Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Hübner rät Hrgota: „Das Einfache bringt dich wieder in die Spur!“

Bruno Hübner, der jetzige Sportdirektor von Eintracht Frankfurt, war in seinem früheren Profileben Angreifer, der in den 80er-Jahren für den 1. FC Kaiserslautern in 76 Bundesligaspielen 19mal traf, zudem wurde er später beim SV Wehen in der Landesliga Torschützenkönig. Der in Mainz-Kastel geborene Hübner kennt das Gefühl, einen Treffer zu erzielen, durchaus. Branimir Hrgota gibt er daher im Gespräch mit “Bild” einen Ratschlag mit auf den Weg: “Es reicht oft, einfach drauf zu halten. Das Einfache bringt dich wieder in die Erfolgsspur.” Beim 24-Jährigen sei vergangenen Samstag beim 0:0 gegen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach zu spüren gewesen, wie viel Selbstvertrauen aktuell fehlt. “Er hat viel zu viel überlegt bei seiner Chance gegen Gladbach. Damit hat er sich den Winkel klein gemacht und seine Position verschlecht. Wenn er den direkten Weg geht und kreuzt, dann muss der Verteidiger wegbleiben. Oder er riskiert ein Foul und die Rote Karte”, dröselte Hübner die Szene in der 59. Minute noch einmal auf.

Der 56-Jährige gab zwar zu, dass ein “Stück weit Qualität” fehle, um sogleich hervorzuheben: “Für Hrgota spricht, dass er sich Chancen erspielt, seine Qualität schon angedeutet hat und noch ein junger Spieler ist.” Ob ein neuer Angreifer kommen soll, ist dennoch nicht auszuschließen. Der Schwede trifft nur selten, Haris Seferovic wird im Sommer wechseln und wie es mit Alex Meier weitergeht, steht ebenfalls in den Sternen.

Eintracht denkt nicht an einen Meier-Verkauf

Aktuell ist der 34-Jährige an der Ferse verletzt, an schmerzfreies Laufen ist noch nicht zu denken. “Wir dürfen uns nicht nur abhängig machen von Alex Meier. Wenn wir das tun, können wir keinen Nachfolger aufbauen”, so Hübner, der sich in der Debatte um den Torjäger klar positioniert: “An einen Verkauf war nie gedacht und entsprechend haben wir vor der Saison gehandelt.” Es sei zwar ausgemacht, dass über eine Anfrage gesprochen wird, allerdings “gibt es von uns kein Bemühen, ihn abzugeben.”

Über die Saison hinaus bleiben soll vor allem Lukas Hradecky. Der Finne ist für das Mannschaftsgefüge ganz wichtig, ferner gilt der Keeper als einer der wenigen echten Typen, die das Umfeld mitzunehmen wissen. Hradecky scheut sich nicht, klare Worte zu äußern und den Finger in die Wunde zu legen. Neben seinen guten Leistungen sorgt auch dieser Fakt dafür, dass der Schlussmann bei den Fans sehr beliebt ist. “Lukas zeigt immer wieder, wie wohl er sich hier fühlt und welchen Stellenwert er genießt”, hat Hübner die Hoffnung auf eine Vertragsverlängerung nicht aufgegen, wobei er sich klar positionierte: “Wir möchten die Klarheit haben, dass er hier über 2018 hinaus verlängert. Ansonsten müssen wir überlegen, wenn ein Angebot kommt.”

Komplizierte Vertragsgespräche mit Hradecky

Der Sportdirektor zeigt Verständnis für Hradecky, der seine “Position ausloten” und international spielen will. Der Negativtrend der vergangenen Wochen sorgte natürlich nicht dafür, die Gespräche auf dieses Thema lenken zu können. Die Ergebnis- und Abschlusskrise hat für Ernüchterung gesorgt, die Hessen sind nach zwei Zählern aus acht Partien Stück für Stück von Rang drei auf acht abgerutscht. „Wir haben nicht umsonst gesagt: 40 Punkte“, erinnerte der Sportdirektor an das Saisonziel. Die Situation vor dem Spiel gegen den SV Werder Bremen am heutigen Freitagabend um 20.30 Uhr sei deshalb überhaupt nicht kritisch, auch wenn die Unruhe im Umfeld etwas größer geworden ist: “Das ist der Fluch der guten Tat, wenn du mal Dritter bist und abrutscht. Ich kann die Fans voll verstehen.“

Die Konstanz fehlt den Frankfurtern noch, was im Umfeld auch an der Personalie Szabolcs Huszti fest gemacht wird. Die Verantwortlichen mussten sich einige kritische Worte anhören, den damals noch an Achillessehnenproblemen laborierenden Ungarn verkauft und keinen Ersatz besorgt zu haben. “Spieler, die dir perspektivisch helfen, musst du aus dem Vertrag kaufen. Und sie kosten über mehrere Jahre Gehalt. Das hätte doch keiner verstanden, wenn wr im Sommer für alle Neuzugänge mit 2,5 Millionen Euro auskommen mussten und dann im Winter einen einzigen für fünf geholt hätten”, wehrte sich Hübner gegen diese Vorwürfe und verwies darauf, dass “diese Investitionen jetzt im Sommer gefehlt hätten.”

