Noch Fragen? Luca Jovic schnappte sich nach dem Fünferpack das Spielgerät (Foto: imago/Jan Hübner)

Es war ein denkwürdiger und geschichtsreicher Freitagabend, der sich letzte Woche in der Frankfurter Commerzbank-Arena abspielte. Mit dem 7:1 über Fortuna Düsseldorf gelang nicht nur der vierthöchste Sieg im eigenen Stadion in der Bundesliga, sondern mit Luka Jovic schaffte das erste Mal ein Frankfurter einen Fünferpack in der höchsten deutschen Spielklasse. Dieses Kunststück gelang seit 1991 nur noch einem gewissen Robert Lewandowski von Bayern München, der beim 5:1 über VfL Wolfsburg der gefeierte Held war. Der Höhenflug der Adler geht also weiter und in Frankfurt kann man seit Jahren wieder von einem Goldenen Herbst sprechen. In der Vergangenheit bekleckerte man sich vor allem zu dieser Zeit nicht gerade mit Ruhm.

Der Faktor Rotation spielte gegen die Rheinländer erneut eine gewichtige Rolle. So kehrte Kapitän David Abraham für Marco Russ (Bank) zurück in die Startelf. Außerdem begannen Mijat Gacinovic, Sebastien Haller und Lucas Torro für Allan (Bank), Gelson Fernandes (Gesichtsverletzung) und Ante Rebic (Gelb-Rot-Sperre). Für den Spanier Torro war es das erste Spiel, nachdem sein Bruder unerwartet verstarb.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der dreizehn zensierten Spieler den Wert 1,69. Die Einzelnoten der 1110 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

Luka Jovic, Sebastien Haller:
„Er trifft mit dem Fuß, er trifft mit dem Kopf, er trifft wie er will sogar mit dem Zopf! Das Lied, welches einst für Alex Meier im Stadion erklang, könnte in Zukunft auch für Luka Jovic gelten. Der Serbe hat sich zwar bisher noch keinen Zopf wachsen lassen, doch dafür trifft er wie kein Zweiter. Per Seitfallzieher, mit dem Kopf oder als Distanzschuss – ob mit links oder rechts – der 20-Jährige ist einfach eiskalt vor des Gegners Tor und trifft alle 82 Minuten das Tor. Dieser Abend wird für lange Zeit im Gedächtnis vieler bleiben und so ist es kein Wunder, dass Jovic für seine Leistung eine glasklare Note 1 mit Sternchen erhält. Nicht minder herausragend war die Leistung von Sebastien Haller. Der Franzose netzte selbst zweimal und legte auch noch zweimal für seinen Sturmpartner auf. Mit elf Scorerpunkten ist er aktuell der beste im Ligavergleich. Von Trainer Hütter gab es dafür im Anschluss noch ein Extralob wie der „kicker“ berichtet: „Sebastien ist physisch sehr stark und brandgefährlich. Er kann die Bälle super festmachen und ist ein ganz anderer Spielertyp als Jovic oder Rebic. Auch er macht eine tolle Entwicklung.“

Filip Kostic, Makoto Hasebe, Mijat Gacinovic, Lucas Torro:
Was musste man doch für hämische Äußerungen über sich ergehen lassen, als die Eintracht die Verpflichtung von Filip Kostic bekanntgab. Mitte Oktober sind diese Stimmen vollständig verhallt und man darf festhalten, dass den Verantwortlichen der Hessen ein toller Coup gelang. Der nächste Serbe im Trikot der Hessen, der eine tolle Entwicklung nimmt. Makoto Hasebe ist der Fels in der Brandung. Der älteste Adlerträger beendete die Partie mit einer unglaublichen Passquote von 97 Prozent (!). Mijat Gacinovic überzeugte mit einem gradlinigem und vor allem schnellen Umschaltspiel, setzte sich immer wieder Offensiv in Szene und war in der Rückwärtsbewegung genauso mit vollem Einsatz dabei wie seine Teamkollegen. Keinem auf dem Spielfeld hätte man einen Treffer so sehr gegönnt wie Lucas Torro. Nur wenige Zentimeter und ein reaktionsschneller Michael Rensing haben ihm am ersten Bundesliga-Tor gehindert.

David Abraham, Evan N’Dicka, Kevin Trapp, Frederik Rönnow, Jonathan de Guzman, Danny da Costa, Marc Stendera:
David Abraham und Evan N’Dicka wechselten sich immer wieder mit ihren Vorstößen ab. Vor allem der junge Franzose wird immer mutiger und selbstbewusster. Im Tor durften sich Kevin Trapp und Frederik Rönnow auszeichnen. Während letzterer erneut ohne Gegentor blieb, musste Deutschlands Nationalkeeper erneut einen Gegentreffer hinnehmen. An der Stimmung änderte dies freilich nichts. Jonathan de Guzman ist ein absoluter Routinier und wächst in seiner zweiten Saison bei der SGE immer mehr in eine Führungsrolle hinein. Mit viel Übersicht, Spielintelligenz und einem feinen Füßchen bei jeglichen Standardsituationen, ist „Johnny“, wie er von allen nur genannt wird, ebenfalls ein absoluter Garant für den Erfolg der Mannschaft. Danny da Costa läuft und läuft und läuft. Und dabei hat man nie das Gefühl, dass ihm langsam die Luft ausgeht. Der Rechtsverteidiger ist, nicht nur wegen der Monopolstellung auf seiner Position, zurzeit unverzichtbar.

