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Bruno Hübner freut sich über die Entwicklung der Mannschaft.

Hübner lobt die Mannschaft – und vor allem Hasebe

In den vergangenen drei Jahren waren die Geschichten bei Auswärtsauftritten von Eintracht Frankfurt im Normalfall schnell erzählt. Die Hessen reisten als gern gesehener Gast in fremde Stadien und nahmen nur in Ausnahmefällen Punkte mit nach Hause. Im Herbst 2016 ist davon nicht mehr viel zu erkennen. Niko Kovac hat es geschafft, ein Team zu formen, dass dem Gegner mit einer stabilen Defensivarbeit die Lust nimmt und bei den wenigen Kontersituationen schnell das Mittelfeld überbrückt und gezielt Nadelstiche setzt. Die im Sommer geplante Strategie, schnörkelloser und mit mehr Geschwindigkeit zum Erfolg zu kommen, wird immer besser umgesetzt. Die Fans honorierten den Auftritt beim 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach am Freitagabend mit viel Applaus. Kovac wurde nach Abpfiff noch minutenlang von den Anhängern, die immer wieder seinen Namen skandierten, gefeiert. Der Coach genoss diesen Zuspruch, verneigte sich und hob die Daumen nach oben.

Es waren Gänsehautmomente im Borussia-Park und so ergab sich für einen Augenblick die Möglichkeit, die zuletzt so intensiven Wochen Revue passieren zu lassen. 13 Tore geschossen, nur deren acht kassiert, dazu schon 15 Punkte gesammelt. Die Belohnung: Die Eintracht wird den 9. Spieltag als Tabellensiebter beenden. Sportdirektor Bruno Hübner wollte seine Freude über das Remis am Niederrhein daher gar nicht verbergen und lobte in der “Frankfurter Rundschau”: “Die Art und Weise, wie wir hier auswärts aufgetreten sind, das war richtig gut. Wir haben kaum was zugelassen, selbst unsere Chance gesucht und hoch verteidigt. In den ersten 45 Minuten fand Gladbach fast gar keine Lösung. Das Unentschieden ist verdient.”

Hasebe blüht in neuer Rolle auf.
Hasebe blüht in neuer Rolle auf.

Der 55-Jährige erkannte klare Fortschritte in der Defensivarbeit und sah eine taktisch auf ganz hohem geführte Partie bei der Fohlenelf. Ein Faktor dafür ist Makoto Hasebe: Der Japaner findet sich in seiner neuen Rolle als moderner Libero peu á peu besser zurecht. Hasebe unterstützt die beiden Innenverteidiger David Abraham und Jesús Vallejo in der Abwehrarbeit und baut das Spiel mit seiner Passsicherheit – immerhin fanden 89 Prozent der Bälle die Mitspieler – technisch fein auf. “„Hase“ ist ein begnadeter Fußballer. Er kann auf sehr vielen Positionen spielen. Momentan macht er das richtig gut. Er hat die Ruhe, nie die Übersicht verloren”, findet Hübner anerkennende Worte für den “japanischen Franz Beckenbauer.” Inzwischen wird der 32-Jährige auch positionsbedingt seinem Spitznamen gerecht. Hasebe hat die neue Rolle voll angenommen, wie er nach Spielschluss verriet: “Ich habe noch nie vorher in meiner Karriere auf dieser Position agiert, aber ich fühle mich echt wohl.”

Die Eintracht kann so noch flexibler agieren und die Konkurrenz vor große Rätsel stellen. Das Team beherrscht inzwischen mehrere Systeme und findet in schwierigen Situationen die passenden Antworten. Die Spieler helfen sich gegenseitig und verteidigen im Gesamtkonstrukt sehr diszipliniert. Hasebe hat dabei eine ganz zentrale Rolle, weil die beiden Außenverteidiger Timothy Chandler und Bastian Oczipka sehr hoch stehen und das Offensivspiel permanent ankurbeln. Die Hessen formieren sich dann schnell zu einer Dreierkette, weshalb die Lücken auch dann, wenn ein Innenverteidiger rausrückt und den Zweikampf verliert, gestopft werden. Hübner erkennt in dieser Formation einen gewichtigen Vorteile: “Daher hast du bei Ballbesitz ein Übergewicht im Mittelfeld. Wir haben in Gladbach ja über den ganzen Platz verteidigt, relativ offensiv.” Die Eintracht präsentiert sich im Oktober 2016 in neuem Gewand: Bissig, konditionell auf einem Topniveau, gut abgestimmt in der Defensivarbeit und mit klarer Struktur im Konterspiel. Gelingt es der Mannschaft in der nächsten Phase, den letzten Ball in die Spitze noch häufiger durchzustecken, konsequenter vor dem Tor zu agieren und die Flügel besser zu besetzen, kann auf einen goldenen Herbst ein ebenso strahlender Winter folgen.

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2 Kommentare

Fallback Avatar 1. G-Block 30. Oktober 16, 10:19 Uhr

Schön zusammengefasst. Der Text (insbesondere der Schlusssatz) läd zum Träumen ein.
Auch schön, von Bruno Hübner mal wieder was zu lesen, denn um ihn ist es m.M.n. recht still geworden.

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Fallback Avatar 2. SGECharly 30. Oktober 16, 17:31 Uhr

ZU @1
Kann mich dem voll und ganz anschließen.

Und am Samstag gibt es ein hochklassiges Spiel gegen Köln. Da werden wir knapp vor hoffentlich vollem Haus siegen.

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