wiedwald_trappEs gibt nicht viele Baustellen derzeit bei Eintracht Frankfurt. Um eine wird das Trainer-Gespann um Thomas Schaaf im Januar aber nicht mehr herumkommen: die Torwartposition. Felix Wiedwald oder Kevin Trapp, wird dann die Frage sein. Beide Keeper überzeugten in dieser Saison bislang mit tadellosen Leistungen, doch zum Rückrundenstart kann es nur noch einen geben. Das Duell zwischen den Pfosten sorgt bereits jetzt für Gesprächsstoff und spaltet auch die Eintracht-Anhänger in zwei Lager. Im „heimspiel!“ des hr-Fernsehens waren am Montag mit Markus Pröll und Thomas Ernst gleich zwei ehemalige Eintracht-Keeper zu Gast, die sich mit dem Konkurrenzkampf im Frankfurter Tor selbst bestens auskennen. Beide vertraten in der aktuellen Torwart-Debatte einen klaren Standpunkt. Und auch der dritte Studiogast, Marko Rehmer, legte sich auf einen Favoriten fest. Außerdem ging es in der Gesprächsrunde mit Moderator Markus Philipp um die Perspektive der Eintracht und das Tor-Phänomen Alex Meier.

„Es ist nötig, zwei Torhüter auf einem Niveau zu haben. Das macht die Eintracht wunderbar. Thomas Schaaf hat ein Luxusproblem“, schätzte Rehmer die Frankfurter Torwartsituation als äußerst komfortabel ein. Wenn er sich entscheiden müsste, hätte aber Kevin Trapp bei ihm „die Nase vorn“. Ähnlich sieht es auch Markus Pröll. „Wenn Kevin fit ist, hat er einfach eine gewisse Klasse. Ich finde das, was da jetzt medial reingetragen wird, nicht fair“, stellt sich für den ehemaligen Keeper der Hessen die Frage nach der Nummer eins überhaupt nicht. Thomas Ernst pflichtete diesen Aussagen zwar bei, erwartet im Januar aber dennoch „eine spannende Entscheidung“. Einig waren sich die Studiogäste trotz ihrer Präferenz für Trapp aber bei der Einschätzung für dessen Vertreter. „Felix‘ Leistung passt. Er ist ein sehr, sehr großer Rückhalt“, lobte Pröll, der aus seiner Frankfurter Zeit selbst noch weiß, wie es ist, als Nummer zwei auf seine Chance lauern zu müssen. „Man muss auf den einen Moment vorbereitet sein. Eine Verletzung kann immer passieren“, erklärte der 35-Jährige, der sich von 2003 bis 2010 ein spannendes Duell ums Eintracht-Tor mit Oka Nikolov lieferte.

Damals schon mit dabei war auch Alexander Meier, der als Top-Torjäger der Liga derzeit in aller Munde ist. „Fußball spielen konnte er immer schon. Früher hat ihm aber noch ein bisschen die Kaltschnäuzigkeit gefehlt“, erinnerte sich Pröll, dem aber noch eine ganz andere „Gabe“ Meiers aufgefallen ist. „Es ist schon kurios zu sehen, wie oft der Ball vom Pfosten direkt zu Meier kommt“, scherzte der Ex-Keeper. Erst am vergangenen Wochenende staubte der „Fußballgott“ zweimal nach Pfostentreffern seiner Kollegen ab. „Mit zehn Toren ist er noch lange nicht da, wo er sein kann“, fügte Rehmer hinzu, der als Schlüssel für Meiers Erfolg ausmachte, dass dieser jetzt schon längere Zeit verletzungsfrei geblieben sei.

Perspektivisch sehen die ehemaligen Eintracht-Profis ihren Ex-Klub für den Rest der Saison und auch darüber hinaus gut aufgestellt. In Sachen Abstiegskampf seien die Frankfurter auf einem guten Weg, frühzeitig „den Deckel drauf zu machen“, was gut für die Planungen bezüglich der nächsten Saison sei, meinte etwa Marko Rehmer. „Vielleicht kann man an den letzten vier oder fünf Spieltagen weiter oben angreifen, vorher ist es wichtig, Stück für Stück zu punkten“, sieht Thomas Ernst die Eintracht auch im Kampf um die Europapokal-Plätze nicht chancenlos. Markus Pröll erfreut sich besonders an den jungen Talenten wie Marc Stendera. „Es wäre wichtig, solche Spieler auch mal halten zu können. Das würde der Eintracht gut zu Gesicht stehen“, hofft er auf einen langfristigen Verbleib des Shooting-Stars. Für Ernst ist es jedoch schlauer, sich nicht allein auf die Vereinstreue des eigenen Nachwuchses zu verlassen. „Es ist wichtig, immer wieder für Nachschub zu sorgen“, nahm er seinen Ex-Klub speziell bei der Nachwuchs-Arbeit in die Pflicht.

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1 Kommentar

  1. Na, wenn Wiedwald geht, dann bekommen wir wieder nicht einen Cent und bei Kevin macht es nur Sinn, wenn er bereit ist zu verlängern. Wenn Trapp also anfängt herum zu eiern und sich noch Bedenkzeit wünscht, dann würde ich ohne wenn und aber auf Wiedwald setzen, sonst sind wir nämlich unter Umständen beide los. Wenn Kevin allerdings ohne murren verlängern würde (mit hoher AK), dann natürlich klares Pro für Trapp, aber das wirklich nur bei einer klaren frühzeitigen Entscheidung für die Eintracht.
    Leider befürchte ich, dass sich die Verantwortlichen wieder mal zu blöde anstellen und sich an der Nase rum führen lassen. Wir werden es erleben 😉

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