion an. 48.000 Zuschauer werden beim Hinspiel in Frankfurt live vor Ort mitfiebern. SGE-Coach Adi Hütter und seine Mannschaft freuen sich auf die Partie, wissen aber auch, dass eine Leistungssteigerung im Vergleich zum Sechzehntelfinale her muss und sind sich über die Bedeutung dieses Spiels im Klaren.

Mit Rückenwind gegen Mailand

Der 3:2-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim war nicht nur wegen der drei Punkte enorm wichtig. Mit dem Last-Minute-Erfolg bewies die Mannschaft Moral und den Willen, auch nach dem Ausgleich noch auf den Sieg zu gehen. Daher nimmt die Eintracht starken Rückenwind in das Hinspiel gegen Mailand mit. „Die Art und Weise wie wir das Spiel gewonnen haben und dass wir 2019 noch ungeschlagen sind, gibt uns noch mehr Selbstvertrauen und Kraft. Das müssen wir von der ersten Minute an zeigen und uns zuhause eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel schaffen“, betonte Hütter am Tag vor der Partie. Dass Inter Mailand eine andere Hausnummer ist als Schachtar Donezk, weiß der 49-Jährige längst und erwartet von seinen Spielern „eine besondere Leistung für ein besonderes Spiel gegen einen besonderen Gegner.“ Das Ziel ist klar vorgegeben: zu null spielen. Das gelang den Hessen in dieser Saison schon acht Mal. Aber sich nur hinten rein stellen und kein Tor kassieren, ist nicht die Handschrift von Hütter. „Wir wollen uns nicht verstecken, wir spielen zuhause und müssen dementsprechend agieren. Wir müssen aber auch unseren Kopf einschalten und eine Mischung aus guter Offensive und kontrollierter Defensive finden“, so der Österreicher.

Inter-Trainer als Vorbild

Vor Luciano Spalletti, dem Trainer von Inter Mailand, hat Hütter großen Respekt. In seiner ersten Saison bei Inter (2017/2018) qualifizierte sich Spalletti direkt für die Champions League. „Er ist ein Top-Trainer und war auch schon in Rom und Sankt Petersburg erfolgreich. Sollte ich das Gleiche wie er schaffen, wäre ich sehr stolz. Ich sehe ihn auch als Vorbild“, verriet Hütter. Aber Spalletti hat zur Zeit Probleme mit seinem Top-Stürmer Mauro Icardi. Der Argentinier sitzt seit Anfang Februar nur noch auf der Tribüne, weil er wechselwillig sei und seinen Vertrag nicht vorzeitig verlängern wollte. Davon lässt sich Hütter aber nich irritieren. „Natürlich interessiert es mich, aber es beeinflusst mich nicht. Inter Mailand hat auch das Mailänder Derby im Hinterkopf, dass nach unserem Rückspiel statt findet. Aber das hat uns nicht zu interessieren. Ich kümmere mich um meine Mannschaft“, erzählte Hütter und lässt sich davon nicht blenden. „Sie sind eine absolute Spitzenmannschaft, haben unheimlich gute zentrale Abwehrspieler und einen ausgezeichneten Torwart. Marcelo Brozovic ist ein guter Spielmacher, der die Bälle verteilt und vorne haben sie Ivan Perisic als Schlüsselspieler. Von der Qualität von Inter müssen wir uns keine Gedanken machen. Da ist genug vorhanden“, warnte der Österreicher. Martin Hinteregger stützt die Aussage seines Trainers. Hütters Landsmann betonte, wie wichtig die Video-Analyse bei Gegnern sei, gegen die er sonst nicht jeden Tag spielt: „In der Bundesliga kennst du die meisten Spieler. In der Europa League muss ich mir bei jedem Gegenspieler spezifisch anschauen, wo seine Stärken liegen und wie ich ihn am besten anlaufe. Ich muss jeden Gegenspieler in- und auswendig kennen.“

Fernandes „eine absolute Option“ – Chance für Paciencia?

Brozovic und Perisic wurden gemeinsam mit Ante Rebic Vize-Weltmeister und sind gut miteinander befreundet, doch Rebic fällt mindestens für das Hinspiel gegen Mailand aus. Ein möglicher Ersatz für Rebic könnte Gonçalo Paciencia sein. Im letzten Bundesligaspiel stellte der Portugiese seine Qualitäten unter Beweis und köpfte das 3:2-Siegtor. „Wir haben mit Gonçalo Paciencia einen Spieler, der in der Startelf stehen könnte. Bei David Abraham muss ich noch das Training abwarten“, sagte Hütter. Sehr wahrscheinlich kehrt Gelson Fernands zurück in den Kader, zumindest bekräftigt Hütters Aussage über den Schweizer diese These: „Er hat diese Woche komplett trainiert und ist Donnerstag eine absolute Option für mich.“ Hütter scheint sich über die Rückkehr von Fernands zu freuen. Der Trainer zählt ihn zu dem Kreis der Leistungsträger bei den Adlerträgern. „Er hat sich zu einem wertvollen Spieler herauskristallisiert und ist ein echter Leadertyp. Auch wenn er mal nicht spielt, bleibt er ein unglaublich positiver Mensch. Sollte er morgen spielen, weiß ich, was ich von ihm erwarten kann. Er ruft seine Leistungen fast immer vollständig ab“, lobte Hütter den Schweizer.

Baku im Hinterkopf

Bis zum Finale am 29. Mai ist es noch langer Weg, so viel ist klar. Aber für die SGE scheint in dieser Europa League-Saison alles möglich zu sein. „Natürlich ist Baku ein riesen Traum. Aber wenn man sieht, welche Teams noch alles im Wettbewerben stehen, ist es ein weiter Weg. So gut war die Europa League noch nie bestückt“, sagte Hinteregger, der mit 50 Europacup-Einsätzen der erfahrenste Akteur der Eintracht ist. Hütter fügte dem hinzu: „Bis Baku gibt es noch viele Brocken, die wir aus dem Weg räumen müssen. Aber wir spielen im Moment sehr attraktiven Fußball. Die Leute verbinden Sympathie, wenn sie Frankfurt spielen sehen. Das freut mich.“ Ein attraktives Fußballspiel könnte der Eintracht im Achtelfinal-Hinspiel vielleicht nicht reichen. Daher wäre auch ein torloses 0:0 schon ein gutes Ergebnis, mit dem die Hessen im Rückspiel gut arbeiten könnten.

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3 Kommentare

  1. Hoffentlich bleibt alles ruhig morgen, das ist meine größte Sorge, dass die Mannschaft alles gibt glaube ich sowieso,

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  2. Mit einer Leistung der letzten Spiele sehe ich uns im Vorteil. Es darf nur nicht zu viel Körner kosten, der Weg zur Cl über den EL-Gewinn ist sehr aufwendig. In der BL ergeben sich aktuell noch kaum erwartete Chancen.
    Nur in der CL ist es richtig lukrativ, ein erneute EL-Teilnahme könnte an die Substanz gehen, falls das Team nicht sehr breit aufgestellt sein wird. Mein Herzblut ist dabei. Der Spielplan in der BL bietet uns grosse Chancen, aber die Wahrheit liegt auf dem Platz. Forza SGE

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  3. „Am Donnerstagabend um 18:55 Uhr pfeift Schiedsrichter William Gollum aus Schottland das Spiel im Waldstadion an.“

    MEIN SCHAAAATZZZZ! 😉

    Ich glaube, der gute Mann heißt Collum 😉

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