Korsettstangen sollen gehalten werden

Dabei wird die Eintracht wohl im Hinblick auf die kommende Spielzeit etwas mehr Geld in die Hand nehmen müssen. Die Leihspieler kehren zu ihren Klubs zurück, wobei ein Verbleib von Jesús Vallejo und Guillermo Varela noch nicht ausgeschlossen und angestrebt wird, dazu kämpfen die Frankfurter noch um Ante Rebic, den sie für unter drei Millionen Euro vom AC Florenz ablösen wollen. Der Umbruch soll nach Wunsch von Hübner nicht zu gewaltig ausfallen, “wir wollen Stabilität reinkriegen” und “unsere Korsettstangen halten.”

Weitere Artikel

4 Kommentare

Avatar 1. Sleepwolf 07. April 17, 16:26 Uhr

Lieber Herr Hradecky ,
ich kann als Fan (und das seit 43 Jahren) Ihr zögern Verstehen. Ich Persönlich würde aber als Torhüter nicht zögern zu Verlängern.
Was kann Ihnen denn passieren? Die Eintracht nach einer verkorksten Saison im Aufwind und in der Nächsten Saison , da bin ich mir sicher , mit Intensiven Blick nach Europa.
Sie haben Vertrag bis 2018 und eine Verlängerung schadet beiden Seiten nicht.
1.) Die Eintracht hat auf der Torhüterposition Planungssicherheit
2.) Sollte die Eintracht die nächste Saison die Europlätze , warum auch immer ,verpassen,können Sie immer noch wechseln ,wenn Sie das wollen.
Ich wünsche mir das Sie Bleiben und weiterhin die guten Leistungen bringen die Sie die ganze Saison zeigen.
Hochachtungsvoll
Peter B. /Sleepwolf

0
Fallback Avatar 2. elber 07. April 17, 17:11 Uhr

Auf keinen Fall sollte man wegen dem Torwart das Gehaltsgefüge sprengen.
Wenn ich sehe welche Unsicherheiten er bei Rückpässen fabriziert da kann man jedesmal die Luft anhalten daß das nicht schief geht.
Lindner hat gezeigt daß er auch ein guter Torwart ist. Für unsere Verhältnisse allemal.
Wenn Hradecky nicht für das gebotene Geld verlängert, dann verkaufen und mit Lindner verlängern. Und einen 2 Torwart ( kann auch älter sein ) für die Bank verpflichten.

0
Fallback Avatar 3. TheHammer31 07. April 17, 18:10 Uhr

Immer das gleiche bei Eintracht Frankfurt, wenn es gut läuft, vergessen Sie es auszunutzen das sie gerade sexy sind. Da sind Vertragsgespräche bedeutend leichter, Neuzugänge angeln genauso. Läuft es schlecht, man muss abwarten,erstmal die Klasse halten. Wir laufen trotz gutem Start den anderen hinterher. Köln,Bremen und Freiburg werden Ablösesummen generieren können, andere haben eh mehr Kohle. Viele werden gute Stürmer suchen. Was heisst Hrgota muss wieder in die Spur finden, er hatte sie aus Bundesliga Niveau nie gefunden. Puhhh gut das Delaney nicht spielt.

0
Fallback Avatar 4. NRW-Adler 07. April 17, 18:20 Uhr

@elber
Du hast vollkommen Recht mit Deiner Aussage. Nicht um jeden Preis!

Zu Hübners Aussage ist zudem nichts hinzuzufügen:

"Der 56-Jährige gab zwar zu, dass ein „Stück weit Qualität“ fehle, um sogleich hervorzuheben: „Für Hrgota spricht, dass er sich Chancen erspielt, seine Qualität schon angedeutet hat und noch ein junger Spieler ist.“

Damit dürfte der Markt bereits für einen möglichen Verkauf nicht vorhanden sein, wenn man so etwas öffentlich äussert. Das es jeder sieht, auch logisch. Aber so etwas öffentlich zu äussern ist bemerkenswert. Nun vielleicht kommt ja ein Interessent aus der schwedischen Liga, da könnte es für Hrgota dann auch gut klappen. :)

0

Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.