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9 Kommentare

  1. „Historisch“….. „Für die Ewigkeit“ !! Geht’s nicht auch eine Nummer kleiner?
    Diese ständigen maßlosen Übertreibungen -sowohl nach oben als auch nach unten-
    nerven !!
    1991 hat übrigens Robert Lewandowski noch in seinem polnischen Kinderzimmer
    mit Bauklötzchen gespielt, aber garantiert nicht bei Bayern München.

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  2. Erster Frankfurter mit 5 Toren in einem Spiel
    Erster Serbe mit 5 Toren in einem Spiel
    Jüngster Spieler aller Zeiten mit 5 Toren in einem Spiel

    Historisch passt da schon gut.

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  3. In die Berichterstattung zur Spielerbenotung, zur Spielbewertung und insbesondere zur Notenbeurteilung von Jovic & Haller, wurde seitens der Redaktion sicherlich viel Euphorie eingebaut, was ich aber nachvollziehen und inhaltlich mittragen kann.
    Die Redaktion jedoch dermaßen anzugehen, weil es jemandem zu glorifiziert ist, finde ich gegenüber denjenigen, die sich hier redaktionell die Arbeit machen und sicher nicht reich dabei werden, etwas unfair.
    Zumal sge4ever kostenlos ist, was auch hoffentlich so bleibt.
    Es wäre ja auch einfach mal eine Überlegung wert, Texte und Inhalte der Redaktion, die einen entweder nicht interessieren oder die man nicht ansprechend findet, zu ignorrieren.

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  4. Hatte Jovic eigentlich als perfekten Joker gesehen. Eben ein Spieler gegen eine schon müde wirkende Mannschaft. Aber was er bei den 5 Toren gezeigt hat ist schon unglaublich. Jedes Tor völlig anders erzielt. Da ist auch mir klar geworden, daß Jovic ein Spieler für die Startelf ist. Mit Kostic, Gaci und Haller hat er auch die kongenialen Partner an seiner Seite. Und diese wiederum wurden in den letzten Spielen hervorragend von Hasebe, Ndicka und Co. in Szene gesetzt. Will sagen die Mannschaft funktioniert, mit einem alles überstrahlenden Sturm.

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  5. @4 Ging mir ähnlich, das mit dem Joker meine ich, wenigstens zu Beginn.
    Jetzt bin ich mal gespannt was wird wenn Ante wieder da ist. Da ist es wirklich schwer für AH. Das wir mal das „Problem“ haben bei der Aufstellung eine Entscheidung zu treffen aufgrund der vorhandenen Qualität und nicht andersherum hätte ich nicht erwartet.
    Von daher passen die Superlative meiner Meinung nach schon.

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  6. @Stimme: Dieses Kunststück gelang seit 1991 nur noch einem gewissen Robert Lewandowski von Bayern München, der beim 5:1 über VfL Wolfsburg der gefeierte Held war.
    Stimmt doch alles. Ich weiß nicht was du zu motzen hast.

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  7. @1

    Wenn wir irgendwann wieder das Glück haben, solch einen Sieg zu bejubeln, wird dieses Spiel als Hinweis dazu genannt. Von daher, ist’s historisch und so lange es Statistiken gibt, wird’s auch für die Ewigkeit sein.

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  8. @1. stimme: Ich finde historisch trifft es doch ganz gut, wie auch @2. Adler AUS Hamburg aufzählt.

    @4. SGECharly: Ja das war ebenfalls mein Gedanke, als Joker in den letzten 15-20 Minuten immer für ein Tor gut. Nunja, jetzt ist er rechnerisch nicht anders unterwegs gewesen, so ca. alle 15-20 Minuten ein Tor gemacht 😀 😀 😀 . Er ist sozusagen ein Joker mit Dauer-Joker-Einstellung. Rein ins Spiel und schnell noch ein Tor machen. Und wie? Das Spiel ist noch nicht rum? OK, dann mach ich noch schnell eins. Was? Noch ne Halbzeit? Na gut, noch ein Tor usw. 😀

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  9. @stimme

    Ich denke aus meinem Satzbau wird klar, dass in den letzten 27 Jahren nur Robert Lewandowski ein Fünferpack in der Bundesliga gelang und der Pole nicht 1991 dieses Kunststück gelang.

    Und ich empfinde es auch nicht als „maßlose Übertreibung“.
    Wie hier schon aufgezählt wurde, ist Luka Jovic der erste Frankfurter in fast einem halben Jahrhundert Erstliga-Zugehörigkeit, dem fünf Tore in einem Spiel gelangen. Sein Trikot hängt mittlerweile im Eintracht-Museum.

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